Beinamputation bei 18 jähriger Katze

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Sereknitty

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22. Dezember 2020
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Liebe Leute,
bei meiner Katze ist eine kleine gutartige Wucherung innerhalb von 3 Wochen entartet. Leider hat die Biopsie jetzt ergeben, dass es ein Fibrosarkom ist. Behandlung ist entweder Heilung durch Beinamputation (links hinten) oder warten und einschläfern lassen wenn die Schmerzen kommen.
Sie wird im Frühsommer 18 Jahre.
Ich bin wahrlich zerissen. Sie ist für eine 18 jährige Katze in einer guten Verfassung. Sie bekommt eine 1/2 Amodip gegen einen leicht erhöhten Blutdruck sonst ist sie eigentlich gesund.
Sie hat einige Jahre gegen Spondylose Solensia bekommen, aber sie hat, wieso auch immer, keine Schmerzen mehr und bekommt es nicht mehr.

Die Tä ist aufgrund ihrer Allgemeinverfassung optimistisch, dass sie die OP überstehen würde. Ich weiß nur nicht ob ich ihr damit einen Gefallen tue. Sie ist eine eher grantige, unsichere Katze und hat ein Jahr lang getrauert als ihr langjähriger Katerfreund gestorben ist. Wird sie die Umstellung psychisch verkraften? Dann sind in dem Alter die verlängerte Genesungsdauer und die OP Schmerzen zu bedenken. Was ist wenn ich mich für die OP entscheide und wir müssen sie in einem Jahr wegen etwas anderen einschläfern? Dann hätte ich ihr noch eine schmerzhafte und schwierige OP angetan.
Aber sie ist in einer guten Allgemeinverfassgung, muss ich ihr daher nicht zumindestens die Change geben?
Ich weiß, niemand kann mir die Entscheidung abnehmen, aber vielleicht könnt ihr schreiben, was ihr in so einer Situation tun würdet. Ward ihr schon mal in so einer Situation und wenn ja wie habt ihr euch entschieden?
 
A

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Nicht mit Amputation. Aber verschiedene Erkrankungen, meist Tumoren, weil ich nur Senioren hier habe, die dann auch noch Sponylosen und Arthrosen haben.

In dem Alter verzichte ich auf größere Maßnahmen, egal welche.
Der Organismus hat dann immer so seine Baustellen, die er mehr oder minder gut kompensiert. Greife ich da ein, läuft oft alles auf dem Ruder und ist nur schwer oder nicht mehr einzufangen.

Amputation bedeutet ja auch eine gewisse Zeit Käfig. Die im Alter eh nicht mehr gute Muskulatur baut rascher ab, damit machen Arthrosen häufiger Probleme.
Und Du weißt nicht, wie gut sie letztlich im Kopf ist. Henry (16 plus, genauer weiß ich es nicht) wurden 12 Zähne gezogen. Der hatte sowas wie ein Durchgangssyndrom nach der (Inhalations-)Narkose. Er war völlig verpeilt, hat Wände, Sofalehne etc. angestarrt und war irgendwie nicht im Hier und Jetzt. Hat eine Woche gedauert, dann war es weg. Sowas kann auch bleiben, wenn schon eine bisher unerkannte Demenz vorliegt.
 
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Nicht mit Amputation. Aber verschiedene Erkrankungen, meist Tumoren, weil ich nur Senioren hier habe, die dann auch noch Sponylosen und Arthrosen haben.

In dem Alter verzichte ich auf größere Maßnahmen, egal welche.
Der Organismus hat dann immer so seine Baustellen, die er mehr oder minder gut kompensiert. Greife ich da ein, läuft oft alles auf dem Ruder und ist nur schwer oder nicht mehr einzufangen.

Amputation bedeutet ja auch eine gewisse Zeit Käfig. Die im Alter eh nicht mehr gute Muskulatur baut rascher ab, damit machen Arthrosen häufiger Probleme.
Und Du weißt nicht, wie gut sie letztlich im Kopf ist. Henry (16 plus, genauer weiß ich es nicht) wurden 12 Zähne gezogen. Der hatte sowas wie ein Durchgangssyndrom nach der (Inhalations-)Narkose. Er war völlig verpeilt, hat Wände, Sofalehne etc. angestarrt und war irgendwie nicht im Hier und Jetzt. Hat eine Woche gedauert, dann war es weg. Sowas kann auch bleiben, wenn schon eine bisher unerkannte Demenz vorliegt.
Ich schließe mich dem mal an. Es hat nichts mit "lohnt sich möglicherweise nicht mehr" zu tun.
Aber mit 18 Jahren und einem Fibrosarkom ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Katze dann noch älter als 20 wird.
Es geht ja für diesen Zeitraum bis zum Ende, mit dem man sich in dem Alter leider auseinander setzen muss, um Lebensqualität für das Tier und seine Familie.
und ein Tier wird bei solch einer drastischen OP Schmerzen haben, Medikamente gegen diese Schmerzen nehmen müssen, die auch den gealterten Organen sehr wahrscheinlich einen größeren Schaden zufügen als bei einem jüngeren Tier, und sie muss eingesperrt werden und einen Trichter tragen. Und das über Wochen und Monate, was ich für ein schlimmes Ende halte, selbst wenn so eine Greisin die Narkose gut wegstecken mag. Und sie hat zwar eingestellten Bluthochdruck, aber das ist ja ein Zeichen dafür, das Herz und Gefäße bereits vorgeschädigt sind.
Wäre es meine Katze, ich würde es nicht mehr operieren lassen, weil es keine Lebensqualität mehr bringt, aber ich würde alles für sie tun, damit sie keine Schmerzen hat und sich wohl fühlt so lange es möglich ist
 
