Die Lobby der Katzen

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Cats maid

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14. Mai 2012
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...............
 
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Hunde genießen vielleicht ein 'besseres' Ansehen, weil sie z.B. vielseitig als Blinden-, Lawinen- oder Spürhunde einsetzbar sind. Katzen dagegen können nicht in dieser Weise 'genutzt' werden, weshalb sie von vielen Menschen als 'nutzlos' oder aufgrund ihrer unabhängigen Natur als 'bösartig' verschrien sind. Gäbe es eine akute deutschlandweite Mäuseplage, würde das vermutlich anders aussehen. Vielleicht ist alter Aberglaube (schwarze Katzen etc.) auch im 21. Jahrhundert in manchen Köpfen fester verwurzelt als angenommen.
Die Lobby von Tieren ist allgemein schlecht. Es gibt meiner Meinung nach keine großen Konzerne, die ihre Finanzen ausschließlich auf das Wohl von Katzen aufwenden. 😉

Zum Halter selbst: Viele Leute erwarten, dass ihre Katze wie eine Blumenvase funktioniert. Sie soll dekorativ, aber möglichst wenig anstrengend sein. Sie soll auf dem Schoß sitzen und schnurren, aber Futter und Tierarztbesuche sind dann doch etwas zu beschwerlich. Oft hört man: "Das ist doch nur ein Tier." Darin spiegelt sich die allgemeine Haltung der Menschen zu Tieren wieder. Ein Großteil ist, was noch nicht einmal unlogisch ist, eher der eigenen Art am nächsten.
Warum manche Menschen länger für den Kauf eines Fernsehers als für die Haltung ihrer Katze recherchieren, bleibt mir aber immer noch ein Rätsel.

Allerdings: Verglichen mit der Zeit vor 200, 300 Jahren hat sich der Status der Katze bzw. von Tieren allgemein hier in Deutschland mehr als deutlich verbessert. Das lässt hoffen.


(So viel zu meinen pseudophilosophischen Gedanken am Samstag.)
 
Eloign,
Was den Nutzen anbetrifft, da stimme ich Dir zu, und das kan man auch noch fortsetzen als Huetehunde (Deutscher Schaeferhund), Drogensuchhunde, Polizeihunde...
Dein Beitrag war auch Denkanstoss und Ermutigung, mich doch zu aeussern, obwohl ich die Fragestellung sehr komplex und kompliziert finde. Danke. Und Danke auch der TE fuer das interessante Thema.

Katzen haben vielleicht auch historisch gesehen, zumindest in Mitteleuropa, kein leichtes Leben gehabt. Soviel ich weiss, aber ich habe Geschichte gehasst und lasse mich deshalb gern eines Besseren belehren, wurde der jetzt deutsche Raum von 3 Pestwellen heimgesucht, und man schrieb u.a. den Katzen todbringende Faehigkeiten zu. Sie wurden nahezu ausgerottet, ganz besonders schwarze Katzen, was die naechste Rattenplage, und damit die naechste Pestepidemie nach sich fuehrte.

Was einmal in den Koepfen ist, haelt sich. Auch Sprichwoerter mit Katzenbezug.

Zum anderen lassen sich Katzen eben doch nicht so dressieren, wie es manche gern haetten. Auch auf Kommandos zu hoeren, wie Hunde, lernen Katzen nur sehr bedingt. Mit ihrem unabhaengigen Wesen kann sich nicht jeder anfreunden.

Im Alten Aegypten dagegen wurden Katzen hochverhert, da sie Hungersnoete als Maeusefaenger verhinderten oder linderten. Katzen als Pyramidenbeigaben sind keine Seltenheit.
Auch in einigen asiatischen Laendern werden Katzen noch heute hoch geschaetzt. Gruen/Blauaeugige Katzen gelten ja in manchen Laendern noch immer als Glueckssymbol.

Zum anderen kann auch die Vermehrungsfreudigkeit in unserer Zeit den Ruf der Katzen schaedigen. Viele Leute ohne Ahnung von Katzen, was ich keinem veruebeln darf, denken zuerst an streunende Katzen, die im Muell suchen und Krankheiten uebertragen, oder an verhaetschelte Luxuskatzen, die in teure Restaurants gefuehrt werden.
Da es zumindest in D (fast) keine streunenden Hunde mehr gibt, schneiden Hunde auch wieder besser im Gesamtbild ab.

