Diabetes - Continuierliche Glucose Messung

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Annemone

Annemone

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Vielleicht ist das für die Halterinnen und Halter von Diabetes-Katzen interessant:

Die Klinik für Kleintiermedizin der Vetsuisse-Fakultät in Zürich bietet die CGM auch für Katzen an:
http://www.kltmed.uzh.ch/de/fachgebiete/endokrinologie/KontinuierlicheGlukosemessung.html

In der Schweiz wird wohl neuerdings auch das iPro2 von Medtronic eingesetzt. Damit kann eine detaillierte Glucose-Kurve rund um die Uhr über mehrere Tage aufgezeichnet werden. Somit kann der Einfluss von Futter, Insulinbehandlung, Schlaf und Aktivitäten auf den Blutzucker beurteilt werden. Die Katze kann sich dabei frei bewegen und der Sensor wird mehrmals täglich mit einem Messgerät ausgelesen.

Damit ist bei Katzen, die das tolerieren, auch eine kontinuierliche Messung zu Hause möglich (bisher ging so etwas wohl nur in der Klinik, weil die Tiere sich für die bisherigen Systeme immer in einem 2m-Abstand zum Monitor befinden mussten).

Es gab einen Artikel dazu in der Ausgabe 1 des Schweizer Katzenmagazins.

Mehr Infos dazu gibt es bei: Carole Schupisser, Prof. Reusch, Prof. Boretti, Prof. Sieber-Ruckstuhl, Tel. 044 635 81 12
 
A

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Klingt durchaus interessant.
Ich finde aber wichtig zu erwähnen daß es nicht die BZ-Messung durch den Halter ersetzt!

Der implantierte Sensor zeichnet über 7 Tage die Kurve auf...zum Auslesen muß man dann wieder in die Tierklinik.
Für die täglichen Insulingaben benötige ich aber ja tagesaktuelle Werte und nicht die der letzten Woche...gerade wenn der BZ stark schwankt weil schlecht eingestellt.
Mir würden auch nicht 2 Messungen am Tag ausreichen wie im Artikel geschrieben...mindestens 1 Zwischenwert ist Pflicht da man die Dosis ja nicht an den Prewerten festmacht sondern am Nadir.
Und oft bringt einen auch eine ordentliche Ursachenforschung (HWI?, FORL?) und die Behandlung der gefundenen Baustellen schon wesentlich weiter was eine vernünftige Einstellung angeht...kombiniert mit einer vernünftigen Ernährung. Denn die Diabetesdiätnahrung die man vom Tierarzt bekommt ist denkbar ungeeignet für Diabetiker...😡
 
@handicat:
Das Klinik-CGM (also diese rtCGMs) war eben nicht gemeint.
Das iPro können die Halter zu Hause benutzen und auch mit einem kleinen Lesegerät auslesen - so oft sie wollen.
Sie sollten es aber mindestens zwei- dreimal am Tag machen, damit die komplette Kurve auch gespeichert wird. Diese wird dann in der Klinik ausgelesen.
So kann man dann sehen, wie sich der BZ Tagsüber, Nachts oder auch vor und nach den Mahlzeiten verhält und Rückschlüsse ziehen, die ggfs. eine Anpassung der Insulin-Dosis erforderlich machen. Dann hat man nicht nur eine "Momentaufnahme", wie bei der blutigen Messung, sondern weiß auch, wie schnell der BZ steigt oder fällt und welche Einflussfaktoren (Futter, Bewegung, Restproduktion von Insulin der BSD??) dabei eine Rolle spielen.

Für Menschen gibt es das ja schon seit einigen Jahren - da muss man nicht mehr stechen und kann jederzeit den BZ-Wert ablesen. Entweder mit einem klassischen CGM oder auch mit einem Sensor der nur im Unterhautfettgewebe sitzt (Flash-Glucose-Messung) - dann mit dem Lesescanner. Beim letzteren ist jedoch zu beachten, dass die Werte mit einer etwa 10-Minütigen Verzögerung zu bewerten sind.
 
Und oft bringt einen auch eine ordentliche Ursachenforschung (HWI?, FORL?) und die Behandlung der gefundenen Baustellen schon wesentlich weiter was eine vernünftige Einstellung angeht...kombiniert mit einer vernünftigen Ernährung. Denn die Diabetesdiätnahrung die man vom Tierarzt bekommt ist denkbar ungeeignet für Diabetiker...😡
Ja, das halte ich auch für eine Pflichtübung, sich um das gesamte Krankheitsbild zu kümmern.

Und was die Futterempfehlungen der Tierärzte bei Diabetes betrifft, so habe ich auch nicht vermutet, dass die besser sind als bei anderen Erkrankungen. Solange die alle bei der Industrie Ernährung studieren statt auf der Uni, wird sich da auch wenig ändern.
 
