Die kleine dominante Ruby und die zarte Vivi - dürfen sie zusammenbleiben?

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lucertola

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11. Januar 2014
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Unsere beiden Katzen Vivi (3 Jahre) und unsere Ruby (2Jahre) verstehen sich einfach nicht richtig.
Wir haben sie beide als Kitten zu uns geholt. Also war Vivi ein Jahr alt, als die Kleine dazugekommen ist. Dass dieser Altersunterschied gar nicht passend für die Große war, war mir damals nicht klar.
Vivi ist eine recht sanfte, langsame, vorsichtige Katze und gleichzeitig sehr lieb und menschenbezogen. Sie quatscht oft mit uns und liebt(e) es abends auf meinem Schoss zu liegen.
Ruby ist ein dominantes Kuschelmonster, schon vom ersten Tag. Man darf sie überall streicheln und sie folgt uns wie ein Hund. Sie ist fast immer bei uns und flippt aus wenn eine Tür verschlossen ist.
Die beiden haben sich nie wirklich gern gehabt, nie gekuschelt oder sich gegenseitig geputzt. Das nebeneinander her Leben funktioniert. Vivi sitzt auf der Fensterbank und beobachtet das Geschehen drausen und Ruby schleicht währenddessen um unsere Füsse und lässt Vivi in Ruhe. Auch beim Fressen können sie ganz ruhig nebeneinander sein.

Doch nun werden die Situationen immer häufiger dass sie sich jagen und kämpfen. :grr:
Es fängt alles mit harmlosem Spielen an, meist ist gar Vivi jene, die beginnt und Ruby auffordert, ihr hinterherzulaufen. Als sie das dann macht, wird es Vivi sofort zu bunt und sie antwortet mit Fauchen und Knurren!
Manchmal lässt sich Ruby davon beeindrucken und lässt von ihr ab. Oft aber eben nicht und es geht weiter mit der Jagd.
Es liegen schon mal (meist graue von Vivi) Fellbüschel rum.
Vivi haut dann auch schnell ab in "ihren Bereich" um in Sicherheit zu sein. Sie hat einen Hochsitz, der nur über einen Steg erreichbar ist. Und über den traut sich Ruby nicht zu gehen. Zusätzlich hat Vivi noch den Kleiderschrank, auf den auch nur sie kommt, da sie eine Springmaus ist.
Ich beobachte, dass Ruby in letzter Zeit das Sofa und das Bett verteidigt. Vivi kommt nicht mehr abends auf meinen Schoss, weil Ruby irgendwo auf dem Sofa liegt.

Wir haben einfach Angst dass Vivi von Ruby zuviel verdrängt wird. Sie ist untertags sehr viel auf dem Kleiderschrank in einer Kiste und Abends auf dem Hochsitz. Sie schläft auch nicht mehr nachts in unserem Bett.

Sollen wir uns in das Reviergehabe der Kleinen einmischen? Letzte Nacht haben wir Ruby aus unserem Schlafzimmer ausgesperrt. Und siehe da, Vivi lag die ganze Nacht an mich gekuschelt, nicht auf dem Kleiderschrank wie sonst immer. Erstaunlicherweise hat sich Ruby gar nicht beschwert, dass sie alleine in der Wohnung "übernachten" musste.
Sollen wir Ruby von dem Sofa verscheuchen damit sich Vivi wieder dorthin traut? Aber ich glaube, das ginge zu weit.... Ruby soll ja nicht noch weiter provoziert werden.

Danke für eure Tipps!

PS: beide sind Wohnungskatzen (70qm + Balkon) und kastriert
 
A

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Hm schwierig
Gibt es Auch Klomobbing oder nur den Kampf um die Schlafplätze?
Schon mal was zum Runterkommen gegeben, Feliway, Zylkene oder so?
 
