"Einzelkatze" sozialisieren...?

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Roberta

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Meine Lieben,
ich weiß nicht ob das Thema hier richtig platziert ist, aber ich frag einfach mal...

Ich wollte fragen ob schon mal jemand gewagt hat eine ausgesprochene Einzelkatze zu sozialisiern? Es würde sich bei uns ja nur um 1 Katze handeln mit der die Miez sich "arrangieren" müsste.

Ich bin einfach immer der Meinung daß keine Katze gerne alleine sein möchte, genau so wenig wie wir Menschen. Oftmals ist es doch einfach so daß die Katze einfach nie ein Sozialverhalten gelernt hat und viele Miezen sind eben einfach überfordert in einer großen Gruppe auf PS oder im TH, wären aber evtl. mit einem Katzenkumpel glücklich?!

Ich frage mich halt immer ob man das so pauschal sagen kann daß eine Katze definitiv keine anderen Katzen mag 🙄.

In meinem konkreten Fall ist es halt so daß mein Kater sehr sensibel und eifersüchtig ist und ich weiß nicht ob es in diesem Fall gut gehen kann ihm eigentlich den eigenen Charakter gegenüber zu setzen 😳? Leider bin ich jetzt auch absoluter Neuling was eine ZF angeht und klar wäre das sicher mit einer gut sozialisierten Katze dann einfacher...
 
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Pauschal zu sagen, dass eine Katze unverträglich mit Artgenossen ist, finde ich grundsätzlich gewagt.

In puncto Zusammenführung bin ich ja einigermaßen erfahren und es hat tatsächlich nur ein einziges Mal nicht funktioniert. Dabei handelte es sich um ein 11-jährige Katze, die seit Welpenalter alleine in Wohnungshaltung lebte. Zudem wurde sie gequält und war stark traumatisiert. Auch diese Katze konnte sich nach etwa 8 Wochen einigermaßen mit meinen sehr sozialen Damen arrangieren. Sie haben im gleichen Raum gefressen (das Sorgenkind immer mit etwa 2 m Abstand) und hielten sich auch zeitweise im gleichen Raum auf. Allerdings war sie immer in einer gewissen "Alarmbereitschaft" und hatte nicht selten echten Stress - auch ohne offensichtlichen Anlass.
Da ich nur Notfall-Pflegestelle war, haben wir sie tatsächlich in Einzelhaltung vermittelt. Dort hat sich noch schöne 8 Jahre verbracht, ehe sie mit 19 Jahren an Krebs verstarb.

In allen anderen Fällen war es so, dass sich die Leute einfach keine Mühe mit der Zusammenführung gegeben haben. Bei uns hat es immer prima geklappt. Auch Katzen, die lt. Aussagen ihrer Ex-Besitzer unsauber waren nutzten bei uns das Klo, sofern es keine krankheitsbedingten Ursachen gab (Blasenentzündung, Schmerzen).

Trotzdem denke ich, dass es vereinzelt Katzen gibt, für die eine Einzelhaltung tatsächlich besser ist. Diese Tiere sollten dann aber in einer sehr abwechslungsreichen Umgebung leben (z. B. mit Freigang) oder immer die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu ihren Menschen haben.

Zu einem prinzipiell eher "zur Eifersucht" neigenden Tier würde ich immer ein gut sozialsiertes, souveränes Tier nehmen, das sich gut anpassen kann und auch (zumindest erstmal) mit einem Platz in der 2. Reihe glücklich ist. Eher dann keine "Pattex-Katze", die ständig die menschliche Nähe sucht, sondern eher die Erstkatze (oder den Erstkater) ein wenig aus der Reserve lockt.

Eine Kollegin von mir hatte Anfang letzten Jahres genau diese Konstellation: Ein Einzelkater aus schlecher Haltung. Auch sie hatte große Sorge, ob das wohl klappen könnte.
Sie hat dann einen super-sozialen, einäugigen Kater aus der Ukraine dazu genommen, der den Erstkater wie ein Boomerang immer wieder zum spielen aufgefordert hat, ohne jemals aufzugeben, wenn er angefaucht oder angeknurrt wurde. Und lange hat es nicht gedauert, bis die zwei die Bude gemeinsam auseinandergenommen haben.
Aber sie hat das auch toll gemacht. Immer wieder die positiven Momente belohnt, Rückzugsmöglichkeiten geboten und dafür gesorgt, dass immer was los ist an der Katerfront.

