Depressiv? Dement?

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Prini

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17. Oktober 2011
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Hallo zusammen!

Ich habe ein Problem, das mich sehr belastet!

Zur Vorgeschichte (seit ca. 6 Monaten):

Poldi, ein 13 oder 14 Jahre alter Kater lebte seit Kindesalter bei meiner Großtante und führte dort ein Leben in Saus und Braus (Freigang, im Bettschlafen ...). Leider ging es meiner über 80-jährigen Großtante gesundheitlich sehr schlecht, sie musste immer wieder für ein paar Wochen ins Krankenhaus und war nicht mehr in der Lage, ein Tier zu versorgen. Poldi endete dadurch im Tierheim 🙁
Als ich ca. 2 Wochen später davon erfuhr, habe ich Poldi aus dem Tierheim geholt. Wir mussten ihn dort aus dem Kratzbaum pellen, er war völlig schlaff und ließ alles ohne jegliche Reaktion mit sich geschehen.
Die ersten Tage im neuen Zuhause verbrachte er verkrochen im Kratzbaum, nur ab und zu ein paar Minifitzel Schinken aus der Hand fressend. Es war einfach ein gotterbärmlicher Anblick!

Im Laufe der Zeit hat er wieder angefangen zu fressen, ging in den Garten und kam immer wieder zurück und hat zu uns Vertrauen gefasst. Er ist in der Zwischenzeit ausgesprochen anhänglich und verschmust geworten, aber wirklich ausgesprochen!!!

Nun zu meinem Problem: Poldi putzt sich nicht, bzw. kaum. Seine Pfoten sind futterverklebt und stinken nach verwester Maus. Ich war bei seinem langjährigen Tierarzt (er hatte schon immer Probleme mit den Zähnen sagte dieser), alles andere ist soweit in Ordnung. Wir waren im Katzensalon, was auch nur wenige Tage half, danach sah er wieder wüst aus. Ich habe täglich gebürstet, aber alles hilft nur ein kleines bisschen und nur kurze Zeit. Mit einem feuchten Tuch abwischen hilft auch nicht. Es ist wirklich grauslig!!!
Könnte es sein, dass er Depressionen hat und ihm alles egal ist? Er wirkt auf mich auch sehr gedämpft und traurig. Oder hat er Demenz und vergisst aufs Putzen (Theorie eines Fressnapfmitarbeiters). Ich weiß auch nicht mehr weiter. Hat vielleicht jemand von euch eine Idee oder sowas schon mal gesehen?

Er tut mir so leid ... Ich denke er weiß auch, dass wir uns ekeln, und ich wollte ihm doch nur noch ein paar schöne Jahre in einem Zuhause geben ...

Liebe Grüße

Petra
 
A

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hat er denn aktuell auch probleme mit den zähnen? also evtl zanhschmerzen und mag sich deswegen nicht putzen?
ansonsten musst du wohl das "putzen" übernehmen wenn er es sich gefallen lässt. also mit nem feuchten waschlappen sauber machen
 
Das hab ich auch schon gemacht, also das Putzen übernommen, aber das funktioniert gar nicht. Das Zeug klebt richtig fest dran und da wehrt Poldi sich auch energisch, an seinen Beinen mag er nicht angefasst werden. Da wird der alte Knabe richtig sauer! Ich hab das Fell schon gekürzt, aber dann klebts halt an den Stoppeln. Es sind auch nur die Vorderpfoten vorne innen und die Hinterpfoten ab dem "Knie". Fressen tut er eigentlich gut, und ich gebe ihm Traumeel (hilft auch bei mir super bei Entzündungen) und sprühe ihm eine spezielle Lösung ins Mäulchen gegen Entzündungen. Wie gesagt, der TA meinte es wäre alles in Ordnung 😕, er hätte vielleicht eine Immunschwäche und daher vermehrt Probleme mit dem Zahnfleisch... Als er bei uns ankam, hatte er nur eine verdreckte Hinterpfote, also ging das Dilemma meiner Meinung nach erst hier los.
 
Ein paar Fragen:
Er ist kastriert?
Hat er jetzt Freigang?
Wie lange ist er schon bei dir?
Hat ihn der TA nur äußerlich untersucht?

Es ist wirklich grauslig!!!
Könnte es sein, dass er Depressionen hat und ihm alles egal ist? Er wirkt auf mich auch sehr gedämpft und traurig. Oder hat er Demenz und vergisst aufs Putzen (Theorie eines Fressnapfmitarbeiters).
Nein, er vergißt nicht drauf, er ist entweder krank oder völlig deprimiert.
Was auch kein Wunder ist.

Die Bezugsperson weg, das Zuhause weg, TH-Terror (egal wie gut oder schlecht es ist, für einen älteren Freigänger war das sicher ein Schock), neues Zuhause, neue Menschen ..
Und das in einem Alter, wo er sich langsam auf einen ruhigen Lebensabend einstellt.