Hi,

deine Katzen scheinen charakterlich nicht gut zueinander zu passen. Darunter leidet vor allem die sensible Vivi. Das sie sich Nachts nur dann ins Bett zu euch traut wenn Ruby ausgeschlossen wird oder das Ruby sie daran hindert, sich bei dir auf den Schoß zu setzen ist schon sehr bezeichnend. Vivi dürfte ohne Ruby aufblühen.


An eurer Stelle würde ich darüber nachdenken einer der Katzen abzugeben. Du wirst den Charakter deiner Katzen nicht ändern können. Du könntest zwar Vivi mehr sichere Rückzugsmöglichkeiten anbieten und versuchen durch Klickern beide etwas mehr auszulasten -aber das Grundproblem wird bleiben.

October
 
Dem kann ich mich nur anschließen. Such einen schönen Platz mit Freigang für das Energibündel und hole dann für das Sensibelchen eine passende Partnerin dazu. Du solltest da auch nicht warten, das gehr ganz massiv zu Lasten der zurückhaltenden Katze.
 
Falls dich das etwas tröstet, du hast nicht unbedingt etwas falsch gemacht. Dein Grundgedanke für Vivi einen Spielkameraden zu holen war richtig und der Altersabstand ist zwar nicht ideal, hier dürfte das Problem aber hauptsächlich an den völlig verschiedenen Persönlichkeiten liegen.

Das Problem wird jetzt gerade aktuell weil Ruby so langsam die soziale Reife entwickelt. Aus dem Kitten Ruby wird die erwachsene Katze Ruby.

Wenn du dich für eine Abgabe entscheidest würde ich an deiner Stelle Ruby abgeben.

Nicht, weil Vivi länger bei euch ist sondern weil ich bei einer Abgabe von Vivi etwas Angst hätte, dass sie dann irgendwann wieder zu einer dominanten Mitkatze kommen könnte (Falscheinschätzung der Katzen im neuen Zuhause, das neue Zuhause nimmt nach Vivi weitere Katzen auf). Wenn Vivi bei euch bleibt kannst du dir sicher sein, dass sie nicht wieder von einer Mitkatze untergebuttert wird.

Vivi könnte man dann wieder vergesellschaften, da sie noch recht jung ist. Da muss dann die Zweitkatze unbedingt passen und sollte sehr sorgfältig ausgesucht werden.

October
 
Wenn es meine Katzen wären, würde ich eine passende dritte Katze (weiblich) dazuholen, die quasi den Puffer bzw. das Bindeglied zwischen beiden bildet.
Die Katze sollte also ausgewachsen sein und der Charakter eindeutig bestimmbar, sie muß hochsozial, sehr ausgeglichen und gelassen sein, einerseits mit der gröberen Art von Ruby klarkommen und andererseits auch ein Kamerad für Vivi sein.
Von daher würde ich auf Pflegestellen suchen, die ihre Tier gut einschätzen können.
Und ich würde schauen wie weit ich das Verhalten der Katzen lenken kann, also immer in den Momenten, wo es für Vivi zuviel wird und Ruby die Signale mißachtet den Ablauf stoppen - mehr nicht. Mit der Zeit wird Ruby dazulernen, dennoch braucht sie einen Partner, mit dem sie das ausleben kann, der mehr "Power" verträgt.
Wenn die Bedürfnisse aller Katzen ausgefüllt sind, also Vivi zarter im Duo spielen kann und Ruby gröber/heftiger, dann wird auch insgesamt mehr "Frieden" einkehren. Es hängt aber genau von der Wahl ab, wen man dazu setzt.

