Angst vor Türklingel und Besuch

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abraka

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Hallo zusammen,

unsere beiden Katzen (Geschwister 9 Monate alt - sie kamen mit 11.5 Wochen zu uns) reagieren fast panisch auf die Türklingel (auch aufs Telefonklingeln) und sind bei Besuch extrem scheu.

Vielleicht fang ich mal von vorne an.

Beim Vorbesitzer waren sie schon sehr scheu. Die Mutter war eine Streunerin, die trächtig war, als sie kastriert werden sollte. Ein Bekannter (fast zuviel - also man hat sich schon mal gesehen) hat sie gefunden und aufgenommen. Die vier Kätzchen wurde dann gegen eine kleine Kostenbeteiligung an Impfen und Chippen verschenkt. Er lebt alleine und die Katzen haben wohl in ihren ersten Lebenswochen kaum Menschen kennengelernt.
Er war zum Schluss völlig genervt von 4 Kitten und wollte sie dann auch schnell loswerden. Wie er mit ihnen umgegangen ist, kann ich nicht sagen, ich hatte aber den Eindruck, dass er schon öfters laut geworden ist und die Geduld verloren hat.

Als sie zu uns gekommen sind, waren sie 2-3 Tage etwas scheu aber dann hat sich das gelegt. Sie sind keine Schmusekatzen, suchen aber immer unsere Nähe. Sie lassen sich normal anfassen, streicheln, hochheben (mögen sie nicht, wird aber geduldet - muss ja manchmal einfach sein), und sie lassen sich auch ein wenig beschmusen - aber nicht zuviel.

Aber wenn Besuch kommt, sind sie fast panisch. Da dürfen wir sie auch nicht mehr anfassen. Beispiel gestern.
Morgens hat der Paketbote geläutet - Katzen sind raufgelaufen, eine hat sich sogar unter Nachtkästchen versteckt (ein Wunder dass sie da drunter gepasst hat). Sie kam aber gleich wieder hervor als ich mich davorgesetzt habe und sie angesprochen habe.

Nachmittags kam dann Besuch. Gleiches Spiel, Türklingel, Katzen panisch nach oben. Sie kennen unsere beiden Freunde, so alle paar Wochen sind die abends mal zu Besuch. Nach einer Weile hat die Neugier gesiegt und sie kamen wieder runter nachsehen. Sie haben sich in großem Abstand hingesetzt und geguckt. Sobald sich jemand bewegt hat, waren sie wieder weg.
Nach Bestechungen und Leckerlis hat es meine Freundin geschafft, dass sie mit dem Dabird mit ihnen spielen durfte. Aber auch da: eine falsche Bewegung und die beiden waren weg.
Auch wenn mein Mann und ich uns bewegt haben - gleiches Spiel. Sofort waren sie wieder weg.
So schlimm war es noch nie. Normalerweise sind sie zumindest bei uns entspannt. Aber dieses Mal, durften nicht mal wir in ihre Nähe kommen.

Ich finde es schade, dass sie da soviel Angst haben.

Gibt es etwas, was ich tun kann, damit sie entspannter werden? Sie haben bei uns noch nie irgendetwas schlechtes mit Besuch erlebt. Es ist auch nicht so, dass wir da groß laut sind. Normale Unterhaltung, ab und zu Gelächter. Aber keine große Parties.

Habt ihr einen Rat wie ich ihnen helfen kann? Oder ist es einfach so und wir können nichts machen. Wegen uns können sie so scheu bleiben - ist zwar schade, weil wir große Katzenfreunde im Freundeskreis haben. Aber wenn die beiden nicht wollen, müssen sie sich von niemanden anfassen lassen.
Aber mir tut halt das Herz weh, wenn sie so ängstlich sind.

Würde es helfen, wenn wir bei Besuch einem Gast das Futter für die Katzen zubereiten lassen? Damit sie merken: Besuch ist nicht immer schlecht? Fast alle Freunde würden das sofort machen.
Wegen der Türklingel (das ist ja schon das erste Problem): Sollen wir selbst klingeln, wenn wir nach Hause kommen, so dass sie das nicht mit negativen verbinden, sondern positiv? Oder verschrecken wir sie da endgültig?

Bitte um viele Tipps und Erfahrungen! Danke Euch!
 
