Fenstergitter - unser Patent zum Nachmachen :)

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Jemima

Jemima

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13. Oktober 2015
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Hallo Ihr lieben,

mal was für die Bastler. Wir haben unser Fenstergitter am WE eingebaut. Und da alles super geklappt hat und die Katzenbengel total happy damit sind, unser Patent mal im Detail. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen :zufrieden: Prinzip ist, dass der Rahmen am Außenfenster sitzt, nichts gebohrt oder zerstört werden soll und das ganze dauerhaft drinbleiben kann.

Voraussetzung ist leider ein 3D-Drucker. Aber die Dinger trifft man ja immer öfter mal an.


Schritt 1: Eckteile austüfteln und ausdrucken. Hat ein paar Versuche gebraucht, aber dann sahen die so aus:






Schritt 2: Aluprofile besorgen und einstecken



Schritt 3: Drahtgitter mit Kabelbindern befestigen



Schritt 4: ab ins Fenster damit und noch selber konstruierte Klipse rundrum befestigen, damit das gute Stück nicht nach innen fällt. Die Klipse drucken wir noch mal neu in weiss. Die sind von außen noch recht auffällig.





Fertig 😎 mal von außen und von innen:




Und die zwei Katzenbengel, die - bis mir da eine gemütliche Lösung zum Rumlümmeln für die zwei eingefallen ist - zu Erdmännchen werden :yeah: Die zwei sind hin und weg.



Materialwert für ein Fenster knapp über 20,- Euro.
 
A

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Tolle Idee, sieht echt prima aus. 🙂
 
Hab zwar keine Ahnung wie das mit einen 3D Drucker umgesetzt wird aber deine bzw. eure Idee ist der Hammer !!!

Sowas suche ich !!
 
Ho, ich bin begeistert!
So einen Rahmen kann man nicht zufällig demnächst käuflich bei euch erwerben? 😀
 
Bei einer Bestellung wär ich auch dabei 🙂
 
Das sieht großartig aus!

Ich würde sofort einen oder zwei Sätze Winkel und Klipse bestellen 😱
Überleg es Dir mal, kannst ja PN schreiben ;P

LG
Caro
 
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Das ist eine tolle Idee! Ich hätte auch Interesse an einem Exemplar 😀
 
Der Erfinder verweigert leider die Massenproduktion 😉
 
Schade, obwohl ich das auch verstehen kann..

Glaube er würde ne Menge Aufträge bekommen !

Kann man sowas nicht irgendwo in Auftrag geben ?
 
Das sieht nach einer clever gelösten Konstruktion aus.
 
Wow, das ist ja toll :wow:
Aber man braucht doch nicht nur den 3D-Ducker, man braucht doch mindestens auch ein CAD-Programm und die Kenntnisse dazu, um das entspechende Bauteil für den Drucker zu zeichnen, oder?
Wie siehts mit der Stabilität aus? 3D-Druck soll ja längst nicht so stabil sein wie klassische Spritzgussteile und da lastet doch ein ziemlicher Druck drauf, oder?
 
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na klar. Datensatz jibbet bei Bedarf gerne frei Haus :zufrieden:

Bis die Teile wirklich stabil waren, hat es in der Tat gedauert. Aber hier mal was breiter, da mal ein Steg. Dann noch ein neues Material. Und nu isses schick. Die halten gut was aus. Die entsprechende Software gibt es - glaub ich - kostenlos dazu. Viele Vorlagen zum Download auch. Da kann man sich reinfummeln.

Guckt mal. Das Ding hier ist auch selber gedruckt. 😎

25345373lc.jpg



Ich warte auf den Tag, wo die Teile 1A-Schuhe ausspucken :pink-heart:
 
ich kann die Bilder nicht sehen (obwohl bei pic-Dingens angemeldet) :reallysad: :reallysad: :reallysad:
 
Wie wird's gemacht...

Na gut. Weil Ihr Euch so lieb für meine kleine Stümperei interessiert, sage ich jetzt auch mal selbst was dazu.

Die Software.
Es stimmt. Die Teile habe ich mit einem 3D-Konstruktionsprogramm entwickelt. Benutzt habe ich die freie Software Freecad. Die läuft auf Windows, Linux und Mac. Kann also jeder nutzen.

In Freecad werden die Teile konstruiert und als STL-Dateien exportiert. Das ist der erste Schritt. Jetzt muss diese Datei noch in eine Datei umgewandelt werden, mit der ein 3D-Drucker arbeiten kann. Meist gibt es die passende Software zum Drucker dazu. Ich persönlich drucke auf einem Drucker namens "Ultimaker 2"; die Konvertierungs-Software ist ebenfalls frei und heißt "Cura". (Kann man auf www.ultimaker.com herunter laden; Läuft auch auf Windows, Linux und Mac.)

