Coronavirus - FIP

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Zugvogel

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Wie man überall liest, sind etwa 80 % aller Katzen mit dem Coronavirus behaftet, ohne irgendwelche Kranheitssymptome zu haben. Man bekommt bisweilen die Information, es seien 'nur' 50 % aller Katzen, dann aber auch wieder, daß in Zuchten (mit hoher Populationsdichte) bis zu 100 % aller Katzen durchseucht sind.

Viele davon werden wohl bereits von der Mutterkatze infiziert. Kann das schon passieren, wenn die Kleinen noch embryonal sind oder eher bei der Geburt, bzw. beim Säugen?
Gibt es Krankheitsanzeichen von Coronainfektion, die NICHT FIP sind? Wie wird eine Infektion nachgewiesen? Üblicherweise sind bei Viren im Blut Antikörper zu erkennen, trifft das auf den Coronavirus auch zu?


Zugvogel
 
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Hallo Zugvogel,

Wie man überall liest, sind etwa 80 % aller Katzen mit dem Coronavirus behaftet, ohne irgendwelche Kranheitssymptome zu haben. Man bekommt bisweilen die Information, es seien 'nur' 50 % aller Katzen, dann aber auch wieder, daß in Zuchten (mit hoher Populationsdichte) bis zu 100 % aller Katzen durchseucht sind.
Ja, die Zahlen hängen davon ab, was für Populationen jeweils untersucht wurden.

Viele davon werden wohl bereits von der Mutterkatze infiziert. Kann das schon passieren, wenn die Kleinen noch embryonal sind oder eher bei der Geburt, bzw. beim Säugen?
Das weiß ich nicht, aber ich schätze, da die Blutkreisläufe von Mutter und Ungeborenem ja getrennt sind, dürfte Corona wie alle anderen Viren nicht während der Schwangerschaft/Trächtigkeit übertragen werden, sondern frühestens während der Geburt.

Gibt es Krankheitsanzeichen von Coronainfektion, die NICHT FIP sind?
Eine Corona-Erstinfektion kann sich in sowas wie leichtem Durchfall äußern, bleibt aber oft anscheinend auch ganz ohne Symptome.

Wie wird eine Infektion nachgewiesen? Üblicherweise sind bei Viren im Blut Antikörper zu erkennen, trifft das auf den Coronavirus auch zu?
Die Corona-Titerbestimmung, über die so viele Leute stolpern, weil sie von Tierärzten als "FIP-Test" fehlverkauft wird, misst die Menge der Corona-Antikörper im Blut. Je höher die zweite Zahl des Titers (1:100, 1:400 etc.), um so mehr Antikörper.
 
Vielen Dank für Deine Antworten 😉

Ich gehe jetzt mal auf die Tiere ein, die nach den heutigen Diagnosemöglichkeiten NICHT mit Corona infiziert sind, d.h. im Blut sind keine Antikörper nachweisbar. Kann es dann sein, daß (zumindest bei älteren Katzen) auch ein Immungedächtnis vor einer Infektion schützt?

Wie verhält man sich bei Jungkatzen, bei denen kein Coronavirus nachgewiesen wird? Wenn doch ein recht hoher Anteil der gesamten Katzenpopulation infiziert ist, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung doch auch hoch, oder?


Zugvogel
 
Viele davon werden wohl bereits von der Mutterkatze infiziert. Kann das schon passieren, wenn die Kleinen noch embryonal sind oder eher bei der Geburt, bzw. beim Säugen?

NEIN!

die welpen stecken sich erst ab der 6 woche mit dem coronavirus an, weshalb bei einigen züchtern darüber nachgedacht wurde, welpen bereits sehr früh von der mutter und anderen älteren tieren zu isolieren.
jedoch wissen wir ja alle, dass dies nun wiederrum für die prägung und sozialisierung der welpen äusserst übel ist und deshalb wird davon abgeraten.
das ist mittlerweile belegt und wer sich ernsthaft dafür interessiert, wird das auch jederzeit nachlesen können.
 
Ich habe erst vor wenigen Tagen einen interessanten Artikel zu diesem Thema gelesen, in dem es um die These ging, das die Ursache dieser Krankheit in der Genetik zu finden ist.

In diesem ging es auch um die Tatsache der Trennung bezgl. des Alters der Katzenkinder vonsechs Wochen.
In diesem Fall sind etwa 50% der Tiere dennoch an FIP erkrankt und gestorben. Diese 50% waren vom selben Deckkater.

