Clavaseptin oder AB Spritze?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Mimiau

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22. Juni 2018
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Hallo ihr Lieben.

Minou hat am Dienstag ein Zahnsanierung bekommen, wobei ihm ein Zahn gezogen werden musste.

Nun bekommt er AB. 1 1/2 Tabletten abends und morgens (Clavaseptin) seit gestern. Momentan isst er srhr wenig, obwohl er sonst immer sehr gefräßig ist. Jedenfalls hat er sich heute zweimal übergeben. Natürlich erst so 5 Stunden nach Tablettengabe. Jedes mal kurz davor fing er an zu mauzen. Normal kenne ich das so nicht von ihm. Er bekam schon mal AB für einen kirzen Zeitraum, wo das auch schon vor kam. Da hatten es wir dann einfach durchgezogen, da es eh nur für kurze Zeit war. Nun soll er die Tablette noch 3 weitere Tage geben. Er wehrt sich mit mit allen Mitteln, denn diese ekligen bitteren Tabletten schmecken nicht, zudem sind es sogar 3 Hälften. Weil ich mir Sorgen mache, wegen der Verträglichkeit, habe ich meine TA gefragt, ob das normal ist mit dem Übergeben und das er dabei miaut. Sie meinte nur, wir sollten das AB absetzen und morgen vorbeikommen und es ihm spritzenlassen. Nun habe ich über solche Spritzen auch schon allerhand negatives gelesen und bin nun sehr unsicher...

Haben ihm nun trotzdem heute Abend mal noch die Tabletten gegeben.

Was meint ihr dazu?
 
A

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Wenn es meine Katze (ansonsten gesunde) wäre, würde ich ihr nach solch einer Behandlung gar kein AB geben...…!
 
Nunja..klar geht es ihr gut, aber meine Tierärztin wird sich wohl schon was dabei gedacht haben. Schließlich wurde ein Zahn entfernt. Womöglich soll dadurch eine bakterielle Infektion vermieden werden. Da klafft immerhin nun eine Wunde. Sie jetzt abzusetzen, wäre so oder so denke ich fahrlässig. Mal davon abgesehen, dass man einer Katze oft nicht ansieht wie es ihr geht. Sicherlich tut ihm das immer noch weh, aber zeigen kann er das nicht. Daher würde ich das so oder so nicht danach beurteilen...Ist das denn keine gängige Prozedur, dass Katzen nach einer OP Antibiotika bekommen?
 
Nunja..klar geht es ihr gut, aber meine Tierärztin wird sich wohl schon was dabei gedacht haben. Schließlich wurde ein Zahn entfernt. Womöglich soll dadurch eine bakterielle Infektion vermieden werden. Da klafft immerhin nun eine Wunde. Sie jetzt abzusetzen, wäre so oder so denke ich fahrlässig. Mal davon abgesehen, dass man einer Katze oft nicht ansieht wie es ihr geht. Sicherlich tut ihm das immer noch weh, aber zeigen kann er das nicht. Daher würde ich das so oder so nicht danach beurteilen...Ist das denn keine gängige Prozedur, dass Katzen nach einer OP Antibiotika bekommen?

Da muss man wohl derzeit noch sagen: "leider ja"...….
 
Bei der ZahnOP vor ein Monat hat meine Katze auch kein AB bekommen. Es ist nicht nötig, ich habe explizit nachgefragt.
 
Also mehrere Foren-Beiträge besagen da aber etwas anderes. Viele bekommen sogar während der OP eine Spritze (Minou auch). Ich denke das handhabt halt jeder TA selbst. Prinzipiell möchte ich mich an die Anweisung meines TA anhalten. Daher möchte ich nur wissen, ob Spritze die bessere Alternative wäre oder ich ihm besser noch 3 Tage die Tabletten geben soll. Vielleicht hat Jemand hier ähnliche Erfahrungen :/
 
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Ich habe auch einmal gedacht, dass AB bei "sowas" nicht notwendig ist. Bis dann das dabei herausgekommen ist. Seitdem gibt es bei uns bei Zahn-OPs immer AB, denn 4-5 Tage AB ist nichts gegen das, was damals notwendig war an Medikamenten und Behandlungen, von den Schmerzen von Sammy mal ganz zu schweigen.

