Durchfall und Schilddrüsenüberfunktion - Ideen oder abwarten

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Max Hase

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13. Oktober 2012
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Ich wollte noch eine ältere Miez zu meinem 12-jährigen Kater holen, da der früher mit einer gleichalten Katze gelebt hatte.

Im Tierheim saß ein schwarzes Mädchen, Alter unbekannt, gab Köpfchen, langte mir eine, der Hintern war nicht lecker. Dann verfolgte sie mich und stieg in meinen Korb.
Da mein Verstand dann mal Pause gemacht hat, sitzt sie seit vier Wochen bei mir auf dem Sofa.

Da die Zähne eh gemacht werden mussten, bekam sie noch eine gründliche Generalüberholung.
Bekannt waren Spondylosen, also bekam sie Schmerzmittel, wurde aber nicht wirklich besser. Im Röntgen bestätigte sich neben einer dicken Stelle in der Lendenwirbelsäule beidseits eine Hüftarthrose.
Sie lief wie mit voller Hose, und der verklebte Hintern wurde auch nicht leckerer. Meine Tierärztin rasierte also einen Pavianpopo, fand eine verstopfte Analdrüse und einen tiefen Abszeß (durch eine Kralle?) zwischen Schwanzwurzel und Anus. Schon am nächsten Tag wurde die Miez deutlich kuschliger, Schmerzmittel benötigt sie derzeit nicht.

Im Labor fand sich eine Schilddrüsenüberfunktion, alle anderen Laborwerte waren bis auf kleine Veränderungen in Ordnung, seit 10 Tagen bekommt sie Thiamazol in kleinster Dosierung.
Schon am nächsten Tag frass sie nicht mehr alles, was bei drei nicht auf dem Baum sass, und war auch nicht mehr so eklig zu dem Kater, den sie alle paar Tage wie aus heiterem Himmel angefallen hat. Diese Ausbrüche sind inzwischen gar nicht mehr vorgekommen, was das Katertier tatsächlich sehr verunsichert. Eigentlich scheint die "Ziege" eine ganz verträgliche Miez.


Bleibt der Durchfall. Etwas besser ist es seit Thiamazolgabe, die medikamentöse Einstellung ist natürlich noch nicht abgeschlossen.
Zwischendurch war es mal besser, dann wieder ganz schlecht, als sie wegen einer Bindehautentzündung Antibiotikasalbe bekam. Das soll eigentlich keine systemischen Nebenwirkungen machen.
Da der Kater eine Darmentzündung hat, achte ich schon sehr aufs Futter. Gebarft habe ich noch nicht, weil Herrchen alles, was man kauen muss, als Anschlag auf sein Leben betrachtet.


Neben Labor (Bauchspeicheldrüse ist laut Werten ok, auch die exokrine Funktion) wurde der Miez der Bauch geschallt, da war nix.
Wurmkur hatte sie. Giadien waren beim letzten Test negativ.

Auffällig ist, dass beide schon aus dem Tierheim kommend reichlich Gras fressen, teilweise so viel, dass das unverdaut hinten raus kommt. Der Kater war ja Wohnungskater und kannte das offensichtlich nicht. Aber der lernt ja seit sechs Monaten dazu.
Die Miez war wohl auch Wohnungskatze und frisst draußen alles Grün, was ihr lecker erscheint. Vielleicht muss auch sie erst lernen.

Also Frage an Euch:
Abwarten, kommt von der Schilddrüse?
Oder weiter suchen?

Klinisch wird sie besser, das Fell fängt an, einen Hauch von Glanz zu entwickeln. Und sie wird deutlich verträglicher.
 
A

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Wie hoch war denn der Schilddrüsenwert? Und wie sieht die kleinste Dosierung aus, welches Medikament bekommt sie genau, Thiamazol ist ja nur der Wirkstoff, es gibt da aber unterschiedliche Medis.

