Bein Amputation und Wesensänderung

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Cyara la Cat

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12. April 2016
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Hallo Zusammen, ich bin ganz neu hier, und hab mich aufgrund der Beinamputation meines Katers, dazu entschlossen mich mit "Mitfühlenden" auszutauschen.
Letzte Woche wurde mein Kater Rengo (10 mon. alt) angefahren, und ihm musst das linke Hinterbein amputiert werden.
Ich konnte es kaum glauben, doch da es die einzige Möglichkeit war, das er keine Schmerzen mehr hat, war es für mich vollkommen klar ihn von seinem leiden zu befreien.
Mein Mädchen Giny (18 mon) reagiert ganz gelassen und putzt und verwöhnt ihm immer noch genauso wie vorher. Allerdings entwickelt sie die Eigenart, ihn manchmal anzufallen und umzuschubsen. :sad: das tut mir dann immer total leid, aber ich weis nicht, was sie damit sagen will, oder einfach nur spielen möchte. :hmm:
Er bekommt momentan immer noch Antibiotika + Schmerzmittel und liegt den ganzen Tag zurück gezogen unter dem Bett.
Also er frisst ganz normal, trinkt und geht auf die Toilette, für Leckerlies kommt er immer noch angerannt.
Dann kommt er auch am Tag 1-2 Stunden schmusen aber nur zu mir...bewegen möchte er sich aber dazu eigentlich nicht.
Er springt ohne Probleme auf Couch und Bett und auch wieder herunter.
Er war vorher aber immer sehr aktiv (Freigänger), verspielt und aufgeschlossen.
Ich habe das Gefühl, das er seinem Bein hinterhertrauert und überhaupt keine Lust hat sich mit dem Gedanken nur 3 beinchen zu haben anzufreunden.

Meint ihr es könnte vllt. an der Antibiotika und den ganzen Schmerzmittel liegen, das er nur so " vor sich hin lebt" ? Habt ihr Tipps wie ihn dazu anregen kann etwas aktiver zu werden, oder soll ich noch abwarten??

Die OP ist jtz 6 Tage her.

Danke im Voraus 🙂
 
A

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Hallo! Schlimm was deinem Katerchen passiert ist. Er wird sich an die Situation aber sicher gewöhnen.
Es ist ja wie du schreibst erst 6 Tage her, dass die OP war? Von da her finde ich sein derzeitiges Verhalten völlig im Rahmen. Erst mal wird er durch die Medis ev. leicht beduselt sein und an die jetzige Situation muss er sich auch erst gewöhnen und wird dementsprechend noch unsicher sein.
Aber er wird sicher von sich aus wieder aktiver werden im Laufe der Zeit, ich würde ihn jetzt gar nicht groß zu mehr Bewegung motivieren, das kommt von selbst!
Wenn die Wundheilung gut verläuft und er dann die Verbände und Schmerzen los ist wird er sich auch schnell wieder fangen!🙂
 
erst einmal danke für die schnelle Antwort. Ich hoffe du behälst Recht...ich bin halt einfach so ungeduldig und er hat sein freigang vorher gelebt...er lag sogar vor der OP mit der zertrümmertem bein vor der Tür und schrie, weil er nach daußen wollte.

Verbände und Trichter, hatte er allerdings keinen...die TÄ hat gemeint, das es so viel besser heilt, und tatsächlich...die Wunde ist nach 6 tagen schon super verheilt und es ist kaum noch was wundes zu sehen, bis auf die Fäden, die daran erinnern.
Habe im Moment alle Schlupflöcher mit Kissen abgeriegelt, ich habe Angst das er irgendwo sich verkriecht, wo er nachher nicht mehr rauskommt.
Soll ich das so weiter belassen, oder sollich alles freiräumen???

Habe auch nur das Wohnzimmer zugänglich gemacht, also das Katzenklo hineingestellt, so das er keine so weiten Wege hat.

Denn ich mekre jedes mal, das er sich nach längerem laufen einfahc auf Ort und Stelle fallen lässt, ist mit Sicherheit noch anstrengend.
 
Ist ja auch eine ordentliche Umstellung für den Kater und am Anfang eine immense Einschränkung. Aber gerade so ein junges Tier fängt sich schnell wieder und bald wirst du keinen großen Unterschied mehr merken zu früher mit vier Beinen.