Es sollte jetzt jedenfalls mal das Organische abgeklärt werden, denn dein TA wirft mir da etwas zu vergnügt mit Vermutungen um sich.
Also, Blutnehmen und auf FIV, ev. auch Leukose testen, geriatrisches Profil, Zähne ggf. sanieren.

Ich denke er weiß auch, dass wir uns ekeln,
Das wohl nicht, aber er fühlt sich sicher sehr unwohl - keine Katze läuft gern verdreckt rum.

Wenn eine vormals saubere Katze sich nicht mehr putzt, ist das ein Alarmzeichen.
 
Ja, er ist kastriert und auch Freigänger. Poldi ist seit ca. 6 Monaten bei uns. Ich bin jetzt bei dem Tierarzt, bei dem er schon immer ist. Er hat ihn abgetastet, ins Maul gekuckt (mit den Worten, ja, Probleme mit den Zähnen hatte er schon immer, aber momentan ists ok), er hat ihm auch eine Aufbauspritze gegeben und Blut genommen. Nieren- und Leberwerte alles in Ordnung, er hätte nur etwas erhöhten Zucker. Er meinte auch, er könnte eine Immunschwäche haben, aber dagegen könne man nicht viel machen. Mir ist das auch schon alles etwas luschig vorgekommen. Wäre vielleicht nicht schlecht, den TA zu wechseln.

Ich habe aber irgendwie das gefühl, er ist immer noch todtraurig. Er ist auch nie entspannt, wenn er döst und ich aufstehe, läuft er mir sofort hinterher. Er liegt auch nicht entspannt auf der Seite, sondern so zusammengekauert auf allen Vieren.

Ich wollte wirklich nur das Beste für ihn und ihn aus dem Heim rausholen, aber er ist trotzdem unglücklich 🙁

Grad hab ich ihm Schmand auf seine Schmuddelpfote geschmiert, um ihn zum Putzen zu animieren, das hat ihn gar nicht interessiert, obwohl er Schmand liebt ...
 
(mit den Worten, ja, Probleme mit den Zähnen hatte er schon immer, aber momentan ists ok),
Das sollte sich dann wohl besser ein anderer TA genauer ansehen.
Manche TA sheen das eher lax.
er hätte nur etwas erhöhten Zucker.
Erhöhte Glucosewerte können vom Streß beim TA kommen, das sagt nichts aus.
Ich würde dann beim nächsten BB mal auch Fructosamin und die Schilddrüsenwerte machen. Der Vollständigkeit halber, damit man nichts übersieht.

Er meinte auch, er könnte eine Immunschwäche haben, aber dagegen könne man nicht viel machen.
Tja, testen .. dann wüßte man es zumindest.

Ich habe aber irgendwie das gefühl, er ist immer noch todtraurig. Er ist auch nie entspannt, wenn er döst und ich aufstehe, läuft er mir sofort hinterher. Er liegt auch nicht entspannt auf der Seite, sondern so zusammengekauert auf allen Vieren.
Ist halt die Frage, ist es psychisch oder physisch (oder beides).
Physisch kann man dem noch leichter nachgehen und darum solltest du das mal abklären.
Psychisch ist schwieriger.

Du kannst zuhause mal Feliway anstecken. Das schadet jedenfalls nicht.

Wie ist denn der Freigang jetzt für ihn - geht er viel raus, hat er dort Katzenkumpel?
Er hat ja auch sein soziales Umfeld verloren.

Spielt er?

Grad hab ich ihm Schmand auf seine Schmuddelpfote geschmiert, um ihn zum Putzen zu animieren, das hat ihn gar nicht interessiert, obwohl er Schmand liebt ...
Bitte laß es .. das bringt nichts und er fühlt sich nur noch mehr unwohl.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Schmand ist schon längst wieder abgeputzt (von mir natürlich), keine Sorge :zufrieden:

Spielen tut er gar nicht, immer nur dasitzen und kucken.

Hier gibts schon einige andere Katzen, aber ich hab ihn mit noch keiner zusammen gesehen.

Tja, dann werd ich wohl mal den TA wechseln, so gehts nicht weiter!

Vielen Dank schon mal fürs "zulesen"
 
Vielleicht solltest du ihn nochmal dem TA vorstellen, evtl.einem anderen TA.
Für mich klingt es so als ob er Probleme mit den Zähnen hat, weil wenn er sonst Schmand so sehr liebt tut es ihm vielleicht weh die Pfoten abzulecken.

