Einzelkatze oder doch nicht?

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Blonde87

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Liebe Katzenfreunde,

mich plagt ein Gedankengang und ich hoffe, dass ihr mir da auf die Sprünge helfen könnt.
Vor 2 Jahren adoptierten wir aus dem Tierheim eine damals ~3 Jahre alte Katze. Sie ist und war schon immer sehr menschenbezogen, aufmerksamkeitsfordernd, verspielt und unglaublich witzig. Sie liebt es, wenn wir mit ihr richtig zocken, mit Spielzeug hat sie nie wirklich gespielt, sie hat ihr eigenes gefunden. 😉
Immer, wenn wir länger weg waren, hat man gemerkt, dass sie ziemlich unausgelastet war. Sie ist Freigänger und ist, wenn wir länger weg sind, natürlich nicht draussen. Sie drängt sich dann sehr stark auf, und will ganz dringend ganz viel Aufmerksamkeit. Als wir einen Tag in HH waren, hat sich unsere Nachbarin abends um ihr Futter gekümmert. Sie hat gemaunzt und sich kaum ein bekommen, so einsam schien sie gewesen zu sein und froh, dass jetzt jemand da ist.

Von da an reifte der Gedanke, ihr eine Partnerin zu holen. Im Mai diesen Jahres zog dann nach langer Suche eine 1,5 Jahr alte Partnerin ein. Unsere jetzige Katze hat sie sofort akzeptiert und war, insbesondere in der Anfangszeit, sehr behutsam. :pink-heart:
Als sich dann unsere zweite Katze richtig eingelebt hat, wollte unsere erste Katze fetzen, zocken, jagen, aber die zweite Katze konnte mit dieser Art von Spiel nichts anfangen, weshalb bei unserer Katze wahrscheinlich auch Frust entstand (aber sie wurde wirklich nie böse!). Jedenfalls zog sie sich immer mehr zurück - entweder, weil sie jetzt eine Partnerin hatte und nicht mehr so viel von uns bespaßt werden musste, oder weil sie unglücklich war.
Sie schlief nicht mehr im Schlafzimmer, wo jetzt die andere Katze schlief (was natürlich für beide möglich war), war sie nicht mehr, sondern schlief woanders allein. Sie wirkte nicht unglücklich, aber sie war ruhiger - ich hatte die Hoffnung, dass sie es war, weil sie jetzt jemanden hatte, mit dem sie spielen konnte (bis zu einem bestimmten Grad konnten sie das auch, nur unsere erste Katze ist da ziemlich flippig und wird gern gejagt oder jagt gern - auch uns).

Vor kurzem ist unsere zweite Katze leider verstorben... unsere erste Katze war seit diesem Tag wieder komplett verändert. Wir waren mit dem Hund spazieren (1,5 Stunden) und als wir wieder kamen, war sie wieder völlig aufgedreht und musste erstmal bespaßt werden, das gab es vorher nicht mehr. Sie zischt wie eine Irre durch die Wohnung (insbesondere 2-3 Tage nach dem Tod der zweiten Katze), nimmt jetzt alle Schlafplätze der Zweitkatze ein, wo sie auch vor ihrem Tod nie gelegen hat. Sie nimmt furchtbar viele Allüren dieser Katze an - sie spielt plötzlich, sie hat mich morgens geweckt und saß schnurrend neben mir, das hatte auch nur unsere andere Katze getan. Sie scheint sich viel abgeschaut zu haben... sie ist wieder viel aktiver.

Nun frage ich mich die ganze Zeit, ob es Sinn macht, nochmal einen Versuch zu wagen, ihr im kommenden Jahr eine Partnerin zu holen. Sie wirkt momentan nicht unglücklich, hat sich auch gefangen, wenn wir einige Zeit mal ausser Haus sind. Ich habe auch schon mit ihr telepathisch Kommunikation aufnehmen lassen... weil ich so ratlos bin und nicht weiß, was für SIE das Beste ist. Ich würde mir eine Zweitkatze wünschen, aber ich muss mich da für sie entscheiden und nicht für mich.

Mich plagen die Fragen, ob sie sich zurückgezogen hat, weil sie nun nicht mehr die alleinige Aufmerksamkeit bekam und sie sich zurückgestellt gefühlt hat (dabei habe ich immer darauf geachtet, keine von Beiden irgendwie zu vernachlässigen) oder ob sie einfach ruhiger geworden ist, weil sie ausgelassener war, weil nun eine Partnerin im Haus war?

Die Beiden haben sich nicht wirklich geliebt, aber sie haben sich sofort akzeptiert, sind wunderbar ausgekommen (na gut, das Spielverhalten passte leider nicht so, die eine wollte es flipper, die andere ruhiger), und wenn unsere Erstkatze zu "heftig" wurde und wieder durch die Gegend geflippt ist, hat die andere sie eigentlich ganz schön runtergeholt. Kurz vor dem Tod hat sich unsere Erstkatze an ihr gerieben, und sie haben oft zusammen gelegen, nie näher als 20-30cm, aber immerhin, es hatte sich so gut entwickelt. Und diese Kombi hätte jedenfalls nie böses Blut gegeben, und das hatte mich so gefreut, weil sie gerade dabei waren, sich richtig gern zu haben.


