Auslandsumzug - wie minimiere ich das Katzenleid?

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stendhal

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10. August 2014
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Hallo Ihr Lieben,

heute wende ich mich auf der Suche nach erfahrenen Ratschlägen das erste Mal an eure Community und hoffe, dass ich bei ber Suchfunktion kein bereits existierendes Thema übersehen habe (falls doch - sorry).

Mein Mann und ich ziehen in drei Wochen in sein Heitmatland England um und ich zerbreche mir seit Wochen den Kopf mit meinem schlechten Gewissen und der Frage, wie ich unseren beiden Katern Elvis und Tyson die lange Autofahrt (ca. 12 Std. in Etappen) so ertragbar wie möglich machen kann. Im Internet findet man die verschiedensten generellen "Tipps" und leider widersprechen sich viele absolut. Ich bin z.B. grundsätzlich dagegen, die Kleinen mit Beruhingungsmitteln vollzustopfen, frage mich aber andererseits ob ich ihnen mit diesem Vorurteil vielleicht eine erhebliche Erleichterung vorenthalte.. 🙁

Morgen ist der Termin für die letzte Tollwutimpfung vor der Ausreise und natürlich bitte ich auch den TA nochmal um Empfehlungen, aber mir fehlen die Erfahrungswerte, deswegen dachte ich ich frage einmal andere deutsche Katzenmamas, die ihren Vierbeinern vielleicht schon ähnliches haben "zumuten" müssen.

Kurze Katzeninfo: Haben die zwei seit letztem Jahr (aus dem Tierheim), beide männlich/kastriert, gesund und zwischen 1.5 und 2 Jahre alt. Bis jetzt haben sie nur 5-minütige Fahrten zum TA mitmachen müssen und dabei meist lauthals protestiert trotz "Zuspruch" und Sichtkontakt zu uns..

Vielen Dank im Voraus für eure Infos und schönen Sonntag 🙂
 
A

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Oweh, oweh... noch ein paar Auswandererkatzen 😉

Aber keine Sorge, grade in letzter Zeit haben es einige gut überstanden, wobei es Rückwanderer nach Deutschland waren, eine aus Brasilien (Jaboticaba) und eine aus den USA (Mist, der Name ist mir entflogen...)

Da haben Katzen und Frauchen lange Transatlantik-Flüge mitgemacht, also keine Panik.
Macht ihr auf dem Weg Übernachtungspausen oder werdet ihr "durch" fahren, mit den üblichen Trink-/Ess-/Pinkelstopps?

Viele schwören auf Feliway, Rescue-Tropfen (Bachblüten) oder aber auch andere Mittelchen, homöopathisch, so weit ich weiß und schon 2-3 Wochen vor Start anzufangen (auch hier gibts sicherlich qualitativ bessere Aussagen von anderen 😉 ).

Gut, dass du dich angemeldet hast. Du scheinst über die Einreisebestimmungen schon Bescheid zu wissen, wen ich mich nämlich richtig entsinne, dann hat GB noch ganz komische Bestimmungen und man kann die Tierchen nicht mit dem Flieger rüber bringen, oder?

Ich drücke ganz fete die Daumen!
 
Rickie ist aus Florida mit 5 Katzen nach Deutschland gekommen.
Schreib sie doch mal an. 🙂
 
Also entweder würde ich mal Jabotica oder Rickie anschreiben - wie schon empfohlen.

Ansonsten würde ich wenn man mit Feliway und Zylkene arbeiten will ebenfalls so bald als möglich anfangen - das dauert nämlich einige Zeit bis man eine Wirkung bekommt bzw merkt.

Wir haben hier mal Zylkene für eine Vergesellschaftung verwendet und das hat durchaus ca ne Woche gedauert. Kann aber auch neller gehen oder noch langsamer durchaus...
 
Ich bin im Februar von Spanien nach Norddeutschland umgezogen - und habe drei Katzen im Auto mitgenommen. Pause haben wir nur eine zum Übernachten gemacht - ca. in der Mitte der Strecke.


1. Tag
1. Kater - total entspannt, lag relaxt in seiner Box und harrte der Dinge
2. Kater - hat die ersten 300km ohne Pause geschrien - hätte ihn echt ausm Fenster schmeissen können - sein Stimmchen geht durch Mark und Bein! Später hat er nur noch ab und an mal geschrien.
3. Katze - ist scheu, panisch, mag nicht im Transportkorb sitzen und war am 1. Tag in ihrer Box erstarrt und hat sich nicht gerührt.

Übernachtung war für alle gut und wurde zum Beine Vertretn, Fressen, Klogang und Trinken genutzt.

2. Tag
1. Kater - total entspannt, lag relaxt in seiner Box und harrte der Dinge
2. Kater und 3. Katze zusammen in einer Box, aneinandergekuschelt. Ab und an hat sich 2. Kater noch beschwert, doch es ging.




