Erst rollig werden lassen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Fieps

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19. November 2014
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325
Guten morgen,

Eine Freundin von mir hat eine vier Monate alte Katze, die sie in den nächsten zwei Monaten kastrieren lassen wollte. Nun ist es so, dass ihre Tierärztin sich dafür ausgesprochen hat, die Katze einmal rollig werden zu lassen.
Mir fiel die Kinnlade runter, ich habe ihr erzählt was ich davon halte und sie nervig rollige Katzen sind.
Ihre Tierärztin meinte, es sei besser für die Entwicklung der Katze.
Gibt es dafür Argumente?
 
A

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Dafür gibt es keine Argumente. Das ist eine absolut veraltete Ansicht.

Gib das hier mal deiner Freundin zu lesen.
 
Nein, es gibt nur DAGEGEN Argumente.😉

Ich verstehe die TÄ nicht. Allen voran die Gefahr der Gebährmutterentzündung, die durch Rolligkeit begünstigt wird...
 
Nein.

Blödsinn was sie sagt.
 
Nutze mal die Suchfunktion. Es gibt dazu schon gefühlte Millionen Threads.
 
Danke 🙂 Wir hatten uns halt unterhalten und ich hatte ihr gesagt, das ich nochmal nachfragen werde....dann geb ich ihr jetzt einfach die Daten von meiner Tierärztin 🙂
 
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Ich hab eine Frage und nutze jetzt mal diesen Thread.
Ich finde auch, dass Kastration unumgänglich und wichtig und nötig ist.

Aber: Wie kann eine OP, bei der im Kindesalter die hormonbildenden Keindrüsen entfernt werden, als völlig folgenlos für die weitere Entwicklung, das Wachstum und die Gesundheit angesehen werden?
Ich meine, das ist doch ein tiefgreifender Eingriff in den Hormonhaushalt des Tieres! Ich persönlich glaube nicht, dass das ohne jegliche Folge bleibt. Nichts desto trotz ist Kastration natürlich notwendig, darum geht es mir gar nicht.

Mich verwirrt nur, wie man blind davon ausgehen kann, dass sowas ohne Folgen bleibt. Und ob eine einzige Rolligkeit da was ändert glaub ich zwar auch nicht. Aber für Knochen (Osteoporose), Zähne (FORL), Wachstum (größere Körpergröße), Stoffwechsel (Neigung zu Übergewicht) gibt es ganz bestimmt Folgen. Alles andere wäre ja auch komisch.
Warum sollten Katzen da als Säugetiere völlig anders sein wie Menschen, bei denen diese Wirkungen vom Hormonwegfall ja super untersucht sind...
 
Also. Die Sexualhormone sind für den Körper einfach nicht so wichtig wie man denken mag. Der grossteil des Körpers reagiert da nicht drauf. Gegen Osteoporose hilft vor allem Bewegung. Wenn eine Katze rollig wird, ist sie zumindest im Jugendalter.
Die Vorteile überwiegen. Meine Katze hat nur knapp überlebt. Eben weil ich dachte: lieber ein bisschen später. Hieß dann Gebärmutter entzündet. Geplatzt im bauchraum. Nie wieder.
 
Mich verwirrt nur, wie man blind davon ausgehen kann, dass sowas ohne Folgen bleibt.
Such dir Studien zur Frühkastration heraus (wenn du schon von Kindesalter
sprichst).

Horzinek sagt z.B. , daß Mammatumore häufiger bei spät kastrierten Tieren auftreten und empfiehlt die frühe Kastration (Krankheiten der Katze, herausgegeben von Marian C. Horzinek, 4. Auflage).

Ansonsten kannst du mit Katzenbesitzern sprechen, deren Tiere mit 4 Monaten und älter kastriert wurden und dich nach den Folgen erkundigen.

Von "blind" kann keine Rede sein.

Aber für Knochen (Osteoporose), Zähne (FORL), Wachstum (größere Körpergröße), Stoffwechsel (Neigung zu Übergewicht) gibt es ganz bestimmt Folgen.
Welche Folgen soll was haben und warum?

Warum sollten Katzen da als Säugetiere völlig anders sein wie Menschen, bei denen diese Wirkungen vom Hormonwegfall ja super untersucht sind...
Synthetisieren Menschen Vitamin C?
Müssen sie Arachidonsäure zuführen?
Erkranken sie an Katzenseuche?
Wozu gibt es Tierärzte?