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Das ist eine ganz schwierige Entscheidung, das tut mir leid für Dich.

Hat Dir die TÄ gesagt, wie schnell so ein Tumor erfahrungsgemäss wächst? Das ist ja unterschiedlich, unsere Katzen mit Tumoren hatte von Diagnose bis zum Tod meist nur wenige Monate bis zu einem Jahr.

Meine Sorge wäre nicht so sehr die Narkose (Zahn-OP hat meine alte Katze noch mit 19 gut weggesteckt), aber alles Danach. Käfighaltung! Schmerzen und viele TA-Besuche mit Stress. Hätte ich ihr nicht mehr zugemutet.

Deine Katze hat ein schönes hohes Alter erreicht, es ist leider so, dass ihr auch ohne diese Diagnose nicht mehr allzu viele Jahre blieben...

So ab 18, 19 wurde das Leben meiner alten Katze doch sehr beschwerlich. Demenz, taub, neurologische Probleme, Muskelabbau, alles was @Max Haase auch schreibt.
Ich würde sie nur noch palliativ behandeln und verwöhnen, so traurig es klingt.
 
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Ich schließe mich diesen Ausführungen vollumfänglich an.
Es geht nicht nur um die OP an sich, sondern um die unausweichlichen Folgen mit eingeschränkter Beweglichkeit, vermutlich hohen Dosen von Schmerzmitteln und eingeschränkter Lebensqualität. Das alles propft sich auf die ohnehin zu erwartenden Einschränkungen im Alter auf.
Ich würde es ihr nicht mehr antun.
 
Ich habe auch Katzen, die auf das Alter Deiner Katze zustreben (bald 16 und 17 Jahre alt). Ich würde ihnen eine derartig schwere OP mit dem eine längere Zeit anddauernden Heilungsprozess und der Umstellung von Vierbeiner auf Dreibeiner nicht zumuten wollen. Ich bin da ganz bei @Max Hase .
 
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Hallo, es tut mir sehr leid das du so eine sch.... Diagnose für deine Katze bekommen hast.
Ich habe Seniorenkatzen, zwei werden 19 und eine 18, denen würde ich auch keine so schwere OP und Lebensumstellung mehr zumuten und schließe mich meinen Vorschreiber:innen an.
Ich wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung.
 
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Hallo. Ich habe meinem Kater vor zwei Jahren das Hinterbein abnehmen lassen müssen wegen eines Tumors. Da war er 12 und hat alles gut überstanden, aber ein Spaziergang war und ist es nicht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das in dem Alter machen würde nach der Erfahrung, es kommt immer sehr auf die Katze an. Er hat zwei Wochen Schmerzmittel bekommen, die erste Woche sogar zwei verschiedene plus Antibiotika, dazu die doch sehr große OP, die bei uns drei Stunden gedauert hat. Ich hatte dieselben Überlegungen wie du und selbstverständlich wusste ich nicht, ob wir zwei Jahre geschenkt bekommen oder nur ein paar Monate, aber der Kater war eben noch jünger, wenngleich kein Hüpfer.
Wenn deine Katze bereits Rückenprobleme hatte, werden die durch die veränderte Haltung vermutlich zurückkommen und die Frage ist auch, wie sieht es in dem Alter mit den Gelenken aus, schaffen die das noch? Verschleiß wird da ziemlich sicher bereits vorhanden sein. So leid es mir tut das zu sagen und so gern ich die mit meiner guten Erfahrung Mut machen würde, ich würde mich in dem Alter dagegen entscheiden.
 