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Hallo Abraka,

die Katzen sind noch jung. Sie können noch viel lernen und ihr Verhalten ändern 🙂

Ich lege Dir ans Herz Kontakt mit der Userin Ina1964 aufzunehmen.
Ina kann Bachblüten zusammenstellen und damit helfen die Katzen sicherer werden zu lassen.
Ferner kann sie Dir Tipps geben, um den Katzen im Alltag mehr Sicherheit zu geben.

Wichtig ist aber, daß Ihr nicht ruhiger werdet, um die Katzen zu schonen, sondern normal weiterlebt wie bisher. Sie sollen sich ja an einen normalen Alltag gewöhnen und ihre Angst verlieren.
 
Hallo Abraka,

die Katzen sind noch jung. Sie können noch viel lernen und ihr Verhalten ändern 🙂

Ich lege Dir ans Herz Kontakt mit der Userin Ina1964 aufzunehmen.
Ina kann Bachblüten zusammenstellen und damit helfen die Katzen sicherer werden zu lassen.
Ferner kann sie Dir Tipps geben, um den Katzen im Alltag mehr Sicherheit zu geben.


Wichtig ist aber, daß Ihr nicht ruhiger werdet, um die Katzen zu schonen, sondern normal weiterlebt wie bisher. Sie sollen sich ja an einen normalen Alltag gewöhnen und ihre Angst verlieren.

Genau das wollte ich dir auch gerade schreiben.😉

Das Problem haben wir zurzeit auch hier. Allerdings war es nicht von Anfang an so, sondern kam erst durch die neuen Mieter unter uns zustande. Leider!!

Ina hat auch uns was zusammengestellt und ich gebe es nun seid 1 Woche.

Wende dich an sie - kann ich dir auch nur empfehlen.😉
 
Danke, dann schreib ich mal Ina an.
 
Was auch günstig sein kann, wenn ihr beim reinkommen ab und zu mal klingelt, dass sie lernen, dass Klingeln nicht automatisch fremde Leute bedeutet.
Und Eure Freunde , die zu Besuch kommen, solltet ihr superleckere Leckerlies verteilen lassen.
 
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ich hatte hier auch so scheue Exemplare ... die brauchen einfach viel Zeit und man sollte so machen, wie immer.

Z.B. Felisa ist ehemalige Strassenkatze und brauchte sehr lange, dass man sie mal beruehren durfte. Nun habe ich, wenn ich reise, immer einen Katzensitter hier bei mir wohnen. Dieser Katzensitter bekommt die Katze die ersten Tage des Sittens nicht zu sehen und das, wo ich kaum Versteckmoeglichkeiten, da wenig Moebel habe. Die Katze verkruemelt sich einfach. Mein Kater war das erste Jahr aehnlich (auch von wilder KAtze geboren und bei mir von Kitten an). Ich dachte immer, dass viel Besuch schlimm waere - aber nein! Am liebsten sind ihnen Grillparties ... auch wenn viele Menschen da sind und es Feuer im Garten gibt und so ...die Katzen lassen sich vom Geruch und der Neugier anlocken!

Seid einfach geduldig ... sie sind noch nicht sooo lange bei Euch und noch jung.

Am besten immer was leckeres zu futtern geben,w enn Besuch kommt. Einfach, dass sie diese Verknuepfung hinbekommen "Besuch = gut fuer mich" ....

Das wird schon! Zeit hilft. Viel Zeit hilft.
 
Das mit der Türklingel kenne ich 🙂
Ist bei unserer Darla auch so. Auch jetzt immer noch.
Wir bekommen eher selten Besuch, deswegen dauert es wohl so lang bis die Angst da verloren ist.
Ich hatte auch mal beim Heimkommen geklingelt. Da ist sie nicht gleich weggelaufen, hatte aber große ängstliche Kulleraugen 😀
Beim letzten Besuch letzten Sonntag, ist sie auch verschwunden unter den Wohnzimmertisch. Kam aber recht schnell wieder raus.
 
Meine TA hat mir mal empfohlen, dass ich zusammen mit dem Besuch hereinkommen soll. Das könntest du ja auch probieren, also dass sie dich vorher kurz anrufen, du gehst raus, klingelst und kommst mit ihnen zusammen rein.
Ich muss aber sagen, dass meine Katze einfach geräuschempfindlich ist und beim Geräusch der Klingel abhaut. Ein paar Sekunden später ist sie dann aber wieder da, um den Besuch zu inspizieren. Eventuell kannst du ihnen die Angst vor der Klingel einfach nicht nehmen, nur vor dem Besuch und dem Trubel.
 
