Die Zeit wird es zeigen....
Nachdem ich diesen Beitrag heute am Nachmittag gelesen habe, musste ich an unsere eigenen Überlegungen vor fast drei Jahren denken, als unsere kleines sibirisches Wollknäuel Lara bei uns im Frühsommer 2016 einzog.
Aus der Kindheit war mir auch noch in Erinnerung, dass Katzen wohl eher Einzelgänger sein sollten. Nachdem wir vor etwa 2 Jahrzehnten unsere damalige Katze wegen Nierenversagen leider gehen lassen mussten, war ich jahrelang beruflich und studientechnisch "katzenabstinent" und habe mich nicht auf den neuesten Stand gebracht.
Den Infos zur "vermeintlich" artgerechteren Mehrkatzenhaltung stand ich doch skeptisch gegenüber, als ich mich vor 3 Jahren gezielt für sibirische Katzen zu interessieren begann. Ich tat die Sache ab und meinte, dass es der Kleinen schon an nichts fehlen würde, wenn genug Familienleben zu Hause vorhanden sei.
Ich glaubte, dass durch unsere berufliche Tätigkeit (mit teils hohem Arbeitsanteil zu Hause) und die Tatsache, dass meine pensionierten Eltern als Mitbewohner im Mehrgenerationenhaus zusätzlich genügend Abwechslung, sowie Beschäftigung für unsere Lara während der eigenen Abwesenheit schaffen würden.
Nachdem Lara bei uns eingezogen war und sich bei uns gut eingelebt hatte , konnte man aber doch im Lauf der letzten beiden Jahre unmerklich, stetig beobachten, dass auch mit viel menschlicher Zuwendung wohl "etwas gefehlt" hat.
Sie forderte auf der einen Seite sehr häufig zum Spielen auf, auch wenn wir uns gerade eben viel mit ihr intensiv befasst hatten. Ein übermäßig wilder Spieltrieb mit malträtierten Händen aller beteiligter Menschen krönte oft das Spielen.
Dann war Lara auf der anderen Seite hin und wieder etwas lustlos, auch außerhalb der kalten, dunklen Jahreszeit. Selbst wenn man ab und an mal abends ausging, fühlte man sich mit der Zeit eher schlecht und es nagte an einem, wenn man dachte, dass unser Stubentiger nun ganz allein zu Hause Zeit verbringen musste.
So wollten wir es für die nächsten Jahre nicht weiterlaufen lassen, da ja oft genug zu lesen ist, wie schwer es wird, Katzen zu vergesellschaften, die extrem lange ein Einzeldasein fristen....
Hier im Forum habe ich immer still mitgelesen und mein Mann und ich haben irgendwann einen Entschluss gefasst!
Lange Rede, kurzer Sinn
Seit Anfang Dezember ist unser kleiner, 16 Wochen alter Wildfang, Sofie bei uns eingezogen.
Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten durch eine Zusammenführung "á la Holzhammermethode" ohne räumliche Trennung: mit Brummen, Knurren, vermeiden (aber ohne grobe körperliche Auseinandersetzungen/augenscheinliches Mobbing!), kann ich in fast drei Wochen wirklich den Unterschied an Laras Verhalten feststellen.
Sie wirkt aufgeschlossener, aufgeweckter, ausgeglichener und sie spielt mit uns Menschen weniger "wild und krallenlastig".
Inzwischen schnuppern Lara und die kleine Neva Masquarade zaghaft aneinander, sie akzeptieren sich von Tag zu Tag mehr und mehr, jagen sich spielerisch durch die Wohnung, schlafen bereits mit wenig Abstand in der Nähe auf den unterschiedlichen Plätzen der Kratzbäume.
Einzig und allein der Futterneid beim Austeilen von heiß begehrten "Leckerlis" an beide Stubentiger gleichzeitg, lässt Lara manchmal noch leicht brummen oder fauchen... aber, "gut Ding will Weile haben".
😀
Mach dir was die Mehrkatzenhaltung angeht, keinen Druck bei der Entscheidung.
Achte auf Anzeichen deines neuen kätzischen Mitbewohners. Man spürt tatsächlich, wenn es der Katze dauerhaft nicht gut geht.
Wahrscheinlich würde ich nun im Nachhinein jedoch nicht mehr so lange warten "tierische" Verstärkung in den Haushalt zu holen.