Ich hatte ihnen extra kein Frühstück gegeben, damit sie nicht auf Klo müssen. Nach langer Fahrt gab es dann irgendwann mal einen Snack, der von 1. Kater mit Begeisterung gefuttert wurde, 2. Kater hat nur ein bisschen gemampft um dann umso lauter zu schreien, 3. Katze hat den Kopf zur Seite gedreht (sie hat sich bewegt!!!). 1. Kater hat dann die Reste von den anderen beiden mit Begeisterung gefuttert und wollte gestreichelt werden.

Die Nacht haben wir bei bekannten verbracht - 1. Kater wurde von den anderen beiden separiert, weil er in Stresssituationen, wie ich meine, eher ein Störfaktor für die anderen beiden wäre. 2. Kater und 3. Katze kamen zusammen ins Bad und haben gefuttert, das Bad erkundet, Klo benutzt und gefuttert und getrunken. Dann haben sie sich zusammen in eine Box gebettet in der sie dann am nächsten Tag die zweite Etappe zusammen angegangen sind.

Der zweite Tag Autofahrt war auch voller lauter Beschwerden von 2. Kater, 3. Katze hat eng an ihn angekuschelt gelegen und ich fand, dass das doch gut aussah. Und 1. Kater war wie vorher auch gelassen und schien positiv auf alles zu reagieren.

Als Vorbereitung habe ich keine Beruhigungstabletten oder so gegeben, nur eben versucht, den Kotdrang etwas einzudämmen und kein Frühstück zu geben. Boxen habe ich mit Windelunterlagen ausgelegt, die aber nicht notwendig waren, weil die Katzen allesamt den ganzen Tag ausgehalten haben und erst im Nachtquartier auf Klo gingen.

Schlimm war lediglich meine Aufgeregtheit und mein schlechtes Gewissen den Tieren gegenüber. Ich habe extra die Autofahrt gewählt, weil ich dachte, dass ein Flug mit Umsteigen und mit Flughafentrubel etc. zu anstrengend für die Tiere gewesen wäre, wenn die Reisezeit auch wesentlich kürzer gewesen wäre. Lieber einmal in das Auto und dann keine weiteren Veränderungen mehr, bis zur Ankunft. Da hält sich dann mein schlechtes Gewissen dann in Grenzen.

Und so sah das dann in der Praxis aus, mein innereuropäischer Tiertransport die beiden grossen Transportboxen waren im Kofferraum untergebracht, die kleiner Tansportbox mit Katze (1. Tag) war auf einem Rücksitz.
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Zuletzt bearbeitet:
Hast du dich zum Thema Tiertransport auf den Fähren informiert?

Denn dort sind die Fellchen - je nachem welche Fähre du nimmst - ja auch einige Zeit im "Bauch des Schiffs". Oder nehmt ihr den Zug durch den Tunnel (und dort die Transportboxen mit in den Zug).

Ich war vor einiger Zeit auch in UK, und hatte mich mal mit dem Thema beschäftigt.

Ich würde keine Beruhigungsmittel nehmen. Haben eure Katzen Erfahrungen mit Autofahren? Im Auto drauf achten, wegen der Klimaanlage, das es nicht zieht.

Unterlagen in die Kennels rein, so dass bei kleinen Unfällen das aufgesaugt wird. Eventuell ein Geschirr für die Katzen nehmen (wenn sie es tollerieren und ihr sie während der Fahrt im Blick habt, denn die können sich auch darin verheddern), falls sie am Zoll aus den Kennels müssen, oder besteht darauf, das es ein geschlossenen Raum gibt, wo die Fellchen kontrolliert werden.

Denn es ist leider schon öfters passiert, das dabei Fellchen ausgerissen sind, und das wäre der Supergau. Achtet darauf, das die Transportboxen sehr gut gesichert sind, und nicht von alleine aufgehen können (ein wiederverschliessbarer Kabelbinder tut da gute Dienste für die Tür, und für die Box selber, vielleicht ein fester Koffergurt - je nach Box, damit sich die Unterschale nicht aus versehen lösen kann - auch schon mehrfach passiert).

Andere umzugserfahrene Dosis habe mit Sicherheit noch andere Tips.
 
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Vielen, vielen Dank für all eure guten Tipps und den ausführlichen Erfahrungsbericht! 🙂 Eure Aussagen zusammen mit dem Gespräch mit dem TA am Montag beruhigen mich doch schon ungemein. Der riet mir auch stark von Beruhigungsmitteln ab (außer Bachblüten falls meine Katzen generell in den Boxen ausrasten, aber so schlimm sind sie nun auch nicht). Bei der Fahrt zur Praxis überraschten die zwei uns total und waren auf einmal zum ersten Mal beide still und komplett entspannt! Das stimmt mich doch optimistisch und der TA meinte es wäre hilfreich noch ein paar kurze Übungsfahrten zu machen, was wir auch tun werden. Ich weiß nicht wie stark die traumatische Erinnerung bei Katzen sein kann, aber ich könnte mir vorstellen, dass die "Einsammlung" und Käfighaltung im Tierheim letztes Jahr den zweien nicht gerade einen positiven Eindruck vom Boxentransport vermittelt hat. Vielleicht versteht auch ein Stubentiger, dass er nun nicht mehr eingesperrt oder verlassen wird, wenn die Box zu geht.

