Calciumcarbonat und Calciumcitrat

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Schneewittchen315

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Guten Morgen 🙂

da mein Kater Leo immer wieder Probleme mit der Blase hat und die Beiden nur Schrott fressen (Fleisch mögen sie an sich ganz gerne), wollte ich den Versuch starten auf Barf umzustellen.

Da die Beiden absolute Häppchenfresser sind und einen ganze Tag bw. Nacht für eine Portion brauchen, würde ich den Beiden gerne weiterhin das gleiche füttern (weiß nicht wie ich das anders machen soll).

Nun habe ich mir das Einsteigerscript von Du Barfst besorgt und mich im Internet über die Supplemente informiert.
Zur Calciumversorgung kommen folgende Supplemente in Frage:

Eierschale
Eierschalen sind ein toller und natürlicher Calciumlieferant. Einfach aufheben, abspülen, gut trocknen und mörsern.
Die Schale eines Eis reicht für ungefähr 1kg Fleisch.

Calciumcarbonat
Besteht aus gefälltem Calcium, ist ein Salz der Kohlensäure. Man nimmt ungefähr 5g Calciumcarbonat auf 1kg Fleisch.

Calciumcitrat
Enthält weniger Calcium, ist ein Salz der Zitronensäure. Man benötigt daher ungefähr 9g Calciumcitrat auf 1kg Fleisch.

Und folgende Info dazu:
Gesunde Katze,immer schön abwechseln. Struvit Katze: Da ist Citrat besser. Oxalat Katze: Da ist Carbonat besser

Nun zu meinem Problem. Sammy ist Kerngesund und Leo hat die zweite Blasenentzündung hinter sich.

Leos Geschiche in Kurzform:
Die erste Tierärztin war der Meinung das ex Struvitkristalle sind und hat dieses wunderbare Trockenfutter verordnet. Ihrer Meinung nach ist dann auch alles wieder gut sowie die Kristalle ein Mal weg sind (ah ja).
Da ich diese Behandlung natürlich nicht wollte, mir allerdings nicht alleine zugetraut habe ihn mit Guardictabletten (oder so ähnlich  ) zu behandeln und ich arge Probleme habe von ihm eine Urinprobe zu bekommen, habe ich eine Tierarztin aufgesucht die mir von einer befreundeten Heilpraktikerin empfohlen wurde. Die Blasenentzündung die zwischenzeitlich weg war ist leider wieder gekommen.
Hier sah die Diagnose allerdings anders aus. Die Tierärztin hat lediglich einen Kristall gefunden und der PH-Wert sah nicht schlecht aus. Gemäß Ihrer Meinung kommen die Kristalle durch die Blasenentzündung und sind nicht das Hauptproblem.
Sein PH-Wert ist mittlerweile auch wieder Top und er hat keine Kristalle mehr.
Da die Blasenentzündung immer wieder auftritt ist er deswegen noch in Behandlung ( auf Homöopathischer Basis um das Grundproblem zu beheben damit die Blasenentzündung nicht mehr auftritt).
Sie ist aber guter Dinge das wir das in den Griff bekommen (er wird von der Tierärztin und Heilpraktikerin gemeinschaftlich behandelt) 

Nun zu meiner Frage. Ich will ja nicht mit meiner Fütterung die laufende Behandlung stören. Auch wenn es keine Kristalle sind, ist seine Blase ja dennoch nicht in Topform und ich will durch die falsche Fütterung ja nicht alles noch schlimmer machen.
Behandle ich ihn was die Calciumversorgung angeht als „normale“ Katze, oder lege ich doch mehr Wert auf Calciumcitrat?
Im Moment tendiere ich dazu erst mal nur auf Eierschale zur Calciumversorgung zurückzugreifen und zu gucken wie es sich mit Leos Blase in Zukunft durch die Behandlung verhält.
So könnte ich Beide auch gemeinsam Füttern.

Was sagen denn die Experten dazu?



Vielen Dank für eure Hilfe und Grüße
 
A

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Hallo,

der Text, den du zitierst, enthält a) veraltete Informationen und ist b) unvollständig.
Unvollständig deshalb, weil der calciumhaltige Bestandteil von Eierschale Calciumcarbonat ist - oder anders gesagt, Eierschalen sind praktisch Calciumcarbonat mit etwas "Dreck" dabei. Also wenn die Empfehlung betreffs Carbonat vs. Citrat bei Harnkristallen stimmen würde, dann wär Eierschale als Carbonat einzusortieren und somit bei Struvit ungünstig.

ABER laut neuerem Kenntnisstand ist der Einfluss von Calciumcarbonat und -citrat auf den Harn-pH-Wert (darum geht's ja bei dieser Empfehlung) absolut vernachlässigbar bis nicht vorhanden. Diese Empfehlung hat sich wahrscheinlich jemand ausgedacht, der nur von der Theorie aus gedacht hat - Zitronensäure ist ja "sauer", Carbonat ist "alkalisch" - und nie nachgemessen hat, wie sich das tatsächlich auf den pH-Wert des Harns auswirkt.