Dabei sind Menschen doch auch Säugetiere und Verdauung und Immunsystem funktionieren nach den selben Prinzipien.
Nur weil 2 Spezies zu den Säugetieren gehören und prinzipielle Vorgänge gleich sind, heißt das nicht, daß man alles von der nackten Art mit Daumen auf die fellige mit Schnurrhaar übertragen kann.

Außerdem solltest du in deine Überlegungen noch die sehr unterschiedliche Lebenserwartung einbeziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Demnach führt die Kastration bei Katzen zu einer Gewichtszunahme um mehr als das Dreifache, während diese Neigung bei Hunden offenbar maßgeblich vom Alter zum Zeitpunkt der Kastration abhängt. So scheinen frühkastrierte Hunde im Vergleich zu spätkastrierten ein geringeres Risiko für Übergewicht zu haben. Bei Katern kommt zur starken Neigung von Übergewicht noch ein 2-9-fach erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus nach der Kastration hinzu. Das Risiko steigt aber auch bei Rüden nach der Kastration an, während die Kastration von Hündinnen mit Diabetes mellitus ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist."

" Besonders entscheidend ist das Alter zum Zeitpunkt der Kastration für das Knochenwachstum. Eine Kastration vor der Pubertät verzögert den Fugenschluss und es entwickelt sich ein dysproportionierter Hochwuchs. Auch hier ist am stärksten der Kater betroffen."


Quelle: Reichler, I. (2009). Auswirkungen der Kastration auf den Stoffwechsel, den Bewegungsapparat und die Tumorgenese. 55. Jahrestagung der DGK-DVG in Berlin


Die Ursache (Ätiologie) der FORL ist immer noch nicht endgültig geklärt. Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass es sich um eine Störung des Calcium-Gleichgewichts im Körper handelt. Die Erkrankung tritt bei verminderter Calciumaufnahme oder niedrigem Calcium/Phosphor-Verhältnis in der Nahrung gehäuft auf. Hierdurch wird eine vermehrte Bildung von aktiviertem Vitamin D3 (1,25-dihydroxycholecalciferol) ausgelöst, welches zu einer Mobilisierung von Calcium und Phosphor aus den Hartsubstanzen führt. Auch hormonelle Störungen (z. B. die Hormonumstellung nach einer Kastration mit Osteoporose) können beteiligt sein.

Quelle: das gute alte Wiki

Zum Thema Kastration gibts nen ganzen Haufen wissenschaftlicher Untersuchungen, leider sind die meisten an Hunden gemacht. Nichts desto trotz gibts auch einige zu Katzen. Und ich glaub schon, dass Hormone auf den ganzen Körper wirken, wie sonst erklärt man sich die Verhaltensänderungen nach Kastration, fehlendes markieren, weniger streunen etc.

Ich bin total für Kastration, sehe auch die ganzen Vorteile, finde es aber trotzdem komisch, wenn man ausschliesst, dass es auch negative Folgen geben könnte.
 
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"Demnach führt die Kastration bei Katzen zu einer Gewichtszunahme um mehr als das Dreifache
Da wäre interessant, wie der Satz zuvor lautet bzw. die Argumentation.
Wonach demnach?

Fragt sich bei welchen Katzen. Bei Freigängern ist eine Gewichtszunahme schlüssig erklärbar, da sich ihr Revier verringert und damit die Bewegung, um es zu überwachen. Auch Raufereien und Weglaufen nehmen wohl ab.

Daß Tiere, die übergewichtig sind, auch ein höheres Diabetes-Risiko haben, scheint mir auch logisch.
Allerdings spielt da IMO die mehr oder weniger qualitative Ernährung, aber auch, was immer mehr ins Katzenfutter kommt, eine Rolle.

Bei Wohnungskatzen kann ich dir sagen, daß sich von allen meinen kastrierten Katern (die durchschnittlich mit 6 Monaten unters Messer kamen) nur 2 einen Speckbauch zugelegt haben, wobei ich da mehr den Leckerli und mir die Schuld gebe.

Weder FORL noch Diabetes ist zwangsläufig aufgetreten.

Es gab auch keine Kleinwüchsigkeit und keinen Hochwuchs.

Die Ursache (Ätiologie) der FORL ist immer noch nicht endgültig geklärt.
Das weiter unten dann noch "auch" und "könnte" steht, macht das ganze doch recht wacklig.

