Darmschlingen u.a.: IBD, Pankreatitis oder ...?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Carlichen

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27. Dezember 2017
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Hallo Zusammen,

ich habe schon so viel verschiedene Forenbeiträge gelesen in den vergangenen Wochen, und auch schon viel gelernt und erfahren, aber ich komme mit meinem Kater nicht weiter. Er ist 14 Monate alt, Siamkater, noch nicht kastriert, weil er relativ lange Giardien hatte, dann eine Erkältung usw. - jetzt seit einigen Wochen schon wieder Probleme und hat nun viele TA-Besuchen hinter sich.

Bisher bekam er zwei- bis dreimal Nassfutter am Tag unterschiedliche Sorten, überwiegend Sensitiv, hoher Fleischanteil. Und tagsüber ein paar Leckerlies, Trockenfutter RoyalCanin - aber eben sehr sehr wenig bis gar kein TroFu.

Carli ist ein Siamkater, er hatte seit ich ihn übernommen habe immer mal wieder Durchfall und Erbrechen die ersten Monate - der TA hatte damals Futtermittelunverträglichkeit vermutet und dann waren es Giardien - nur herausgefunden, weil ich den Test gewünscht hatte, der TA selbst fand die Symptome höchst unwahrscheinlich dafür.

Seit einigen Wochen, anderthalb Monaten ist mir eine verstärkte Apathie, ein gekrümmtes Sitzen aufgefallen und ein Schmatzen, Maul schlecken - mich hat das gewundert und es hat zugenommen - andere sagten, das sei ganz normal.
Dann hörte er vor drei Wochen auf zu essen, vorher immer schon nicht mehr so viel wie sonst, obwohl er liebend gern frisst. Das ging drei, vier Tage so.
Ich bin direkt am ersten Tag, an dem er nicht mehr fressen wollte zum TA - der sagte, sieht alles exzellent aus, seltsam…

Das ganze dreimal - Resultat: Infusionen. Bluttest und Röntgen.
Ergebnis: verdickte Darmschlingen ….immer die Frage ob ein Fremdkörper verschluckt sein könnte - es war aber nichts zu sehen, nichts zu spüren.
Blutergebnisse harmlos, keine besonderen Bauchspeicheldrüsenwerte. kein Leukose, FIV oder FelV.

Carli setzt normal Kot und Urin ab, er hat keinen Durchfall und muss sich nicht Erbrechen. Dennoch lautete die leise Diagnose: IBD… hat mich gewundert denn, wie gesagt, er geht auf Toilette und muss sich nicht Übergeben.

Dennoch habe ich das Gefühl, dass ihm irgendwie übel sein könnte, denn er leckt sich das Mäulchen.

Er hat dann ein Zweiwochen-Antibiotikum bekommen, Anti-Übelkeitsmittel - hat alles nicht geholfen.

Nach einem weiteren Ultraschall, zwei stationären Behandlungen mit Katheter-Infusionen und co keine neuen Erkenntnisse.

Jetzt hat er anderthalb Wochen Cortison bekommen und Hills z/d Nassfutter. Dieses Futter wollte er nicht fressen, überwindet sich dann aber doch, da er ja scheinbar doch irgendwie Hunger hat.

TA sagt, potentielle Futtermittelunverträglichkeit/-allergie. Doch ich frage mich, warum dann Cortison, das potentiell die Ergebnisse verfälscht…und wie gesagt Erbrechen etc. muss er nicht.

War vergangene Woche erneut bei einem anderen TA nachdem er einen Tag nur lag und auf nichts reagiert hat, Stimme, Berührung usw….
Diese TA sagte, tja er könne nicht anderes sagen, nichts Ungewöhnliches erkennen und hat gemeint ich sollte das Cortison ausschleichen und dann mal was gegen Magensäure probieren.

Jedoch hat der mir Omeprazol verschrieben, was der kleine schon bei den Giardien nicht vertragen hat - und sich davon übergeben musste.

Ich schleiche das Cortison gerade aus und füttere noch immer das überteuerte ungeliebte Hills z/d NaFu - Carli allerdings geht es nicht besser und nicht schlechter, er liegt hin und wieder apathisch auf Kissen und Ruheplätzen, frisst wenig - dann manchmal hat er Aktivphasen.

Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll. Ist es eher der Darm, der Magen oder doch etwas ganz anderes???
IBD ist doch eher unwahrscheinlich oder.



