Der Neue hat viel Angst vor der Altkatze. Was tun?

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Schokobrötchen

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9. Oktober 2020
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Hallo nochmal!

Kurze Zusammenfassung der Vorgeschichte:
Mr Piep ist 6 Jahre alt und vor 5 Wochen bei uns eingezogen. Er soll meiner Milka (13 Jahre alt) Gesellschaft leisten, weil sie ihren Partner verloren hat und sie sich immer sehr auf diesen fokussiert hat. "Geplant" war also ein Kumpel (weibliche Tiere duldet Milka nicht in ihrem Dunstkreis), den sie betüddeln und putzen kann, zum zusammen schlafen, hin und wieder spielen, etc.
Mr Piep hat bisher mit einem Katerkumpel zusammen gewohnt, der ihn aber wohl immer leicht unter Druck gesetzt hat. Laut Vorbesitzern ist er ein soziales Tier, eher ruhig und er hatte bisher Angst vor dem Mann in der Familie (das bestätigt sich hier nicht).

Mr Piep wohnt jetzt seit 5 Wochen auf dem Schrank in "seinem" Zimmer. Er ist eine große Schissbuchse, zu mir hat er aber schon ein ganz gutes Verhältnis aufgebaut. Nach 2 Wochen im Zimmer hat er uns deutlich gezeigt, dass er die Gittertür nicht mehr akzeptiert. Die war da meistens tagsüber geöffnet und nachts zu, das wollte er aber nicht mehr. Seit 3 Wochen leben also quasi beide Katzen ungefiltert zusammen. Er hat aber sein eigenes Klo und frisst auf dem Schrank. (Das Futter ist ein eigenes Thema zu dem ich noch einen Thread aufmachen muss).

Milka ist sehr an ihm interessiert, sitzt immer mit 2-3m Abstand völlig ruhig da und schaut ihn an/beobachtet. Wenn sie ihn hört, geht sie natürlich neugierig in die Richtung und beobachtet dann wieder. Kein Jagen, kein gar nichts. Nur gucken (leider wenig blinzeln).
Mr Piep faucht sofort, wenn er auch nur denkt, dass sie da wäre. Er faucht und brummt teilweise und tritt dann sofort den Rückweg zum Schrank an. Milka reagiert auf das Fauchen gar nicht, sie guckt, lässt sich aber auch von mir ablenken (starrt also nicht). Sie setzt sich auch mit dem Rücken zu ihm, er fühlt sich trotzdem bedroht.
Wenn er sich mal durchs Haus traut, ist er sofort wieder weg wenn er sie sieht.

Leider sitzt Milka meistens im Türrahmen, sodass Mr Piep vermutlich das Gefühl hat sehr bedrängt zu werden? Wenn er dann an ihr vorbeihuscht, dann schlägt sie sogar nach ihm. Schätze das ist ihr dann doch noch zu nah. Aber sonst finde ich eigentlich, dass sie ganz nett Abstand hält, obwohl sie gerne mehr Kontakt zu ihm hätte.

Wie kann ich den Beiden etwas "helfen"? Ich habe es viel mit Geduld versucht, aber hier tut sich seit 2 Wochen so gar nichts mehr. Er kommt so gut wie gar nicht vom Schrank runter, oder ist nach einer Minute wieder oben, obwohl Milka nur sitzt und guckt. Er fühlt sich ständig bedroht, das ist doch auch kein Leben, wenn er 95% des Tages auf dem Schrank hockt und sich nicht runter traut. Ich fürchte langsam, dass das nie Freunde werden und der "Plan" absolut nicht funktioniert?
 
A

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Hallo Schokobrötchen.

Unter diesen Umständen würde ich versuchen Mr Piep (cooler Name! 😃) ganz bewusst Zeiten zu geben in denen Milka eingesperrt ist während deren er ungestört die Wohnung erkunden kann. Damit er mit der Umgebung vertrauter wird und zumindest zur Umgebung Sicherheit entwicken kann.

Du könntest z.B. mit Milka jeden Abend eine Stunde im Schlafzimmer verbringen während Du die Schlafzimmertüre schließt. Vielleicht bekommst Du auch ein Kommando etabliert, so dass Mr Piep schnell versteht dass er jetzt los tigern kann um ungestört die Wohnung zu erkunden.

