Ängstliche Katzen

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Vortilion

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13. Mai 2012
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Hallo,

vor 1,5 Jahren bekamen meine Freundin und ich endlich unsere lang ersehnten Katzen vom Tierschutzverein. Die zwei heißen Tina und Sissi und waren ungefähr 7 Monate alt. Bevor wir sie bekamen besuchten wir die Pflegestelle, wo sie mit mehreren anderen, meist älteren Katzen lebten und dort fast nur untergebuttert wurden. Gesehen haben wir nur Tina, die etwas mutigere der beiden, Sissi hatte sich nur versteckt. Anfassen lies sich Tina jedoch nicht, man konnte ihr nicht zu nahe kommen, spielen hingegen mit ein wenig Abstand zu ihr ging. Nun sind die beiden bei uns, wir hatten für die beiden das Schlafzimmer und den Flur vorbereitet, mit Fress- und Trinknapf, Karton, Katzengrass und Spielzeug, Katzenklo steht auf dem Flur.

Nachdem wir den Korb aufgemacht haben, verstecken sich die beiden allerdings nur unter dem Bett, in der hintersten Ecke. In der ersten Nacht kamen sie gar nicht heraus und rührten das Essen auch nicht an, in der zweiten Nacht konnten wir hören, wie sie das Katzenklo benutzen und auch so langsam und extrem vorsichtig das Schlafzimmer erkundet haben. Wohnzimmer und Badezimmer hatten wir erstmal zugelassen. In den folgenden Nächten wurden sie immer aktiver und man konnte mit ihnen auch spielen, allerdings durfte man sich nicht viel bewegen und schon gar nicht auf die beiden zugehen oder versuchen zu streicheln. Sie hocken tagsüber unter dem Bett, aber eher gemützlich, sie putzen sich und liegen entspannt da, aber rauslocken lassen sie sich nicht. Sie scheinen auch wenn man sie ignoriert nicht herauszukommen wenn sie wissen, dass wir uns im Wohnzimmer aufhalten. Nachts hingegen kommen sie langsam raus, hauen nicht sofot ab wenn man das Licht anmacht und verhalten sich relativ locker, sie flitzen herum, legen sich im Flur auf den Boden, dort wälzen sie sich umher... Aber man darf bloß nicht aufstehen sonst sind sie weg. Meine Sorge ist nun, dass sie auf ewig menschenscheu bleiben und sich nie anfassen lassen von uns, auch wenn die Pflegerin meinte, dass sie sie soweit hatte, dass sie die beiden streicheln konnte...

Dies war vor ca. 1,5 Jahren. Mittlerweile sind die beiden ein klein wenig aufgetaut. Sissy ist mittlerweile so weit, dass man sich ihr ganz langsam nähern und sie streicheln kann. Tina hingegen rennt weg, wenn man ihr zu nahe kommt. Wenn es ums Fressen geht, sind beide sehr zögerlich, so kenne ich das von Katzen nicht. Sie fressen erst sehr viel später, einige Zeit, nachdem man ihnen das Fressen hingestellt hat... Tagsüber spielen sie rum und jagen sich, sie tollen herum und sehen total süß aus. Allerdings darf man sich ihnen nicht wirklich nähern. Tina zuckt zusammen, wenn man sie dann doch mal zu streicheln bekommt, kneift die Augen zusammen und schaut misstrauisch hin, manchmal starrt sie auch mit riesen Augen, da lasse ich sie lieber in Ruhe. Sie wirkt immernoch extrem misstrauisch und lauscht auf JEDEs Geräusch. Wenn wir abends nach Hause kommen, liegen beide auf ihren Stammplätzen im Wohnzimmer und schauen misstrauisch, wer denn da kommt. Tina liegt oben auf dem Kratzbaum, Sissy auf der Couch, rennt aber unter die Couch, wenn man sich ihr nähert und kommt erst einige Zeit später raus. Aber dann ist SIE meist diejenige, die sich ab und an streicheln lässt, Tina überhaupt nicht. Sie rennt zwar mit erhobenem Schwanz umher, aber wenn man sich ihr nähert, läuft sie immer wieder davon.