Lieben Gruß
Karen
 
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Bevor du eine abgibst oder eine dritte Katze dazusetzt könntest du versuchen, die beiden aktiver einander anzunähern.
Vivi ist eine recht sanfte, langsame, vorsichtige Katze und gleichzeitig sehr lieb und menschenbezogen. Sie quatscht oft mit uns und liebt(e) es abends auf meinem Schoss zu liegen.
Ruby ist ein dominantes Kuschelmonster, schon vom ersten Tag. Man darf sie überall streicheln und sie folgt uns wie ein Hund. Sie ist fast immer bei uns und flippt aus wenn eine Tür verschlossen ist.
Die Charaktere scheinen recht unterschiedlich zu sein, aber für mich liest sich das auch nach festgefahrenen Rollen. Ruby klebt kuschelnderweise an euch und die scheue Vivi wird vertrieben. Ich würde versuchen, das aufzulockern - und zwar deswegen:
Die beiden haben sich nie wirklich gern gehabt, nie gekuschelt oder sich gegenseitig geputzt. Das nebeneinander her Leben funktioniert. Vivi sitzt auf der Fensterbank und beobachtet das Geschehen drausen und Ruby schleicht währenddessen um unsere Füsse und lässt Vivi in Ruhe. Auch beim Fressen können sie ganz ruhig nebeneinander sein.
Also wollen sie friedlich miteinander auskommen und ich meine, das ist deine Chance, wenn du das förderst.
Es fängt alles mit harmlosem Spielen an, meist ist gar Vivi jene, die beginnt und Ruby auffordert, ihr hinterherzulaufen. Als sie das dann macht, wird es Vivi sofort zu bunt und sie antwortet mit Fauchen und Knurren!
Manchmal lässt sich Ruby davon beeindrucken und lässt von ihr ab. Oft aber eben nicht und es geht weiter mit der Jagd.
Da Vivi ja oft auffordert meine ich schon, ist sie gar nicht so zurückhaltend, nur eben sie lässt sich zu schnell verunsichern.
Es liest sich so an, als hätten die beiden nie gelernt, miteinander zu spielen und manchmal hilft ein Schubs in die richtige Richtung.

Mach mit ihnen Einzelspielstunden. Spiele, in denen sie ihren Frust (worüber auch immer, Stress haben sie ja miteinander) schön ablassen können. Aber eben getrennt voneinander. Wenn sie das mögen, lass sie ner Angel hinterherwetzen oder die Wände hochflitzen. Das ist Dampf-ablassen pur und so gehen sie später vielleicht entspannter miteinander um.
Aber mach auch Intelligenzspiele, so lernen sie nochmal anders mit ihrer Energie umzugehen, sie zu konzentrieren.
Mach zusätzlich mit Vivi Spiele, die ihr Selbstbewusstsein aufbauen. Spiele, in denen sie viele Erfolgserlebnisse hat und viel Lob bekommt.
Am besten, du machst diese "extra-Spielrunden" regelmäßig, so dass ein Ritual daraus entstehen kann. So erfahren sie unmittelbar "jetzt darfst du..." spielen, auspowern, Dampf ablassen etc.
Genauso wichtig wäre aber auch dass wenn Ruby Vivi vertreiben möchte, du klare Grenzen setzt "... aber jetzt nicht!"

Wenn du merkst, Vivi ist selbstbewusster geworden und Ruby etwas ausgeglichener, dann mach gemeinsame Spielstunden.
Dann aber erstmal nur Spiele, in denen keine Unruhe entsehen könnte. Es kommt gar nicht darauf an, dass sie nun nett miteinander spielen, sondern dass sie einfach immer öfter nette entspannte Momente miteinander erleben. Es reicht schon, wenn jede in "ihrer" Ecke sitzt, sie aber gemeinsam etwas beobachten. Oder zwar in einem Raum aber in gebührendem Abstand zueinander jede an "ihrem" Fummelbrett fummelt.
So in der Art, einfach dass sie regelmäßig immer öfter erleben "es gibt netteres miteinander zu erleben als sich gegenseitig zu nerven".
Und/oder du könntest in den Einzelspielstunden auch einige Klickerübungen einüben und später dann gemeinsam klickern.
Das liest sich evtl nach viel "Arbeit" an, aber wenn du es regelmäßig machst, reichen wenige Minuten täglich.