Parallel würde ich noch mal die Wohnung aus Katzensicht versuchen zu betrachten und möglichst einige gute "Safeplätze" für Mr Piep zu erzeugen. Wenn immer ein guter Safeplatz in der Nähe ist traut Katz sich auch leichter mal raus bzw. runter.
 
Wenn diese Vergesellschaftung klappen soll wirst du bzw. deine Katzen sehr viel Zeit und Geduld brauchen.....sich vorher kundig machen wäre besser gewesen. 1. Kater und Kätzin ist schon mal wenig ideal. 2. der Altersunterschied. Herkunft? wenn er vorher nichts mit anderen Katzen zu tun hatte, vll. auch schlechte Erfahrungen hat dann kannste es eigentlich vergessen.
 
Alles gleich vergessen ist was für Menschen, die keine Geduld haben und für notorische Schwarzmaler. Nach meiner Erfahrung ist eine Zusammenführung mit Katzen, denen es an Selbstbewusstsein im Umgang mit anderen Katzen mangelt, vielleicht nicht unbedingt einfach, aber kein Grund sofort aufzugeben
 
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@Gigaset85 Ich habe mich durchaus vorher informiert. 1. Mir ist bewusst, dass Katze und Kater hier allgemein als "ungünstig" gelten. Meine Katze ist allerdings mit einem Kater aufgewachsen und duldet (wie gesagt) keine anderen Katzen. Das ist mehrfach erprobt und auch mit Geduld. Da kam nunmal bei raus, dass sie mit Katern deutlich besser klarkommt. 2. Der Altersunterschied ist mMn nicht besonders gravierend, wenn es sich um ein ruhiges Tier handelt. Davon abgesehen können beide Freigang genießen (Mr Piep zu gegebener Zeit) und ich denke, da werden beide ausgelastet. Und zur Herkunft, (wie gesagt) hat er vorher mit einem anderen Kater zusammen gelebt und die haben sich die meiste Zeit gut verstanden (es wurde nur vermutet, dass er beim Futter eher Stress hatte, weil der andere alles weggefressen hat)

Das mit dem Stuhl werde ich mal versuchen, scheint mir eine gute Idee.
Auch das mit der "Milkafreien-Zeit" werde ich mal umsetzen. Allerdings muss Milka dann alleine bleiben, denn er läuft lieber durch das Haus wenn ich dabei bin. Er braucht immer etwas "Motivation"...
Weitere Safe-Plätze gestalten sich leider eher schwierig... er bevorzugt da Schränke (was an sich gut ist, denn da kommt Milka nicht drauf), und sobald ich da etwas dranstelle, damit er hoch kommt, wird Milka das wohl auch versuchen. Bzw. ich habe gerade noch keine Idee was ich da hinstellen kann, damit es auch hoch genug ist.

Geduld... ja... ich gebe mir wirklich Mühe. (Finde ich 😀) Aber nach den anfänglichen Fortschritten ist eben Stillstand und das finde ich für ihn sehr schade. Ich merke, dass Mr Piep nicht genug Aufmerksamkeit bekommt solange er da oben ist. Aber ich kann auch nicht den halben Tag auf der Leiter stehen und ihm beim Atmen zugucken. Ich versuche möglichst viel oben zu sein, aber ist im Alltag schwierig.
 
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Wenn du jetzt erst wichtige Infos rausgibst....aber du wirst ja sehen ob das noch was wird....in 1 Jahr bist du schlauer
 
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Geht Milka momentan raus? Dann kann Mr Piep ja zumindest in der Zeit ganz ungestört durch die Wohnung tigern. Bei uns hat es damals die Situtation für die ängstliche Katze einfacher gemacht, dass meine Krümel tagsüber einen stundenlangen Schönheitsschlaf einlegt. In der Zeit konnte Frau Hasenfuß auch mal unbeobachtet und ohne Angst durch die Bude flitzen.

Ich habe mich zu der Zeit aber dennoch manches Mal gefragt, ob ich auch nur einer von beiden Katzen mit dieser Vergesellschaftung einen Gefallen getan habe. Rückblickend vermute ich, dass bei uns ein Kater besser zu meiner nicht gerade zimperlichen Katze gepasst hätte. Ganz sicher aber eine selbstbewusstere Katze. Aber ich habe vielleicht auch ein oder zweimal zu oft gelesen, die ideale Kombination sieht anders aus.