Wenn er normal frisst und das Klo benutzt und dann auch noch für ne Leckerli- oder Schmuserunde kommt, ist das schon ein sehr gutes Zeichen.

Lass die Wohnsituation ruhig noch ne Zeit so wenn es für dich leichter ist und lass ihn das Tempo bestimmen!

Nur Mut, das Schlimmste habt ihr schon hinter euch, von nun an wirds von Tag zu Tag besser, wirst sehen!🙂
 
ich hoffe, du behälst Recht. Ich leide jedes mal, wenn ich sehe wie er sich mit dem laufen abquält, dass ich anfangen könnte, zu weinen.
 
Schlimm, was Deinem Kater passiert ist😡 Aber er hat es überlebt und das ist schon mal ein ganz großes Glück!!!

Ich bin mir sicher, dass er seinem verlorenen Bein nicht hinter her trauert. Mein erster Kater (ist schon sehr sehr lange her) hatte durch einen Unfall (wir haben nie erfahren ob es ein Auto- oder anderer Unfall war) ein Auge verloren. Es hat nur wenige Tage gedauert und er hatte sich komplett an diese neue Situation gewöhnt und angepasst. Er ist genau wie vor dem Unfall auf Bäume geklettert, hat Mäuse (und andere Tiere) erfolgreich gejagt und hat noch viele viele gesunde Jahre verbracht.

Katzen denken nicht so wie wir Menschen über die Zeit vor und nach einem Unfall nach, sie arrangieren sich sehr gut mit diesem Handicap und das wird bei Euch ganz genau so werden.

Die OP ist ja noch nicht so lange her und er braucht halt einfach seine Zeit, um sich davon zu erholen und die Medikamente tragen sicher auch dazu bei, dass er noch schlapp ist. Das wird aber ganz bestimmt bald besser.
 
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TE, ich sitze ganz ganz fest auf meinen Fingern betreffend deine Ungeduld, und ich habe meine Zähne ebenfalls fest zusammen geklebt. *gnnnnnn*

Das da



ist meine Siamkatze, ein Dreirädchen, das als Kitten am rechten Hinterbein direkt über dem Knie amputiert wurde.

Concorde (die bei uns Pfötchen heißt) ist jetzt fünf Jahre alt und die grausame und absolutistische Herrscherin über ihre drei (vierbeinigen) Mitkatzen.

Pfötchen zog direkt nach der Ampu bei uns ein; gekauft hatten wir sie schon vorher.
Anfänglich wohnte Pfötchen unterm Bett (als Neuzugang zum vorhanden Katzenrudel), durfte aber bald in die Bel Etage ziehen (oben aufs Bett 😉) und akzeptiertes Mitglied von (Sternchen) Nickis Harem werden.

Sie konnte sich schnell mit dem fehlenden Bein zurechtfinden und war und ist auch heute sehr flink und geschickt zu Pfote.

Allerdings war Pfötchen sehr vorsichtig und traute sich vieles nicht. Also springen über Stuhlhöhe hinaus (beispielsweise auf den Rand der Badewanne, ca. 60 cm hoch), und auch mit dem Klettern auf die Kratzbäume war sie sehr vorsichtig.
Das änderte sich sehr, als Mercy einzog, Pfötchens Herzensschwester seitdem, die eine sehr sportliche und lebhafte Orientalin ist und ständig "Katz trainiert für Olympia" übt 🙄:pink-heart:.

Wo Mercy hinging, wollte Pfötchen auch hin. Auf die höchsten Kratzbäume, auf die höchsten Schränke.

Manches davon hat Pfötchen im Laufe der Zeit geschafft, aber ihrem Hochspringen sind einfach physikalische Grenzen gesetzt. So versucht sie beispielsweise unverdrossen, die Spüle (90 cm) zu erklimmen, weil ihr böser Rivale, Siamkater Moody, sie von dort aus auslacht, und Pfötchen ist ein extrem ehrgeiziges Katz! Aber 90 cm gehen auf einem Hinterbein einfach nicht. (Was auch nicht wirklich schlimm ist, denn es gibt genug Kratzbäume und andere Klettermöglichkeiten und nur sehr sehr wenige Plätze - neben der Spüle -, die Pfötchen nimmer wird erklimmen können.)