Manchmal kann es auch am Klingelton liegen (zu laut, so schrill, zu hell) und es wäre zu überlegen, ob man die Türklingel austauscht.

Wenn wir Neuzugänge haben, klingel ich, wenn ich selbst heimkomme, auf dem Weg zur Mülltonne, dann wenn ich wieder zurückkomme etc.
die Türklingel ertönt also nicht nur, wenn Besuch kommt, sondern in den ersten Wochen häufiger am Tag, einfach nur so.
 
Ich kenne das Problem, habe hier auch so eine Schisserin.... ich hab mich damit schon abgefunden, weil ich auch nicht sooo oft Besuch bekomme. Hab meine Katze jetzt seit 4 Jahren, das hat sich kein Stück gebessert... und je mehr Besucher sich bemühen, sie z. B. mit Leckerchen bestechen oder ansprechen, desto mehr hat sie Angst.

Bin mal gespannt ob es was gibt was man dagegen tun kann..... mir fällt leider nichts ein.
 
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Hallo zusammen,
meine beiden haben auch schon seit ich sie habe, Angst vor Besuch. Ich habe sie im Alter von 10 Monaten aus dem Tierheim geholt.
Kommt Besuch ohne klingeln ist es besser.
Sie bleiben aber immer erst mal weg. Sollte ein Besuch über nacht bleiben, dann kommt die eine Katze schon mal abends ins Wohnzimmer. Es liegt auch daran, wer zu Besuch kommt.
Ich denke, jede Katze ist da anders. Dafür sind meine umzugserprobt und machen da keinen Stress.
So hat jede Vorteile und Nachteile. Das muss man akzeptieren.

LG
cindy
 
Hey das macht mir Hoffnung... ziehe demnächst um und mach mir sooooo Sorgen um Jady, das ist die die bei Besuchern so Angst hat.

Also muss das eine das andere vielleicht gar nicht mit sich bringen? 😕 Haben deine denn auch an Silverster so Schiss? Und vorm TA?

P.S. Ich weiß ist OT, sorry!!!!!!!
 
Hallo,

ich hab auch so ne Schisserin bei mir zu Hause.
Sobald die Türklingel geht ist die Katze unter dem Sofa, selbst wenn mein Mann heim kommt und sie nur die Tür hört ist sie auf und davon.

Mittlerweile sehe ich aber schon kleine Erfolge. Je nach Tageslaune springt sie nicht mehr sofort unter die Couch wenn sie die Klingel hört, ab und an bleibt sie sogar ganz cool auf ihrem Kratzbaum liegen und schaut was so los ist.

Bei Besuch ist sie aber immer weg und kommt erst wieder heim, wenn der Besuch gegangen ist.

Ich denke das braucht alles einfach sehr viel Geduld.
Was mir auch schon aufgefallen ist, je weniger Aufmerksamkeit sie bekommt, wenn sie Angst hat umso schneller beruhigt sie sich auch wieder.
 
Ich kenne das Problem, habe hier auch so eine Schisserin.... ich hab mich damit schon abgefunden, weil ich auch nicht sooo oft Besuch bekomme. Hab meine Katze jetzt seit 4 Jahren, das hat sich kein Stück gebessert... und je mehr Besucher sich bemühen, sie z. B. mit Leckerchen bestechen oder ansprechen, desto mehr hat sie Angst.

Bin mal gespannt ob es was gibt was man dagegen tun kann..... mir fällt leider nichts ein.

Besser für die Katze ist es, wenn Besuch sie völlig ignoriert und vor allem Fluchtwege offen lässt. Man muss sich das mal so vorstellen: da kommen immer wieder mal fremde Leute ins Katzenzuhause, in dem Katz' sich ja eigentlich sicher fühlen soll. Und dann bedrängen die einen auch noch mit allen mögliche Sachen, die ja eigentlich lecker schmecken, die aber vor lauter Angst völlig untinteressant werden. Und jedesmal wenn es klingelt, muss man Angst haben, dass da schon wieder Fremde ins Zuhause kommen. Nicht immer. Aber eben hin und wieder und das weiß man eben voher nicht. Also besser verschwinden!