Also, mit ganz normal zubereitetem BARF bist du da schon auf der sicheren Seite. Dadurch pendelt sich der Harn-pH-Wert oft schon von ganz allein in nem gesunden Bereich ein. Wenn beim Nachmessen immer noch zu hohe Werte rauskommen, kannst du mit Guardacid ansäuern, aber nicht rein auf Verdacht.
 
Und ich mache mir Stundenlang Gedanken wie ich das mit beiden Katzen hinbekommen -.- Danke dir 🙂

Noch mal für Blöde.. ich wechsle dann einfach zwischen Carbonat (bzw. Eierschale) und Citrat bei den verschiedenen Rezepten? 

Wenn ich schon dabei bin blöde Fragen zu stellen, habe ich noch eine  Überall steht man soll die Supplemente Abwechslungsreich nutzen.
Meistens sind jedoch nur zwei Aufgeführt. Bei dubarfst z.B.: Eisen: Fortain und Rinerblut – VitaminA: Leber und Eigelb. Gibt es noch weiter Alternative die ich noch nicht gefunden habe, oder soll man jeweils die zwei Alternativen Abwechslungsreich nutzen?
Oder einfach selber den Kopf einschalten und weiter Alternativen suchen 😀 (was mir gerade Unmöglich vorkommt da ich noch lauter Fragezeichen auf dem Kopf habe).
 
Alternativen hat man ja auch, indem man beim Fleisch und den Innereien für Abwechslung sorgt. Beispiel: Entenleber enthält nicht nur Vitamin A, sondern deutlich mehr Eisen als Hühnerleber, so hat man dann zwischendurch auch mal wieder eine andere Eisenquelle. Lammmilz enthält ebenfalls recht viel Eisen. Hin und wieder bekommt man auch mal Innereien, die nicht vollständig ausgeblutet sind. Bei den Kanincheninnereien von Haustierkost z.B. ist noch jede Menge geronnenes Blut vorhanden, das ist dann wieder eine andere Quelle für Eisen.

Vitamin D ergänzt man ja normalerweise durch Fisch (meistens Lachs oder Forelle), aber auch Lammherz enthält viel Vitamin D. Und so weiter und so fort.
 
Super, Danke dir 🙂

An sich ganz logisch, aber irgendwie habe ich teilweise ein Brett vor dem Kopf wenn ich mir Alles durchlesen und habe das Gefühl ich werde das Alles nie verstehen 🙁
 
Ich jongliere immer mit den natürlichen Supplementen, da ich möglichst auf alles industriell verarbeitete und künstliche verzichten muß.
Ich nehme mal Eierschale, mal Knochenmehl, mal Knochenfleisch, mal eine Mischung was gerade da ist.
Wie oben schon vorgeschlagen wechsle ich auch zwischen den Innereien um möglichst viel Bedarf durch natürliches abzudecken.

Du wirst sehen, allein durch normales Barfen werden sie sich bestimmt verändern!
 
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Super, Danke dir 🙂

An sich ganz logisch, aber irgendwie habe ich teilweise ein Brett vor dem Kopf wenn ich mir Alles durchlesen und habe das Gefühl ich werde das Alles nie verstehen 🙁

Das geht wohl jedem am Anfang so. Aber so nach und nach bekommt man ein Gefühl dafür.
 
ich wechsle dann einfach zwischen Carbonat (bzw. Eierschale) und Citrat bei den verschiedenen Rezepten? 
Ja, genau. Ich nehm auch in etwa abwechselnd Eierschale und Citrat, ein Rezept dies, ein Rezept das.

Wenn ich schon dabei bin blöde Fragen zu stellen, habe ich noch eine
Keine Angst, das sind keine blöden Fragen, die stellt sich wahrscheinlich jeder am Anfang - und wenn nicht, dann denkt er nicht gründlich genug über die Sache nach 😀

Überall steht man soll die Supplemente Abwechslungsreich nutzen.
Meistens sind jedoch nur zwei Aufgeführt. Bei dubarfst z.B.: Eisen: Fortain und Rinerblut – VitaminA: Leber und Eigelb.
(Stop - Eigelb ist kein sinnvoller Vitamin-A-Lieferant, weil es nicht gar so viel davon enthält. Wir haben bei dubarfst mal ausgerechnet, dass du bei der Supplementierung von 1 kg Fleisch grob 900 g Eigelb bräuchtest [ein Eigelb wiegt etwa 15-20 g]. Das wär ne Suppe, die wahrscheinlich keine Katze mehr fressen würde. Die entsprechende Menge an Hühnerleber wären nur 30 g.
Dafür gibt es aber viele verschiedene Lebersorten, die man im Handel kaufen kann - z.B. Rinder-, Hühner-, Puten- oder Lammleber, die zählen auch alle als Abwechslung.)