Eine Woche nach der Ampu, also als ich Pfötchen nach Hause gebracht hatte, konnte sie schon sehr gut hoppeln, auch wenn sie natürlich angesichts der anderen Katzen noch sehr schüchtern war (und Nine war auch nicht wirklich freundlich zu ihr, sondern kuschelte demonstrativ mit Kater Nicki, ihrem Gatten --- die kleine Hexe! 😉), und sie machte auch gute Fortschritte in Bezug auf die alltägliche Fortbewegung.
Aber Pfötchen blieb auf einem gewissen Level stehen und traute sich nicht mehr zu, egal wie sehr ihr die anderen Katzen etwas vorturnten.
Das änderte sich wirklich erst mit Mercy, bei der Pfötchen richtig andocken konnte!

Bei deinem Katerchen gehe ich davon aus, dass er schon so in die Katzentruppe integriert war, dass sein Ehrgeiz nicht erst gesondert durch eine neue Katze, eine "Leitkatze", geweckt werden muss.

Lass ihm Zeit!
Das Hoppeln ist sehr schnell gelernt, das Klettern ebenfalls (also die reine Technik). Und, ganz wichtig:

Tiere unterscheiden sich vom Menschen u. a. darin, dass sie nicht am Vergangenen kleben; sie müssen vom Instinkt her direkt nach der Verletzung/OP damit umgehen, dass sie einen Weg finden, sich weiterhin möglichst gut gegen Fressfeinde verteidigen bzw. vor diesen flüchten können!
Da bleibt keine Zeit für Hadern und Bedauern! Tiere adaptieren sich extrem gut an die Körperbehinderung, weil sie auf reines Überleben gepolt sind und keine Kraft an Bedauern usw. verwenden können.

Den Horizont eines Dreirädchens oder eines anders behinderten Handicats zu erweitern, den Ehrgeiz zu wecken.... das kann im Einzelfall lange dauern und ggf. auch - wie in Pfötchens Fall - den Einzug eines gesonderten Leitkatz erfordern!

Nach Mercy haben wir ein halbes Jahr gesucht, als klar war, dass Pfötchen sich in der vorhandenen Katzengesellschaft nicht traut, ihre physischen Fähigkeiten zu erweitern. Und von der Stunde, in der Mercy einzog, war Pfötchen wie verwandelt! Sie wohnte freiwillig mit Mercy unterm Bett, sozusagen wieder im Keller, obwohl sie mit Nine und Nicki hätte oben stapeln können.
Die beiden waren von der ersten Minute an sozusagen Ar**** und Eimer! 🙂

Und durch den sportlichen Flummi Mercy hat Pfötchen unglaubliche Fortschritte gemacht und sich nach Nickis Tod sogar zur Herrscherin über das Rudel aufgeschwungen (und wird - bis auf einen gewissen siamesischen jungen Mann ^^ - auch voll akzeptiert!).

Daher: lass deinem Süßen bitte Zeit und beobachte ihn bezüglich seiner Fortschritte (beinamputierte Katzen haben wirklich große Vorteile gegenüber den Armamputierten, also wo ein Vorderbein fehlt! Sie können besser hochklettern, und beim Runterspringen landen sie auf beiden Armen/Vorderbeinen, so dass sie die Last besser verteilen können). Und falls es so kommen sollte wie bei Pfötchen, also dass er sich vieles nicht traut, was er eigentlich bewältigen könnte, denk bitte auch über ein Leitkatz für ihn nach.

Alles Gute für dein Katerchen!
 
Guten Morgen,

das hört sich doch alles sehr gut an. Es gibt ja auch wenige Katzen, die damit nicht zurecht kommen. Hat da jemand Erfahrung wie sich das bemerkbar gemacht hat??

Ja ich versuche ihn weitgehend ganz normal zu behandeln, da meine zweite Katze sonst auch ziemlich beleidigt ist, weil sie schnell eifersüchtig wird, meine Prinzessin auf der Erbse.

Ich hoffe das ihr alle Recht behält, und er ganz schnell wieder "der alte" ist. 🙂
 
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Geduld.....das wird schon wieder. Wie geht es denn dem kleinen Patienten heute?
 

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