Ich glaube, es ist wichtig, das vorhandene Tier gut einzuschätzen und sich an einen TSV zu wenden, der das bei den dort lebenden Tieren auch gut kann. Als "Anfänger" würde ich das Risiko stark minimieren und mir keine zu große Herausforderung ins Haus holen.

Und ja: Viele Tiere, die sich auf einer PS mit 20 Artgenossen eher zurückziehen, sind meist in einer ruhigen Umgebung mit einem Partnertier sehr gut kompatibel.
 
Mir wurde Asta vom Tierheim als Einzelkatze empfohlen und sie hat hier draußen einen Katerfeind den sie bei erster Sichtung aus allen Rohren angepfiffen hat, zu dem hat sie Angsagressionen und ein alten Bruch im Sprunggelenk, also vermutlich so richtig schlechte Erfahrungen gemacht.

Aber auch hier sehe ich das ihr Gesellschaft gut tut, wir sind noch lange nicht durch aber es wird besser.
 
Ich bin einfach immer der Meinung daß keine Katze gerne alleine sein möchte, genau so wenig wie wir Menschen.
Grundsätzlich ist das so, ja. Es gibt keine Einzelkatzen.
Es gibt aber Katzen, die zu Einzelkatzen gemacht wurden, indem sie jahrelang ohne Artgenosse gehalten wurden. Ich meine, gerade solche Katzen brauchen Katzengesellschaft, nur eben ab einem gewissen Zeitpunkt, wenn sie wirklich über viele Jahre hinweg einzeln gehalten wurden, dann würde ich auch sagen, es ist eine Einzelkatze (vom Menschen gemacht worden).

Ab wann genau würde ich so aber auch nicht sagen wollen, es kommt immer darauf an, wie lange allein und ob in den ersten Lebenswochen gut sozialisiert.
Ich hatte hier im Forum 2x von Katzen gelesen, die nach über 8 Jahren Einzelhaltung noch erfolgreich (!) vergesellschaftet wurden, also ich meine, ob es auch nach vielen Jahren einen Versuch wert ist, kommt auf die individuellen Umstände an.

Hier im Forum gibt es unendlich viele, denen gesagt wurde "diese Katze kommt definitiv nicht mit anderen klar" und weil sie zu jung waren um "echte" Einzelkatzen zu sein, wurde doch eine Vergesellschaftung versucht und meistens geht es gut - man muss dann den Partner sehr sorgfältig aussuchen, so dass sie gut zueinander passen und eine langsame Zusammenführung machen...

Ich selbst habe hier einen Kater, Orlando, von dem hieß es, "der kommt nie im Leben mehr mit anderen Katzen klar". Tatsächlich ist er schlecht sozialisiert und hatte zudem noch traumatische Erlebnisse mit Artgenossen und er verhielt sich anfangs entsprechend. Und nu hat er sich gleich an 3 Kumpel gewöhnt 🙂 bzw geht mit ihnen völlig stressfrei um. Man muss aber dazu sagen, als er hier einzog war er noch sehr jung (ca 8, 9 Monate) und es stand außer Frage, dass ich es versuche, möchte damit nur sagen, wie schnell Katzen mitunter als "Einzelkatzen" abgestempelt werden...

