mellie,
Clostridien sind tückisch und hartnäckig. Auch ich hatte einen regen Tierarztverschleiß und anfangs etliche ABs versucht - aber eben auch die falschen. Sowas ist nicht zielführend und es sollte immer zuerst eine genaue Diagnose mit Antibiogramm gemacht werden.
Der Darm von Ella war dann in der Folge der vielen ABs so "geschrottet", dass ich mich letztendlich für den alternativen Weg entschieden habe - also mit einer THP. Und das hat auch geholfen. War aber ein langer Weg. Wir haben 8 Monate gekämpft.
Bei den tierärztlichen Diagnosen war alles dabei: Pankreatitis, V. a. Diabetes, Stress, .... Zwei Mal wurde zum Einschläfern geraten (sie ist ja schon alt).
Am Ende ist rausgekommen: Hämolysierende E-Coli, Clostridium perfingens (toxinbildend), Dünndarmresorptionsstörung und eine hochgradige Unverträglichkeit gegen Rind (das kriegt man mit einer Ausschlussdiät raus - bei uns ging es schnell).
Ich habe eine ganze Sammlung von Kotuntersuchungen, US, Röntgenbilder.
Letztlich habe ich homöopathisch behandeln lassen und BARF gefüttert - und dann die ersten positiven Effekte gehabt. Nach acht Monaten (ganz genau am 23.12. - ich hab vor Freude geheult und wollte auch nix mehr zu Weihnachten haben) war Ellas Kotprofil das erste Mal in Ordnung.
Im Mai hat sie ihren 17. Geburtstag gefeiert - immer noch ohne Durchfall. Soviel zum "Einschläfern".
Wenn ihr das richtig angeht, könnt ihr aber auch ohne weiteres schulmedizinisch behandeln - mit dem richtigen Antibiotika sollte das in den Griff zu kriegen sein. Einen Darmaufbau müsst ihr aber unbedingt dann machen, weil nach längeren Antibiotika-Gaben in der Regel die Darmflora empfindlich gestört ist.
Das Kotprofil sollte eigentlich zeigen, welche physiologischen Bakterien im Darm zu wenig, bzw. zuviel sind (Dysbakterie heißt nur, dass das Gleichgewicht zwischen den Bakterien gestört ist). Und dann kann man auch nach Präparaten suchen, die das ausgleichen. Da gibt es einen fast unüberschaubaren Markt.
Hier gab es zuerst Symbiopet, dann auch Dr. Wolz plus, u. a.
Wenn ihr damit dann durch seid, wirst Du das erste Mal Licht am Ende des Tunnels sehen - und es ist ausnahmsweise mal nicht der entgegenkommende Zug.
Was ich auch noch bedenken würde: Durchfall tut weh und wenn der Popo schon entzündet ist, würde ich die Tierärztin nach einem Präparat fragen, was erstmal symptomatisch hilft - z. B. Enterogelan. Dann hat auch das Tier erstmal ein bisschen Verschnaufpause.
Man kann auch Flohsamenschalen nehmen. Die muss man aber irgendwie kochen und quellen lassen bis so eine glibberige Masse entsteht. Hier wurde das nicht mitgefressen, sondern nur angeekelt betrachtet.
Nun scheint ja auch bei euch noch die Niere beteilligt zu sein und da bin ich überfragt. Das sollte dann auch mitbehandelt werden. Von daher finde ich die Herangehensweise der Tierärztin nicht falsch. Sie hätte die Diagnostik nur schon viel eher anstoßen sollen. Aber nun läuft es ja.
Allgemein habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich immer und alle Befunde geben lassen sollte. Sei es für eine zweite Meinung oder auch nur, um das "Vier-Augen-Prinzip" zu gewährleisten. Hab auch schon erlebt, dass der TA mir was für die Niere verschreiben wollte, weil er den falschen Patienten auf dem Bildschirm hatte. Das sind auch nur Menschen und auch da passieren Fehler (vielleicht auch manchmal in der Hektik des Betriebs) - wie bei uns allen.
Was Du sofort tun kannst, wäre ein recht mildes schonendes Futter zu geben. Das muss auch nix besonders teures aus der TA-Praxis sein. Hier ging z. b. Miamor Milde Mahlzeit (Huhn+Gemüse) recht gut.
Bei euch sollte das in diesem Stadium mit der Therapie aber in ein paar Wochen erledigt sein - zumindest das Gröbste.
Viel Erfolg!