@handicat:
Das Klinik-CGM (also diese rtCGMs) war eben nicht gemeint.
Das iPro können die Halter zu Hause benutzen und auch mit einem kleinen Lesegerät auslesen - so oft sie wollen.
Sie sollten es aber mindestens zwei- dreimal am Tag machen, damit die komplette Kurve auch gespeichert wird. Diese wird dann in der Klinik ausgelesen.
So kann man dann sehen, wie sich der BZ Tagsüber, Nachts oder auch vor und nach den Mahlzeiten verhält und Rückschlüsse ziehen, die ggfs. eine Anpassung der Insulin-Dosis erforderlich machen. Dann hat man nicht nur eine "Momentaufnahme", wie bei der blutigen Messung, sondern weiß auch, wie schnell der BZ steigt oder fällt und welche Einflussfaktoren (Futter, Bewegung, Restproduktion von Insulin der BSD??) dabei eine Rolle spielen.

Für Menschen gibt es das ja schon seit einigen Jahren - da muss man nicht mehr stechen und kann jederzeit den BZ-Wert ablesen. Entweder mit einem klassischen CGM oder auch mit einem Sensor der nur im Unterhautfettgewebe sitzt (Flash-Glucose-Messung) - dann mit dem Lesescanner. Beim letzteren ist jedoch zu beachten, dass die Werte mit einer etwa 10-Minütigen Verzögerung zu bewerten sind.

Ich hatte mich auf den Link bezogen den du eingestellt hast. Daß die Halter das Gerät zum auslesen dann zuhause haben ist natürlich was anderes.
Der Sensor muß aber meines Wissens auch regelmässig gewechselt werden. Ich meine alle 6 oder 7 Tage...kann mich aber natürlich auch irren.

Was kostet denn das Vergnügen sich ein Gerät zuzulegen mit dem man die CGM-Kurven auslesen kann plus die benötigten Sensoren und zusätzlich muß man ja auch weiterhin auf herkömmliche Art und Weise hometesten?
Und wenn es die gleichen Sensoren sind die ich aus der Humanmedizin kenne dann besteht ja auch die Gefahr daß Katze daran so lange rummacht bis sie ab sind und man einen neuen braucht...macht das Ganze dann noch teurer.
Feliner Diabetes ist per se schon sehr kostenintensiv...ich hatte selber eine Diabetikerin und bin immer noch im Katzendiabetesforum aktiv.
Wir haben manchmal ja schon Mühe unseren Usern die Verwendung von veterinärmedizinischen BZ-Geräten auszureden...weil deren TÄ darauf beharren daß man mit humanmedizinischen Geräten keine verlässlichen Werte bekommen würde😡
Und wer sich mal ansieht was die Teststreifen solcher veterinärmedizinischen Geräte kosten dem wird übel bei der Vorstellung daß die eigene Katze irgendwann mal Diabetes bekommen könnte.
Man muß ja auch die Streifen für die humanmedizinischen BZ-Geräte selber zahlen...aber die bekommt man wenigstens in Online-Apos günstiger oder über ebay.

Was ich mir vorstellen könnte wäre einmal eine solche Messreihe zu machen. Also einmal einen Sensor anlegen und dann diese Kurve beim Doc auslesen zu lassen. Um einfach mal zu sehen was der BZ so über den Tag macht, gerade wenn ein Somogyi vermutet wird (z.B. wenn immer noch Caninsulin verschrieben wird in schön hoher Dosierung weil der BZ ja immer weiter steigt anstatt zu sinken😡😡)

Soweit mir bekannt ist müssen aber auch Menschen mit Diabetes ihren Blutzuckerspiegel auf herkömmliche Weise überwachen? Auch die die ein CGM nutzen. Spätestens zum Kalibrieren eines neuen Sensors muß gepiekt werden.
Man muß vielleicht nicht mehr so häufig den BZ auf herkömmliche Weise kontrollieren...aber ganz darauf verzichten kann man wohl auch nicht.

Und noch eine Anmerkung von mir: Im pdf der Uni wird geschrieben daß man den BZ bei der Katze durch eine Punktion des Ballens gemessen werden kann. Das sollte man bitte nicht tun! Die Katzen scharren mit den Ballen im KaKlo, Freigänger laufen über Erde...die Infektionen sind vorprogrammiert. Wir messen immer indem wir die Ohrrandvene punktieren...das tut den Katzen nicht weh und wir haben kaum mal Infektionen (wenn dann haben die User meist vorher desinfiziert weil sie falsch beraten wurden oder es gut gemeint haben😉)
 
ich hatte selber eine Diabetikerin und bin immer noch im Katzendiabetesforum aktiv.