Abends dann, wenn wir uns ins Bett legen, ist es zu einem Ritual geworden, dass wir beiden LEckerlies geben, sie warten dann auch schon immer darauf und kommen zu uns ins Bett. Aber wehe, wir hören auf, sie zu füttern... Tina ist SOFORT wieder raus ausm Schlafzimmer, Sissy bleibt noch ein wenig aufm Bett sitzen, ist dann aber auch weg. Vom Kuscheln sind beide noch weit entfernt und ich habe echt Angst, dass es immer so bleibt wie bisher, dass es eher nur Zuguck-Katzen sind. Für mich persönlich wäre das extrem schade, da ich es gewohnt bin, mit Katzen zu schmusen... Es ist sehr frustrierend! Ich weiß nicht, ob es normal ist, dass sie nach 11 Monaten bei uns immernoch so extrem scheu sind!
 
A

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Hallo Vortilion - da habt ihr aber 2 scheue Häschen... Aber sie tauen auf 🙂 langsam aber sicher. Sie scheinen sich ja ansonsten miteinander wohl zu fühlen. Gut, dass ihr sie nicht drängelt, ihnen ihr eigenes Tempo lasst. Mit 1 1/2 Jahren finden viele Katzen schmusen uncool, viele tauen nochmal ein Stück auf, wenn sie etwas älter sind, manche sind einfach nicht so menschenbezogen...
Sissy ist mittlerweile so weit, dass man sich ihr ganz langsam nähern und sie streicheln kann. Tina hingegen rennt weg, wenn man ihr zu nahe kommt.
Wenn ihr euch ihnen annähert, dann lieber nicht direkt von vorn oder oben, sondern eher von der Seite kommen und den Arm dabei nicht ausstrecken (könnte eher bedrohlich wirken). Viele mögen es auch einfach nicht, direkt angefasst zu werden, was meistens hilft ist, die Hand immer lang und ausgiebig beschnuppern lassen.
Tina zuckt zusammen, wenn man sie dann doch mal zu streicheln bekommt, kneift die Augen zusammen und schaut misstrauisch hin, manchmal starrt sie auch mit riesen Augen, da lasse ich sie lieber in Ruhe.
Vorher schnuppern lassen, dann zuckt sie nicht mehr 🙂 aber eben auch respektieren, wenn sie das gerade nicht mag, sich abwendet, den Kopf etwas einzieht etc.
Dieses Augen-zusammenkneifen ist eine beschwichtigende Geste. Zwinker mal zurück 🙂 Vermeide langen Blickkontakt, "anstarren" empfinden sie oft als unangenehm/bedrohlich, unterbreche den Blickkontakt immer mal wieder mit einem Blinzeln, so wie die Katzen die Augen kurz zusammenkneifen. Das bedeutet so viel wie "ich komme in friedlicher Absicht - du auch?" 🙂
Wenn ihr zB abends nach hause kommt, tut am besten so, als seien sie gar nicht da. Sucht nicht den direkten Kontakt, sondern weckt ihre Neugier auf euch, zB das Hand-schnuppern - wenn sie den Geruch aufgenommen haben (lecken sich kurz über die Nase), dann zieh die Hand langsam weg, anstatt sie anzufassen, das steigert die Neugier 😉
Oder das Ritual abends im Bett mit den Leckerli, sie lassen sich ja dann auch streicheln - macht das mal ohne sie zu streicheln - vielleicht werden sie verdutzt das Streicheln einfordern - gebt ihnen das Gefühl, dass eure Hände tun, was die Katzen wollen 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Geduld, das wird noch. Ich habe meine Fine jetzt 5 Jahre und kann sie erst seit drei Jahren streicheln, und seit einem Jahr geht das auch draußen. Manche Katzen brauchen eben extrem lange, bis sie uns ihr Vertrauen schenken, aber umso mehr freut man sich doch über jeden kleinen Fortschritt.
Ich habe hier auch gerade so einen Fall, eine Streunerin, die sich täglich ihre Futterration abholt. Nach vier Wochen sind wir nun so weit, daß sie 20 cm ins Haus zum Fressen kommt, allerdings immer fluchtbereit. Tätowiert ist sie nicht, und sie ist weder bei Tasso noch im Tierheim oder beim Tierschutzverein als vermißt gemeldet. Ich würde sie gerne beim Tierarzt durchchecken lassen, und auch sehen, ob sie gechipt ist, aber da brauche ich wohl noch zwei bis drei Jahre........................
 

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