Ich will keine Eulen nach Athen tragen, aber ich bin sicher, jeder hier in diesem Forum traegt einen Anteil dazu bei, Katzen und ihrer Reputation zu helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die wissenschaftlich Erforschung von Hauskatzen als auch ihrer Vorfahren ist ja noch nicht nicht so lange her. Das Wissen ist auch nur langsam und spärlich difundiert . Jeder glaubt sowieso er wisse alles über Katzen und müsse nichts dazu lernen. Dazu kommt, dass jede Menge Halbwissen und Unsinn weitergetragen wird, sowohl von Zoofachverkäufern, den eigenen Freunden und Bekannten, sogar von TÄ und es selbst neue Bücher gibt, die definitiv Falsches behaupten.
Um sich da ein eigenes Urteil zu bilden, muss man sich eigeninitiativ sich Wissen aus verschiedenen Quellen aneignen und überprüfen. Das ist vielen zu mühsam oder sie besitzen auch nicht die entsprechende Medienkompetenz. Ohne das Internet wäre ich auch noch auf einem veralterten Wissenstand.
 
Ich denke schon, dass es eine Katzenlobby gibt. Bloß eben keine, die vernünftige Inhalte transportiert 😉

Beispiel: Ich habe letztens das Catsan-Willkommenspaket bestellt, weil ich den Inhalt spenden wollte. Und bei RC hab ich das Kittentestpaket angefordert, weil es hier letztens in einem Faden darum ging, dass viele Katzen so krass auf die Spielmaus abgehen, die da dabei ist (die Maus ist hier übrigends doof *hrmpf*). Ich war echt beeindruckt, was da neben den Futtertütchen und dem Streu alles mit drin war. Ein ganzer Haufen hochglanz-Prospekte und kleine Büchlein über Katzenhaltung mit wirklich supertollen Fotos. Inhalt: gleich null bzw einfach zum größten Teil Schwachsinn.
Aber: Es war verdammt gut gemacht. Gut geschrieben, und für einen Laien sicher sehr überzeugend, besonders der RC-Prospekt. Egal um welches Thema es ging, wann immer möglich wurde darauf hingewiesen, wie viele Studien die gemacht haben, mit wie vielen Experten sie zusammenarbeiten, sodass man ohne Hintergrundwissen wirklich leicht zu dem Schluss kommen könnte, dass man nur mit Fütterung dieses Futters seiner Katze alles bietet, was sie zum Glücklichsein braucht.

So. Jetzt habe ich zB ******** und das RC, an hochwertigen Standarts gemessen beides völlig überteuert weil mülliger/falscher Inhalt.
Jetzt stell ich mal Grau daneben, guter Inhalt, stolzer Preis.
Aber hinter W. und RC steckt eine irre große Werbemaschinerie. Werbespots, Prospekte, Verträge mit Tierärzten, Plakatwände, Gutscheine uswuswusw.
Das IST eine Lobby, und zwar eine, die super funktioniert. Großes Geld mit billigem Inhalt, sodass man bequem was von dem Geld in tolle Werbung investieren kann.

Solche Mittel hat die andere Seite nicht. Obs nun um Futter geht oder um zB Sachbücher über Katzenhaltung. Wenn ich n Katzenbuh schreiben will, leih ich mir zwei Exemplare aus der Bücherei und formuliere mit anderen Worten, was da drin steht. Schicke Fotos, uralte "Studien", feddich. Ich bin überzeugt, dass es genauso passiert. Weil es eben darum geht, mit dem Verkauf und möglichst wenig investierter Arbeitszeit möglichst guten Gewinn zu erzielen.
Darum wird in Haltungsfragen seit Jahren immer und immer wieder das immergleiche völlig überholte Wissen reproduziert.
Wie oft habe ich schon von Leute gehört "aber in meinem Buch steht" und wer will es ihnen verübeln? Schwarz auf weiß gedruckt, im Laden gekauft, mit schickem Cover und Hochglanzfotos wirkt halt ganz toll seriös und richtig. Und Leute, die sich so ein Buch kaufen, sind dann ledier noch die, die glauben, sich informiert zu haben.

Die anderen, also die Masse...naja. Stellenwert des Tiers wurde hier schon angesprochen. Der Vergleich mit dem Kauf eines TVs und der Recherche, die man dafür betreibt, ist erschreckend aber wahr.
Das hat sicher mit dem Stellenwert des Tiers in der Gesellschaft zu tun.
Aber zB sicher auch mit dem Kaufpreis. Fürn Zwanni über ebay Kleinanzeigen ist halt für viele weniger Investition als der Flatscreen für 400 Tacken aus dem Mediadings.