Der Durchfall kann durchaus von der Schilddrüse kommen. Ob man da im Moment noch mehr unternehmen sollte, hängt davon ab, wie massiv es ist. Handelt es sich eher um matschigen Kot, würde ich noch etwas warten, du solltest den Schilddrüsenwert eh in 10 bis 14 Tagen zum ersten Mal kontrollieren lassen.

Ist der T4 im grünen Bereich, es gibt aber weiterhin Durchfall, wäre ein großes Kotprofil angeraten.
 
Danke für Deine Antwort, Maiglöckchen.
Ich war sehr beschäftigt, deshalb komme ich erst jetzt wieder zum Schreiben.

T4 war 2,xx(???), den Referenzbereich entsinne ich nicht, weil ich nur mit meiner Tierärztin telefoniert habe. Sowas muss ich sehen, dann kann ich mir das merken.

Der Durchfall bessert sich inzwischen, jeder Schiss beginnt inzwischen mit einem festen Kotteil, um breiig zu enden.
Vorher hatten wir eher flüssig...

Dafür hat sich Miss Molly noch eine dicke Angina gegönnt und bekommt jetzt Amoxicillin. Mal sehen, wie das der Verdauung bekommt.

Sie bekommt Felimazol 1,25 mg einmal morgens.
Den Labortermin muss ich für diese Woche ausmachen. Ich ersticke allerdings in Arbeit, muss das mit meinem Dienstkalender noch takten.
 
T4 von 2,??? kann eigentlich nicht sein, dann wäre das nämlich keine Überfunktion, zumindest bei allen Laboren, die ich so kenne und das sind mittlerweile einige😉

Also check das lieber noch einmal und besorg dir besser das Blutbild.

Wenn sie nur einmal am Tag 1,25mg Felimazole bekommt, dürfte der T4 allerdings noch nicht massiv drüber gewesen sein, denn das ist nur die Hälfte der normalerweise empfohlenen Einstiegsdosierung.
 
Naja, ist eine alte Miez in suboptimalem Zustand. Da ist meine Frau Tierdoktor eher vorsichtig.

Bei den Laborwerten nagel mich nicht fest. Ich muss sowas sehen, sonst kann ich es nicht wiedergeben. Dafür behalte ich es dann auch meist ohne Kopie, bin auch aus der medizinischen Fraktion.
Aber ich traue Frau Tierdoktor durchaus über den Weg.
 
Wenn sie vorsichtig ist, hätte sie bei grenzwertigem T4 noch TSH und den freien T4 bestimmt. Aber vielleicht hat sie das ja.

Ich finde es ja gut, wenn sie mit der Dosierung niedrig einsteigt, das war keineswegs als Kritik zu verstehen, im Gegenteil - viele Tierärzte steigen leider immer noch zu hoch ein.
 
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Habe ich auch nicht so aufgefasst.

Zu den Laborwerten sage ich was, wenn ich sie gesehen habe.

Morgen ist Kontrolle.
 
Schon zwei Tage wollte ich antworten, bin aber immer unterbrochen worden.

T4 lag 4,4 (Referenzbereich bis 2,9), bei Kontrolle bei 2,5 fünf Stunden nach Pillengabe (Felimazole 1,25 mg). Die Dosis bleibt also erst mal.

Die ganze Miez war ja out of order, erholt sich aber langsam.
Leider hat sie schon wieder Halsschmerzen (und mich bei Schmermittelabe erst mal in den Finger gebissen 😉) und niest, bekommt jetzt wie die Königin täglich Inhalierknast und was fürs Immunsystem.
Wenn das alles ausgeheilt ist, machen wir nochmal eine T4-Kontrolle abends und entscheiden dann weiter.
 