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Oh je 🙁 ganz schön böse. Aber klar, ich gehe davon aus, dass sich Tierärzte dabei was denken. Oft bekommen sie auch sofort Depots gespritzt statt Tabletten. Viele wissen das sicherlich nicht mal. Wenn wir zum Zahnarzt gehen und ein Loch haben, das aufgebohrt werden muss, wird das auch nicht einfach nur zugemacht und ab nach Hause. Da werden auch Medis reingelegt.
 
Jeder wie er will.......Mach es so wie deine TÄ das meint,

Nur zur Info:

"….ist eine systemische perioperative Antibiotikagabe zur Vermeidung von postoperativen Wundinfektionen nicht zu rechtfertigen, da keine erhöhte Zahl von Wundinfektionen auftritt [8, 16]. Dasselbe gilt auch für Zahnextraktionen, bei denen es in bis 89 % der Fälle zu Bakteriämien kommt [21], die Anzahl der postoperativen Wundinfektionen
dennoch ohne systemische perioperative Antibiotikagabe lediglich 1,6 % beträgt [1]. Für die Entfernung von Weisheitszähnen, bei Wurzelkanalbehandlungen ohne Vorliegen einer akuten Pulpitis, bei Wurzelspitzenresektionen, bei der chirurgischen Parodontitistherapie und bei Osteosynthesematerialentfernungen konnte ebenfalls gezeigt werden, dass eine systemische perioperative Antibiotikagabe zu keiner Reduktion postoperativer Wundinfektionen im Vergleich zu einem Vorgehen ohne Antibiotika führt (Tab. 2) [2, 4, 9, 11, 13, 14, 15, 18]. Eine systemische perioperative Antibiotikagabe zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen ist deshalb in diesen Fällen nicht indiziert...…."


Wissenschaftl. Stellungnahme der DGZMK
 
Oh je 🙁 ganz schön böse. Aber klar, ich gehe davon aus, dass sich Tierärzte dabei was denken. Oft bekommen sie auch sofort Depots gespritzt statt Tabletten. Viele wissen das sicherlich nicht mal. Wenn wir zum Zahnarzt gehen und ein Loch haben, das aufgebohrt werden muss, wird das auch nicht einfach nur zugemacht und ab nach Hause. Da werden auch Medis reingelegt.

Wobei man wirklich sehr darüber streiten kann, ob ein Depot, das bis zu 14 Tage abdeckt und noch sehr viel länger braucht, bis es wieder aus dem Körper ist, wirklich notwendig ist. Da wird (bzw. wurde, inzwischen ist Convenia ja nicht mehr so einfach zu verabreichen) m.E. schlichtweg sehr "bequem" behandelt, aber nicht angebracht im Sinne von Kosten/Nutzen.
 
Meine Meinung:

Das ist/wäre eine sinnfreie Antibiose aus der Steinzeit...……. 😡
 
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Ist es normal, dass er auch so wenig futtert seit er AB bekommt und die OP hatte? Normal frisst er seine Schälchen immer leer...Momentan rührt er das Futter kaum bis gar nicht an und frisst wirklich nur ein Häppchen und dann wars das. Morgen ist zum Glück der letzte Tag :reallysad:
 
Bei uns lief es in einem Fall ähnlich wie bei tiha (eitermäßig nicht ganz so übel) ... im Sinne der neuen Richtlinie "AB so wenig wie möglich" verzichtete Zahndoc bei einem unserer Kater auch auf das AB (OP lief so gut, Caninus war unproblematisch zu entfernen, Einlage war ja drin, allerdings keine antibiotische) ... tja, eine Infektion war die Folge. Fressen wollte Katzer natürlich auch nicht.
Morgens an Tag 3 nach der OP schlugen wir in der TK auf ... sofort AB gespritzt und dann weitere 7 Tage AB. Seitdem wollen wir & kriegen unsere Katzen bei Zahnextraktionen AB *Punkt*.