Es war ein Auf und Ab der Gefühle und dann kam auch noch eine ernsthafte Verletzung dazu. Letzten Endes haben sie dann aber doch harmonisch miteinander gelebt, wenn es auch nicht die ganz große Liebe war und anfangs einige Kompromisse erfordert hat.
 
Achso, der Klogang ist untergegangen 😵 Er geht ganz normal aufs Klo, er nimmt sich dabei nicht so viel Zeit, aber er hätte sie. Milka sitzt nicht direkt daneben. Da achte ich drauf, aber eigentlich hält sie auch von alleine Abstand, bzw, ist eh den ganzen Tag unten auf dem Sofa.

Milka geht im Moment nur 3-4 Minuten raus, ist ihr zu kalt ;-) Aber er hätte auch so theoretisch seine Ruhe... Milka schläft viel. Sie ist eigentlich meistens da wo ich bin, tagsüber liegt sie auf dem Sofa und schläft, Nachts liegt sie bei uns mit im/am Bett. Natürlich geht sie hin und wieder ihre Runde, aber eigentlich ist es hier sehr ruhig.

Er hat stundenlang seine Ruhe da oben. Vielleicht sieht er auch die Notwendigkeit gar nicht an seiner Situation was zu ändern? Er hat sein Futter auf dem Schrank, er hat ein Kissen auf dem Schrank.
Wenn ich hoch gehe und nicht mit Leckerchen raschle, dann kommt Milka auch nicht zwingend hinterher. Sonst natürlich schon, immerhin mag sie Leckerchen auch ;-) Wenn ich versuche mit Mr Piep zu spielen, dann will sie auch dabei sein. Wobei sie nicht viel Spielt und er auch nicht. Er fühlt sich von dem Spielzeug scheinbar bedroht.

Tatsächlich ist Mr Piep einfach ganz anders als beschrieben. Ich mag ihn, aber hätte ich gewusst, dass er so ein Sensibelchen ist, dann hätte ich vermutlich einen anderen genommen. Milka ist es gewohnt auch mal Kontra zu kriegen. Mein alter Helge (mit dem sie aufgewachsen ist) hat ihr immer mal eine drüber gegeben wenn sie mal wieder genervt hat. Da Mr Piep mit einem Kater und 2 Kindern aufgewachsen sind, hätte ich ihn für "stabiler" gehalten.

Ich hoffe wir kriegen das noch hin.

@sleepy Wie lange hat es denn bei dir gedauert? Klingt nach einem wirklich langen Prozess?
 
Manche Katzen brauchen länger um Neues, in eurem Fall ein neues Zuhause, zu akzeptieren. Ist hier auch so. Hast du Feliway im Einsatz, es gibt da Feliway Friends?
 
@sleepy Wie lange hat es denn bei dir gedauert? Klingt nach einem wirklich langen Prozess?
Ich kann das gar nicht so genau sagen wie lange es bei uns gedauert hat. Es waren aber "nur" ein paar Monate. Lilly hat damals zwei Wochen komplett hinter dem Sofa verbracht und war ein einziges Häufchen Angst. Anders als bei euch hat sie sich dann aber zunehmend mehr gezeigt und sich nicht mehr komplett zurückgezogen. Ich weiß noch gut wie ich mich gefreut habe als die das erste Mal ganz entspannt auf dem Sofa geschlafen hat.

Nach einer Weile kristallisierte sich mehr und mehr heraus, dass sie eine sehr menschenbezogene Katze war, auf die Anwesenheit einer weiteren Katze hätte sie wohl verzichten können. Bis ich das Gefühl hatte, es war trotz anfänglicher Schwierigkeiten auch für sie gut, nicht als Einzelkatze irgendwo zu leben, das war ein, nach meinem damaligen Empfinden, langsamer und schleichender Prozess. Es gab aber einen Moment, der mir verdeutlicht hat, dass sich die beiden vielleicht doch nicht so doof fanden wie es mir häufig vorkam.

