FIV-Kater: Verdacht auf Krebs bzw. Terminale Phase - Biopsie sinvoll?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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TailTale

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23. Januar 2025
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Ich schreibe dies im Namen meiner Mutter, die sich große Sorgen um ihre geliebten Kater Charlie macht. Seit Ende des letzten Jahres hat sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert. Da er meinen Mann und mich meidet, seit wir mit dem Transport und beim Tierarzt helfen, kann ich viele Eindrücke nur aus zweiter Hand durch meine Mutter schildern. Seit seine Krankheitsgeschichte begann, versteckt er sich fast permanent, wenn wir anwesend sind.

**Hintergrundinformationen:**
  • Charlie ist ungefähr 12 Jahre alt und von stattlicher Größe.
  • Er lebte auf der Straße, bis er etwa drei Jahre alt war, dann bei einem Animal Hoarder, bis er sechs war.
  • Meine Mutter adoptierte ihn Anfang 2019 über eine Katzenrettung.
  • Charlie ist eine reine Wohnungskatze in einem Einkatzenhaushalt.
  • Leider ist er bei Autofahrten und Tierarztbesuchen extrem ängstlich; er hechelt während der Fahrt und zittert sichtlich auf dem Untersuchungstisch. Seit neuestem uriniert er während der Fahrt in seine Transportbox. Ihn in die Box zu bekommen war schon immer sehr problematisch, gelingt in den letzen Monaten nur noch Dank meines Mannes und mit Hilfe bißfester Lederhandschuhe. Die Transportbox steht permanent im Wohnzimmer und ab und an liegt er Zuhause freiwillig darin.

**Medizinische Vorgeschichte:**
  • Bis zum Herbst 2023 war Charlie glücklich und gesund und wurde regelmäßig (per mobilem Tierarzt) untersucht und geimpft.
  • Ungefähr zu dieser Zeit begannen bei ihm Episoden von Atembeschwerden aufzutreten, die sich als Hustenanfälle herausstellten.
  • Im Oktober 2023 wurde nach einer bronchoalveolären Lavage, Röntgenaufnahmen und Blutuntersuchungen bei Charlie eine chronische Bronchitis diagnostiziert. Ein SNAP-Test ergab ebenfalls ein positives Ergebnis für FIV. Er erhielt Synulox und bekam einen medizinischen Vernebler mit Kochsalzlösung, gegen den er sich wehrte. Sein Gewicht betrug knapp über 8kg, es wurde beschlossen, dass er ca. ein Kilo abnehmen solle. Die Vollnarkose hat er schwer verkraftet, es dauerte eine Woche bis er wieder einigermaßen fit war.
  • Im November 2023 hatte sich sein Lungenzustand laut Röntgenaufnahmen gebessert, der Husten hörte auf. Meine Mutter stellte mehrere Luftfilter und -befeuchter in der Wohnung auf.
  • Im März 2024 hatte Charlie einen weiteren Hustenanfall und wurde mit Synulox behandelt, gefolgt von der täglichen Anwendung des Verneblers, wodurch seine Atemprobleme verschwanden.
  • Im August 2024 gelang es ihm, auf dem Balkon eine Maus zu fangen und zu verspeisen; er wurde dann von meiner Mutter per Spot-on entwurmt. Kurz darauf fing er an, Trockenfutter und Gelee zu bevorzugen und weniger Nassfutter zu essen.
  • Im September/Oktober 2024 plötzliche Appetitlosigkeit und leichter Gewichtsverlust, was zur Diagnose einer Zahnerkrankung führte. Der Hals- und Kieferbereich sei beim Abtasten auch druckempfindlich. Zu der Zeit bettelte er recht häufig, nur um einmal am Essen zu lecken und alles angebotene zu verschmähen. Da er drei Wochen lang auf einen Termin beim Spezialisten warten musste, bekam er in der Zwischenzeit Metacam und Synulox. Sein Gewicht lag nun bei etwas mehr als 7kg, die Blutuntersuchung zeigte eine niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen.
  • Ende Oktober 2024 wurde beim dentalen Röntgen der Zähne eine FORL festgestellt, elf Zähne wurden gezogen. Nicht alle Kronendefekte konnten entfernt werden, sowie ein Wurzelrest. Eine zweite Operation wurde für die Zukunft in Betracht gezogen. Er erhielt auch nach der Operation eine Woche lang Metacam und Synulox.
  • Im November 2024 hatte Charlie unmittelbar nach der OP extreme Schwierigkeiten beim Essen und wirkte sehr zerbrechlich. In der Zeit versuchten wir, ihn mit Recovery-Futter aufzupäppln.
  • Im Dezember 2024 gab es Anzeichen einer Besserung mit stabilem Gewicht bzw. einer möglichen Gewichtszunahme, obwohl er immer noch kaum Nassfutter aß, sondern nur das Gelee ableckte. Früher liebte er Churu, jetzt mag er es überhaupt nicht mehr. Meine Mutter meinte eine Woche vor Weihnachten, er sei fast wieder der alte. Aufwärmen des Essen half bei der Akzeptanz.
  • Zum Jahreswechsel verschlechterte sich sein Zustand drastisch: zunehmende Appetitlosigkeit (kein Betteln mehr), schneller Gewichtsverlust, verminderte Wasseraufnahme, dann ständiges Verstecken und Lethargie.