Wenn das gut läuft, tastest du dich langsam an Spiele, in denen auch mal Körperkontakt entsteht. Schiebst zB die Fummelbretter immer ein kleines Stückchen näher zusammen.
Oder du füllst einen Karton mit zerknülltem Zeitungspaier, mischst ein paar Leckerli unter und schaust was passiert. Dies oder ähnliches würde ich aber erst machen, wenn beide deutlich entspannter miteinander umgehen. Gut wäre auch, vorher solche Spiele erstmal einzeln zu "üben". Was jede einzeln für sich bereits kennt, läuft dann später gemeinsam besser.
So in der Art würde ich es versuchen.

Ob in den Einzelspielzeiten oder später bei gemeinsamen Spielversuchen, achte darauf, dass das Spiel immer einen "positiven Abschluss" hat.
zB klappt es ganz gut, wenn beide in Entfernung zueinander an ihren Fummelbrettern fummeln. Aber wenn du die Bretter näher schiebst, faucht eine der beiden. Dann ignoriere das fauchen einfach, aber brich das Spiel nicht ab, sondern schieb die Bretter seelenruhig wieder weiter auseinander und lass jede für sich nochmal schön fummeln bis sie sich wieder eingekriegt haben.
Immer zum Abschluss dafür sorgen, dass sich die Situation entspannt, dann beide loben - so ist das Spiel positiv beendet und sie behalten es in guter Erinnerung.
Wenn Unruhe entsteht nicht durch gutes Zureden oder gar Lerckerli versuchen sie zu beruhigen, sonst könnten sie auf die Idee kommen, du belohnst sie für ihr Verhalten. Wenn sie ruhig sind, dann erst loben (positives bestärken).

Wenn du merkst, das funktioniert nicht, sie sind einfach zu verschieden, kannst du immer noch überlegen, ob eine dritte Katze eine Lösung wäre.

Schau auch mal hier findest du gute "Spieltherapie"-Tipps
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und herzlichen Dank für die vielen und (zum Glück) so vielseitigen Tipps!

@Catma: Danke, deine Empfehlungen freuen mich wirklich sehr! Es sind sehr gute Ansätze dabei! Das mit dem Spielen werde ich testen, bzw. intensivieren. In die Spieltherapie werde ich mich einlesen.
@Hazelcats: eine Drittkatze werde ich in Betracht ziehen, sobald sonst alles nichts mehr hilft. Es gibt nämlich auch dann keine Garantie dass alles super wird. Am Ende habe ich dann 7 Katzen! ;-)
@ottilie: nein kein Klomobbing und kein Kampf um die Schlafplätze. Jede hat schichtweise ihre eigenen. Duftstoffe möchte ich noch nicht einsetzen.
@October und Margitsina: es muss auch anders gehen, ich glaube daran! 🙂

Vielleicht habe ich es auch zu extrem geschildert, aber zu 95% der Zeit ist es wirklich friedlich.
Teste seit gestern ein neues Spiel: in eine ca. 2cm dünne Papprolle habe ich einige Leckerlis (Trockenfutter) gegeben und sie zwischen die beiden auf den Boden gelegt. Habe sie ein wenig angestupst und durchs Rollen haben sie gehört dass da was drin ist.
Es klappt sogar so gut, dass sie immer abwechselnd spielen. Ruby natürlich eher schwungvoll (Vivi sieht ihr dabei aus einem Abstand von ca 30cm zu), verliert dann die Geduld und Vivi macht weiter. Viel sanfter und ausdauernder natürlich. Sobald sie genug hat, testet Ruby nochmal und rollt das letzte Leckerli raus.
Es zeigt, dass beide wirklich auch Respekt voreinander haben, das freut mich sehr. Auch wenn ich ihnen Leckerli aus der Hand gebe, wechsle ich immer ab und die andere wartet geduldig, bis sie dran ist.
Das mit dem Körperkontakt stelle ich mir sehr schwierig vor... aber vielleicht ist die Situation bald noch entspannter wenn sie das Spiel vorher getrennt voneinander üben.