Ich kann dir nur soviel von unserem Oldie Kater erzählen, er hat eine chron.ZFE und das macht starke Schmerzen und dadurch wollen sie sich nicht putzen und nix fressen...
Unser Kater bekommt für diese ZFE Cortisontabletten, die bekommt er unters Futter gemischt und dann gehts mit dem Zahnfleisch gut, allerdings ist durch die Medis der Speichelfluss nicht sehr gut und putzen tut er sich auch nicht mehr richtig also muss man ihn bürsten und auch des öfteren die verfilzten Fellknubbel rausschneiden.
Schön sieht unser Merlin auch nicht immer aus durch das verzottelte Fell aber hauptsache er hat keine Schmerzen und kann fressen...er ist schon 16 Jahre alt.


Hoffentlich kommt ihr der Ursache schnell auf die Spur...
 
Ein Gedanke: Bei der alten Katze meiner Freundin hat das Nicht-Putzen daran gelegen, das sie "steif" geworden ist, will heißen, Knochen und Gelenke waren nicht mehr so gut geschmiert und das Putzen um vieles anstrengender geworden als in der Jugend (Stichwort auch: Arthrose, gerade wenn Kater sich nicht gern an den Beinen anfassen lässt...). Sie hat sich auch sehr ungern bürsten lassen, und so wurden auch bei ihr Verfilzungen rausgeschnitten.

Nun war diese Katze 16 Jahre alt - aber ich denke, auch bei jüngeren Katzen können sich solch dramatische Lebensveränderungen, wie Poldi sie gerade hat, dahingehend äußern, dass auch der Körper nicht mehr so mitmacht...

Ist sicher richtig, wenn du das Körperliche nochmal von einem anderen TA gründlich abklären lässt. Mein Kater (10) hat EG (immunerkrankung), und ist deshalb auch oft "unentspannt", nicht so gut drauf, und er spielt auch nur sehr selten.

Mich wundert, dass Poldi sich nicht gern saubermachen lässt... vielleicht versuchst du mal (falls das noch nicht geschehen ist) einen geruchlosen "Reiniger" und warmes Wasser? Leckerli/ Schinki dabei oder danach, so dass er Waschen damit verbindet?

Wenn beim TA dann alles abgeklärt ist und nichts Schlimmes vorliegt, würde ich Poldi einfach mehr Zeit und viel Zuwendung geben, damit er sich in der neuen Situation noch besser einleben kann - 6 Monate sind nach der traumatischen TH-Erfahrung (auch wenn sie nicht lang war) nicht so lang...

Alles Gute für euch,
LG,
Marion.
 
Es gibt neues von Poldi, dem Stinktier :aetschbaetsch2:

Also ich war am Donnerstag trotz allem nochmal bei Poldis Haus-TA. Ich hab ihm mit Nachdruck erklärt, dass etwas passieren muss. Er hat diesesmal nicht nur die vorderen Zähne angekuckt, sonder auch mal gaaaanz nach hinten und siehe da: das Zahnfleisch an den hinteren Zähnen war ganz rot!!! Er hat eine AB/Cortison-Spritze bekommen, außerdem hab ich ihn gebeten, zumindest den gröbsten Schmuddel von den Pfoten abzurasieren. Gesagt getan und Poldi müffelt nicht mehr! Ein Traum, er kann uns anmaunzen, ohne dass wir aus den Latschen kippen und auch die Pfoten sind viiieeel besser. Er frisst wie ein Scheunendrescher und liegt auch ganz anders (grad liegt er schön entspannt mitten im Zimmer uns lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen, so wie es sein soll!). Auch der Blick ist viel offener und klarer. Ich bin so erleichtert :yeah:

Der TA hat mir noch Cortison und AB-Tabletten mitgegeben, die muss er halt jetzt (wahrscheinlich) regelmäßig nehmen.

So richtig dolle putzen tut er sich zwar trotzdem nicht, aber da helf ich ihm mit bürsten nach.

Liebe Grüße
Petra
 
Sehr schön.

Da dieser TA aber schon mal so .. sagen wir mal, oberflächlich war, würde ich der Aussage mit Skepsis begegnen.
Der TA hat mir noch Cortison und AB-Tabletten mitgegeben, die muss er halt jetzt (wahrscheinlich) regelmäßig nehmen.
Bevor du ihn dauernd damit vollpumpst, beachte bitte auch die übrigen Ratschläge, u.a. Blutbefund und Test auf FIV/Leukose.

Zähne und Zahnfleisch bitte weiterhin regelmäßig kontrollieren lassen - dem Kater werden so überflüssige Schmerzen erspart.

Bitte informier dich und werde zum Anwalt deines Katers. Du siehst ja, daß sich das lohnt.

Alles Gute weiterhin.
 
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Das ist Poldi heute, satt und zufrieden :pink-heart:

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Na, dem scheint es ja ganz gut zu gehen 😉 - mit einer so zufriedenen Schnute!
 

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