Einzelgänger-Kater

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Catbert

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Hessische Bergstraße
Ich muss etwas ausholen:

Unser Tiger ist mit 2 Jahren in einem Tierheim gelandet, dort kastriert worden und nach ca. 1 Monat Aufenthalt zu uns gekommen. Das Tierheim hat ihn abgegeben als Einzelkater mit Freigang. Und so wird er bei uns auch gehalten.

Es hat (besonders am Anfang) einige Kämpfe gegeben, er ist öfter mal mit Verletzungen heim gekommen. Ich dachte immer, unser armes kleines Katerchen wird von den riesigen bösen Nachbarkatzen verhauen - bis ich mitbekommen habe, dass ER der Schrecken zumindest einer Nachbarkatze ist. Das hat mich jedenfalls darin bestärkt, dass er ein Einzelkater ist.

Unsere Nachbarin hat im März 2010 ein 12wöchiges Kätzchen bekommen, das auch Freigang bekommen sollte, wenn kastriert. Naja, das ist sie immer noch nicht (hoffentlich aber in 2 Wochen), aber da ich ab und an auf sie aufpasse, auch zu uns hole, außerdem die Nachbarin schon seit einigen Monaten mit der Katze an der Leine auch in unserem Garten spazieren geht, haben sich unser Tiger und die Nachbarkatze zwangsläufig kennen gelernt. Am Anfang war die Katze immer total verrückt nach ihm, ist hinter dem Tiger her, begeistert auf ihn los gelaufen, sobald sie ihn gesehen hat. Der war von ihrer "kindischen" und ungestümen Art ziemlich genervt und ist meistens gleich abgehauen. Oder er hat von irgendwo ihrem Spielen zugesehen mit dem Ausdruck "Wie kann man sich nur so zum Affen machen!"

Als die Katze etwas älter wurde, haben beide angefangen, sich gegenseitig ab und an eins überzubraten, wenn sie sich begegnet sind. Erst freundlich mit Nase begrüßen, ein Weilchen gegenseitig belauern und irgendeiner fing dann an, nach dem anderen zu hauen und ihn anzufauchen. Mal fing sie an, mal er, meistens ist der Tiger dann wieder abgehauen.

Vor einiger Zeit fiel mir auf, dass der Tiger jetzt immer hinter der Katze her zieht, wenn die draussen ist (an der Leine). Im Abstand von 1-2 m sitzt er da und schaut in die Gegend, wenn sie weiter läuft, tut er es auch. Meistens sind sie ganz friedlich, gelegentlich nicht. Jetzt geht aber die Aggression so gut wie ausschließlich von ihr aus. Der Kater sitzt da, schaut in eine andere Richtung und pang, haut sie ihn mit ausgefahrenen Krallen. Oder sie pirscht sich an und fällt dann plötzlich über ihn her. Häufig geht er dann auf Abstand, gelegentlich haut er zurück. Zuerst dachte ich, es hat mit ihrer Rolligkeit zu tun, aber das ist es nicht. Könnte es sein, dass unser Tiger vielleicht doch Gesellschaft sucht?

Wir ziehen demnächst um in ein Haus in ruhiger Wohngegend und eigentlich hätte ich gern noch eine weitere Katze. Hocken ja auch schließlich genug arme Würmer im Tierheim. Aber natürlich möchte ich keinesfalls riskieren, nach kurzer Zeit festzustellen, dass Tiger doch nur Einzelkater sein will und niemand anderen duldet. Aktuell ist er 5 Jahre alt, ist das vielleicht eh schon zu alt?

Woran kann ich dne Einzelgänger erkennen? Übrigens - wenn er bei der Nachbarin ist, dann frißt er immer das Futter der Katze, die sich das völlig ungerührt ansieht. Wenn beide hier sind und ich stelle die Näpfchen in Sichtweite, dann muss der Tiger garantiert erst das Futter der Katze fressen 🙄

Wie schätzt Ihr das ein? Wäre auch dankbar für Erfahrungsberichte!
 
A

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Mit 2 Jahren ist er ja noch recht jung. Ob er wirklich einzelkatzer ist kann man nicht mit Sicherheit sagen. Das verhalten draussen ist dafür kein Indiz, da sich das das vom Verhalten in der Wohnung unterscheidet. Interessant wäre es, mehr über die Vorgeschichte zu erfahren, sprich wie wurde er bislang gehalten, wie ist er aufgewachsen.

Als Beispiel, ich hab letztes Jahr eine 11jährige Einzelkatze aus dem TH geholt und vergesellschafte sie seit November mit einem 8jährigen Kater. Sie sind nach wievor keine Freunde und SIE faucht ihn auch recht regelmäßig an, aber es gibt keine Kämpfe bzw. nur sehr selten. Sie akzeptiert ihn im selben Raum und manchmal sogar im Bett, er darf ihr nur nicht zu nahe kommen.