Krümel war zu der Zeit Teilzeitfreigängerin, machte davon aber kaum Gebrauch. Sie war gegen Abend draußen und Lilly hat sie vom Fenster aus gesehen und fing an zu jammern. Da sie eine Fundkatze war, die also vorher auch schon draußen gewesen sein muss, habe ich ihr kurzerhand auch die Tür geöffnet. Und dann konnte ich beobachten, dass diese beiden Katzen draußen plötzlich durchaus ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zeigten. Wo eine war, war die andere nicht weit. Sie haben sich immer im Blick behalten und Krümel, die ja meistens nur kurz draußen war, hat es meiner Meinung nach sehr genossen nicht alleine draußen zu sein.
 
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Feliway nutze ich noch nicht, weil es sicher sinnvoll wäre das im ganzen Haus zu nutzen? Und da scheue ich tatsächlich im Moment noch etwas die Kosten. Ich habe es mit Bachblüten versucht, weil ich die Milka mal vor Tierarztbesuchen gegeben habe, aber Mr Piep hat sich dadurch nicht verändert. Die habe ich also wieder weggelassen.

Heute hat Milka wirklich einen schläfrigen Tag, Mr Piep rührt sich trotzdem kein Stück. Ich war öfter oben (hatte heute frei) und konnte ihn nicht motivieren vom Schrank runter zu kommen.
Er möchte gerne ganz viel knuddeln, aber auch da muss ich aufpassen. Leider schlägt er ohne Vorwarnung nach mir. Er köpfelt sehr stark, zeigt deutlich, dass er am Hals gestreichelt werden will, leckt mir die Hand und ZACK hab ich eine sitzen. Meistens ohne Krallen, aber hin und wieder hat er eine nicht weit genug eingefahren...
Ich nehme ihm das nicht übel, er wird seine Gründe haben, aber da ich es wirklich nicht kommen sehe, kann ich nicht so unbeschwert mit ihm kuscheln wie ich gerne würde. Ich hoffe aber, dass sich das legt sobald er seine "Innere-Mitte" wiedergefunden hat.

Ich freue mich schon drauf, wenn der Sommer kommt und er mal raus geht. Bisher war er Wohnungskater, aber meiner Erfahrung nach sind eigentlich alle Katzen deutlich ausgeglichener sobald sie raus gehen können. Und Milka wird sich auch freuen, wenn sie wieder jemanden an ihrer Seite hat, mit dem sie im Gras liegen kann (oder mit dem sie im Nachbargarten rumstromern kann).

Ich brauche also Geduld.
Ich würde gerne hin und wieder nochmals hier schreiben, um mir eine neue Portion Geduld zu holen 🙄 Die geht mir doch wirklich manchmal aus...

Achso, ein Tierarztbesuch steht leider auch noch an. Er ist wohl nicht Grundimmunisiert... aber wenn ich ihn jetzt packe und zum Arzt schleppe, dann ist unsere Beziehung wieder ganz im Eimer. Wann würdet ihr das in Angriff nehmen? Sofort, oder besser später, wenn er noch etwas sicherer ist?
 
Hast du schon mal probiert, das Futter runterzustellen? Wenn du ihn da oben fütterst, muss er ja nur zum Klogehen runter und das kann man sich ja eine Weile verkneifen. So hätte er noch einen Grund mehr, aus dem er runter muss. Kannst es ja auch erst mal in dem Raum lassen, wo er am liebsten ist.

Von Vergesellschaftung hab ich aber eher wenig Ahnung, kann dir also da keine Tipps geben.
 
Ich würde das Feliway nur in die Räume stecken, in die beide Katzen dürfen.
Ich kenne mich mit der langsamen Zusammenführung auch nicht aus. Die Katzen, die hier eingezogen sind, wurden gleich vergesellschaftet.
 
War die Tür zum Raum zu Anfang eigentlich geschlossen?

Ich würde wohl überlegen, die Tür zu schließen und geschlossen zu halten, bis der Neue sich in "seinem" Zimmer frei bewegt.
Außerdem würde ich den Rückzugsort auf dem Schrank verbauen und dafür auf gut erreichbarer Höhe ein paar schöne Rückzugsorte bieten. Also nicht über Kopfhöhe. Die sanftere Methode wäre den Ort auf dem Schrank weniger gemütlich zu machen und Kissen und Essen runter zu stellen, so dass er zwar nicht gezwungen ist runter zu gehen, aber ermuntert wird.
 