Es gibt auch Katzen, die nicht so gesellig sind, lieber für sich sind - aber das heißt nicht, dass sie ganz ohne artgenössischen Kontakt sein möchten, das ist dann einfach nur eine Wesensart. Es gibt ja auch Menschen, die lieber zurückgezogen leben, nicht so gesellig sind, oder schlechte Erfahrungen gemacht haben. Trotzdem sind und bleiben sie Lebewesen mit sozialen Bedürfnissen, sie pflegen dann eher einige wenige dafür aber enge Freundschaften.
In meinem konkreten Fall ist es halt so daß mein Kater sehr sensibel und eifersüchtig ist und ich weiß nicht ob es in diesem Fall gut gehen kann ihm eigentlich den eigenen Charakter gegenüber zu setzen 😳? Leider bin ich jetzt auch absoluter Neuling was eine ZF angeht und klar wäre das sicher mit einer gut sozialisierten Katze dann einfacher...
Wie alt ist denn dein Kater?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wuerde mal sagen, es gibt sie, die hartgesottene Einzelkatze.
Kam traechtig ins TH, war kaum drin zu halten, und kaum waren die Kleinen fluegge, war es eine Erloesung, die Mietz hinauszulassen.
Die kann man nicht einsperren.
Nun kann sie kommen und gehen, wann und wohin sie will, macht sie aber nicht. Die haelt sich stur im TH-Innenhof auf, rennt jedem hinterher, haut jeden, auch Besuchern, in Haende und Beine, geht aber nie und nimmer in den Aussenhof zu den anderen Streunern und Freigaengern, geschweige denn ganz ins Freie.
Sie kann die anderen Katzen nicht leiden und die anderen Katzen koennen sie nicht leiden, weil sie halt auf alles einhaut.

Ansonsten muss ich selber sagen, dass wir in der gluecklichen Lage sind, relativ viel Katzenstuben fuer solch kleines TH zu haben, also man kann durchaus Zweier- bis Vierergesellschaften bilden und in der Regel klappt das mit dem Vergesellschaften immer sehr gut, wenn auch mitunter erst nach 2 oder 3 oder 4 Partnerwechseln. manche Katzen brauchen auch eine groessere Gruppe.

Aber in der Regel und zu Hause denke ich, sollte es fast immer klappen, eine Katze zu sozialisieren. Kommt halt aber auf recht viele Faktoren an, ob und wie gut das klappt.
Wobei man da im TH nun wieder groesseren Spielraum und mehr Moeglichkeiten hat. Schade, dass das nicht immer vor Vermittlungen ausgeschoepft werden kann (Zeit- und Personalmangel)
 
Hallo zusammen,
also mein Kater ist jetzt so um die 10, genau weiß ich das leider nicht...

In meinem konkreten Fall geht es um eine Katze die in der Gruppe agressives Verhalten entwickelt hat und eifersüchtig wurde weil er alle Aufmerksamkeit der Menschen wollte - kann man es ihm verübeln :reallysad:?
Die Frage die ich mir halt stelle ist, ob dem Spatz der Trubel einfach zu viel war und er von Grund auf eigentlich die Nähe zu Menschen braucht weil er von Grundwesen eher unsicher ist, oder aber ob er eher einfach ein unsozialer Raufbold ist der streitsüchtig ist weil er Spaß dran hat - so wie es das bei Menschen ja auch gibt.

Diese Antwort wird mir halt nie jemand geben können, es sei den evtl. ich lasse eine Tierkommunikation mit ihm machen?!

Meine Überlegung war auch schon ob man nicht auch mit Bachblüten viel erreichen könnte bei so einer verhaltensauffälligen Katze...

Aber wie gesagt, das ist die erste ZF die mir bevorsteht, idealerweise würde ich natürlich nach einer Katze schauen die gut sozialisiert und ein liebenswertes Wesen ist - mit dennoch einer gewissen Portion Selbstbewußtsein damit mein Kater sie nicht komplett unterbuttert, aber wo das Katzenherz hinfliegt, ne 😳
 
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Der Kater ist 1 bis 3 Jahre, von daher ganz gewiss kein Einzelkater.

Er kam ja auch Anfangs in der Katzengruppe der PS klar. Von daher müsste man schauen, was für ein Platz für ihn langfristig gut geeignet wäre. Wenn er zu einem Kater kommt, der gut sozialisiert ist und von Alter/Wesen/Carakter her gut zu ihm passt, wäre das eine ganz andere Grundlage, warum sollte man das nicht versuchen 🙂
 
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