Dann wachsen wir außerdem in einer Gesellschaft auf, die uns suggeriert, das Tierhaltung einfach ist. Die Werbung tut das, aber auch das Leben an sich. Ich zB habe angefangen mich zu informieren, da war die Katze schon da, weil ich mich einfach so für sie interessiert habe. Das man schon vorher ein spezielles Wissen haben sollte, darauf wäre ich im Leben nicht gekommen, denn es hat mir nie jemand erzählt (Eltern, Freunde, Schule, Gesellschaft). Anders als zB meine Wahrnehmung davon, wie es ist ein Kind zu kriegen, da hört man ständig von allen Ecken und Enden, was für tolle Fachratgeber es gibt und was man alles wissen muss. Oder eben der Flatscreen. Da stolpert man ständig über Testberichte, Messeberichte, in Print und TV.
Will sagen: Dass man für Tierhaltung Wissen braucht, dafür gibt es bei uns kein Bewusstsein, das sagt einem keiner. Natürlich kann man da aus unserer Warte sagen: Das muss einem doch klar sein, wenn man drüber nachdenkt. Aber wer denkt über etwas nach, wovon er kein Bewusstsein hat???

Und schließlich, im Unterschied vll zum Hudn, denke ich, dass auch die Katze selbst eine Rolle spielt. Katzen leiden doch oft jahrelang still, sie zeigen oft erst wenns gar nicht mehr geht, das sie leiden oder sich nicht wohl fühlen. Freigänger können einfach umziehen, wenn sie Glück haben. Katzen sind, anders als Hunde vielleicht, nicht unbedingt die Tiere, die einem ihre Bedüfnisse vehement aufs Auge drücken, wenn man dafür nicht sensibilisiert ist.

So, und jetzt sorry für den Roman 😳
 
Aber hinter W. und RC steckt eine irre große Werbemaschinerie. Werbespots, Prospekte, Verträge mit Tierärzten, Plakatwände, Gutscheine uswuswusw.
Das IST eine Lobby, und zwar eine, die super funktioniert. Großes Geld mit billigem Inhalt, sodass man bequem was von dem Geld in tolle Werbung investieren kann.

Katzerine, Du hast Dir wirklich eine Menge Gedanken gemacht und das klingt interessant und liefert einige gute Denk- und Aenderungsansaetze, vor allem auch, was kommerziell verfuegbare "Fachbuecher" anbelangt.

Nicht, dass wir jetzt aneinander vorbeireden oder Haarspalterei betreiben, aber ich wuerde sagen, dass das Zitierte eben KEINE Lobby ist, sondern schlicht und einfach Werbung und Geldmacherei.
Eine Lobby sind die, die wirklich hinter den Katzen stehen (TH mit Ehrenamtlichen, TS-Orgas, Pflegestellen), die handeln, aber kein Geld fuer Werbung verschwenden (koennen).

Wenn ich jetzt was falsch aufgefasst habe, bitte ich Dich um Verzeihung. Deutsch ist mir nicht unbedingt so gelaeufig.
 
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Nicht, dass wir jetzt aneinander vorbeireden oder Haarspalterei betreiben, aber ich wuerde sagen, dass das Zitierte eben KEINE Lobby ist, sondern schlicht und einfach Werbung und Geldmacherei.
Eine Lobby sind die, die wirklich hinter den Katzen stehen (TH mit Ehrenamtlichen, TS-Orgas, Pflegestellen), die handeln, aber kein Geld fuer Werbung verschwenden (koennen).

Wenn ich jetzt was falsch aufgefasst habe, bitte ich Dich um Verzeihung. Deutsch ist mir nicht unbedingt so gelaeufig.
Echt? Das merkt man gar nicht 🙂

Ja, also es kommt drauf an, was man unter "Lobby" versteht.
Klassischer Lobbyismus bedeutet in erster Linie, dass man seine Interessen an der Stelle vertritt, wo man damit etwas erreicht. Also in der Politik, Verwaltung, beim Verbraucher.

Problem bei Tieren ist logischerweise, dass sie ihre Interessen nicht selbst vertreten können. Also müssen das Menschen für sie machen.
Bei W. und RC stehen in Wahrheit natürlich nicht die Tierinteressen, sondern ihre eigenen im Vordergrund (Geld machen).

