Der neue Kater belauert den älteren Kater

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Hansekater

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6. Juni 2019
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Hallo allerseits,
Wir haben - nach dem schmerzlichen Verlust eines unserer beiden Kater - uns dazu entschieden, dass Charlie (5 Jahre) einen neuen Freund braucht, da er sein ganzes bisheriges Leben mit Watson (6, leider vor einem Monat verstorben 🙁 ) verbracht hat und nun nicht alleine bleiben soll. Er ist eine reine Hauskatze.
Charlie ist ein super lieber EKH-Wald-und-Wiesen-Mix, natürlich kastriert. Er ist verkuschelt, tut keiner Fliege etwas an und möchte eigentlich immer seine Ruhe. Kleine Spieleinlagen macht er dennoch gerne mit. Ich würde sagen, dass er recht sensibel ist. Er war Watson stets unterlegen, da er nunmal so zart beseitet ist und auch ein Jahr jünger ist. Dennoch waren die beiden dicke Freunde, die viel miteinander gekuschelt haben.

Nun hat es sich ergeben, dass Bekannte einen kleinen Kater abzugeben hatten, der einfach vernachlässigt wurde. Vor Ankunft vor mittlerweile 9 Tagen hieß es, dass er etwa 2-3 Jahre alt sei. Schon bei der Ankunft war klar, dass es eher 1-2 Jahre sein müssen. Henry, so heißt er nun, ist ein kastrierter EKH Kater. Er ist sehr lieb zu Menschen, sehr verspielt und scheint ziemlich selbstbewusst. Schon kurz nach seiner Ankunft inspizierte er die Wohnung und seine neuen Dosenöffner sehr entspannt. Charlie war währenddessen in einem Raum mit Glastür eingesperrt und konnte sich den neuen Mitbewohner schon mal angucken. Nach einer Weile tauschen wir die Räume, ohne dass die beiden Kontakt hatten. Nachdem Henry alles erkundet hatte, entschieden wir uns dazu die beiden Kater Kontakt aufnehmen zu lassen. Zunächst ließen wir sie sich durch die Glastür begucken. Als klar war, dass keine Aggression von einem der beiden ausging, wurde die Tür komplett geöffnet.
Charlie fauchte und knurrte die ersten Tage und verkroch sich unter dem Bett oder auf dem Kratzbaum. Nach und nach ging dann nach 4-5 Tagen in die Ignorier-Phase über. Er drehte Henry den Rücken zu und wollte nichts von ihm wissen. Wenn Henry ihm zu nah kam wurde geknurrt und dann gefaucht. Diese Distanz wird derzeit immer weniger und er scheint ihn eigentlich langsam zu akzeptieren (oder zumindest die Situation...). Kämpfe gab es meist nur kurz, meist flogen kurz und erst nach viel Geknurre ein paar Haarbüschel. Charlie verteidigte sich dabei aber nur im Notfall und machte mehr Show als Ernst.

Doch nun das Problem: Henry, der wohl in der Pubertät ist, belauert Charlie sehr gerne. Wenn er sieht, dass Charlie gerade unachtsam ist und nicht damit rechnet, pirscht er sich an und attackiert ihn. Entweder eine Scheinattacke oder auch Pfotenhiebe, die Charlie meist in die Flucht treiben. Trotz Flucht geht Henry ihm teils sogar noch hinterher. Manchmal wird aber der Angriff auch abgebrochen, wenn Charlie ihn sieht, dann aber recht bald wieder versucht. Anderseits beachtet er Charlie teils nicht mal, scheint entspannt zu chillen und legt sich auch mit dem Rücken zu ihm - denn zu befürchten hat er von Charlie nichts, denn der würde ihn niemals angreifen. Heute Abend scheint Charlie mal der Kragen geplatzt zu sein und es gab einen größeren Kampf, bei dem ich dazwischen gehen musste, weil die beiden sich nicht trennen wollten. Es floß kein Blut, aber das ganze (!!!) Badezimer ist voller Haarbüschel :-/ Natürlich schränkt Charlie seinen Bewegungsradius wegen der Attacken ziemlich ein und observiert von seinen Plätzen eher die Wohnung.