Der Unruhe Übel ist glaube ich wirklich, dass Ruby keine Grenzen kennt. Auch bei uns weiß sie selten, wann genug ist. Sobald sie etwas unerlaubtes macht, sagen wir laut und deutlich "Nein!". Das klappt meistens ganz gut. Aber manchmal kann sie einfach nicht aufhören und wenn es ganz arg wird fauche ich sie richtig an! Aber dann geht sie maximal ein paar Schritte rückwärts und schaut mich dann mit ihrem schelmischen Blick an: "was hast du denn? jetzt beruhig dich doch, ich mach ja nur Spass!" und macht seelenruhig weiter mit dem Unfug!

Genauso läuft es vermutlich ab, wenn Vivi "stopp" sagt....

Noch eine Frage: Als loben gilt auch streicheln und mit freundlicher Intonation loben, nehme ich an. Es muss nicht immer Leckerlis geben, oder? Gibt es weitere Möglichkeiten zu belohnen, also richtiges Verhalten zu loben?

Danke und schönen Abend!
LG
 
Teste seit gestern ein neues Spiel: in eine ca. 2cm dünne Papprolle habe ich einige Leckerlis (Trockenfutter) gegeben und sie zwischen die beiden auf den Boden gelegt. Habe sie ein wenig angestupst und durchs Rollen haben sie gehört dass da was drin ist.
Es klappt sogar so gut, dass sie immer abwechselnd spielen. Ruby natürlich eher schwungvoll (Vivi sieht ihr dabei aus einem Abstand von ca 30cm zu), verliert dann die Geduld und Vivi macht weiter. Viel sanfter und ausdauernder natürlich. Sobald sie genug hat, testet Ruby nochmal und rollt das letzte Leckerli raus.
Es zeigt, dass beide wirklich auch Respekt voreinander haben, das freut mich sehr. Auch wenn ich ihnen Leckerli aus der Hand gebe, wechsle ich immer ab und die andere wartet geduldig, bis sie dran ist.
Dann klappt das "mit Abstand spielen" ja bereits gut 🙂
Das mit dem Körperkontakt stelle ich mir sehr schwierig vor... aber vielleicht ist die Situation bald noch entspannter wenn sie das Spiel vorher getrennt voneinander üben.
Ja, warte damit ruhig ab, bis beide, jede für sich etwas sicherer ist, vor allem Vivi selbstbewusster ist.
Der Unruhe Übel ist glaube ich wirklich, dass Ruby keine Grenzen kennt. Auch bei uns weiß sie selten, wann genug ist. Sobald sie etwas unerlaubtes macht, sagen wir laut und deutlich "Nein!". Das klappt meistens ganz gut. Aber manchmal kann sie einfach nicht aufhören und wenn es ganz arg wird fauche ich sie richtig an! Aber dann geht sie maximal ein paar Schritte rückwärts und schaut mich dann mit ihrem schelmischen Blick an: "was hast du denn? jetzt beruhig dich doch, ich mach ja nur Spass!" und macht seelenruhig weiter mit dem Unfug!

Genauso läuft es vermutlich ab, wenn Vivi "stopp" sagt....
Vermutlich ja. Aber eben beides wäre wichtig: einesteils dass Vivi selbstbewusster wird, deutlicher Grenzen setzt, sich nicht so vertreiben lässt (in Spielstunden Selbstbewusstsein trainieren), aber auch dass Ruby lernt, dass es Grenzen gibt. Versuch es mal so:
Auch bei uns weiß sie selten, wann genug ist. Sobald sie etwas unerlaubtes macht, sagen wir laut und deutlich "Nein!". Das klappt meistens ganz gut.
Wenn es gut klappt, dann lobe sie gleich dafür 🙂 Denk immer daran, dass Katzen "unmittelbar" denken. Also wenn sie etwas unerlaubtes macht, gleich "nein" sagen (unmittelbar) - und wenn sie darauf hört, zB 1 Schritt zurückgeht oder einfach innehält, ruhiger wird, gleich loben, positives Verhalten gleich verstärken.
Aber manchmal kann sie einfach nicht aufhören und wenn es ganz arg wird fauche ich sie richtig an! Aber dann geht sie maximal ein paar Schritte rückwärts und schaut mich dann mit ihrem schelmischen Blick an: "was hast du denn? jetzt beruhig dich doch, ich mach ja nur Spass!" und macht seelenruhig weiter mit dem Unfug!
Dann diskutierst du mit ihr 😉 Lass das nicht mehr zu, sei nach einem "nein" stets konsequent ohne zu diskutieren.
Wenn sie nicht aufs "nein" hört - sag nicht nochmal nein oder fauche nicht etc etc etc (diskutieren) sondern wende dich ab. Oder schnappse dir und trag sie weg. Oder schubs sie runter (sanft natürlich) irgendetwas, dass du ihr Tun unterbrichst. So erlebt sie unmittelbar "nein" = Handeln unterbrechen.