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Hallo. Ich habe meinem Kater vor zwei Jahren das Hinterbein abnehmen lassen müssen wegen eines Tumors. Da war er 12 und hat alles gut überstanden, aber ein Spaziergang war und ist es nicht. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich das in dem Alter machen würde nach der Erfahrung, es kommt immer sehr auf die Katze an. Er hat zwei Wochen Schmerzmittel bekommen, die erste Woche sogar zwei verschiedene plus Antibiotika, dazu die doch sehr große OP, die bei uns drei Stunden gedauert hat. Ich hatte dieselben Überlegungen wie du und selbstverständlich wusste ich nicht, ob wir zwei Jahre geschenkt bekommen oder nur ein paar Monate, aber der Kater war eben noch jünger, wenngleich kein Hüpfer.
Wenn deine Katze bereits Rückenprobleme hatte, werden die durch die veränderte Haltung vermutlich zurückkommen und die Frage ist auch, wie sieht es in dem Alter mit den Gelenken aus, schaffen die das noch? Verschleiß wird da ziemlich sicher bereits vorhanden sein. So leid es mir tut das zu sagen und so gern ich die mit meiner guten Erfahrung Mut machen würde, ich würde mich in dem Alter dagegen entscheiden.
Ich würde bei solchen schwierigen Entscheidungen eine Tabelle machen, wer von so einem schweren Eingriff profitiert und wer nicht.
Und auch das eigene Herz sprechen lassen!
Und natürlich kann man alles machen. Die Frage ist nur, ob und für wen es Sinn macht.
Bei einer 12-jährigen würde ich es definitiv machen lassen, wenn sie sonst so weit fit ist und es keine Metastasen gibt und ob es andere Grunderkrankungen wie z.B. Diabetes gibt, weil das die Wundheilung verzögert.
Wirklich mit Herz und Verstand an so eine schwierige Entscheidung rangehen 🍀 🍀🍀🍀
 
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Ach Mensch, das ist eine richtig doofe Diagnose!

Meine verstorbene Katzenomi ist 20 Jahre alt geworden und war die letzten Jahre aufgrund diverser Alterserkrankungen pflegebedürftig. Eine so große OP wäre für uns deshalb aufgrund von CNI, Diabetes und Demenz nicht in Frage gekommen.

In dem hohen Alter geht es doch eigentlich darum, der Katze so viel Lebensqualität, Fürsorge und Liebe wie möglich zu bieten, damit sie einen schönen Lebensabend verbringen kann. Ich persönlich würde abwägen, ob die OP und die anschließende Zeit der Genesung das Leben deiner Katze wirklich noch bereichern können oder ob deine Katze nicht mehr davon haben würde, wenn sie palliativ begleitet würde, sich einen Rest Selbstständigkeit bewahren und die ihr verbliebene Zeit selbstbestimmt mit dir gemeinsam auf der Couch, im Bett, auf dem Balkon etc. verbringen dürfte.

Die Bindung zu älteren Katzen ist eine ganz besondere und ich bin mir sicher, dass du im Sinne deiner Katze entscheiden wirst. Ihr werdet euch ansehen und du wirst spüren, was sie sich wünschen würde.
 
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Etwas off topic:

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele wir sind mit unseren Oldies.

Vielleicht sollten wir einen Seniorenstammtisch eröffnen. 😉
 
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Danke für eure ehrlichen Antworten. Ja es ist wirklich ein Scheiß. Eigentlich war es mal ein Atherom. Sie hatte an der Stelle schon zweimal eines und es hatte sich wieder ein neues gebildet, daher wollten wir jetzt dieses Mal mit großer OP alles entfernen und von dem Moment als wir den Termin ausgemacht haben bis zum tatsächlichen Termin, ist es leider entartet, da waren vielleicht 3 Wochen dazwischen.

Ich mach mir auch selber Vorwürfe weil ich noch ein bis zwei Wochen vorher noch gewartet habe, in der Hoffnung es kapselt sich ab wie zuvor immer. Keine Ahnung ob das einen Unterschied gemacht hätte, aber ja damit muss ich jetzt leben.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele wir sind mit unseren Oldies.

Vielleicht sollten wir einen Seniorenstammtisch eröffnen. 😉
Lieke ist eine von zwei Seniorinnen, die hier wohnt. Die zweite älterer Tigerdame ist jetzt im Februar schon 18 Jahre geworden.
 
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Huhu Sereknitty,
So eine scheiss Diagnose! Das tut mir sehr leid! 😞

Ich hatte letztes Jahr bei meinem Clooney die selbe Diagnose, am selben Bein, allerdings war er 7 Jahre alt.
Die Op war ein Hammer und es ging ihm 4 Wochen sehr schlecht bis es sich langsam besserte. Nach 4 Monaten war er soweit wieder 'der Alte'.
Hatte aber immer das Gefühl, dass er durch die Mehrbelastung der Gelenke auch damit zu schaffen hatte. Vorallem langsames bzw normales laufen, war sehr aufwendig.
(Leider hab ich ihn vor knapp zwei Wochen, nach genau einem Jahr wegen etwas anderen gehen lassen müssen 😞)

Ich selbst würde es wahrscheinlich nicht mehr in diesem Alter durchführen lassen. Vorallem wenn schon Gelenkprobleme bestehen.

Egal wie du dich entscheidest, ich drücke ganz fest die Daumen, dass ihr noch lange eine gute Zeit zusammen habt! 🍀
 
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Wie geht es euch?
 
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