Huhu Beate! 🙂 Wollte mal kurz Hallo sagen 🙂

Emmas Werte sind weiterhin im guten Bereich.

Und zum Thema: Ich denke auch, dass eine regelmäßige, Anfangs auch mehrmals tägliche, Messung mit dem entsprechenden Gerät absolut ausreichend ist. Vor allem, wann sollte man denn diesen Sensor setzen? Das müsste man ja dann ggf. auch über ein paar Monate machen, um irgendwann dann ein "vernünftiges" Ergebnis zu bekommen.

Emmas Werte waren ja Anfangs auch ziemlich hoch und haben sich erst nach der (wahrscheinlichen) Ursachenbehandlung nach Wochen eingependelt. Und 1 x wöchentlich zum TA ist sicherlich für viele Katzen mit viel Stress verbunden (und für die Dosis auch sehr kostenintensiv).
 
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Hallo ihr zwei!
Das war mir schon klar, dass es mit der Diabetes-Überwachung bei Katzen bisher klassisch nach der herkömmlichen Methode läuft. Und ich wusste auch gar nicht, dass es spezielle Geräte für Katzen gibt - ich hätte immer einfach humanmedizinische benutzt, weil es echt egal ist, wie man misst. Lediglich die Referenzwerte sind vermutlich andere - wie auch bei anderen Blutwerten.

Aber: Für Menschen war es ja lange auch so, dass 4-5x am Tag (vor den Mahlzeiten) gepiekst wurden und wenn diese Werte in der Referenz lagen, war das für den Arzt auch in Ordnung.

Inzwischen ist man da weiter und macht seit Jahren sog. Langzeitwerte, die dann oft mit dem Eindruck der "Stichprobenmessung" übereinstimmen. Mit einer kontinuierlichen Messung kann man dann viel genauer reagieren.

Und es ist ja oft so, dass solche Fortschritte zuerst in der Humanmedizin diagnostisch und therapeutisch umgesetzt werden und dann auch von der veterinärmedizin aufgegriffen werden.

Zu den Kosten: Da kenne ich mich nur im humanmedizinischen Bereich ein wenig aus. Da kostet so ein Sensor (ist aber nicht der iPro) für 14 Tage ca. 60 Euro und dazu kommt ein Lesegerät von etwa 70 Euro (einmalig). Die Teststreifen plus Messgerät für die blutige Messung benötigt man ab und zu natürlich auch noch, weil nicht immer auf die Technik Verlass ist. Und falls man dann mal einen Wert hat, der einem "komisch" vorkommt, misst man natürlich lieber nach, ehe man gleich zur Spritze greift.

Sinn macht es natürlich vor allem, wenn man den Diabetes auf die herkömmliche Art schlecht eingestellt kriegt und zudem muss die Miez so ein Ding natürlich auch tolerieren. Ansonsten ist das System nicht wirklich geeignet.
 
Hallo,

Sorry da muss ich auch kurz meinen Senf dazu geben 😉
Der Sensor bei dem Video sieht dem Enlite sehr ähnlich, könnte also vom Preis auch gleich sein.
Die Kosten im 5er Pack um die 350€ also 1~70€ . Die sind aber auch nur für eine Woche.
Würde mich aber freuen wenn jemand es evtl genau weiß wie viel das hier für Haustiere kostet 🙂

Lg eileen
 
Ich habe leider gar keine Ahnung was die Sensoren so kosten...aber ich habe erlebt was ein feliner Diabetes kosten kann😱
Da bekommt man keine Kosten ersetzt und zu den Kosten für die reine Blutzuckermessung (und noch viel teurer: die Ketonmessung) kommen noch Kosten für den Tierarzt: Ursachenforschung, rezidivierende HWI, viele diabetische Katzen leiden an FORL und dürfen sich der einen oder anderen OP unterziehen...

Es ist eine Sache so etwas an irgendwelchen Universitäten zu machen...im Rahmen von Studien z.B.
Aber ich sehe nicht daß es in den felinen Diabetes-Alltag Einzug halten wird. Der ist so schon kostenintensiv genug. Ich habe in einem Jahr Katzendiabetes Kosten im höheren 4stelligen Bereich gehabt (und dazu noch zwei weitere kranke Katzen versorgt)...

Und wenn ich mir das Video so ansehe...ich möchte auch meine Katze nicht für womöglich Jahre mit so einem Ding im Hals (festgeklebt und mit Verband) rumlaufen lassen...dann lieber blutig messen. Zumal man bei dadurch auch eine wirklich enge Bindung zu seinem Tier aufbauen kann...
 

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