Ignoriert Besuch die Katzen jedoch, dann kann das so aussehen:
hier klingelt es zwar immer wieder und das Klingeln macht Angst. Aber seit einiger Zeit tun die Leute so, als gäbe es uns gar nicht und da können wir selbst entscheiden, ob und wann wir mal um die Ecke lugen - natürlich aus sicherere Entfernung. Überfallartiges Anbieten von unseren Leckerlies passiert nicht mehr, wir können zumindest ein Stück weit entspannen.

Bei Menschen ist es ein Gebot der Höflichkeit, Augenkontakt zu suchen und auch ab und an zu lächeln beim Reden. Augenkontakt bei Katzen kann ganz schnell als Drohgebärde aufgefasst werden und Zähne zeigen (genau das passiert beim Lächeln) ist für eine Katze auch nicht grad ein Grund zum Entspannen. So entstehen schnell Missverständnisse - und dazu gehört auch der Versuch, den Besuch mit Leckerchengabe attraktiv zu machen.

Was man konkret bei Angst vor der Türklingel tun kann:
Habituation.

Man nimmt den Klingelton auf Band oder Handy auf und spielt ihn sehr, sehr leise ab - grad so, dass die Katzen es noch aushalten. Bleiben sie ruhig, Leckerchen verteilen und LOBEN! Mehrere kurze Trainingseinheiten pro Tag abhalten. Nach einigen Tagen sehr langsam und sehr behutsam Stück für Stück die Lautstärke erhöhen, dabei weiter Leckerlchen geben und Lob verteilen. Reagieren die Katzen mit Rückzug, wieder einen Schritt zurück und 2-3 Tage später wieder versuchen. Es kann notwendig sein, am Anfang das Tonbandgerät oder Handy in eine Schublade zu legen, um leise genug zu sein. Für die gesamte Aktion sollte man 2-3 Wochen ansetzen. Ggf. kann man noch mit Bachblüten gegen Angst und für die Stärkung des Selbstvertrauens arbeiten.
 
Fluchtwege zustellen ist ein sehr gutes Stichwort. Da haben wir bei uns ein Problem.

Normalerweise hauen sie die Treppe hoch ins Gästezimmer ab.
Aber wenn man von draußen reinkommt, geht die Flurtüre nach innen auf und versperrt den Treppenaufgang (schwer zu beschreiben). Diese Eingangsecke ist etwas eng gebaut.
Also wenn Gäste kommen und reingehen, dann schaut das so aus, dass aufgrund eines sehr kleinen Flurs, die Türe schon länger offen ist und sie somit nicht die Treppe hochflüchten können. Vielleicht trägt das zu ihrer Unsicherheit auch noch bei.
Da muss ich mal aufpassen, dass man da eine kleine "Fluchtlücke" offenlässt.

Und ja wir haben wohl einiges falsch gemacht:
Wenn sie flüchten und unsicher sind, haben wir sie angesprochen und versucht zu beruhigen und zu locken. Mit Leckerlis, mit geliebten Rohfleisch. Also völlig falsch. Ab sofort werden wir sie völlig in Ruhe lassen und das auch unseren Katzenverliebten Gästen sagen. Vielleicht wirds dann besser.


Danke!
 
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Bei unseren beiden ist es genau andersrum.
Selbst wenn es im Fernsehen klingelt, stürzen beide zur Tür und hoffen auf Besuch. (ich denke, Sie hoffen dass es unser Sohn ist, den sie ohne ende lieben)
Ist ja eigentlich ganz okay aber manchmal ist es schon schwierig, wenn man sie von der Tür weghalten möchte 😳
 
Bei Lyra und Pan ist es total unterschiedlich. Klingelt der Postbote, ist ihnen das egal. Klingelt die Müllabfuhr, brummt Lyra böse (obwohl die nichtmal an die Wohnungstür kommen). Wenn die Schwiegereltern zu Besuch kommen, sind beide extrem anhänglich, kommen meine Eltern, sind sie zurückhaltend, und wenn mehr als 5 Leute kommen sieht man sie den ganzen Abend nicht.

Ich bin mir nicht sicher, ob man daran etwas machen sollte oder nicht 😕
 
Noch einmal zur Klarstellung:
Wegen mir müssen sie sich nicht zeigen, wenn Besuch da ist.

Aber mir tut es halt so leid zu sehen, dass sie so ängstlich sind.
Sie kommen ja dann wieder runter (jugendliche Neugierde 😉 ) aber eine schnelle Bewegung und sofort wird wieder weggerannt.

Da tun sie mir leid.
 

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