Mimiau,
kann sein, dass Dein Kater das Clava nicht verträgt (einer unserer Kater kotzte sich die Seele aus dem Leib bei dem Medi, zumindest ab dem 3.ten Tag der Verabreichung) ... außerdem schlagen Tabletten auf den Magen, das Problem hat man nicht, wenn es gespritzt wird. Und wenn TA Duphamox spritzt (Hauptwirkstoff auch Amoxicillin wie in Clavaseptin), hält das 48 Stunden.
Aber wenn morgen eh der letzte Tag wäre, lass das AB morgen einfach weg ... 5 Tage AB-Gabe (eigentlich 6, weil er ja am OP-Tag sicher gespritzt wurde) sollten bei nur einem extrahierten Zahn locker genügen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, Minou hattr sich freitag morgens zweimal übergeben. Seitdem jedoch nicht mehr. Vielleicht auch weil er eh nur noch wenig futtert. Beim nächsten Male ziehen wir vllt dann auch lieber die Spritze in Betracht. Fühle mich aber unwohl dabei, die morgen nun einfach so abzusetzen. Soll man bei AB ja nicht einfach machen.
 
Fühle mich aber unwohl dabei, die morgen nun einfach so abzusetzen. Soll man bei AB ja nicht einfach machen.
Brauchst Du aber nicht ! ... Du setzt das AB ja nicht einfach nach 2/3 Tagen ab, sondern nach 5 (+ Spritze OP-Tag) ... das ist nicht AB nach zu kurzer Gabe absetzen!

Wir waren mit unserem Clava-Kotzkater in der TK, um das AB ggf. spritzen zu lassen (da hatte er das AB 4 Tage bekommen plus Spritze am OP-Tag) ... Zahndoc hat nach Kontrolle nix mehr gespritzt "braucht er nimmer" und Tabletten geben brauchten wir auch nimmer ... soviel zur Frage, wie lange man AB geben muss ...
 
Wenn ich das richtig gelesen habe, wird das AB als Prophylaxe verabreicht. Eine Infektion liegt ja nicht vor.

Ich würde das AB ohne Bedenken absetzten.......

Nebenbei:

Trotz einer Antibiotikaprophylaxe kann es zu Infektionen kommen......In sofern sind die zwei Beispiele oben wenig aussagekräftig. 🙄

Die (sinnlos) erkauften Nebenwirkungen sind ja Peanuts

"Kotzkater" bzw. Unverträglichkeiten
Resistenzen
Allergien
Anaphylaxien
Dysbiosen
usw., usw.
 
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Trotz einer Antibiotikaprophylaxe kann es zu Infektionen kommen......In sofern sind die zwei Beispiele oben wenig aussagekräftig. 🙄
Nein Jag, da hast Du in unserem (ersten) Fall wohl falsch gelesen!
Es gab erstmal kein AB ... und es kam zur Infektion ... und erst danach gab es es AB!
 
Falsch gelesen habe ich das nicht.............

Nochmal:
Infektionen kommen vor!......Ob nun mit oder ohne AB-Prophylaxe! Das ist mal leider so.

"Eure" Beispiel-Infektionen hätten also genauso gut unter einer AB-Prophylaxe entstehen können und sind somit nicht aussagekräftig bzw. nicht geeignet eine generelle AB-Gabe zu stützen oder zu propagieren.

