Eine "hoffnungsvolle Weihnachtsgeschichte

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und allen Pflegestellen -Katzen ganz bald ein tolles Zuhause 🙂

Truman träumt - Eine "hoffnungsvolle" Weihnachtsgeschichte

Es war kurz vor Weihnachten. Truman räkelte sich gelangweilt auf der Sofalehne. Weihnachten, pffft. Was fanden die alle so toll daran? Die anderen Katerjungs in der Pflegestelle waren schon ganz aufgeregt und redeten über nichts anderes mehr. Was war so besonders an Weihnachten? Das es was Feines geben würde, wie Thunfisch, Schinken oder gar Lachs?

Hach, Truman seufzte, er konnte das nicht nachvollziehen. Ihm wäre ein eigenes Zuhause lieber, aber er hatte die Hoffnung darauf bereits aufgegeben. Jetzt, wo er hier in Deutschland und nicht mehr in Spanien war, sahen seine Chancen noch sehr viel schlechter aus, als damals.

Er war müde. Gegen die Fenster prasselte laut der Regen und er sah den Tropfen dabei zu ,wie sie langsam von oben nach unten an der Scheibe herunterglitten. Seine Augen wurden immer schwerer und er fiel in einen tiefen Schlaf …

"Trumi, Trumi, Truuuumiiiiiiiii ! Wach endlich auf, du alter Schlafmützenkater", schrie die kleine, freche, rote Hermenegilda ihn an.
"Häääää", sagte Truman, "was ist denn los und wooo bin ich?" Verwirrt schaute er sich um. "Na im Schlaf-Raffenland, wie jeden Tag und jede Nacht", sagte die kleine, rote Katze."Komm mit raus, Oskar und Tricky warten schon im Kittengarten. Carlos will mit uns allen zur großen Weihnachtsfeier". Hermenegilda trippelte nervös auf ihren roten Pfötchen hin und her. "Komm schon, komm schon, komm schon", bettelte sie lautstark. "Ja, ist ja schon gut", brummte Truman genervt. Er reckte und streckte sich ausgiebig und dann gingen beide hintereinander nach draußen.

"Mahlzeit",knurrte Carlos den beiden zu. Es hatte sich eine große Gruppe vor dem Kittengarten gebildet, alle bereit zum Aufbruch. Carlos drehte sich abrupt um und schwang stolz seinen Schwanz in die Höhe und marschierte erhobenen Hauptes los. Alle folgten ihm. Oskar und Hermenegilda hüpften gemeinsam mit weiteren Jungspunden vor Freude in die Luft und dabei riefen sie immer wieder lautstark: "Vamos, vamos!"
"Wo gehen wir denn nu hin?",fragte Truman Suse und Jenna. Jenna sprang an seine Seite und küsste ihn mitten auf die Nase, so wie es eben ihre Art war." Wir gehen zur großen Weihnachtsfeier, hinter dem Hoffnungshügel auf die Mondscheinlichtung".
"Und was wollen wir da?" "Ach Trumi, du Dummerchen", sagte sie liebevoll, "dort feiern wir die große Katzenweihnacht. Alle werden da sein, auch unsere Regenbogenfreunde und unsere Verwandten. In dieser Nacht gibt es keine Zeit, keine Entfernung und alle feiern gemeinsam."


Sie liefen gefühlte 20 Stunden und es war schon dunkel, als Carlos endlich stehenblieb, sich umdrehte und auf einen Hügel zeigte.
"Dort ist der Hoffnungshügel, dahinter liegt die Mondscheinlichtung, wir haben es geschafft".
Alle Katzen fingen an zu miauen und rannten schnurrend los, Carlos vorweg. Truman musste zusehen mithalten zu können. Je höher man kam, desto heller wurde es wieder. Was war das? Carlos erreichte als erster die Kuppel des Hügels und machte eine Vollbremsung, woraufhin alle nachfolgenden Katzen aufeinander prallten. Truman krachte in Suse. "Trottel, pass doch auf!" raunte sie ihn an."Perdone", sagte Trumi verlegen. Dann sah er nach vorne, so wie alle anderen und traute seinen Augen nicht. Die ganze Lichtung war voll mit Katzen. Rote, weiße, getigerte, Rassetiere, Streuner, alte, schwache, kleine, große, dicke, magere und leuchtende. Leuchtende??? Was war das denn für eine Rasse?
"Warum leuchten den so viele von denen?", fragte Trumi."Das sind unsere Sternenkatzen", sagte Suse ganz gerührt. In dem Moment rannte die kleine Hermenegilda los und zog ihren verdutzten Bruder Oskar stolpernd hinter sich her."Mama, Mama! Ich habe unsere Mama gesehen!"