Ich bin total für Kastration, sehe auch die ganzen Vorteile, finde es aber trotzdem komisch, wenn man ausschliesst, dass es auch negative Folgen geben könnte.
Eben - könnte .. 🙂

Natürlich hat der geänderte Hormonhaushalt Auswirkungen, aber gegen eine frühe Kastration spricht in meinen Augen nichts.

Aber selbst wenn wirklich alles so wäre, wie du anführst, dann dürfte man ja gar nicht kastrieren, auch nicht nach der Geschlechtsreife.

Und dann wird es schlicht und ergreifend zu einer Aufwand-Nutzen-Frage.

Wenn du mit mehreren potenten Tieren in einer reinen Wohnungshaltung leben möchtest, wenn du Pyometra und Tumor als weniger schlimm bewertest als Übergewicht und FORL, dann kastriere nicht.
Weder früh noch spät.

Wenn du weißt, wohin mit dem Nachwuchs der Freigänger und auch hier die möglichen gesundheitlichen Folgen von Kastration vs. Nichtkastration abwägst, dann kannst du eine entspr. Entscheidung treffen.

Oder du weichst auf Sterilisation aus.

IMHO sind die Argumente dagegen ebensowenig überzeugend wie für dich die Argumente dafür.
Es bleiben dann also nur die handfesten Vorteile für den Mensch, nämlich sichere Verhinderung von Nachwuchs und einfachere Haltung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will doch gar nicht gegen Kastration argumentieren.
Es geht mir eigentlich nur darum, warum mögliche negative Folgen völlig negiert werden.

Genauso wenig wie jede unkastrierte Katze an Gesäugetumoren stirbt, hat jede kastrierte Katze Übergewicht.

Ich mag nur die extrem einseitige Betrachtungsweise nicht.

Und natürlich sind meine Miezen kastriert. Beziehungsweise die dritte wird am 21.1. kastriert. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Kastration nicht nur positive Auswirkungen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm. Magst du mir noch einmal ganz klar die negativen Aspekte aufzählen?
 
Sexualhormone wirken auf:
>das Längenwachstum (Wachstumsfugen schliessen sich später, Mensch/Tier wird größer)
>den Stoffwechsel (Neigung zur Gewichtszunahme, Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen)
>die Knochen- und Zahnmineralisierung (Osteoporose, evtl. Resorptive Zahnhals
-/Wurzelläsionen)
>die Psyche

und vermutlich noch an 100 anderen Stellen.

Nichts desto trotz Überwiegen natürlich auch aus meiner Sicht die Vorteile der Kastration bei weitem. Die Stichwörter dazu wurden von anderen schon genannt.
Trotzdem find ichs komisch zu behaupten, es gäbe keinerlei negative Folgen. Wenn auch bestimmt nicht bei 100% der Tiere.

Und deswegen hab ich hier gefragt, wie das gesehen wird. Und meine Antwort mehr oder weniger auch bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sexualhormone wirken auf:
>das Längenwachstum (Wachstumsfugen schliessen sich später, Mensch/Tier wird größer)
>den Stoffwechsel (Neigung zur Gewichtszunahme, Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen)
>die Knochen- und Zahnmineralisierung (Osteoporose, evtl. Resorptive Zahnhals
-/Wurzelläsionen)
>die Psyche

und vermutlich noch an 100 anderen Stellen.

Nichts desto trotz Überwiegen natürlich auch aus meiner Sicht die Vorteile der Kastration bei weitem. Die Stichwörter dazu wurden von anderen schon genannt.
Trotzdem find ichs komisch zu behaupten, es gäbe keinerlei negative Folgen. Wenn auch bestimmt nicht bei 100% der Tiere.

Und deswegen hab ich hier gefragt, wie das gesehen wird. Und meine Antwort mehr oder weniger auch bekommen.

Ich sehe es genauso wie du.
Folge für mich ist, dass ich so spät wie möglich kastriere, heißt mit 6-8 Monaten.
Trotzdem hat es natürlich immer noch negative Auswirkungen, es gibt nur leider einfach keine Alternative.

Frühkastrationen (mit 3-4 Monaten) halte ich im Tierschutz unter wenigen, bestimmten Voraussetzungen für leider notwendig, lehne ich aber als pauschale Empfehlung ab.

Bei meiner Hündin wurde nach der (vermutlich) ersten Läufigkeit kastriert, ihr geht es bisher prima damit, würde ich, falls notwendig, bei einer Hündin wieder genauso machen.
 
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