Findelkater glücklich machen

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findelkater

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5. November 2020
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Guten Morgen!

Kurz zu meinem kleinen Zwerg: gefunden haben wir ihn am 26. September an einem regnerischen Tag. Halb erfroren, abgemagert, fauchend und vor allem sehr hungrig. Wir entschieden uns ihn nicht ins Tierheim zu bringen (sind ja meist voll), sondern den Fund nur dort anzuzeigen. Gemeldet hat sich bis heute niemand. Die nächste Zeit hatten wir gut mit ihm zu tun: Katzenpilz, Katzenschnupfen und Ohrenmilben hatte er von draußen mitgebracht. Der Schnupfen hat bis heute noch leichte Nachwehen.

Nach ewigem hin und her und Diskussion mit meinem Freund steht nun fest: er darf bleiben 🙂 War auch nur sinnvoll, immerhin hat sich der kleine bei uns schon voll eingerichtet (2 Katzenklos, Kratzbretter, Spielzeug, Schlafplätze etc.) und sich vor allem in mein Herz geschmust, auch wenn ich eigentlich immer Hundeverfechter war. So schnell kann´s gehen 😀

Soweit geht es ihm gut, er ist jetzt 12 Wochen alt und lebt wie die Made im Speck und wird eigentlich rund um die Uhr gekuschelt und bespielt, er frisst auch sehr gut und schiebt mittlerweile auch einen kleinen Kugelbauch mit sich rum. Trotzdem ist er meine erste Katze und ich möchte gerade bei einem Kitten nichts falsch machen, damit ich nicht hinterher eine missgelaunte Kratzbürste im Hause habe hihi.

Deshalb folgende Fragen:

1. Welches Vorgehen ist nun sinnvoll bezüglich: Impfungen, Kastration etc. (entwurmt wurde er)? Wie regelmäßig sollten Wohnungskatzen entwurmt werden?

2. Es ist geplant, einen Spielgefährten für ihn aufzunehmen? geplant ist derzeit eine etwa gleich alte Katze mit ähnlichem Temperament. Sollten die beiden vor der Zusammenführung durch ein großes Blutbild auf ansteckende Krankheiten getestet werden?

3. Er hat noch einige Unarten, wie etwa das Spielen mit den Händen (und Füßen, aber das stört weniger). Bisher erziehen wir ihn dahingehend so, dass er sobald er anfängt in die Hände zu beißen mit einem Lauten "NEIN" zurechtgewiesen und dann erstmal ignoriert wird.

4. Wie handhabt ihr die Fütterung mit Nassfutter? Wir stellen rund um die Uhr Futter bereit. Leider trocknet das Nassfutter ja schnell aus. Ich stelle deshalb Morgens und Abends nochmal frisches hin, wenn noch Reste drin sind. Soll ich dies weiterhin so handhaben?

Ich freue mich über viele Tipps und Anregungen!
LG

die frischgebackene Katzenmutti

hier unser kleiner am 26. September und am 21. Oktober 🙂
 

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Deshalb folgende Fragen:

1. Welches Vorgehen ist nun sinnvoll bezüglich: Impfungen, Kastration etc. (entwurmt wurde er)? Wie regelmäßig sollten Wohnungskatzen entwurmt werden?

2. Es ist geplant, einen Spielgefährten für ihn aufzunehmen? geplant ist derzeit eine etwa gleich alte Katze mit ähnlichem Temperament. Sollten die beiden vor der Zusammenführung durch ein großes Blutbild auf ansteckende Krankheiten getestet werden?

3. Er hat noch einige Unarten, wie etwa das Spielen mit den Händen (und Füßen, aber das stört weniger). Bisher erziehen wir ihn dahingehend so, dass er sobald er anfängt in die Hände zu beißen mit einem Lauten "NEIN" zurechtgewiesen und dann erstmal ignoriert wird.

4. Wie handhabt ihr die Fütterung mit Nassfutter? Wir stellen rund um die Uhr Futter bereit. Leider trocknet das Nassfutter ja schnell aus. Ich stelle deshalb Morgens und Abends nochmal frisches hin, wenn noch Reste drin sind. Soll ich dies weiterhin so handhaben?

1. Die Grundimmunisierung besteht bei Katzen aus drei Impfungen. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von vier Wochen und die dritte dann 12 Monate später. Wie gestern schon geschrieben, sollten aber erst die Schnupfensymptome abgeklärt werden, da man kranke Katzen nicht impft. Ich persönlich entwurme meine Wohnungskatzen überhaupt nicht. Bei Verdacht würde ich über drei Tage hinweg Kotproben sammeln und auf Parasiten untersuchen lassen.
Kastrieren kann man junge Katzen bereits ab einem Alter von 7-8 Wochen, aber in Deutschland ist es recht schwierig einen Tierarzt zu finden, der Frühkastrationen durchführt. Ich würde euch aber empfehlen euch darum zu bemühen, dass der Kleine spätestens mit 5 Monaten kastriert wird sofern er gesund ist. Außerdem wäre es sehr sinnvoll den Kater zu chippen und bei Tasso zu registrieren, falls er irgendwann durch einen unglücklichen Umstand aus der Wohnung entwischen sollte. Durch den Chip erhöht sich die Chance, dass er identifiziert und zurückgeführt werden kann.

2. Ein großes Blutbild ist nicht unbedingt notwendig. Es reicht wenn beide Katzen auf FeLV und FIV getestet werden. Am besten schaut ihr euch im Tierschutz nach einem zweiten kleinen Katerchen um, der bereits komplett geimpft und getestet ist.