Gibt es noch weiter Alternative die ich noch nicht gefunden habe, oder soll man jeweils die zwei Alternativen Abwechslungsreich nutzen?
Im dubarfst-Kalkulator sind oft noch ein paar mehr Alternativen aufgeführt, aber das sind meistens künstliche Präparate. Bei Eisen z.B. Eisentropfen oder -tabletten. Meiner Meinung nach ist das eher was für den Notfall, zumal man sich da dann wieder um Bioverfügbarkeit, komische Trägerstoffe, zugesetzte Aromen u.ä. Gedanken machen muss.
Bei den B-Vitaminen wechseln mehr Leute zwischen Bierhefe und nem künstlichen B-Vitamin-Präparat, weil Bierhefe von bestimmten B-Vitaminen unproportional wenig enthält. (Ich wechsel allerdings bisher nicht, wie ich zu meiner Schande gestehen muss.)

Andere Supplemente sind aus anderen Gründen schlechter geeignet, z.B. Pflanzenöle zur Fettsupplementierung.

Oder einfach selber den Kopf einschalten und weiter Alternativen suchen
Meistens sinnlos, erst recht als Anfänger, weil sich fortgeschrittene Köpfe meist schon vorher alle möglichen Gedanken gemacht und ungeeignete Supplemente verworfen haben. Also wenn sich irgendwas eignet, dann steht das im allgemeinen schon irgendwo. Neue Supplemente werden nur selten "entdeckt".
Ne neuere (jedenfalls für mich) Entdeckung bei der Eisensupplementierung wär Blutmehl, das man im Anglerbedarf bekommt. Meiner Meinung nach kann aber von den Inhaltsstoffen her zwischen frischem und getrocknetem Blut nicht gar so viel Unterschied sein, also kümmer ich mich da nicht drum. Und da meine Miezen von Fortain nicht viel halten, schmuggel ich auch das nur ganz gelegentlich in ein Rezept und bleib ansonsten bei frischem Blut, das ich hier zum Glück problemlos bekomme.

Uuund laut Kalkulator enthält Lammmilz so viel Eisen, dass man's grade noch so zur Supplementierung verwenden kann, ohne einen astronomisch hohen Innereienanteil im Futter zu haben. Jedenfalls wenn man rotes Fleisch hat, bei Geflügel würde das wahrscheinlich nicht mehr sinnvoll gehen. Ich hab also auch schon mal ein Rind- und/oder Lammrezept (weiß nicht mehr genau) mit Lammmilz als Eisensupplement zubereitet, nur leider find ich in letzter Zeit nirgendwo mehr welche.

Also, ja, dein Eindruck stimmt, bei den Supplementen ist meistens nur begrenzt Abwechslung möglich. Man wechselt halt da ab, wo es sinnvoll geht.
 
Lammmilz darf zumindest im Lebensmittelhandel nicht mehr verkauft werden! Ich weiß nicht ob die Tierfutterfleischanbieter das noch dürfen.

In meiner Lammschlachterei wo ich immer direkt einkaufe habe ich es schon mit allen Mitteln der Überredungskunst versucht, ich bekomme keine!
 
Selbst wenn sie dürften: Sie tun's nicht. (Und ich wette, die Regelung ist so: Sie dürfen tatsächlich nicht.)
Ist zwar OT hier, aber, da's mir völlig entgangen ist: Warum darf denn Lamm-Milz nicht mehr in Verkehr gebracht werden?
 
Danke für deine ausführliche Antwort 🙂

Auf die meisten meiner Fragen finde ich auch wenn ich im Forum suche eine zufriedenstellende Antwort, aber halt nicht bei Allem und manchmal bin ich danach nur noch verwirrter 😀

Mhhh.. die Eltern von meinem Freund haben Heidschnucken die als "Lämmer" geschlachtet werden. Vllt. kann ich mir ja die Milz beim nächsten schlachten abgreifen 😀
 
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Selbst wenn sie dürften: Sie tun's nicht. (Und ich wette, die Regelung ist so: Sie dürfen tatsächlich nicht.)
Ist zwar OT hier, aber, da's mir völlig entgangen ist: Warum darf denn Lamm-Milz nicht mehr in Verkehr gebracht werden?

Ich glaube es gab Ende der 90'er ein Verwertungsverbot wegen BSE für Milz, Hirn (?) und Rückenmark.
Ob das nun noch gilt oder wieder ernster genommen wird oder ob es andere Gründe hat ... Habe gerade keine Zeit zu recherchieren .. Vielleicht später!
 
Also ich hab die Milz vor etwa 1-2 Jahren gekauft, im Futterfleischhandel (Haustierkost). Im Lebensmittelhandel und beim Metzger hab ich nie danach gesucht oder gefragt.
Rindermilz wird ja auch nach wie vor verkauft, erst vor ein paar Wochen hab ich bei Elbe-Elster welche erstanden. Oder ist das ne andere Regelung als bei Lamm?
 
Jepp, ich auch. Und seither ist sie weg...
 

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