Diskussionsfaden zu "Cortison bei Katzen"

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Primula

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9. September 2012
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6.445
Hallo, da es anscheinend Bedarf für eine Diskussion für das für und wider bei Cortison gibt - und auch Änderungs- und Ergänzungswünsche, eröffne ich diesen Faden und gebe die Diskussion frei.

Bitte bleibt - bei aller Leidenschaft - sachlich und fair. Dieses Thema ist zu wichtig für irgendwelche persönlichen Befindlichkeiten.
 
A

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Gute Idee

Legt mal los Leute evtl lernen ich so noch etwas drüber
Meine Katze bekommt cortison es hilft ihr nur bin ich von den nebenwirkung nicht so begeistert ( sie ist wirklich fett geworden :wow:)
Und ich befürchte beim nächsten bluttest bekomme ich die Diagnose Diabetes :dead:
 
Ich glaube, für wirklich konstruktive Anregungen solltest du dazu schreiben, warum sie Cortison bekommt. ^^

An dieser Stelle gleich mal ein Danke an die beiden Autoren des Beitrages.
Cortison ist für mich schon alleine wegen Filou (FIV+) ein rotes Tuch und ich werde es auch bei den anderen beiden (zumal nach jüngsten Erkenntnissen Finn Träger des Calicivirus ist und auch da Cortison wohl ähnlich zu vermeiden gilt wie bei FIV) soweit wie möglich umschiffen, eben so lange es passendere Alternativen gibt.
Auf der anderen Seite ist mir natürlich bewusst, dass es durchaus Anwedungsgebiete gibt, wo Cortison einfach notwendig ist. Dank des Beitrags hat man die so mal mit auf einem Blick. 🙂
Danke dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke es verhält sich wie überall in der Medizin....für manche ist Cortison einfach das Allheilmittel, das öhnlich wie AB auch gerne mal als "Bonbon" verteilt wird. Kann man ja nichts verkehrt machen. 🙄🙄🙄
 
Ich denke es verhält sich wie überall in der Medizin....

...die richtige Anwendung ist ein Segen, falsch und/oder unnoetig angewandt, und schon schimpft man auf die Pharamzie.

Prissy haette wohl ohne Cortison all die Jahre in ihrer angestammten Heimat gar nicht ueberstanden. Eine Allergie gegen das dort herrschende Klima ist kaum abzupuffern, zumal, wenn man keinen anderen Ausloeser gefunden hat, das Klima also als einziger Parameter uebrig bleibt, mit einer 100 %-igen Unsicherheit.
Wie soll man da gegen Ursachenbekaempfung vorgehen, wenn man den Ausloeser nicht sicher weiss, und es ausser Umzug in eine andere Klimazone keine Moeglichkeit gibt, den festzustellen? Und das Klima als Ausloeser war halt auch wie Lottotippen.

Nach 8 Jahren Cortison sah Prissy staendig fett aus, war aber mobil und hatte vernuenftige Blutwerte. Jetzt ist sie etwas ueber 2 Jahre cortisonfrei, hat abgenommen und ist quicklebendig; ihre 14 Jahre sieht man ihr nicht an.
In ihrem Fall war es die richtige Wahl.
 
Ich glaube nicht, dass Cortison so vertäufelt wäre, würde es immer nur mit Vorsicht und nach entsprechender Diagnostik, bei Erkrankungen für die es indiziert ist, eingesetzt. Doch leider wird Cortison von einen sehr großen Teil TÄ auch bei unklaren Krankheitsbild blind gegeben, nicht selten verbirgt sich auch ein Virus. Ebenso bei Infekt, Herzerkrankungen, Zahnfleischentzündungen oder Augenentzündung etc. kommt Cortison häufig falsch zum Einsatz.
Wird Cortison bei viral bedingten Erkrankungen wie Panleukopenie, Calici oder Herpes verabreicht, wird der Krankheitsverlauf verschlimmert, im dümmsten Fall bezahlt die Katze mit ihrem Leben (Bsp. Panleukopenie, welche auch oft bei der Untersuchung verkannt und Cortison verabreicht wird).

Bei Herzerkrankungen ist Cortison lt. Uniklinik Leipzig und Gießen definitiv wegen seiner wassereinlagernden Wirkung nicht anzuwenden, auch wenn es heute noch, leider voller Überzeugung der TÄ, bei Herzerkrankungen angewandt wird. Es ist halt längst überholt, man weiß heute besser, bei welchem Krankheitsbild Cortison Nachteile bringt, doch leider wird es oftmals noch so angewandt, wie vor vielen Jahren.

