Bandscheibenvorfall - Wer hat Erfahrungen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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phantom_1210

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12. April 2020
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Hallo zusammen,

heute mal ein traurigerer Beitrag.. Mein Kater Bifi schrie Sonntag Abend auf und konnte plötzlich seinen Schwanz nicht mehr bewegen. Am nächsten Tag gleich zum TA, der hat geröntgt. Diagnose: Schwanzabriss.
Ich fand das von den Bildern weit hergeholt. Als er dann am nächsten Tag auch anfing, die Hinterbeinchen zu schleifen und seine Zehen nicht mehr bewegen konnte, bin ich direkt in eine Tierklinik. Die haben ein CT gemacht.

Nun steht fest: Bandscheibenvorfall hinter dem 6. Lendenwirbel, relativ akut. Am Wirbel davor eine Spondylose. Der behandelnde Arzt ist sich sehr unschlüssig, was die weitere Behandlung angeht und wie eine mögliche Prognose aussehen kann. Seit gestern liegt mein kleiner dort stationär in Behandlung und wird beobachtet. Und das im zarten Alter von 6,5 Jahren...

Er befürchtet, dass eine OP mehr schadet als nützt, insbesondere weil wichtige Nerven glücklicherweise vor dem Bandscheibenvorfall schon abgehen und demnach nicht betroffen sind. Von gestern zu heute hat sich keine Besserung eingestellt, das habe ich aber auch nicht erwartet. Bifi kann seinen Schwanz nicht bewegen. Die linke Hinterpfote ebenfalls nicht, die rechte nur schwach. Aber er hat Reflex und Schmerzempfinden. Er kann laufen, aber nur schwankend, humpelnd und kreuzt die Hinterbeine. Grundsätzlich macht er einen sehr guten Eindruck, ist wach, frisst, geht Klöchen, bekommt Schmerzmittel und Kortison.

Nun stehe ich vor der Entscheidung ihn operieren zu lassen, oder konservativ zu behandeln. Leider ist der Arzt keine große Hilfe. Das will ich ihm nicht mal anlasten, ich halte ihn für höchst kompetent. Die Prognostik ist einfach schwer zu treffen. Auf meine Fragen:
"Wäre eine OP denn noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich?"
"Ist es eher förderlich oder schädlich wenn er immer mal ein wenig läuft [denn er geht ja aufs Klo!]?"
Hat er keine Antworten. Kurzum: Er weiß es nicht. 😢

Ich würde ihn gern nach Hause holen, in sein gewohntes Umfeld und schauen wie es sich entwickelt. Und wenn es sich nicht in den nächsten Wochen bessert nochmals eine OP in Betracht ziehen. Mir ist klar, dass ein Heilungsprozess Monate dauern kann. Ich stehe der OP kritisch gegenüber, das wäre für mich die ultima ratio aufgrund des Risikos.

Hat vielleicht jemand ähnliches durch und kann von seinen Erfahrungen berichten? Ich weiß nicht, was ich tun soll...
 
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Vielleicht kannst du mit den MRT- Bildern eine zweite Meinung bei einem Neurologen einholen.
Ich habe selber 2 Bandscheiben- OPs an der HWS hinter mir, da hieß es damals bei Lähmungserscheinungen muß schnell operiert werden. Ist jetzt aber schon 15 und 24 Jahre her. Inzwischen sind die Ärzte auch beim Menschen zurückhaltender mit OPs.
 
Vielleicht ein kleines Update, denn es gibt zu Bandscheibenvorfällen bei Katzen ja nicht viele Erfahrungsberichte...

Bifi kam nach 2 Tagen stationärem Aufenthalt wieder nach Hause, wir haben uns (vorerst) gegen eine OP entschieden. Er konnte sein linkes Hinterbein gar nicht bewegen, der Schwanz ist nach wie vor tot. Effektiv ging es ihm schlechter als zu dem Zeitpunkt als ich ihn in die Klinik gebracht habe (Sonntag Bandscheibenvorfall, Mittwoch Klinik, Freitag heim). Er konnte keinen Urin und Kot selbstständig absetzen.
Er bekommt deshalb prophylaktisch Antibiotikum (gegen eine drohende Blasenentzündung), Vitamin B, Paraffinöl und Metacam. Laut TA ist eine weitere Behandlung mit Kortison erst nötig, wenn es nicht besser wird.
Zwischenzeitlich waren wir noch 1x beim TA, der die Blase ausgedrückt hat. Ich habe das bei seinem Speckbauch nicht gefunden.

Nun 3 Tage später kann ich sagen: Es wird besser! Er schläft viel, frisst, trinkt, und geht seit gestern auch selbstständig wieder aufs Klo, nachdem es mehrmals nicht geklappt hat (er hat zwar gebuddelt, aber es kam nichts). Er läuft mittlerweile wieder auf allen 4 Beinchen, wankt noch ein wenig, aber er läuft!... auf seinen Sohlen. Der Schwanz ist leider nach wie vor tot. Teilweise ist er dafür aber ziemlich aufgeweckt und will immer wieder aufs Sofa springen. Grds. habe ich alle Klettermöglichkeiten in der Wohnung demontiert und/oder Türen geschlossen, um ihn nicht auf dumme Gedanken zu bringen. Wir machen jeden Tag ein bisschen Katzenphysio mit Radfahren, Pfötchen massieren, Zehen und Sehnen dehnen. Das gefällt ihm sichtlich.

Donnerstag ist der Kontrolltermin, mal schauen was da raus kommt. Aber ich bin so froh, dass er selbstständig aufs Klöchen geht... es geht voran.
 
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