Die Datenlage spricht jedenfalls eher dagegen:



“Die Ära, in der Antibiotika in der postoperativen Phase unkritisch zur Hilfe und Beruhigung eingesetzt werden konnten, ist vorbei. Heute kennen wir beunruhigende, antibiotikaassoziierte Gefahren: Resistenzentwicklung, Kostensteigerung bei der Neuentwicklung und antibiotikainduzierte Morbidität.“

-----

“Jeder Operateur, der Antibiotika zur Prophylaxe und Therapie einer Infektion einsetzt, muss wissen und berücksichtigen, dass diese Substanzen nicht nur eine Hilfe sein können. Ihre Anwendung kann rasch zur Gefahr werden, aufgrund katalysierter Resistenzentwicklungen und der damit verbundenen globalen Gefahren. Die postoperative Gabe eines Antibiotikums lediglich „zur Beruhigung“ von Patient und Operateur ist gefährlich und falsch.“

--------

“Im Rahmen der Prophylaxe hat eine über die Einmaldosis hinausgehende postoperative Antibiotikagabe in keiner wissenschaftlichen Studie eine belegt höhere Effizienz als die präoperative „single-dose“-Prophylaxe.“

---------

“Patienten, die wegen einer akuten Cholezystitis mit mildem oder mittelschwerem Verlauf operiert werden müssen, profitieren nicht von einer postoperativen Antibiotika-Gabe. Wird Amoxicillin plus Clavulansäure postoperativ weiter verabreicht, senkt dies das Infektionsrisiko der Patienten nicht. Dieses Ergebnis einer randomisierten open-Label Studie wurde im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.“

----------

“Die Ergebnisse der Literaturanalyse zeigen, dass für die dentoalveoläre Chirurgie derzeit Evidenz auf dem Niveau prospektiver, randomisierter, plazebo-kontrollierter Studien besteht, dass eine systemische perioperative Antibiotikagabe zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen für diese Eingriffe bei Patienten ohne infektionsprädisponierende Systemerkrankungen nicht notwendig ist.“

-----------

“Jede Antibiose birgt die Gefahr der Resistenzbildung und erhöht somit potentiell die gesamt Inzidenz und Morbidität von MRSA. (Anhang Seite 15, Abbildung 3), [25; 61].
Für alle Mikroben gilt, daß die Empfindlichkeit von Bakterien allgemein, nicht nur MRSA im speziellen, gegenüber Antibiotika mit der Zeit sinkt…..“

---------

“Der gestiegene und vor allem unkritische Einsatz antibakterieller Chemotherapeutika bedingt ein drastisch anwachsendes Kollektiv von Patienten mit multipel resistenten bakteriellen Infektionen, und setzt die Patienten unnötigen Nebenwirkungen aus“

--------

“Sehr häufig werden Patienten „antibiotisch abgedeckt“, bei denen eine Infektion nur vermutet wird, zum Beispiel aufgrund von Fieber oder einem erhöhten C-reaktiven Protein („CRPitis“). Die Sprache verrät hier deutlich, wie dünn die Decke der Souveränität ist, mit der solche Entscheidungen getroffen werden. Es ist ein Wunschtraum, einen umfassenden Schutz vor Infektionen erreichen zu können. Die Konsequenzen sind falsche Sicherheit, Bildung von Resistenzen und unnötige Kosten. Im schlimmsten Fall verhindert das „breite Abdecken“ eine weitere rationale Diagnostik und kann sich damit negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken“

----------

"Etwa 40 bis 60 Prozent der Antibiotika-Rezepte sind falsche Verordnungen, so Dr. Michael Kresken von der Paul-Ehrlich-Gesellschaft. In jedem zweiten Fall werden sie also ohne Grund verschrieben"

(Quellen: kann ich gerne a. A. nachreichen)






Natürlich darf jeder machen und schlucken was er will!
Immer feste rein mit den AB.

Man sollte dann vielleicht auch mal ein paar schöne Fotos mit seit Monaten "suppenden" Wunden einstellen. Von Katzen/Patienten, die sich einen multiresistenten Keim eingefangen haben...…….. 🙁
 

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