Erster Freigang für Senioren?!

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Saraleah

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29. Mai 2017
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Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und brauche mal ein paar Meinungen zu einer Frage mit der ich mich schon recht lange rumschlage.

Meine zwei Seniorinnen (15 Jahre) sind im Dezember zu mir in ein Haus mit Garten gezogen. Nach meiner Trennung im letzten Jahr war das alles nicht geplant, insofern konnte ich die Umgebung nicht auf die Katzen ausrichten...
Bislang waren sie Wohnungskatzen. Eigentlich hatten mein Mann und ich uns darauf geeinigt, die beiden auf jeden Fall rauszulassen sobald es mal möglich ist, da die Wohnungshaltung für sie trotz aller Spielangebote erkennbar langweilig ist/war.
Jetzt kämpfe ich gerade sehr mit der Thematik, da ich nach der langen Zeit doch große Angst habe dass den beiden etwas passieren könnte.

Das Haus in dem ich lebe hat einen großen Wintergarten, so dass eine komplette Haushälfte nur aus Glas ist. Anders als vorher sehen die Katzen also alles was draußen passiert. Gerade jetzt im Sommer bin ich fast immer draußen, was vor allem Ronja ganz verrückt macht. Sie will immer bei ihren Menschen sein und läuft am Glas entlang wie ein Zoo-Tier, kratzt und miaut.
Leider ist der Wintergarten auch schlecht zu lüften, was dafür sorgt dass es bereits um 11 mal locker 40 Grad warm ist. Darunter leiden wir alle, auch die Katzen (die ja aus unerfindlichen Gründen immer da liegen wo es am heißesten ist 😉). Die Türen öffnen zu können wäre also echt wichtig auf Dauer. Auch wegen Gästen sind diese Türen ein Problem, da mancher Mensch trotz 1000 Hinweisen vergisst, diese zu schließen... Handwerkerbesuche oder Feiern jeglicher Art sind somit "riskant" und bedürfen viel Kontrolle meinerseits. Mal ganz abgesehen von der verminderten Lebensqualität für uns, im Sommer ein "offenes" Haus zu haben.

Soviel zu unserer derzeitigen Situation. Eigentlich ist es fast unausweichlich dass die beiden rausgehen. Sie sind auch wirklich wild drauf rauszugehen, lauern an den Türen und schauen stundenlang raus. Sie sind auch beide schon ein paar Schritte draußen gewesen (ungeplant), und ich möchte das gern kontrolliert durchführen und nicht riskieren, dass eine mal wirklich auswischt.

Wir würden eine Katzenklappe mit Chiperkennung einbauen, die nachts gesperrt werden kann. Geimpft werden müssen sie natürlich noch, aber die Tierärztin sieht da kein Problem.
Folgende Probleme habe ich eigentlich:

1. Das Alter. Wie gefährlich ist es, solch unerfahrene Katzen jetzt noch rauszulassen? Wie groß ist die Gefahr eines Unfalls wegen mangelnder Erfahrung/Angst vor Autos/ Reaktionsvermögen?
Beide sind übrigens noch sehr fit.

2. Die Umgebung. Unser Garten ist etwa 400 m² groß. Er ist umgeben von Gärten, die von zwei Häuserreihen eingefasst sind. In die eine Richtung befindet sich eine größeren Straße, die auch laut ist. Auf der anderen Seite ist eine Spielstraße, dann wieder Gärten und ein Friedhof. In unserer Straße gibt es sehr viele Freigänger, viele auch schon sehr alt.
Wie groß die Gefahr ist, dass die beiden auf die Straße laufen kann ich nicht einschätzen. Beide sind eher ängstlich. Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass sie zur lauten Straße laufen (und nachts wären sie ja hoffentlich drinnen). Außerdem ist die Häuserfront auf der Seite fast geschlossen, so dass es überhaupt nur ein Tor gibt über das sie da hinkommen würden. Auch gibt es Hunde in manchen Gärten.
Irgendwie hätte ich die Hoffnung, dass ihnen der Garten in ihrem Alter vielleicht reicht?! Beide sind nicht sonderlich aktiv, gerade Elvis liegt am liebsten und schläft. 😉
Ach, und wir haben einen Teich. Allerdings mit Steg drum herum. Rausklettern sollte eigentlich machbar sein.

3. Die Rasse. Ronja ist ein Maine-Coon-Mischling und sehr hübsch. Muss man sich da Sorgen machen?

4. Gefahren in der Nachbarschaft. Gift, Giftpflanzen, mobile Swimmingpools im Sommer, all das erscheint mir gerade wie die absoluten Todesfallen. Wie weit geht da die Paranoia?!

Insgesamt finde ich es wahnsinnig schwierig, Risiken und Vorteile gegeneinander abzuwägen. Gerade im Moment fühle ich mich wie ein Tierquäler, weil ich die Katzen drinnen halte.
Andererseits kann ich die Gefahren nicht wirklich einschätzen und habe auch Angst, dass ich mit der Unsicherheit Schwierigkeiten hätte. Am liebsten will ich die beiden beschützen, aber es sind halt auch Katzen, und die Zeichen dass sie draußen glücklicher wären sind eindeutig... 🙁

Vielleicht kann mir ja einer von euch etwas weiterhelfen. Diese Entscheidung zu treffen ist echt wahnsinnig schwierig. Ich bin recht sicher dass wir alle mit dem Freigang glücklicher wären, habe aber furchtbare Angst vor möglichen Konsequenzen. Die Entscheidung vertage ich schon seit Monaten.
Für den einen oder anderen Ratschlag wäre ich echt dankbar!