Also zu Beginn war die Tür zu. Da er wirklich sehr viel Angst hatte (hat sich auch eingepullert), haben wir auch den Raum gewechselt, denn ganz zu Anfang wollte ich ihn neben dem Wohnzimmer, mit einem großen Gitter getrennt, eingewöhnen. Das hat ihn so gestresst, dass er an Tag 2 direkt in den anderen Raum gezogen ist. Da war die Tür zunächst ganz zu, damit er sich eingewöhnen konnte. Da wurde es mit der Klonutzung sofort besser, ein Kissen hatte er noch nicht auf dem Schrank.
Weil er halt immer so viel da oben gesessen hat, habe ich das Kissen hingelegt (er tat mir so leid).
Das Futter gab es auf der Fensterbank, bis jetzt die Tür immer offen ist. Bei offener Tür neigt Milka dazu auf die Fensterbank zu springen und ihm das Futter weg zu fressen, da er momentan noch anderes bekommt als sie.

Die Tür ist jetzt dauerhaft geöffnet, da er ein "Einsperren" welcher Art auch immer (ein Gitter hatten wir kurzzeitig versucht) nicht mehr geduldet hat. Er hat angefangen an der Tapete neben der Tür zu kratzen, und zwar deutlich... also auch so laut, dass es sich von außen anhörte als würde er die Wand abreißen...
Mit Rücksicht auf meine Einrichtung bin ich seinem Wunsch nachgekommen. Er weiß also selbst nicht was er will. Einerseits braucht er die Freiheit, dass er laufen kann wenn er will, andererseits hockt er schissig auf dem Schrank und fürchtet hinter jedem Geräusch könnte Milka stecken, die ihn fressen will.
Das Futter stelle ich jetzt wieder auf die Fensterbank, wobei er das auch nur inhaliert (ich arbeite noch an der passenden Portionsgröße, damit er es nicht sofort wieder auskotzt) und dann wieder auf den Schrank verschwindet.

Gestern habe ich Milka im Schlafzimmer eingesperrt, konnte ihn aber absolut nicht motivieren vom Schrank zu kommen. Nicht mit Leckerchen, nicht mit Futter, einfach gar nicht.
Er kommt halt runter wenn er will... wenn ich dann nicht schnell bin und Milka genau dann einsperre, dann nutzt das alles wohl nichts. Heute kam er spontan nach unten, das hat Milka wohl eher gehört als ich. Selbst wenn ich sie dann "bitte" zu gehen, verschwindet er trotzdem sofort wieder nach oben, alleine weil ihm irgendwas unsicher war.
Später war ich absolut überrascht!!! Ich stand mit einer Bekannten im Flur und habe mich unterhalten (Milka war weg, die flüchtet bei Fremden ins Schlafzimmer) und Mr Piep kam laut Mauzend die Treppe runter und hat sich von ihr streicheln lassen! Das habe ich genutzt, um Milka im Schlafzimmer zu lassen und er konnte etwas rumlaufen. Runter wollte er nicht, aber er ist verhältnismäßig lange im Obergeschoss geblieben.
Leider ist er immer sofort verschreckt, ein Knacken auf dem Boden und er ist weg.

Ich habe auch schon überlegt ihn irgendwie vom Schrank runter zu zwingen, aber dieser Ort ist ja alles was er hat... vermutlich würde er irgendeinen Weg finden da wieder hoch zu kommen, in Panik schafft er alles. Ich finde auch, dass er es da zu schön findet. Zumindest wenn ihm soziale Isolation nichts ausmacht ;-) Aber eine tiefere Alternative würde er vermutlich nicht annehmen, das wäre auch nicht "sicher", da Milka theoretisch dran käme.
Vielleicht versuche ich das mal am Wochenende, wenn ich Zeit habe mit den Konsequenzen umzugehen. Das könnte uns aber auch zurückwerfen, wenn er dann verunsicherter als vorher einen neuen Ort suchen muss.
 
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Ich brauche nochmal eure Hilfe, weil ich einige Situationen nicht einschätzen kann UND ich hier noch weit davon entfernt bin ein harmonisches Miteinander zu haben. Vielleicht wird es nie was?