Cura unterstützt nicht nur Ultimaker-Drucker und arbeitet mittlerweile ganz ordentlich. Hier importiert man die oben erwähnte STL-Datei, stellt die passenden Druckparameter ein und erzeugt die gcode-Datei für den Drucker. Mit dieser Datei kann der Drucker direkt loslegen. Hört sich kompliziert an, ist aber im Grunde sehr einfach. 🙂

Das Material.
Ich habe mich am Ende für ABS entschieden. PLA ist zwar beim Druck sehr viel umgänglicher, aber ab Temperaturen so um die 50°C wird es weich und beginnt, sich zu verformen. Ich weiß nicht, ob das im Sommer, wenn die Sonne direkt auf's Fenster bennt, passieren kann. Also, wie gesagt, habe ich alles mit dem auf dem Drucker etwas zickigen ABS gedruckt. ABS bleibt bis zu Temperaturen von etwa 80°C formstabil. Ob das genügt, wird sich bald zeigen. Ich denke mal, wenn Jemima nichts dazu schreibt, ist ABS ok.

Wichtig für den Druck von ABS ist ein beheizbarer Drucktisch und ein geschlossener Druckraum. Ich beklebe den Drucktisch wegen der besseren Haftung mit Polyimid-Klebeband. (Wer dazu Tips braucht, kann mich ruhig anschreiben. 🙂 )

Meine wichtigsten Druckparameter:
Drucktisch-Temperatur: 90°C
Drucktemperatur: 242°C
Druckgeschwindigkeit: 25mm/s
Lüfter: aus
Fülldichte 22%
Schichtdicke: 0.08mm
Düsen-Durchmesser: 0,4mm

Das kann natürlich von Drucker zu Drucker variieren. Ich war am Ende mit dem Ergebnis zufrieden.

Die Teile.
Jemima hat ja genügend Bilder gezeigt. Der Streg um die Haltewinkel herum ist noch etwas zu breit. Dadurch gibt es beim Einsetzen des Rahmens ins Fenster ein paar kleine Problemchen. Geht aber. Ich denke, wer das nachbauen möchte, muss ohnehin für sich passend noch etwas an den Konstruktions-Maßen schrauben. Ich habe keine Ahnung, wie gut die Maße von handelsüblichen Fensterrahmen standardisiert sind.

Ich habe eine leicht herauszubrechende Stütz-Konstuktion in die Hohlräume der Haltewinkel konstruiert. So lassen sich alle vier Wände seht ordentlich drucken.

Wer die Dateien haben möchte, schreibe mich einfach an. Ihr könnt alles haben. Die Konstruktions-Dateien gibt's im Freecad-eigenen FCStd-Format. (Von dort kann man das zur Not auch in ander Formate umwandeln. Probiert's einfach aus.) Ihr könnt auch die stl-Dateien haben. Der G-Code für den Drücker wird Euch wohl nur etwas nützen, wenn Ihr auch mit einem Ultimaker 2 druckt.

Das Drahtgitter gibt's im Baumarkt. Kostet nicht viel und lässt sich mit einer Hand-Blechschere sehr einfach zuschneiden.

Die Alu-Profile habe ich bei Gemmel-Metalle geholt: 10x10mm Vierkantrohr, Wandstärke: 1mm. Bei Jemimas Fenstern reichen die vollkommen. Wer sehr große Fenster hat, wird wohl auf stärkere Kaliber zurückgreifen müssen.

Jo. Das wars erstmal von mir. Fragt ruhig, wenn Ihr irgendwas nicht wisst. 😉

P.S.
Die Stabilität der Teile ist übrigens erstaunlich hoch, wenn man mit der richtigen Drucktemperatur und -geschwindigkeit arbeitet. ABS ist, was die mechanischen Eigenschaften betrifft, ungefähr vergleichbar mit dem Kunststoff von Lego-Bausteinen.
 
Also erstmal: die Idee finde ich super, nachfolgendes soll keine Kritik sein.

Welchen Vorteil hat es genau, ob man nun selbst gedruckte "Eckteile" nimmt oder z.B. einfach Winkelstücke aus dem Baumarkt? Oder noch einfacher: Vorgefertigte Alu-Fliegengitter, die es inzwischen ja auch in extra schmal gibt und einfach ins Fenster eingeklemmt werden können? Da wären wir dann beim Punkt Kosten, ich stelle mir den 3D-Druck gar nicht so günstig vor, wenn man jetzt nicht gerade zufällig ^^ sowas daheim hat.

Wie werden denn die Halterungen (Clipse) an dem Fenster befestigt? Irgendwie kann ich das auf dem Bild nicht erkennen, wenn ich ehrlich bin. Hier auch kein kleben oder bohren?
 
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Na gut. Weil Ihr Euch so lieb für meine kleine Stümperei interessiert, sage ich jetzt auch mal selbst was dazu.

Die Software.
Es stimmt. Die Teile habe ich mit einem 3D-Konstruktionsprogramm entwickelt. Benutzt habe ich die freie Software Freecad. Die läuft auf Windows, Linux und Mac. Kann also jeder nutzen.

In Freecad werden die Teile konstruiert und als STL-Dateien exportiert. Das ist der erste Schritt. Jetzt muss diese Datei noch in eine Datei umgewandelt werden, mit der ein 3D-Drucker arbeiten kann. Meist gibt es die passende Software zum Drucker dazu. Ich persönlich drucke auf einem Drucker namens "Ultimaker 2"; die Konvertierungs-Software ist ebenfalls frei und heißt "Cura". (Kann man auf www.ultimaker.com herunter laden; Läuft auch auf Windows, Linux und Mac.)

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:omg::omg:

Männer darf man sowas echt nicht fragen. Herr Astado!!!!!!! :omg::omg:
 

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