Noch besser wäre, wenn danach etwas geschieht, wofür du sie zum Abschluss loben könntest. zB sie versucht Ivy vom Sofa zu vertreiben - "Nein" - sie hört nicht - du schubst sie sanft runter, ignorierst sie dann - sie hüpft gleich wieder hoch, aber legt sich diesmal friedlich zu euch - gleich loben.
Oder wenn die Situation das zulässt, führst du dieses Verhalten herbei.
(im Prinzip wie Tapete-Kratzen abgewöhnen. Katze kratzt an Tapete - "Nein" und nicht abwarten, bis sie am KB kratzt, sondern du setzt sie gleich vor die Kratzgelegenheit. Wenn sie daran kratzt gleich loben)
Als loben gilt auch streicheln und mit freundlicher Intonation loben, nehme ich an. Es muss nicht immer Leckerlis geben, oder? Gibt es weitere Möglichkeiten zu belohnen, also richtiges Verhalten zu loben?
Was Ruby betrifft - im Prinzip reicht es schon, wenn sie merkt - dieses Verhalten macht Dosi schlechte Laune und jenes macht ihr gute Laune. Mit Worten loben reicht schon. Nicht überschwenglich. So, als wäre es eine erfreuliche Selbstverständlichkeit.
Oder ein kurzer Streichler, all das kommt sehr deutlich als Lob an. Leckerli ist schon überdeutliches Loben und hat manchmal den Effekt, dass Katzi eher freudig aufgeregt wird, anstatt ruhig zu bleiben. Ein leises liebes "ja" ist oft effektiver.

Mit dem "nein" ist es ähnlich, es reicht, wenn du leise aber bestimmt 1x "nein" sagst. Manchmal bringt man sonst noch mehr Unruhe in die Situation, mischt irgendwie mit und fängt an zu "diskutieren".
Du musst immer bedenken, dass Katzen unmittelbar denken und je knapper und deutlicher deine Botschaft ist "dies nicht - jenes ja, dafür gibts sogar Lob", desto schneller lernt sie.

Gut, Ruby ist eine Katze, sie wird immer wieder über Grenzen latschen 😉 man darf nicht zu viel erwarten.
Aber eben so bringst du evtl etwas mehr Ruhe und klarere Regeln in den Alltag und dann hört Ruby evtl auch besser auf Vivi.
Aber gerade jetzt in der "Grenzen-Übungszeit" wäre es gut, erstmal recht konsequent zu sein.

Im Spiel (Vivis Selbstbewusstsein aufbauen) reicht oft schon, dass es oft Erfolgserlebnisse gibt. Allein das hebt schon das Selbstbewusstsein. Sieh "Loben" als "positives verstärken". Wenn Vivi im Spiel zB ihre "Beute erlegt", dann hebt allein das schon ihr Selbstbewusstsein. Dein Lob sorgt "nur" dafür, dass sich das Erfolgserlebnis schön tief ins Katzihirnchen eingräbt, bestätigende Worte reichen auch schon. Ansonsten kann man mit allem "belohnen" alles was Katzi mag, Extra-Bürstestunden oder auch nur ein anerkennender Blick ohne Worte.
 
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