Ans Auge gehört kein Cortison, nur bei wenigen Augenerkrankungen ist die Cortsiongabe angebracht. Leider bekommen z. bsp. Herpeskatzen schnell mal eine Cortisonsalbe, dies ist absolut falsch.

Beim Infekt und Zahnfleischentzündung sollte das Immunsystem keineswes durch Cortison unterdrückt werden. Durch die Cortisongabe erscheint zwar vorerst eine Besserung des Krankheitsbildes, doch insbesondere Zahnfleischentzündungen kehrern zurück und werden schlimmer, mit weiteren Cortisongaben schwächt man Immunsystem und Patient von Mal zu Mal mehr.
Sollte der Infekt sich nicht wieder zeigen, dann hat keineswegs das Cortison geholfen, sondern einfach nur die Zeit die Heilung gebracht.
 
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Bei der Katze meiner Nichte wird Cortison schon seit Jahren erfolgreich und bisher ohne Nebenwirkungen eingesetzt. Die Katze hat Ibd und Allergien.
Ohne Cortison könnte sie kein gutes Leben führen.
 
Huhu rlm,

falls du damit aufs Dokument anspielst - da steht ja auch nicht drin, dass Cortison generell bei Herzerkrankungen hilft, sondern dass es bei Entzündungen des Herzens eingesetzt wird (da steht auch nicht "allen Entzündungen des Herzens") - da gibt es durchaus Fälle, wo es eingesetzt wird 😉
Wir haben versucht, das möglichst allgemein zu halten, weil wir uns einfach nicht mit jeder Krankheit, gegen die Cortison eingesetzt wird, genauer beschäftigen konnten, sonst hätten wir für den Thread wahrscheinlich mehrere Jahre gebraucht.

Dass Cortison am Auge sehr vorsichtig eingesetzt werden muss, steht aber drin, genauso, dass bei Zahnfleischentzündungen genauere Diagnostik betrieben werden muss (Abstrich haben wir allerdings tatsächlich nicht explizit erwähnt, da hast du recht).
 
Zuletzt bearbeitet:
😕 Ich hab doch nur meine Gedanken geschrieben.
 
Na ich schrieb doch auch "falls sich das auf das Dokument bezieht" 😉
Der Faden ist ja auch für Ergänzungs- und Änderungswünsche gedacht, deshalb. Alles gut 🙂
 
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Danke, dass ihr euch die Arbeit gemacht habt.
Auch wenn ich jetzt nicht den Inhalt eines jeden Links gelesen habe. Daumen hoch!
Ich bin sicher, dass der noch vielen Leuten wirklich weiterhelfen wird.

Bin ja selbst eine "Cortison-Kritikerin" und musste es trotzdem schon einmal über Jahre anwenden. Wegen Asthma bei Yeti, weil wir die Ursache einfach nicht gefunden haben (Duftstofffreie Haushaltsmittel, staubarmes Katzenstreu, Auswechseln des Teppichbodens und letztendlich ein Umzug waren erfolglos).

Ist eben tatsächlich ein Segen, wenn es richtig angewandt wird und ein Teufelszeug, wenn es in die falschen Hände gerät. Genau das macht euer Thread sehr schön deutlich.
 
Ich glaube nicht, dass Cortison so vertäufelt wäre, würde es immer nur mit Vorsicht und nach entsprechender Diagnostik, bei Erkrankungen für die es indiziert ist, eingesetzt.

Nicht nur der Einsatz sollte genau überlegt sein, sondern auch das Absetzen.

Wurde Cortison über einen Zeitraum von mehr als 10 Tagen verabreicht, muss es über Wochen wieder ausgeschlichen werden. Leider gibt es viele TÄ, die das sehr lasch handhaben und nach einer Woche den Prozess des Ausschleichens beenden. So ein Vorgehen kann lebensbedrohlich sein.

Korrektes, nierenschonendes Ausschleichen bedeutet, dass wochenweise in kleinen Schritten reduziert werden muss, insbesondere zum Ende des Prozesses hin sind Reduzierungen in 0,25 mg-Schritten pro Woche angezeigt.
 
Korrektes, nierenschonendes Ausschleichen bedeutet, dass wochenweise in kleinen Schritten reduziert werden muss, insbesondere zum Ende des Prozesses hin sind Reduzierungen in 0,25 mg-Schritten pro Woche angezeigt.
Gibt es denn so kleine Tabletten? Also als ich die Katze meiner Nichte mal versorgt habe in der Ferienzeit gab es nur 5mg Größe. Wenn ich die viertel, dann habe ich ja erst 1,25. Das dann nochmal fünfteln? Wäre schwierig.
Da muss es doch dann zb auch die Größe 1mg Prednisolon geben, oder?
 
