SanRom
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 7. November 2017
- Beiträge
- 1.013
- Ort
- Wustermark
Hallo zusammen,
seit der Erkrankung unseres Katers Stitch an FIP, habe ich mich intensiv mit dieser Materie beschäftigt. Ich weiß wie man plötzlich vor dem Nichts steht, weil die Diagnose, der Befund und die Aussagen der Ärzte einen erschlagen. Auch, wenn es immer leicht geschrieben bzw. gesagt ist, man sollte versuchen die Ruhe zu bewahren.
Ich will euch kurz schrieben wie wir damals vorgegangen sind, was wir unternommen haben und was ich heute jedem empfehlen würde!
Wie sind wir vorgegangen?
Uns viel damals auf, dass Stitch einen extrem runden Bauch bekam. Erst dachten wir, dass er sehr viel fraß, was er anfangs wirklich tat, da die Bande aus dem TH kam und jetzt bei uns eben gefressen wurde, sobald was im Napf lag. Nur fraß er jetzt immer weniger. Wir haben ihn also geschnapp und sind in die Tierklinik. Dort wurde er untersucht, Blut wurde abgenommen, der Bauch geschallt. Das Ergebnis des Ultraschalls war entweder Flüssigkeitsansammlung auf Grund eines Herzfehlers oder eben FIP. Stitch wurde anschließend punktiert, da der Bauch sehr prall und fest war. Man entnahm ihm 800ml Flüssigkeit aus dem Bauch und legte ihn an einen Tropf. Die Diagnose kam recht zügig...FIP. Gelbliche Flüssigkeit, recht zähflüssig. Man empfahl uns, Stitch gleich da zu lassen, damit er "gehen" kann. Das kam für uns nicht in Frage. Mit Tränen in den Augen fuhren wir heim und fingen an zu suchen. Vier Tage haben gegoogelt, gemacht und getan. Schließlich fanden wir tatsächlich Hilfe bei Facebook in einer Gruppe. Wir hatten im Grunde nichts mehr zu verlieren. Wir fragten dort um Aufnahme in die Gruppe, stellten unseren Stitch vor und begannen am 04.01.20 mit der Therapie.
Was haben wir unternommen?
Wir haben uns nach der emphatielosen Empfehlung seitens der Klinik eine neue Praxis gesucht. Wir sind fündig geworden in Potsdam, was etwa 30 Minuten entfernt lag. Diese Praxis war und ist für alles offen, was man unternehmen kan, wenn ein Fall so hoffnungslos erscheint wie eben bei FIP. Sie betreuten uns die komplette Therapie hindurch. Bis heute werden all unsere Katzen dort ärztlich versorgt. Eine vernünftige Praxis ist das A und O bei dieser Therapie. Blutbilder wurde dort gefertig, so wie man es sich wünscht ohne viel Fachwissen zu haben.
Wir haben uns einen Plan gemacht wie wir die Therapie durchziehen möchten. Wann wir spritzen wollen, welche Uhrzeit. Wir haben versucht vorrausschauend zu planen, gerade wenn man im Schichtdienst tätig ist. Und ganz wichtig...wir haben immer Kontakt zur FB Gruppe gehalten. Veränderungen, ob gut oder schlecht, wurden immer gleich von uns gepostet. Man stand immer Rat und Tat zur Seite. Wir haben uns auch immer exkt an das gehalten, was man uns mitteilte. Das Team dieser Gruppe ist wirklich großartig.
Was können wir aus heutger Sicht empfehlen?
Wichtig ist die Vorbereitung. Man muss sich genügend Spritzen besorgen, dazu Kanülen. Leberschutz ist sehr wichtig. Wir haben in der ganzen Zeit Rascave gegeben. Das sind kleine Dropse, welche offensichtlich gut schmecken. Stitch bekommt heute noch hin und wieder eine. Omega 3 in Form von Lachsöl oder auch in Form von Schleckpasten mit Lachs. Das entsprechende Mittel sollte immer in ausreichender Menge vorhanden sein. Es kann zu Engpässen kommen, gerade in Verbindung mit Covid-19. Immer daran denken, dass man genug Leckerli für die Fellnase nach dem Spritzen hat. Bei uns war es rohes Rinderhack und Hähnchenbrustfilets. Aber da hat jede Fellnase so seine Vorlieben. Was ich aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlen kann, es aber nicht verheimlichen will...für mich war immer Schapps im Haus. Den brauchte ich jeden Abend nach dem Spritzen. Lasst euch bei einem TA zeigen, wie man richtig spritzt. Übt das Hause ggf. an Stofftieren oder oder.
Wenn der Arzt sagt, es ist FIP!
Ihr fordert dann bitte folgendes an:
- ein großes Katzenprofil was beinhaltet
- hämatologische Werte
- Entzündungsparameter
- Leber- und Nierenwerte
- Gesamteiweiß + Albumin
- Serum Elektrophorese
- quantitative Bestimmung des Coronavirus Antititer (kein Schnelltest, die sagen nichts aus)
- Röntgen und Ultraschall
- bei einer Punktion die Probe per realPCR testen lassen
- Bilder machen der Augen (einmal bei hellem Licht, einmal bei gedämmten Licht), (okuläre Symptome)
- Video der Bewegungen machen (neurologische Symptome)
- grundsätzlich beim Eingangspost auf FB die Katze vorstellen, mit Name, Alter, Gewicht, Symptome usw. Jede Information hilft
Ihr könnt mich hier jederzeit anschreiben, gern auch direkt auf FB. Allerdings heiße ich dort Roman und bin seit etwa einem Jahr Teil des Teams.