Es würde erklären warum FIP gern unter Geschwistern ausbricht, ohne das es tatsächlich ansteckend ist.
Da die Kitten diesselbe genetische Veranlagung besitzen um den Coronavirus mutieren zu lassen.

Mal sehen, ob ich den Artikel wiederfinde.
 
Ein Teil der Fragen wird durch Links beantwortet, die in den "FIP"-Threads gepostet werden, in denen auch du fleißig beteiligt bist.

Klick sie an und lies.
 
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Die Corona-Titerbestimmung, über die so viele Leute stolpern, weil sie von Tierärzten als "FIP-Test" fehlverkauft wird, misst die Menge der Corona-Antikörper im Blut. Je höher die zweite Zahl des Titers (1:100, 1:400 etc.), um so mehr Antikörper.

Hat das was mit der Gesundheit zu tun oder mit der Wahrscheinlichkeit das FIP ausbricht?
 
Ein Teil der Fragen wird durch Links beantwortet, die in den "FIP"-Threads gepostet werden, in denen auch du fleißig beteiligt bist.

Klick sie an und lies.
Meine Fragen sind im besagten Thread nicht ausreichend beantwortet.
Und ich wurde speziell drum gebeten, in einem sehr bezogenen Krankheitsthread nicht mit Fragen zu der Krankheit zu 'belästigen', um der TE ihr Leid mit ihrem kranken Tier nicht noch mehr werden zu lassen.

Kannst Du mir vielleicht auf die Spünge helfen, was mit den Katzen ist, die zu den 20 % nicht Coronainfizierten gehören? Läßt man sie einfach so, oder werden sie geimpft? Und wenn sie geimpft werden, sind sie dann nicht auch coronapositiv?

Zugvogel
 
Hat das was mit der Gesundheit zu tun oder mit der Wahrscheinlichkeit das FIP ausbricht?

Der Titer allein, ohne weitere Symptome, sagt weder was über den Gesundheitszustand der Katze, noch darüber, ob sie FIP hat oder jemals in ihrem Leben bekommen wird.
Ein sehr hoher Titer bedeutet nur, dass die Katze wahrscheinlich grade eine Erstinfektion mit Coronaviren durchmacht, aber die verläuft ja - wie schon geschrieben - äußerlich meistens völlig harmlos. Der Titer sinkt in den Monaten danach auch wieder ab.

In der FIP-Diagnostik wird der Titer als ein Kriterium unter vielen herangezogen. Beim lebenden Tier gibt es ja keine 100%ig sichere FIP-Diagnose, nur Indizien.
Wenn ein Tierarzt also eine Katze mit mehreren Symptomen auf dem Tisch hat, die auf FIP hindeuten könnten, dann lässt er den Corona-Titer bestimmen - bei einem hohen Titer fällt wahrscheinlich das Fallbeil runter und er legt sich auf FIP fest, bei einem niedrigen sucht er nochmal ernsthaft nach anderen Erklärungen für die Symptome.
Bei Catgirly steht als Richtlinie:
Titer < 1:100
FIP unwahrscheinlich

Titer 1:100 bis 1:400
wenn mehr als 4 Blutparameter erfüllt sind ist FIP wahrscheinlich, sonst unwahrscheinlich

Titer > 1:400
wenn mindestens 3 Blutparameter erfüllt sind ist FIP wahrscheinlich, sonst unwahrscheinlich
("Blutparameter" sind bestimmte erhöhte oder erniedrigte Werte im Blutbild, z.B. Gesamteiweiß, Albumin/Globulin-Quotient, Hämatokrit usw..)
 
Ich gehe jetzt mal auf die Tiere ein, die nach den heutigen Diagnosemöglichkeiten NICHT mit Corona infiziert sind, d.h. im Blut sind keine Antikörper nachweisbar. Kann es dann sein, daß (zumindest bei älteren Katzen) auch ein Immungedächtnis vor einer Infektion schützt?
Örrrrm ... wie jetzt? Das Immungedächtnis besteht doch aus den Antikörpern, bzw. aus den Immunabwehrzellen, die die Antikörper produzieren ... oder vergess ich da jetzt was?