Es geht also grds. schon, aber Garantien gibt es natürlich nie 😉
 
Felix ist ein Einzelgänger

da gibt es nichts zu deuteln. Und seitdem ich konsequent jeden anderen Katzenbesuch in unserer Wohnung verhindere ist er ruhiger und entspannter. Ausgeglichener, draussen mutiger und nicht mehr so schreckhaft. Er hat jetzt
draussen Kontakt mit anderen Katzen aber in der Wohnung will er allein der Chef sein und seitdem ich das akzeptiere hat er sich zu seinem Vorteil entwickelt. Es muss einen Bereich geben der nur ihm gehört - meinte auch die Dame aus dem Tierheim und die Tierärztin. Es gibt augenscheinlich Katzen die allein sein wollen. Und die Frage nach einer 2. Katze stellt sich nicht mehr. Er wäre unglücklich, das weiss ich. Er ist eben auf mich geprägt und sogar auf meinen Mann ab und an eifersüchtig 🙂 Ich denke dass man Einzelkatzen daran erkennen kann dass er auch nach 15 Monaten keine andere Katze in unserer Wohnung vertragen kann. Er verkriecht sich, er bricht, er keucht, er flüchtet panisch, er mauzt herzerweichend. Er hat ja dann keine Rückzugsmöglichkeit - ausser im Schlafzimmer unter dem Bett. Nein, das tue ich ihm nicht an.

Musst es halt probieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns ist es grad umgekehrt wie bei Felix: Draußen zofft sich Grisu mit den Nachbarskatzen (wobei er manchmal der Jäger und manchmal der Gejagte ist), aber in der Wohnung hat er erst mit Navajita, dann mit Peppi zusammengelebt und sich mit den Mädels (nach den üblichen paar Tagen Aneinandergewöhnungszeit) bestens verstanden. Spielen, Kuscheln, alles was das Herz begehrt. Wenn er und Peppi sich draußen getroffen haben, gab's auch immer eine freudige Begrüßung und ein großes Fangenspielen.
Jetzt ist Peppi leider tot, und auch wenn ich wegen Grisus Gezicke mit den anderen Freigängern etwas Bauchweh habe, wird wieder eine neue Katze einziehen.

Allerdings gab's hier auch die etwas besondere Situation, dass Grisu anfangs fast die einzige Katze weit und breit war - wir sind als eine der ersten Familien in ein frisch erschlossenes Neubaugebiet gezogen -, und jetzt ist das Revier schon ziemlich dicht bevölkert. Vielleicht nervt es ihn ja, dass das alles mal seins war und er es jetzt mit immer mehr anderen Katzen teilen muss. Und wenn er einer der Zugezogenen wäre, dann hätt er sich besser arrangiert.
 
Also, ich wär mir da nicht so sicher, kann es nicht sein, dass die einfach spielen? 😕😕😕
Haut mich, wenn ich falsch liege, aber meine beiden spielen auch so. Zwar ist der Große dann ab und an genervt, aber danach liegen sie doch wieder einträchtig da.
Und nachdem Tiger ja eher freundliches Interesse zeigt, wär ich dafür, dass er nicht wirklich Einzelkater ist. Speziell, wenn beide raus könnten, glaub ich nicht, dass das nach einer kurz oder längeren Eingewöhnungsphase ein Problem darstellen würde.

Übrigens: Tom verhaut auch alles draußen, mit Lilly ist es wie oben beschrieben....

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Eure Antworten. Vielleicht werde ich es doch irgendwann mal probieren. Jetzt müssen wir erst umziehen und den Tiger an seine neue Umgebung gewöhnen, da möchte ich ihm keinesfalls noch eine weitere Katze zumuten.

Die Nachbarskatze war ja schon öfter bei uns in der Wohnung und das lief halbwegs gesittet ab. Wenn er absolut keinen Nerv mehr hatte, sich mit dem Zwerg zu beschäftigen, dann ist er halt durch die Katzenklappe raus. Die kennt die Nachbarkatze nicht und steht dann immer da wie vom Donner gerührt "wie kann der verschwinden, wenn die Tür nicht aufgeht?" 😀
 
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Ich habe leider noch nie gesehen

Wenn er und Peppi sich draußen getroffen haben, gab's auch immer eine freudige Begrüßung und ein großes Fangenspielen.

dass Felix eine Katze freundlich begrüsst. Für ihn gibt es nur verstecken (meistens) oder angreifen (selten) Ich kann nicht noch eine Katze holen wenn das nicht klappt. Es klappt ja schon nicht mit den Katzen im Haus 🙁 da kann ich nicht noch eine Mietz holen, was ist wenn er völlig am Rad dreht? Und dann tut er mir leid und wir haben noch eine Katze die wir wieder abgeben müssten. Er ist ein Schisser und bleibt ein Schisser - auch wenn er wieder Hofkönig ist - zumindest wenn die Cindy (kleine weisse Katzendame) nicht da ist 🙂 Heute war er zum Beispiel auf dem Hof ganz entspannt. Ja, da sass ich ja daneben! Ich habe mich noch nicht gedreht um aufzustehen da flüchtet er ... aha, mein Frauchen ist nicht mehr da, also muss ich auch verschwinden.

Ob ich mal Bachblüten versuche dass er bissel ruhiger wird? Zylkene haben nichts gebracht.
 

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