Wie kann ich Henry's Angriffe auf unsere Schmusebacke unterbinden? Sind das Rangkämpfe oder einfach nur eine Unart? Klar sind 1,5 Wochen in der Zusammenführung nur wenig Zeit, aber muss man sowas akzeptieren? Ist Henry einfach zu dominant?

Ich hoffe es ist nicht zu viel Text, sorry :aetschbaetsch1:

Vielen Dank für Tipps!
 
A

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Ehrlich gesagt verstehe ich Euer gesamtes Vorgehen nicht.

Wieso wird sich der neue KaterKumpel nicht erst angeguckt, ob er vom Alter und vom Wesen her zum vorhandenen Kater passen könnte?

Dann separiert man bei einer ZuSaFü erstmal länger das neue Tier in einem Raum und lässt dem alten sein Revier. Dann arbeitet man langsam, uU über Wochen, Gittertür etc. und tauscht nicht mal eben die Räume und lässt die beiden dann auch nicht sofort zusammen.

Möchtet Ihr, wenn Ihr ein sensibles, erwachsenes Katertier wärt, der gerade seinen Gefährten verloren hat, einen raufboldigen Jungspund dazugesetzt bekommen, der seine - natürlich vorhandenen - RackerTriebe an Euch auslebt und Euch belauert?
 
Grüß Dich,
Wenn euch das mit dem kämpfen zu wild wird, schonen, hier ist die Beschreibung der langsamen Zusammenführung :
Die langsame Zusammenführung
 
Erstmal mein Beileid zum Verlust von Watson.🙁

Das ständige Anlauern Henrys, wenn Charlie nicht hinsieht, ist wahrscheinlich nur eine Spielaufforderung. Henry scheint ein recht temperamentvoller Jungkater zu sein, der aus Einzelhaltung kommt (?) und sich jetzt ein Bein ausfreut, dass er endlich einen Spielkameraden gefunden hat - nur Charlie ist aus dem Alter längst raus. Wenn Charlie nach einer "Attacke" weg geht und er hinterher, hat Henry an dem Punkt noch nicht begriffen, dass Charlie nicht mitspielt. Ich habe hier zwei einjährige Brüder, die das den halben Tag spielen. Anlauern, wenn der Bruder nicht hinsieht - drauf - man rennt durch die Wohnung und "fängt sich", es gibt eine "schöne Rauferei" und danach jagt und rauft man sich weiter - alles in bestem Einverständnis.
Die "typische" Schwanzhaltung bei solchen Spielchen ist: am Ansatz aufgestellt, aber dann herunterhängend, manchmal auch etwas gesträubt.


Charlie hat keine Lust auf solche Spielchen und versucht, aus der "Schusslinie" zu bleiben, es nervt ihn. Deshalb zieht er sich auf "sichere Plätze" zurück. Im Bad hat er deutlich "jetzt reicht es mir" formuliert und dem Kleinen gezeigt, dass er ein gestandener Kater ist und kein Spielzeug.

Du kannst versuchen, die Situation zu entschärfen, indem du den fehlenden Spielpartner für Henry machst. Das ist zwar nicht dasselbe wie ein richtiger Katzenkumpel, aber besser als nix. Versuche, den Kleinen auszupowern (Angelspiel etc) und biete ihm genügend Spielzeug an, mit dem er sich auch alleine beschäftigen kann. Wenn er müde gespielt ist, sollte sein Interesse an Charlie nachlassen. Zeitgleich solltest du aber Charlie deutlich zeigen, dass er dein Herzenskater ist und bleibt, um keine Eifersucht aufkommen zu lassen.
 
Hallo, danke für die Antworten.

Naja Henry wurde uns ja aus schlechter Haltung vermittelt und es hieß, dass er älter sei. Wir konnten ihn uns nicht angucken, da der Vorbesitzer es nicht wollte. Dessen Schwester tat der kleine aber so Leid, dass sie ihn uns vermittelte.

Wie gesagt, zu seinen Menschen ist er sehr nett, bloß Charlie wird belauert und der ist natürlich schnell genervt. Auf der anderen Seite liegen die beiden teils in Sichtweite und blinzeln sich an, auch der kleine den großen, nach dem Motto "ich will keinen Stress".

Ich werde natürlich weiter berichten, ob der Lümmel sich langsam beruhigt 😉
 
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