Wir fahren mit dem Auto und müssen den Trip aus vielerlei Gründen leider in einem Tag bewältigen. Bis zum Tunnel (bzw. danach) fahren wir mit zwei weiteren Personen im Auto, was die Sache natürlich recht eng und es mir unmöglich macht, die beiden rauszulassen. Ab Dover bis in den Norden Englands haben wir ein eigenes Auto und mehr Platz. Vor dem Tunnel in Calais müssen die beiden durch den tierärztlichen Einreisecheck und ich HOFFE doch, dass dort eine geschlossene Möglichkeit ist, die beiden ein eventuelles Geschäft machen zu lassen. Ansonsten muss ich leider mein Glück an Raststätten(-toiletten?) versuchen, auch wenn mir das zu riskant erscheint. Frühstück bekommen sie an dem Tag nicht, aber gerade bei warmem Wetter muss ich ja auf die Wasserzufuhr achten und da wird in so einem ganzen Tag doch auch mal was "raus müssen". Haben jedenfalls schon einen Stapel alter Handtücher für die Herrschaften reserviert..

Wir haben bevor die beiden komplette Freigänger wurden das Experiment mit der Katzenleine mehrmals gemacht, aber nach 20 min. "Gelähmt spielen" kam die ablehnende Message klar und deutlich bei uns an. 😉 Kann also nur auf sichere Räumlichkeiten auf dem Weg hoffen, denn ich will den Kleinen nicht zumuten, sich mehrfach vollzupi..... 🙁

Vielen Dank nochmal für eure Antworten!
 
Da Ihr mit dem Auto fahrt und nicht fliegt, ist es ja fuer Eure Katzen doch um einiges leichter.
Wir sind im Maerz mit 5 Katzen (eine mit Bluthochdruck und Ataxie, brauchte Medikamente, ca 17 Jahre alt, eine 12 Jahre alt und 3 Kater alle ca 3 Jahre alt, einer davon blind) von Florida nach Sa/Anh. gereist.
Erst 850 km im Auto (ging nicht anders, hatten aber einen grossen Van), dann nonstop North Carolina nach MUC, dann von MUC nach Sa/Anh., hat 32 Stunden gedauert.

Beim Fliegen sind Sedativa verboten, ich wuerde auch so von abraten. Wir gaben 3 Wochen lang vorm Flug Zylkene, dann vorm Losfahren Qiet Moments in die Kennel, und nach Ankunft noch 4 Wochen Zylkene.
In den Kennels hatten wir saugfaehige Unterlagen (bitte nicht mit Klebeband befestigen), die haben wir vorm Flugplatz noch mal bei den 2 Katern, die einen XXL-Kennel hatten, erneuert, was in dem grossen Van gut ging. Wechselt Ihr die auf dem WC, sollte einer draussen schmiere stehen.
Die Kennelober- und unterhaelfte hatten wir mit Kabelbindern gesichert, die Tueren ebenfalls.
2 der Kater fahren stressaermer in einem Kennel zusammen, bei Bruno (blind) und Prissy war uns das zu unberechenbar, also soetwas muesst Ihr fuer Eure einschaetzen koennen.

Wasser und Futter durfte bis zu 4 h vor Abflug gegeben werden, aber da obliegen Euch ja keine Vorschriften. Trotzdem wuerde ich, neigen sie zum Kotzen, kein Futter, aber Wasser empfehlen. Wir hatten auch Spritzen mit, um nach Ankunft im Auto per Hand mit Spritze Wasser verabreichen zu koenen.

Wenn Ihr alle Unterlagen komplett habt, solte es keine Probleme geben. Quarantaene waere das Schlimmste, was Euch widerfahren koennte.

Klimaveraenderung und neue Umgebung bereiteten unseren keine Probleme, eher im Gegenteil, was das Klima betrift.

Ca 15 Tage vor Abflug haben wir noch Comfortis gegeben, weil ich Bedenken hatte, dass die Katzen im Flugzeug Floehe aufschnappen. Unmitelbar direkt vor einer langen Reise, auch per Auto, wuerde ich versuchen, so etwas zu vermeiden.

Alles Gute fuer Euren Umzug.

Edit
Wann immer die Katzen aus den Kennel muessen, ob Zoll, TA-Check, was immer, NUR in einem geschlossenen Raum, darauf muesst Ihr unbedingt bestehen.
Unsere 3 Kater waren vorher Streuner, wurden aber ueber 1.5 Jahre an die Wohnung gewoehnt.
Die 2 Kater haben sich ganz tuechtig eingeschifft und eingeschossen, einer musste zu Hause gebadet werden. Da mussten sie halt durch, da wir fuer immer nach D gezogen sind.
 
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