Nachdem ich Mr Piep vom Schrank geholt habe, hat er drei Tage auf der Treppe zum Dachboden gelebt. Er hat dauerhaft auf einer 15cm breiten Stufe gekauert, deshalb habe ich ihm einen kleinen Tisch mit Kissen an die Treppe gestellt. Da lebt er jetzt 95% der Zeit.
Er kommt seitdem zum Fressen in die Küche und geht auch mal 5-10 Runden durchs Wohnzimmer. Aber immer nur direkt zum Durchbruch zum Esszimmer, da wieder raus und zum Wohnzimmer wieder rein, zum Durchbruch... usw.
Er geht eigentlich nie in Richtung des Sofas, egal ob er Milka da liegen sieht oder nicht.

Allgemein faucht er weiterhin immer wenn er Milka sieht. Milka frisst mittlerweile lieber im Wohnzimmer, in der Küche ist es ihr mit Piep zu unruhig, da sie immer angefaucht wird. Sie ist allgemein etwas vorsichtiger geworden was das Leben im Haus angeht. Sie scheint keine Lust zu haben sich blöd von der Seite anmachen zu lassen.
Ich habe schon 3-4 Mal beobachtet wie Mr Piep nach ihr geschlagen hat. Ohne für mich erkennbaren Grund. Er geht zwei Schritte auf sie zu und schlägt. Milka schlägt halbherzig zurück, allgemein faucht sie auch mal zurück wenn er ihr zu nahe kommt.

Er kann sogar an ihr vorbei gehen, ohne das irgendwas passiert. Dazu muss er aber einen guten Grund haben. Wenn er zu seinem Futter will, dann geht das. Wenn beide nach draußen möchten, dann können sie auch mit 70cm Abstand zusammen an der Gartentür sitzen. Es wird normal gemauzt, kein Brummen, kein Fauchen.

Freitag Nacht muss es richtig gekracht haben, Milkas aufgestauter Frust, über das ganze Gefauche und die scheinbar grundlosen Angriffe vom Piep, hat sich wohl entladen. Ich habe Samstagmorgen 3 Krallenhülsen aus Piep gezogen. Eine steckte auf der Nase, eine hinterm Ohr und eine im Nacken. Er selbst hat sich irgendwie die Kralle verletzt und wurde einen Tag mit Trichter isoliert, weil er so viel geleckt hat.
Das Verhalten hat sich aber nicht verändert. Piep ist nicht ängstlicher als vorher, Milka verfolgt ihn nicht, alles wie immer.


Was kann ich tun?
Ich habe ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, weil ich Mr Piep (gefühlt) nicht gerecht werden kann. Er liegt dauerhaft auf seinem Tisch, freut sich wenn ich mal zum Streicheln komme. Er kommt runter wenn er Hunger hat und er raus will, zum Streicheln scheint er im Wohnzimmer etc. keine Ruhe zu haben. Ich glaube aber, dass er eigentlich ein halbwegs verschmustes und menschenbezogenes Tier ist. Es ist doch sehr schade für ihn, wenn er hier nicht kriegt was er braucht?
 
Hm okay, vermutlich mag niemand so viel Text lesen... aber ich dachte es wäre für die Situation hilfreich auch die bisherige Entwicklung zu kennen.

Ich habe hier unten 3 Räume miteinander verbunden, durch Durchbrüche, Milka liegt wie gesagt eigentlich immer auf ihrem Kissen auf dem Sofa. Sollte ich Mr Piep vielleicht einfach mal mit in die Zimmer holen und die Türen zu machen? Er könnte sich immer noch "um die Ecke" im dritten Zimmer aufhalten und wäre nicht zu sehen oder zu hören, könnte aber nicht mehr in den Flur und in den ersten Stock "fliehen".
Oder wäre das Freiheitsberaubung und würde nur unnötig Stress machen? Ich würde ihm so gerne zeigen, dass es hier unten gar nicht so schlimm ist. Er selbst bleibt einfach nie lange hier.
Am liebsten würde ich sogar den Durchbruch zu machen (geht aber nicht) und ihn mit uns ins Wohnzimmer sperren, damit er wirklich gezwungen ist sich damit auseinander zu setzen.
So eine "hauruck" Sache kann aber auch traumatisierend sein, oder?
 

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