Gibt es denn so kleine Tabletten? Also als ich die Katze meiner Nichte mal versorgt habe in der Ferienzeit gab es nur 5mg Größe. Wenn ich die viertel, dann habe ich ja erst 1,25. Das dann nochmal fünfteln? Wäre schwierig.
Da muss es doch dann zb auch die Größe 1mg Prednisolon geben, oder?
Ja, es gibt die Tabletten auch in 1 mg.
Ich kenne das auch, dass sehr vorsichtig und kleinschrittig ausgeschlichen wird.
 
Kai, das was du beschreibst ist gut zu wissen.😉
 
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Ich finde man sollte Cortison wirklich nur verabreichen wenn es denn auch angezeigt ist.
Ist es dann aber so und würde die Katze zb ohne Immunsuppression sterben, dann finde ich dass man das dann auch so akzeptieren sollte und sich nicht rechtfertigen muss warum die Katze das "böse" Cortison bekommt.

Ich habe auch schon gehört und erfahren dass Tierärzte gerne bei jedem "Pups" zu Cortison greifen. Das ist sicherlich unnötig, kontraproduktiv und kann andere Krankheiten hervorrufen.
Aber gerade im Bereich von schweren Autoimmunkrankheiten hilft Cortison schnell und zuverlässig und mann sollte da eine Therapie nur aus Angst vor möglichen Nebenwirkungen nicht ablehnen.
 
Also dann werde ich in 14 Tagen doch zu meinem TA gehen und von Neo ein Blubild machen lassen und schauen was dann mit dem Prednisolon weiter passiert.

Gruß Gerd
 
Mein Mausi (11) bekommt seit ca. 1 1/2 Jahren wegen einer Thrombozytopenie Prednisolon. Aktuell sind wir bei täglich 2,5 mg (zu Beginn über 10 mg) und eine Kapsel Atopica.

Die Tierklinik München versucht jedesmal das Predni weiter zu reduzieren, wenn die Blutwerte stabil geblieben sind. Der Blutzuckerwert bzw. das Fructosamin sind gottseidank sehr gut.

Da die Ursache trotz aller Diagnostik (incl. Knochenmark Biopsie) nicht herausgefunden wurde, gehe ich inzwischen davon aus, dass sie es ihr Leben lang nehmen muss :sad:

Ja, und fett ist Mausi leider auch. Sie ist sehr bewegungsfaul geworden. Spielen mag sie auch nur sehr kurz und in den Garten geht sie eigentlich nur, wenn ich mitgehe bzw. sie rauslocke. Wir drehen dann brav 2 bis 3 Runden um das Beet und dann reicht es ihr auch schon. Leider :sad:
 
Nicht nur der Einsatz sollte genau überlegt sein, sondern auch das Absetzen.

Wurde Cortison über einen Zeitraum von mehr als 10 Tagen verabreicht, muss es über Wochen wieder ausgeschlichen werden. Leider gibt es viele TÄ, die das sehr lasch handhaben und nach einer Woche den Prozess des Ausschleichens beenden. So ein Vorgehen kann lebensbedrohlich sein.

Korrektes, nierenschonendes Ausschleichen bedeutet, dass wochenweise in kleinen Schritten reduziert werden muss, insbesondere zum Ende des Prozesses hin sind Reduzierungen in 0,25 mg-Schritten pro Woche angezeigt.

Hallo Kai,
in Foren lese ich immer wieder, dass bei Katzen schon nach 10 Tagen Cortisontherapie über Wochen ausgeschlichen werden muss.
Hast Du da mal einen Link zu?
In der Humanmedizin ist das nach 10 Tagen noch nicht nötig.

Man muss aber nicht wegen der Niere ausschleichen sondern weil (vereinfach gesagt) unter Cortisontherapie die Nebenniere kein Cortisol mehr produziert. Cortisol ist aber lebenswichtig für den Körper. Damit der Körper nicht plötzlich ohne Cortison da steht, weil die körpereigene Produktion noch nicht in Gang gekommen ist, muss ausgeschlichen werden. Das hat aber nichts mit der Niere zu tun.
In der Humanmedizin hängt es von der Dosis ab und von der Dauer der Therapie (und natürlich von der Grunderkrankung, die behandelt wird), ob und wie lange man ausschleicht. Ein Anhaltspunkt ist z.B. mehr als 20 mg Prednison für mehr als 3 Wochen: ausschleichen ist unbedingt nötig. Wenn nur 5 mg für 3 Wochen gegeben werden, muss in der Regel nicht ausgeschlichen werden. Für Katzen habe ich solche Werte noch nicht gefunden. Wo hast Du Deine Information denn her?
 

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