Ich hatte das alles gestern Abend geschrieben und nicht gepostet - deswegen gibt es eine Erweiterung - war heute erneut beim alten TA, weil ich noch einen Termin hatte - zwei Stunden, dort haben gleich zwei Ärzte raufgeschaut, weil der erste sich nicht so sicher war - jetzt bin ich total verunsichert und weiß überhaupt nicht mehr, wem ich noch trauen soll.

Heute wieder: Ultraschall: Darmschlingen wie bisher dick, und dann zuckte der kleine Kater bei der Bauchspeicheldrüse…hm
zusätzlich evtl. etwas kleines im Urin und irgendetwas im Magenbereich (was ein Fremdkörper sein könnte aber auch etwas Körperliches) aber alles nicht wirklich erkennbar.

Der weitere TA-Kollege, der dann noch einmal draufschauen sollte: sagt klar, eine Pankreatitis und was sich da im Bereich zwischen Magen und Dünndarm befinde könnte damit zu tun haben, könnte aber auch ein Fremdkörper sein, weiß man aber nicht.
Dafür, dass er nicht so viel gegessen hat, ist der Magen relativ voll, könnte auch an der Pankreatitis liegen.
Aber eine OP und Narkose bei einer Pankreatitis würde er nicht empfehlen.

Dann zurück zum ersten TA (sind beide aus derselben Praxis), der wiederum sagte dann doch, wir können jetzt zwar noch einen Bluttest für die fPL machen, aber so schnell wie möglich eine OP ansetzen. Für eine Pankreatitis würde das Erbrechen fehlen.

Bei diesem Durcheinander rief ich beide noch einmal zusammen: Beide TAs nebeneinander sagen: Gastroskopie bringt wenig, also gleich aufschneiden oder eher Bluttest und dann aufschneiden…tja. Aber ein Risiko ist es wegen der Pankreatitis.

Futtermittelunverträglichkeit und co waren dementsprechend heute gar kein Thema mehr, das teure Hills auch vollkommen irrelevant.

Liebe Katzenfreunde, ich weiß nicht mehr weiter. Der Kleine ist gerade einmal 14 Monate alt und hat schon soviel TA-Besuche hinter sich und ich habe nicht den Eindruck, dass in der Praxis jemand eine Ahnung hat, in welche Richtung es tatsächlich geht.

In drei Tagen kommen dann erst einmal die neuen Blutwerte und dann eventuell die OP :/

Sorry für den langen Text, aber es ist so wahnsinnig schwierig, klar zu entscheiden und ich habe gerade kein richtiges Vertrauen mehr in die TAs.

Danke,
Lotte
 
A

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Hallo Lotte,

eine Pankreatitis ist selbst für erfahrene Ultraschallspezialisten nicht so leicht zu erkennen, also wäre ich bei der Diagnose zumindest etwas skeptisch und würde auf jeden Fall den Test auf den fpli machen. Ich habe hier eine Katze, die nicht erbricht, trotzdem einen deutlich erhöhten fpli hat. Gut erkennen kann man eine Pankreatitis wohl nur dann im Schall, wenn es eine akute, bakteriell bedingte Form ist. Danach klingt es bei Euch aber nicht.

Allerdings: Bei einer Pankreatitis ist fpli immer erhöht. Aber der Wert kann auch durch andere Erkrankungen im Magen-DArm-Bereich erhöht sein, ohne dass die Pankreas die Ursache des Übels ist.

So blöd es auch ist, würde ich vielleicht nach einem dritten TA suchen, der auf Kleintierinternistik und Ultraschall spezialisiert ist.

Wenn Katerchen Omep nicht verträgt, gibt es doch noch andere Mittel gegen Übelkeit. Und wenn er immer wieder Phasen hat, wo er kauert und es ihm sichtlich schlecht geht, wäre ggf. ein Schmerzmittel angeraten, wobei sowohl Metacam als auch Onsior in dem Fall nicht gerade die optimalen Schmerzmittel wären.
 
Was sagt denn der Züchter des Katerchens zum Thema IBD?

Meine Dauerbaustelle Nine Katharine hatte ihre IBD schon in der Kittenzeit und wurde mir auch mit diesem Hinweis als chronisch krankes Tier verkauft.

Nine hat immer wieder mal Futter, das sie nicht verträgt; sie hat auch viel Übelkeit und gelegentlich Durchfall, aber das ist bei weitem nicht immer die IBD, und Nine hat noch einen Haufen andere Erkrankungen, gerade auch im Magen-Darm-Bereich.