Wie verhält man sich bei Jungkatzen, bei denen kein Coronavirus nachgewiesen wird? Wenn doch ein recht hoher Anteil der gesamten Katzenpopulation infiziert ist, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung doch auch hoch, oder?
Ja, schon. Vereinzelt wird auch versucht, Neuinfektionen mit Corona einzudämmen, indem man Tiere separiert etc.. Einzelne Tierheime vermitteln sogar corona-positive Katzen nur in Einzelhaltung.
Das ist aber meiner Ansicht nach gefährlicher Quatsch - die Lebensqualität, die man den Katzen damit nimmt, ist vermutlich viel größer als die doch recht geringe Mutationswahrscheinlichkeit des Coronavirus. (War das verständlich?)

Nachdem meine erste Katze an FIP gestorben war, hatte ich die Option, bei meinem Kater einen Dauerausscheidertest machen zu lassen - da wird die Menge des ausgeschiedenen Coronavirus im Kot bestimmt, und damit angeblich das Ansteckungsrisiko eines Neueinzugs.
Ich hab mich dann aber gegen den Test entschieden, denn a) sollte der Neueinzug wieder aus dem Tierschutz kommen und wär damit sowieso höchstwahrscheinlich selber schon corona-positiv, und b) hätte das Ergebnis nix dran geändert, dass ich Grisu nicht allein lassen wollte, denn er liebt andere Katzen. (Und c) ist es beim Ausscheiden wie beim Titer, die Werte schwanken im Verlauf der Zeit stark. Man müsste den Test also in größeren Abständen wiederholen, um überhaupt irgendwas an Information rauszuholen.)

Es gibt seit einiger Zeit eine Corona-Impfung, die ist aber erschreckend unwirksam (verhindert sehr viel weniger Corona-Infektionen, als man es von einer Impfung eigentlich erwarten kann) und ist auch noch dafür verschrieen, dass sie FIP überhaupt erst auslösen können soll, wenn man sie bei bereits corona-positiven Katzen anwendet.
 
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Nonsequitur,

ob eine spezielle Abwehr im Immungedächtnis 'hinterlegt' ist, hat nicht immer was mit dem Nachweis von Antikörpern zu tun.
So wie ich es verstanden habe, werden Antikörper im Laufe langer Jahre abgebaut, sofern nicht ein Einfluß (z.B. erneuter Kontakt mit dem Erreger) die Produktion von diesen Körpern nötig macht.
Das Immungedächtnis kann ein Leben lang vor einer Krankheit schützen, auch wenn längst keine Antikörper mehr nachgewiesen werden können. Ob man mit den heutigen technischen Möglichkeiten ein 'aktives' Immungedächtnis nachweisen kann, weiß ich nicht.


Wenn bei einer Katze durch Zufall ein hoher Coronatiter nachgewiesen wird, ist das dann zu unterscheiden, ob es sich um eine absolute Neuinfizierung handelt, oder um eine Immunreaktion bei einem geschwächten Organismus?

Wie praktikabel ist es, durch verschiedene Maßnahmen Jungkatzen beizeiten vom (coronatragenden) Muttertier zu trennen, um eine Infizierung durch Corona zu vermeiden? Wenn die 'Durchseuchungsrate' in der gesamten Katzenpopulation so hoch ist, würden sich diese Katzen doch irgendwann infizieren, oder?
Sind gesunde Katzen, die die Immunlücke schon lange hinter sich haben, gefeiter gegen FIP-Ausbruch, wenn sie sich irgendwann mit Corona infizieren?

@ Bea, danke für den Link, hilft mir sehr viel weiter 😉

weshalb bei einigen züchtern darüber nachgedacht wurde, welpen bereits sehr früh von der mutter und anderen älteren tieren zu isolieren.
jedoch wissen wir ja alle, dass dies nun wiederrum für die prägung und sozialisierung der welpen äusserst übel ist und deshalb wird davon abgeraten.
In einem der vielen Links stand, daß die soziale Prägung der Jungkatzen dann gut weitergeführt wird, wenn mindestens 3 Jungkatzen beisammen bleiben.

Zugvogel
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem der vielen Links stand, daß die soziale Prägung der Jungkatzen dann gut weitergeführt wird, wenn mindestens 3 Jungkatzen beisammen bleiben.

klar, weil 5 wochen alte welpen sich gegenseitig alles nötige beibringen, was ihnen sonst die mutterkatze zeigt?
wer ein wenig darüber nachdenkt, erkennt vielleicht den fehler in dem ansatz.

weshalb liest du dich auch zu diesem thema nicht mal ein?
hilfreiche artikel findest du en masse im netz, sogar hier im forum gibt es durchaus mehr als nur den einen thread über FIP.
 