Das ist jetzt recht lang geworden. Ich hoffe das ist ok. Danke schon mal und liebe Grüße,
Lea
 
A

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Hat der Garten einen Zaun? Was für einen Zaun? Vielleicht wäre ja der Zaun Katzensicher zu machen, so das sie nur in den Garten raus können.
Vermutlich würde ihnen das reichen, wenn sie bisher nur in der Wohnung gelebt haben.

Aber wenn ich im Garten bin und die Katzen können nur rausgucken, das finde ich auch schade und ist für mich tatsächlich das Hauptargument für Wohnungskatzen für mich persönlich.

Ansonsten kannst du es nur ausprobieren. Eigentlich denke ich, in dem Alter sind sie eh ruhiger, da gehen sie nicht mehr so weit weg. Aber wissen kann man es leider wirklich nicht vorher.
 
Grüß dich, willkommen hier im Forum!

Ich habe meine frühere Katze mit neun Jahren in den Fragen entlassen, und sie ist damit wunderbar zurecht gekommen
Allerdings ist es hier auf dem Dorf recht ruhig, was den Autoverkehr angeht
Du musst sie auf jeden Fall auch chippen und beim Haustierregister Tasso registrieren lassen

Ich würde auch Fotos von den Katzen machen und sie bei den Nachbarn vorstellen. Dann ist es oft leichter, wenn die wissen wo die Tiere hin gehören

Hier noch das

Begrüssungspäckchen für Forums- und Katzenanfänger

Vielleicht steht da noch was hilfreiches drin 🙂
 
Erstmal danke euch beiden! 🙂

Starfairy, wir haben zwar einen Zaun, aber der ist an keiner Stelle ausgerüstet um katzensicher zu sein. Teilweise ist er ausgesetzt, es gibt angrenzende Bäume und Mauern. Gerade da müssten wir wohl in eine Höhe gehen, die den Nachbarn nicht gefallen würde... Ich hatte das auch schon angedacht, aber wieder verworfen.
Mein Gefühl ist, dass insbesondere Ronja sich nicht mehr wohl fühlt mit ihrem Hauskatzen-Dasein. Elvis ist anders. Der findet das Draußen zwar spannend, drängelt aber nicht. Ronja hängt immer an der Tür. Das schmerzt einen schon sehr. Jetzt im Sommer gibt es Tage, an denen ich sie nur nachts sehe (wo sie mich dann nicht schlafen lässt vor lauter Schmuserei), weil ich ansonsten draußen bin. Das ist echt blöd für so eine menschenbezogene Katze.

Ottilie, danke für die Tips. Gechippt sind sie schon. Das mit den Nachbarn ist eine gute Idee. Dann bekommen die auch direkt einen kleinen Bezug.

Würdet ihr den ersten Freigang direkt durch die Katzenklappe versuchen?

Gruß,
Lea
 
Meine erste Katze war auch eine Wohnungskatze bis wir unser Haus gekauft haben. Ich habe sie an Geschirr und Leine erst einmal rumgeführt damit sie sich an Geräusche und Düfte gewöhnt. Nach einer Woche ließ ich sie dann frei im Garten unter Beobachtung und dann durfte sie allein den Garten erkunden. Im übrigen bewegen sich doch auch Kastrierte nicht so weit.
 
Mein jüngster Kater kam hier vor zwei Jahren in den Freigang, er war damals zwei und sehr scheu
Ich habe ihm immer die Haustür offen gelassen und er ist anfangs da auf der Schwelle gesessen, um beim kleinsten Geräusch im Haus zu verschwinden
Das ging die ersten zwei Wochen so
Das direkte ins Haus flüchten können hat ihm glaube ich gut getan
Die Klappe hat er erst später genutzt
 
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Mein Kater ist seit ca. zwei Wochen Freigänger (siehe mein Thread "ehemaliger-stubentiger-jetzt-freigaenger-stress-mit-der-nachbarskatze").

Er ist jetzt acht Jahre alt, hat aber als Kitten wohl ein paar Wochen draußen gelebt.

In der Stadt war es mir auch zu gefährlich, aber hier auf dem Dorf wollte ich ihm das nicht vorenthalten. Auch wenn er in der Wohnung nur am Fenster saß und nie wirklich Ausgang gefordert hat, habe ich gesehen, dass er doch gerne mal draußen jagen wollte.

Klar mache ich mir auch gelegentlich Sorgen und habe im Vorfeld das Für und Wider abgewägt. Aber wenn etwas passiert, dann passiert es eben. Und wenn ich sehe, wie glücklich er draußen überall schnuppert, lauscht und sich durch die Büsche schleicht, weiß ich, dass die Entscheidung richtig war. Das allgemeine Lebensrisiko haben wir alle, ich würde ja auch nicht auf das Autofahren verzichten, weil es immer mal schwere Unfälle gibt. 😉
 

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