Dass ein Ultraschall überhaupt die BSD so sichtbar gemacht haben soll, wundert mich über alle Maßen!
Bei Nine haben wir sie auch bei mehreren Schalls gar nicht zu Gesicht bekommen, und sogar bei meinem Sternchen Nero, wo der Oberarzt in Düppel höchstselbst geschallt hatte (ein sehr erfahrener Kleintierspezialist an der Uniklinik für kleine Haustiere), war das Geschehen (was sich unter der OP dann als weit fortgeschrittenes Pankreaskarzinom entpuppte) diffus und nicht eindeutig einzuschätzen. Sonst hätten wir Nero auch gar nicht mehr aufmachen lassen. :sad:

Maiglöckchen hat schon den korrekten Weg benannt: die Blutwerte für die BSD (fPLi und fTLi) bestimmen lassen und vorzugsweise dazu auch die wichtigen Werte für die Leber, die Galle, die Schilddrüse (T3 und T4).
Da greift vieles ineinander, was durch die IBD (die im Grunde ja auch ihrerseits "nur" ein Sammelbegriff für unspezifische Entzündungsvorgänge im Darm bzw. in der Schleimhaut ist) ausgelöst worden sein kann oder sich manifestiert hat.

Bei diesen Magen-Darm-Sachen kann man leider auch lange im Nebel stochern, ohne dass sofort greifbare Ergebnisse herauskommen.

Bei Nine beispielsweise liegt keine Pankreatitis vor, sondern eine EPI (exokrine Pankreasinsuffizienz; das Fehlen der sonst vom Pankreas gebildeten Verdauungsenzyme); dazu kommt eine chronische Gallengangentzündung und Funktionseinschränkungen bei Leber und Niere.

Bei der Katze wird hier vor allem symptombezogen behandelt; mit Medis kann man viel machen, aber ohne die Blutwerte kann man am Kleintier im Regelfall nur mit bildgebenden Verfahren allein nicht sicher diagnostizieren.

Auch die Übelkeit deines Katerchens kann sehr unterschiedliche Ursachen haben!
Das muss nicht einmal aus dem Verdauungstrakt heraus kommen; auch Nierenerkrankungen können bei der Katze zu Übelkeit führen.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr bald eine sinnvolle Diagnose stellen lassen könnt und dass der Kater zielführend behandelt und am besten auch medikamentös eingestellt werden kann!

Btw: der junge Mann sollte, wenn er z. B. zwecks weiterer Diagnostik schlafen gelegt wird, dann auch gleich mit entbömmelt werden. ^^
 
Dass ein Ultraschall überhaupt die BSD so sichtbar gemacht haben soll, wundert mich über alle Maßen!

Stimmt. Laut meiner TÄ, die auf Sonographie spezialisiert ist, ist die Pankreas im Schall nur sehr schwer darstellbar.

Ausnahme sind meines Wissens die schon erwähnten schweren akuten Formen von Pankreatitis. Aber so was dürfte hier kaum vorliegen.
 
Hey,
danke für Eure Antworten.
ja der am Ultraschall erfahrene Arzt meinte auch, dass man die BSD überhaupt sieht, sei schon ungewöhnlich und dass sie nicht besonders toll aussehe, vor allem bei einem so jungen Tier (Haben auch lang genug auf dem Bauch hin und her gedrückt).

Beim ersten Ultraschall vor zwei Wochen hatten sie nichts Auffälliges finden können. Nur eben die verdickten Darmschlingen, wie es die Röntgen-Aufnahmen auch schon zeigten - die Verdickungen haben sich bis heute trotz Cortison und Sonderfutter leider auch nicht verändert.

Metacam hatte er bekommen, und eigentlich vertragen, aber das hilft ja bei der Ursachensuche nicht recht weiter.

fPl mache ich gerade.

Ich habe den Kleinen von jemanden übernommen, die mit Allergie und Schwangerschaft „zu kämpfen“ hatte und daher weiß ich über die Züchter wenig, habe sie aber nochmals kontaktiert und hoffe, da kommt etwas zurück.

Wollte euch ein paar Daten des Bluttest von vor zwei Wochen schicken, aber die werden hier zerhackt, wegen pdf-Format: Leber-Werte waren okay, bei der Niere lag der Harnstoff bei 13,59 mmol/l bei einem Normalwert von 5.0 - 11.4.
Pankreas lag auch damals schon mit einem Punkt über Normalwert.

Ich frage mich, ist eine Darm-OP sinnvoll, auch wenn die bisherigen Diagnosen so vage und diffus sind?

(Aber wenn OP, dann wird auch mitkastriert).

Merci und LG
 

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