Der Titer ist aber nicht wirklich aussagekräftig, viel eindeutiger ist der A/G-Quotient, da geht es um das Verhältnis verschiedener Eiweiße soviel ich weiß.

Der Titer ist auch bei einer ganz normalen Coronainfektion relativ hoch, dass heißt noch lange nicht, dass bei der Katze die Mutation des Virus zu Fip erfolgt, er ist auch höher wenn die Katze eine Corona-Infektion hinter sich hat, danach sind dann Antikörper vorhanden. Ich habe bisher aber keine Berichte darüber gelesen, dass danach ein wirklicher Schutz besteht, die Katze kann sich trotzdem jederzeit wieder mit Corona-Viren erneut infizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
...wenn die Katze eine Corona-Infektion hinter sich hat, danach sind dann Antikörper vorhanden. Ich habe bisher aber keine Berichte darüber gelesen, dass danach ein wirklicher Schutz besteht, die Katze kann sich trotzdem jederzeit wieder mit Corona-Viren erneut infizieren.
Hast Du solche Veröffentlichungen noch bei Hand?

Ich bin dabei, etwas 'Material' zu erhalten, das die andere Seite des Corona und FIP beleuchtet, nämlich das Immunsystem, hier speziell von unseren Fellchen. WO ist die Schwachstelle, die letztendlich die Mutation ermöglicht? Mir würde ja genügen, wenn ich es in groben Zügen wissen würde, denn ich kann ja nicht jetzt noch Virologie oder Molekularbiologie studieren 😛


Zugvogel
 
Habe ich leider nicht mehr, hatte mich halt aufgrund Nicos Erkrankung damit beschäftigt, das meiste im Internet recherchiert. Wirklich erforscht ist es leider ja noch nicht, wie und warum es zu der Mutation kommt. An der Uniklinik in München laufen Studien zu dem Thema bzw. einem neuem Medikament aus Amerika, dass eine deutliche Lebensverlängerung und vorallem Erhöhung der Lebensqualität erkrankter Tiere bringen soll, eine Fr. Prof. Hartmann hatte ich angeschrieben in meiner Verzweiflung, darauf hat mich eine Assistentin von ihr zurückgerufen, die hätten Nico in eine Studie aufgenommen, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt, aber dazu hätte ich ihn 7 Tage in die Klinik geben müssen und ich wollte nicht, dass er als Versuchskaninchen endet und er nicht seine letzten Tage mit mir und Sue verbringen kann.

Muss mal schauen, da gab es auch Infomatierial, wenn ich das noch online habe, dann mail ich es dir.
 
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Es gibt eine Seite zu Corona-FIP mit dem Titel 'FIP - eine paradoxe Erkrankung' - und das trifft es wohl recht gut. Nichts ist bei dieser Krankheit wie üblich, sondern alles paradox = widersinnig, einen Widerspruch in sich selbst enthaltend.

Meine Quintessenz ist bisher, das Immun- und Abwehrsystem so gut zu hegen, pflegen, hätscheln und tätscheln, daß es stark und leistungsfähig ist und das als beste Voraussetzung, um FIP zu vermeiden.

Streß vermeiden - und dann könnte man mal aufzählen, welche Faktoren als Streß gelten.


Zugvogel
 
Wobei es bei Nico ausgebrochen ist, zu einem Zeitpunkt, wo er eigentlich gar keinen Stress mehr hatte, er war bei der Züchterin geimpft und entwurmt worden ist dann mit 14 Wochen bei mir eingezogen, mit seiner Schwester, die beiden sind sehr aneinander gehangen. Die beiden haben sich schnell und gut eingelebt und als er dann 7 Wochen bei mir war, alles bestens gelaufen ist, wir viele glückliche Stunden miteinander verbracht haben, wurde er ohne Vorwarnung krank, am Samstag dachte ich er ist nicht ganz fit, aber er wirkte noch gar nicht krank, am Sonntag waren wir dann in der Notaufnahme der Tierklinik.

Nochmal zum Albumin-Globulin-Quotient, der ist wenn er zu niedrig ist schon ein Indiz für Fip, ist er 0,8 oder höher ist es aller Wahrscheinlichkeit nach kein Fip. Wenn er zu niedrig ist, kann man soweit ich gehört habe mit einer Elektrophorese die Globuline genau aufspalten lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.
 
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