3. Diese "Unarten" sind typisch für Einzelkitten. Normalerweise sollte sich dieses Verhalten besser sobald ein Spielkamerad für Findus bei euch eingezogen ist. Bis dahin ist es aber sehr wichtig, dass ihr weiterhin konsequent sein und dieses Verhalten nicht bestärkt. Das macht ihr aktuell also schon ganz richtig.

4. Gegen das Austrocknen hilft es wenn man ein wenig Wasser über das Nassfutter gibt. Bei uns wird der Napf meistens ca. 3 mal am Tag neu aufgefüllt. Alternativ kannst du dir auch mal chipgesteuerte Futterautomaten ansehen (z.B. SureFeed).
 
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Danke, dass du dir wieder die Zeit genommen hast so eine ausführliche Antwort zu schreiben! @bohemian muse

Dann sind wir ja schon auf einem guten Weg 😊 meinst du es wäre auch möglich eine Katze statt einen Kater aufzunehmen? Ein Bekannter hat ein schwarzes Einzelkitten, ebenfalls ein Findling. Sie scheint auch ein ähnliches Temperament zu haben.
 
Danke, dass du dir wieder die Zeit genommen hast so eine ausführliche Antwort zu schreiben! @bohemian muse

Dann sind wir ja schon auf einem guten Weg 😊 meinst du es wäre auch möglich eine Katze statt einen Kater aufzunehmen? Ein Bekannter hat ein schwarzes Einzelkitten, ebenfalls ein Findling. Sie scheint auch ein ähnliches Temperament zu haben.

Möglich ist es durchaus. Es gibt auch Katze-Kater-Pärchen, die sich gut verstehen. Grundsätzlich sollte man aber im Kopf behalten, dass es vor allem im Laufe der Pubertät zu Problemen kommen kann wenn man einen raufigen Kater und eine eher mädchenhafte Katze hat, die lieber fangen spielen möchte anstatt sich zu prügeln.
Ich vermittle Kitten aus diesem Grund wenn möglich immer in gleichgeschlechtlichen Pärchen, um das Risiko zu minimieren.
 
Ok alles klar. Bezüglich des Tests hat meine TAin zwar gesagt, dass man diesen machen kann. Sie es aber nicht als praktikabel erachtet, da ein positives Testergebnis keine Indiz gibt, dass die Krankheit auch ausbricht und dies nur bei wenigen positiven Katzen der Fall ist. Sie sagt sie macht es natürlich trotzdem, wenn ich auf Nummer Sicher gehen will.

hast du deine Katzen vorher testen lassen?🤨 @bohemian muse
 
Ok alles klar. Bezüglich des Tests hat meine TAin zwar gesagt, dass man diesen machen kann. Sie es aber nicht als praktikabel erachtet, da ein positives Testergebnis keine Indiz gibt, dass die Krankheit auch ausbricht und dies nur bei wenigen positiven Katzen der Fall ist. Sie sagt sie macht es natürlich trotzdem, wenn ich auf Nummer Sicher gehen will.

hast du deine Katzen vorher testen lassen?🤨 @bohemian muse

Diese Aussage deiner Tierärztin finde ich etwas seltsam.
Besonders FeLV ist hochansteckend und die Lebenserwartung infizierter Katzen liegt durchschnittlich bei maximal 3-5 Jahren. Aus diesem Grund würde ich nie eine ungetestete Katze in unsere Gruppe integrieren.
Selbst meine Pflegekitten werden vor der Vermittlung alle auf FeLV und FIV getestet, weil ich es sehr wichtig finde die Verbreitung dieser Krankheiten so weit wie möglich einzudämmen.
 
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Ich habe es blöd formuliert: es ging glaube ich darum, dass sie nicht wollte, dass ich mich durch einen positiven Test auf die FIP verursachenden Viren nicht davon abhalten lassen soll mir ein zweites Kitten zu holen. Auf FIV hatte sie sich da eher weniger bezogen. Hatte aber in ihrer Laufbahn bisher nur eine Katze mit FIV.

Ich werde ihn auf jeden Fall testen lassen. Bin sowieso eine Helikopter Katzenmama und da möchte ich auf Nummer sicher gehen! Bringt ja auch nichts das Leben einer gesunden Katze zu verkürzen. @bohemian muse
 
Ich habe es blöd formuliert: es ging glaube ich darum, dass sie nicht wollte, dass ich mich durch einen positiven Test auf die FIP verursachenden Viren nicht davon abhalten lassen soll mir ein zweites Kitten zu holen. Auf FIV hatte sie sich da eher weniger bezogen. Hatte aber in ihrer Laufbahn bisher nur eine Katze mit FIV.

Ich werde ihn auf jeden Fall testen lassen. Bin sowieso eine Helikopter Katzenmama und da möchte ich auf Nummer sicher gehen! Bringt ja auch nichts das Leben einer gesunden Katze zu verkürzen. @bohemian muse

Ein Test auf Corona-Viren (welche durch eine Mutation in seltenen Fällen FIP verursachen können) ist tatsächlich nutzlos, da hat die Tierärztin vollkommen recht. Laut Schätzungen hatten ca. 50-80% aller Katzen bereits Kontakt mit den Viren und werden dementsprechend auch positiv auf Antikörper getestet.

Ich würde dir, wie oben schon geschrieben, nur einen Test auf FeLV und FIV empfehlen. Diese Krankheiten sind nicht heilbar und führen bei infizierten Katzen in der Regel zu einer deutlich verkürzten Lebensdauer.
 
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