Grüße,
SanRom
PS.: Stitch ist FIPfree 🙂
seit der Erkrankung unseres Katers Stitch an FIP, habe ich mich intensiv mit dieser Materie beschäftigt. Ich weiß wie man plötzlich vor dem Nichts steht, weil die Diagnose, der Befund und die Aussagen der Ärzte einen erschlagen. Auch, wenn es immer leicht geschrieben bzw. gesagt ist, man sollte versuchen die Ruhe zu bewahren.
Ich will euch kurz schrieben wie wir damals vorgegangen sind, was wir unternommen haben und was ich heute jedem empfehlen würde!
Wie sind wir vorgegangen?
Uns viel damals auf, dass Stitch einen extrem runden Bauch bekam. Erst dachten wir, dass er sehr viel fraß, was er anfangs wirklich tat, da die Bande aus dem TH kam und jetzt bei uns eben gefressen wurde, sobald was im Napf lag. Nur fraß er jetzt immer weniger. Wir haben ihn also geschnapp und sind in die Tierklinik. Dort wurde er untersucht, Blut wurde abgenommen, der Bauch geschallt. Das Ergebnis des Ultraschalls war entweder Flüssigkeitsansammlung auf Grund eines Herzfehlers oder eben FIP. Stitch wurde anschließend punktiert, da der Bauch sehr prall und fest war. Man entnahm ihm 800ml Flüssigkeit aus dem Bauch und legte ihn an einen Tropf. Die Diagnose kam recht zügig...FIP. Gelbliche Flüssigkeit, recht zähflüssig. Man empfahl uns, Stitch gleich da zu lassen, damit er "gehen" kann. Das kam für uns nicht in Frage. Mit Tränen in den Augen fuhren wir heim und fingen an zu suchen. Vier Tage haben gegoogelt, gemacht und getan. Schließlich fanden wir tatsächlich Hilfe bei Facebook in einer Gruppe. Wir hatten im Grunde nichts mehr zu verlieren. Wir fragten dort um Aufnahme in die Gruppe, stellten unseren Stitch vor und begannen am 04.01.20 mit der Therapie.
Was haben wir unternommen?
Wir haben uns nach der emphatielosen Empfehlung seitens der Klinik eine neue Praxis gesucht. Wir sind fündig geworden in Potsdam, was etwa 30 Minuten entfernt lag. Diese Praxis war und ist für alles offen, was man unternehmen kan, wenn ein Fall so hoffnungslos erscheint wie eben bei FIP. Sie betreuten uns die komplette Therapie hindurch. Bis heute werden all unsere Katzen dort ärztlich versorgt. Eine vernünftige Praxis ist das A und O bei dieser Therapie. Blutbilder wurde dort gefertig, so wie man es sich wünscht ohne viel Fachwissen zu haben.
Wir haben uns einen Plan gemacht wie wir die Therapie durchziehen möchten. Wann wir spritzen wollen, welche Uhrzeit. Wir haben versucht vorrausschauend zu planen, gerade wenn man im Schichtdienst tätig ist. Und ganz wichtig...wir haben immer Kontakt zur FB Gruppe gehalten. Veränderungen, ob gut oder schlecht, wurden immer gleich von uns gepostet. Man stand immer Rat und Tat zur Seite. Wir haben uns auch immer exkt an das gehalten, was man uns mitteilte. Das Team dieser Gruppe ist wirklich großartig.
Was können wir aus heutger Sicht empfehlen?
Wichtig ist die Vorbereitung. Man muss sich genügend Spritzen besorgen, dazu Kanülen. Leberschutz ist sehr wichtig. Wir haben in der ganzen Zeit Rascave gegeben. Das sind kleine Dropse, welche offensichtlich gut schmecken. Stitch bekommt heute noch hin und wieder eine. Omega 3 in Form von Lachsöl oder auch in Form von Schleckpasten mit Lachs. Das entsprechende Mittel sollte immer in ausreichender Menge vorhanden sein. Es kann zu Engpässen kommen, gerade in Verbindung mit Covid-19. Immer daran denken, dass man genug Leckerli für die Fellnase nach dem Spritzen hat. Bei uns war es rohes Rinderhack und Hähnchenbrustfilets. Aber da hat jede Fellnase so seine Vorlieben. Was ich aus gesundheitlichen Gründen nicht empfehlen kann, es aber nicht verheimlichen will...für mich war immer Schapps im Haus. Den brauchte ich jeden Abend nach dem Spritzen. Lasst euch bei einem TA zeigen, wie man richtig spritzt. Übt das Hause ggf. an Stofftieren oder oder.
Wenn der Arzt sagt, es ist FIP!
Ihr fordert dann bitte folgendes an:
- ein großes Katzenprofil was beinhaltet
- hämatologische Werte
- Entzündungsparameter
- Leber- und Nierenwerte
- Gesamteiweiß + Albumin
- Serum Elektrophorese
- quantitative Bestimmung des Coronavirus Antititer (kein Schnelltest, die sagen nichts aus)
- Röntgen und Ultraschall
- bei einer Punktion die Probe per realPCR testen lassen
- Bilder machen der Augen (einmal bei hellem Licht, einmal bei gedämmten Licht), (okuläre Symptome)
- Video der Bewegungen machen (neurologische Symptome)
- grundsätzlich beim Eingangspost auf FB die Katze vorstellen, mit Name, Alter, Gewicht, Symptome usw. Jede Information hilft
Ihr könnt mich hier jederzeit anschreiben, gern auch direkt auf FB. Allerdings heiße ich dort Roman und bin seit etwa einem Jahr Teil des Teams.
Grüße,
SanRom
PS.: Stitch ist FIPfree 🙂