Nur Laboklin hat so eine niedrige Obergrenze der Referenz, es gibt Labore, da wäre Miez mit dem Wert noch im Graubereich gewesen. Wenn sie aber so eindeutig neben der Kappe war, dann ist die SDÜ wohl eindeutig. Ein Wert von 2,5 ist ziemlich perfekt, wenn Ihr den halten könntet, wäre das ideal.

Viel tiefer sollte er nicht sinken, Werte im unteren Drittel der Referenz könnten auf Dauer für die Nieren problematisch werden.
 
So sprach meine Tierärztin auch.

Die Miez schläft jetzt auch nicht mehr im Gästeklo, hat sich auch schon einen neuen Lieblingsschlafplatz gesucht. Der Durchfall ist fast weg, der Kot noch etwas breiig.

Mit Metacam (derzeit wegen der Halsschmerzen) springt sie flüssiger und liebt exzessives Bauchkraulen. Ohne darf ich nur den Oberbauch kraulen, da wird die Hüftarthrose zuschlagen.
 
Wenn sie eine Arthrose hat, kannst Du auch unterstützend mit Nahrungsergänzungen wie Hyalutidin oder Cosequin einiges tun. Auch medizinischer Laser hilft da sehr gut. Oft kann man es damit erreichen, dass die Miezen gar kein Schmerzmedi oder nur in akuten Phasen eins brauchen.
 
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Das habe ich mit der Königin und auch noch anderen Tieren alles durch und weiß um die Stärken und Schwächen der einzelnen Methoden.
Erst mal müssen wir hier auch über Schmackhaftigkeit reden. Molly nimmt jede Pille im Leberwurstwickel, so sie keine Halsschmerzen hat, lehnt darüber hinaus leider vieles ab. Dauerhafte Zwangsverabreichung mehrerer Mittel môchte ich gerne vermeiden.

Für medizinischen Laser habe ich keine. Bezugsquelle, dürfte viele Geräte auch nicht besitzen. Das habe ich bei der Königin ja schon erwogen.
 
Für medizinischen Laser habe ich keine. Bezugsquelle, dürfte viele Geräte auch nicht besitzen. Das habe ich bei der Königin ja schon erwogen.

BEi uns ist eine Tierphysiotherapeutin nach Hause gekommen und hat die Laserbehandlung gemacht. Erst einmal in der Woche, nach drei, vier Wochen haben wir dann die Abstände vergrößert.

Das lässt sich sicherlich nicht bei jeder Katze praktizieren, daher kannst nur Du selbst beurteilen, ob das funktionieren würde. Bei uns hat es sehr gut angeschlagen.

Es gibt auch Mittel, die recht schmackhaft sind. Canosan z.B. wurde bei uns wie ein Leckerchen genommen. Onsior als Schmerzmittel ist geschmacksneutral und lässt sich daher oft gut mit Futter verabreichen. Arthrovet plus sind relativ kleine Tabletten, die sich gut teilen und vierteln lassen und die man ggf. auch mit einem Leckerchen in die Katze bekommt. Bei uns funktionierte das z.B. gut mit den Cat Yums von Vitakraft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Onsior habe ich noch für die eine alte Stallmiez. Die nimmt sie problemlos.
Aber inzwischen geht auch Metacam, wenn ich ein Leberwurstkügelchen oder Lieblingskeks in Reichweite platziere.
Seit sie Metacam bekommt, lahmt sie auch. Also Rücken und linkes Hinterbein sind besser, das Lahmen des rechten Hinterbeins wird deutlicher. Das riecht für den Winter nach Dauerdope.

Laser habe ich bei der Königin auch mal gemacht. Da hatte uns unsere Pferde-Chirotherapeutin ihren Laser zur Wärmebehandlung währden ihres Urlaubs geliehen. Das hielt aber nur ein bis zwei Tage.
Molly ist auch nicht nett, wenn es weh tut, heute hat sie mich wieder gebissen. Also nur so ein bisschen, aber die Haut ist gelocht. Da bleibe ich lieber bei Methoden, die für mich verletzungsfrei sind.