Nun rannten alle los, jubelten und schlugen Purzelbäume vor Freude. Truman schritt langsam den Hügel hinunter. Es wurde getanzt, sich aneinander gerieben und man aß gemeinsam Thunfischtorte mit Schinkenbaiser.
Dann erschall plötzlich eine laute Miausirene. Alles verstummte. "Was ist nun schon wieder?", fragte Truman verwirrt, der sich gerade an den ganzen Trubel gewöhnt hatte. Jenna leckte ihm die restliche Thunfischtorte vom Bart und schnurrte: "Jetzt dürfen wir unsere Hoffnungen aussprechen".

Im Lichtkegel erschien ein imposanter, wenn auch alter und von vielen Kämpfen gezeichneter Kater und verkündete:"Nun möget ihr beginnen eure Hoffnungen auszusprechen!"
Der Lichtkegel fiel von einer auf die andere Katze und jede sprach von ihren Träumen. Als er auf Oskar und Hermenegilda fiel, rief Oskar: " Ich hoffe auf Fressen" und Gilda sagte," also ich will eine Villa, eine Rutsche", "und Fressen", rief Oskar dazwischen. "Einen Kratzbaum der bis zu den Wolken geht" sagte Gilda weiter, "und viiieeellll Fressen rief Oskar wieder. Alles lachte.
Dann fiel der Lichtkegel auf Trumi.
"Worauf hoffst du?", fragte der alte, weise Kater Truman.
"Iiiiich?" Truman wurde ganz verlegen."Ich habe die Hoffnung aufgegeben", sagte er leise.
Ein entsetztes Raunen ging durch die gesamte Katzenmenge und dann wurde es totenstill.
Truman sah in verstörte, enttäuschte Gesichter. Alle schüttelten den Kopf und konnten nicht glauben, was dieser schwarz-weiße Kater gerade gesagt hatte.
Der alte Kater bewegte sich langsam und sehr würdevoll auf ihn zu, setzte sich vor ihn hin und sagte:" WER hat dir erlaubt die Hoffnung aufzugeben? Niemand sollte das jemals tun! Aus der Hoffnung schöpfen wir Mut und Stärke, die wir brauchen um an unseren Träumen festzuhalten. Nur mit Hoffnung, Mut, Stärke und dem Glauben an unsere Wünsche schaffen wir Dinge, die schier unmöglich erscheinen und das bis über den Regenbogen hinaus.
NIEMALS will ich dich wieder sagen oder denken hören, dass du die Hoffnung aufgegeben hast! Sag mir jetzt, was du dir am meisten wünscht!"
"Ein eigenes Zuhause" wisperte Trumi ganz leise mit bebender Unterlippe und eine Träne kullerte über seine Wangen direkt auf die Pfote des Weisen.
"Gut" sagte der alte Kater und legte schützend seine Pfote auf Trumans Schulter," dann halte daran fest und glaube daran. Ich gebe dir die Hoffnung zurück."
Dann wurde es dunkel.

Irgendetwas knurrte bösartig.
"Trumi, Fressen ist fertig!", hörte er seine Pflegemutter rufen, während sein Magen erneut böse knurrte.
Er schaute sich verwundert um. Er lag auf der Sofalehne. Draußen war der Regen in Schnee übergegangen und überzog alles mit einer weißen, glitzernden Schicht, während die Flocken leise an die Fensterscheiben klatschten. Hübsch sah es aus, richtig weihnachtlich. Hatte er das alles nur geträumt? Und was hatte er da am Mäulchen und an den Schnurrbarthaaren kleben? Es schmeckte irgendwie nach Thunfischtorte …

Truman freute sich nun auf Weihnachten, denn er hatte das Gefühl, als wenn auch er und seine ganzen Freunde doch noch bald ein Zuhause finden würden.
Er hatte die Hoffnung wiedergewonnen. Mit einem großen schwungvollen Satz sprang er von der Sofalehne und tippelte fröhlich in die Küche, während kleine Schinkenbaiserstückchen leise knisternd von seinen Hinterläufen auf den Boden fielen …

Ich danke unserem Teammitglied Britta für diese wunderschöne Geschichte, die sicher allen Katzen auf Pflegestellen aus dem Herzen spricht 🙂 Mögen ganz Viele von Ihnen bald ihr Zuhause finden!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Was für eine wunderschöne Geschichte!!! 🙂

Auch ich wünsche allen Tierschutz-Tieren - und auch den vielen armen Streunern - von ganzem Herzen, dass sie nie die Hoffnung verlieren und bald ihre Menschen und ein schönes, eigenes Zuhause finden!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geschichte ist einfach wunderschön.

Hat eigentlich schon jemand die Hauptdarsteller in unserer Gallery entdeckt?
 
Die Hoffnung ist so leicht zu verlieren ...
 
eine sehr schöne geschichte, hoffentlich gibt´s bald die fortsetzung von trumis zuhause...:smile:
 

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