Von daher hast du im Prinzip recht - es ist keine Lobby, die im Interesse der Tiere handelt. Eine Lobby ist es dennoch 😉
Vor allem aber, sie wird von denen, die was zu entscheiden haben, gerade wegen des großen Einsatzes von Geld, Werbung, Mitarbeitern, Marketing, oft als Tier-Lobby wahrgenommen, zB bei Tierärzten und eben bei den Kunden.

Die wirkliche Tierlobby ist wirklich viel zu schwach. Aber das liegt eben, wie du schon schreibst, einfach daran, dass die wirklich Inhalt und Qualität transportieren und damit, unternehmerisch formuliert, keinen Gewinn erzielen 🙁
 
Katzerine, Danke.🙂
Jetzt wird ein Schuh draus.
Die Ruestungsindustrie gibt Geld zum Wahlkampf an die Republikaner, damit diese gewinnen. = Lobby.
Die Demokraten (und speziell Mr. O.) haben keine zahlkraeftige Lobby und damit viel schlechtere Karten, den Wahlkampf zu gewinnen, denn ein besseres Schulsystem und Krankenvesicherung fuer alle bringt wohl kaum jemandem einen Gewinn.

Das ist das Prinzip, das Du meinst?

Aehm, GG ist nicht deutschsprachig und ich wohne seit ueber 20 Jahren hinterm Atlantik ( naja, nicht unbedingt gleichbedeutend mit hinterm Mond). Aber man vergisst seine Muttersprache.)

Ich lese und schreibe hier, weil es fuer mich sehr interessant ist, wie es woanders aussieht. Und weil ich hier sehr viel gelernt habe.🙂 Und noch nie, obwohl neu und oft anderer Ansicht, Pruegel bezogen habe.🙂🙂
 
Hallo Zusammen,

heute morgen war ich beim Friseur. Meine Friseuse erzählte mir, während sie mich bearbeitete, von ihren beiden Katzen, die sie sehr liebt. Sie hat eigentlich alles richtig gemacht, sie hat zwei Katzen, die kastriert, gechippt und geimpft wurden.

Aber, es ist reiner Zufall, dass das so ist. Ohne jetzt hier die ganze Geschichte zu wiederholen, ihr war bis zu unserem Gespäch so vieles nicht klar, was Katzenhaltung angeht, dass ich mal wieder schwer ins Grübeln gekommen bin.

Dieses Forum ist definitiv nicht der deutsche Maßstab für Wissen und Bewusstsein über Katzen deren Haltung, Ernährung und Verhalten. Ich halte mich selber absolut nicht für einen ausgeprägten Katzenexperten, nur dass Wissen da draussen ist einfach unterirdisch.

Doch warum ist das so? Katzen sind immerhin die meist verbreitetsten Haustiere. Es gibt weit aus mehr Mythen, Gerüchte und schlechte Erziehungsratschläge, als fundiertes Wissen. Selbst auf den Haustiermessen gibt es für Hunde, in der Regel, weit aus mehr Stände als für Katzen.

Habt ihr eine Erklärung dafür, warum die Lobby der Katzen so schlecht ist?

Ich bin gespannt auf Eure Meinung.

Es grüsst die Katzenzofe

Das kann man auf jede Tierart umlegen deinen Beitrag..leider.

Im Gegensatz zu anderen Tieren, hat die Katze einen Vorteil..sie kann bis auf unangenehmste deutlich machen das etwas falsch läuft.
Nicht jede Katze aber viele..leider findet der Mensch auch immer mehr Möglichkeiten dagegen zu arbeiten...oder ganz eigene Erklärungen für Fehlverhalten..
Vieles hat sicher Verhaltensstörungen und Abgaben manchmal zur Konsequenz, aber wenn ich an die ganzen vielen Käfigtiere denke dann wird mir einfach nur schlecht..was juckt es wenn das Kaninchen völlig desolat ein Leben im Kinderzimmer/Käfig verbringt..interessiert kein Mensch, reicht nicht mal für eine Anzeige beim OA, solange Futter; Wasser und Sauberkeit gegeben ist..das Warten auf den Tod..solche Tiere haben keine Chance sich bemerkbar zu machen.

Tiere haben im allgemeinen wenig Lobby..entweder sie haben Glück und landen bei Menschen mit Verstand und Herz oder sie landen eben bei den anderen..
Die größte Lobby unserer Tiere, sind wir selber..und das ist auch nicht immer von Vorteil fürs sie..
 

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