Es tut mir leid, dass es so lang geworden ist...
Ich bin ziemlich durcheinander, einerseits durch den plötzlichen Tod unserer Katze, die trotz der kurzen Zeit bei uns etwas ganz ganz Besonderes für uns war, und andererseits, weil ich keine falsche Entscheidung treffen möchte.
Wir brauchen jedenfalls alle noch einiges an Zeit, um alles zu verarbeiten und vor 2015 ist ein solcher Plan auch nicht akut.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
 
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Hallo Blonde87,

ich würde es noch einmal versuchen. Deine Beschreibung des Verhältnisses zwischen beiden Katzen gibt mir die Sicherheit, dass es den Versuch wert ist. Das Einzige worauf ich dann Wert legen würde ist, dass das Spielverhalten ähnlicher ist als es beim ersten Mal war. Dann hast du gute Chancen, dass sie die neue Katze wieder als Partner akzeptiert. Und du musst ein wenig Zeit und Geduld mitbringen, aber das hast du, glaube ich.

Wenn ich sehe wie Katzen miteinander spielen oder toben, auch wenn sie nicht zusammen kuscheln, dann ist es einfach nur schön zu beobachten. Manches kann man auch seiner Katze als Mensch nicht bieten, z.B. Fellpflege oder jagen und raufen. Und es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man außer Haus geht, dass die Katze nicht allein auf sich angewiesen und unglücklich ist.
 
Liebe wuschelkatze,

danke für deine Antwort!
Ich spiele ja auch mit dem Gedanken aus dem Grund, da unsere Katze weder dominant noch in irgendeiner Weise böse ist. Ich denke, wenn wir da tatsächlich eine Katze finden, die ihr vom Spielverhalten ähnelt, könnte es nach einer (längeren) Eingewöhnungszeit wirklich gut passen. Möglicherweise hat sie sich auch zurückgezogen, weil sich die ganzen Strukturen ja auch änderten, aber mir ging wirklich das Herz auf, als sich unsere an unserer anderen Katze gerieben hat. Und keine 14 Stunden später war sie tot...

Da unsere Zweitkatze durch einen Autounfall starb, bin ich mir so unsicher, ob ich wieder einen zweiten Freigänger haben will. Unserer Katze vertraue ich da, sie entfernt sich nicht weit und kommt gut alle Stunde mal nachhause und ist auch gern zuhause. Unsere andere Katze war da scheinbar anders, sie war viel länger weg, schien größere Kreise zu ziehen, aber sie hat den Freigang so stark eingefordert, kratzte sich wund und leckte sich kahl, wenn sie länger in der Wohnung war.
Ich habe solche Angst, dass es noch einmal passieren könnte - das Risiko gehe ich ja automatisch mit Freigängerkatzen ein. Unsere jetzige Katze ist kein Freigänger durch und durch, die meiste Zeit ist sie zuhause, will morgens und mittags gerne mal ein Stündchen raus, das wars. Ach, ich bin völlig durcheinander und unentschlossen, nach was wir suchen sollen. Einem routinierten Freigänger oder lieber einer Wohnungskatze...
Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips dazu... es ist ja auch noch ein wenig Zeit.
 
Du könntest nach einer Katze suchen, die schon bereits auf Pflegestelle sitzt. Dann hast du eine gute Einschätzung, wie diese Katze den Freigang einfordert und wie weit sie sich im Revier bewegt. Also sozusagen gleich Ausschau halten nach einer Katze, die ähnlich nah am Haus bleibt und häufig im Haus ist. So würde ich es machen an deiner Stelle.
 
Du solltest wieder nach einer gleichaltrigen Partnerin Ausschau halten. Darunter gibt es sicher Katzen, die gern raus gehen, aber nicht weit weg. Ich habe hier auch so rein Exemplar, sie geht kaum 3 m aus dem Garten raus.
Du kannst nicht eine Katze raus lassen und die andere nicht.
Ich kann die nur empfehlen, dich umgehend auf die Suche zu machen, deine Katze sollte nicht alleine bleiben.
 
Deine Beschreibung klingt für mich auch sehr deutlich danach, dass wieder eine Katze einziehen sollte, möglichst eine gleichaltrige, die auch im Charakter ähnlich ist.

Freigängerhaltung ist leider immer mit einem erheblichen Risiko behaftet, aber bei einer älteren Katze mit Freigangerfahrung ist das Risiko geringer, weil sie die Gefahrenquellen kennt...


Trotz aller Trauer, die dich bewegt, warte nicht zu lange - derzeit ist deine Katze noch auf Gesellschaft eingestellt, nutze diese Bereitschaft! Die Zusammenführung wird dann leichter sein.



Es tut mir sehr leid um deine geliebte Fellnase!!!
 
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Danke, ihr Lieben!
Wir fliegen über Silvester eine Freundin besuchen, weshalb ich gerne danach (gern bereits relativ fix im neuen Jahr) eine Zusammenführung machen möchte. Ich hätte keine Ruhe, die Beiden drei Tage alleine zu lassen (eine Freundin hätte sie gefüttert und bespasst). Unsere Katze kommt die drei Tage zu meinen Eltern, dort kennt sie sich aus und kommt super zurecht. Und ich würde mich jetzt so langsam auf die Suche machen, eben mit der Option, sie erst Anfang Januar zu uns zu holen. Ich weiß ja, dass eine Suche sich schleppen kann... Bei vielen Auslandsorga habe ich schon geschaut, nur vermitteln die ganz oft nur in Wohnungshaktung...
 

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