Wir haben abends nochmal Blut abgenommen, T4 ist da am Grenzwert. Da sie klinisch so viel besser geworden ist, haben wir es erst mal bei der Einmalgabe belassen.

Ach ja, ich habe noch eine Schilddrüsenpatientin.
Unsere 17jährige Stallmiez wurde immer unruhiger, fraß alles, auch das Hundefutter und war nie satt. Inzwischen ist sie ein Fell mit Knochen. Also habe ich sie zum Doktor mitgenommen. Jetzt teilen die Damen sich das Pillendöschen.
Ich weiß, dass man die Pillen besser zu festen Zeiten gibt, das bekomme ich im Stall aber nicht hin, zumal Minusch derzeit so hektisch frisst, schlingt, wieder raus krümelt, dass ich die Pillengabe erst mal selber machen möchte, damit das Ding auch sicher drin ist. Heute gab es die erste Pille. Wir werden sehen.
 
Die alte Stallmiez war heute im Tiefschlaf, als ich kam.
Gefressen hat sie nur relativ wenig, kann sich den Rest in den folgenden Stunden holen.
Die Behandlung war also dringend nötig und schlägt an. Jetzt muss sich der Stoffwechsel umstellen. Die Gewichszunahme wird sicher dauern, die Miez ist ja 17.
 
Andere Lieblingskekse (Hühnchen) gefüttert, zwei Tage Durchfall und einen Tag mehrfach Erbrechen mit viel Gras. Dazu ist Molly wieder übers arme Katertier hergefallen. Wobei das auch gezielt aus Eifersucht gewesen sein kann. Aber es war ja seit Beginn der Felimazole-Medikation Ruhe.

Kann es sein, dass Futter aus gängiger Mastviehhaltung mit so viel Jodsalz gefüttert wird, dass das ausreicht?
Oder habe ich zweimal ins Klo gegriffen, und gleich zwei Miezen mit Futterunverträglichkeit rausgefischt?

Bozita ist ja nicht die Krone des Katzenfutters, aber bei Ren und Elch (Mastvieh oder Wildwuchs?) habe ich das Problem nicht.
Bozita Rind hat übrigens den gleichen Effekt der Verschlechterung.


Die alte Minusch sieht etwas gepflegter aus, schläft jetzt viel und frisst derzeit etwa die doppelte Portion. Dann ist sie aber satt.
 
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Nun habe ich ein Problem. Meine Tierärztin ist jetzt drei Wochen im Urlaub. Und Molly spuckt aufs Felimazole.

Wir hatten einen sehr kurzen Umweg über Barf gemacht, der Durchfall wurde wie Wasser.

Gras hat sie dann ncht mehr gefressen, da hat sie das Barf möglicherweise gut vertragen.
Aber seit Freitagabend kotzt sie zweimal täglich, so dass eigentlich nicht mehr viel drin bleibt. Noch trinkt sie gut, ist auch nicht ausgetrocknet. Wobei mich eine Elektrolytverschiebung im Labor nicht wundern würde...

Haben wir eine Chance mit Antra mups, wenigstens den Bauch zur Ruhe zu bekommen?
Oder bringt das eher nichts?

Problematisch ist ja die zusätzliche Schmerzmittelgabe, auf die ich ungern verzichte. Nach "drei Tagen ohne" tut es ihr einfach nur weh, und sie bewegt sich gar nicht mehr freiwillig.
 
Kurzes Update - kein Happy end.

Molly hat eine akute und schwere Bauchspeicheldrüsenentzündung entwickelt.
In Anbetracht der Gesamtumstände haben wir sie eingeschläfert.

Ich hätte ihr gerne noch eine längere schöne Zeit bereitet, aber nun war es leider so.
 
Es tut mir sehr leid.

Lebewohl, kleine Molly.
 
Das tut mir sehr leid.

R.I.P. Molly

 

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