**Aktuelle Situation:**
  • Blutbild und Ultraschall des Abdomens in der Tierklinik ergaben Harngrieß, Panzytopenie und einen hohen MPV-Wert (mittleres Thrombozytenvolumen), wobei sein Gewicht jetzt bei 5,6kg liegt. Die Hüftknochen sind deutlich sichtbar, auch die Wangenknochen sind eingefallen, was in der Klinik vermerkt wurde. Uns wurde erklärt, die Ergebnisse deuten auf eine mögliche Krebserkrankung oder FIV im Endstadium hin. Er blieb eine Nacht dort und erhielt eine Infusion. Eigenständig essen wollte er nicht.
  • Wir erhielten die Option 1. einer Knochenmarksbiopsie plus ggfs. Chemo und/oder 2. eine Interferontherapie. Meine Mutter ist absolut gegen eine Knochenmarksbiopsie einschl. Vollnarkose. Auch die Chemotherapie will sie nicht.
  • Charlie erhält jetzt Mirataz und hat eine erste Runde felines Interferon Omega (Virbagen) hinter sich. Subjektiv scheint es ihm viel besser zu gehen - Er spielt wieder und kuschelt extrem viel, und ist fit wie seit vielen Monaten nicht mehr.
  • Sobald er aus der Klinik nach Hause kam, aß er relativ gut. Dies hielt ungefähr eine Woche an. Die letzten zwei Tage ist es wieder extrem schwierig mit dem Essen. Eigentlich sollte er jetzt wegen des Harngrieß auf Diätfutter umgestellt werden, aber die Sorten, welche uns von der Klink empfohlen wurden (sowohl nass als auch trocken von Hills und Royal Canin), verschmäht er komplett. Er bettelt jetzt wieder mehrmals am Tag, ißt dann vielleicht einmal von seinem Lieblingsfutter oder leckt das Gelee ein-, zweimal und läßt es dann liegen.
  • Er setzt, anders als vorher, sowohl Kot als auch Urin in mehreren kleineren Einheiten ab.
  • Wir haben für Anfang Februar einen neuen Termin zur Blutuntersuchung, um über die nächsten Schritte zu entscheiden.

Wir sind völlig am Boden zerstört, und meine Mutter ist untröstlich. Ich wende mich an alle, die persönliche oder berufliche Erfahrungen haben. Gibt es noch irgendeine Hoffnung, oder sieht so das Endstadium von FIV aus? Erweisen wir Charlie einen Bärendienst, wenn wir keine Knochenmarksbiopsie durchführen lassen, da meine Mutter zögert, ihn erneut in Vollnarkose zu versetzen, geschweige denn eine Chemotherapie zu beginnen? Sind andere Krankheiten neben Krebs, welche eine bessere Prognose nach sich ziehen, per Knochenmarksbiopsie diagnostizierbar? Für jeden Rat oder Einblick wären wir sehr dankbar.
 
A

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Eure Situation ist sehr unschön, einiges wurde diagnsotisch gemacht was gut war, aber mir fehlt beispielsweise eine komplette Urinuntersuchung welche bei Harngriess angezeigt ist. Vielfach, und das muss nicht sein ist aber nicht auszuschliessen, wird ein Verdacht auf eine böse Erkrankung geäußert. Charlie ist in einem tollen ALter, da können auch sie geriatischen ERkrankungen eine Rolle spielen wie CNI beispielsweise. Magst du evtl. das Blutbild einstellen (bitte persönliche Angaben schwärzen). Einiges was du berichtest könnte einer CNI entspechen (eingefallene Flanken). Er setzt Urin viele Male ab und kleine Mengen, evtl. ein Harnwegsinfekt oder gar Steinchen, Dinge sie man behandeln kann. Übers Futter schöecken, betteln - könnte ein Anzeichen von Übelkeit sein.
Daher meine Bitte das Blutbild einzustellen. Der MPV-Wert einzeln betrachtet ist nicht ausreichend.
 
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Hallo ferufe, vielen Dank für deine Antwort, wir sind für alle Ideen sehr dankbar! Ich werde es beim nächsten Termin zur Sprache bringen. Ich habe im Moment nur alte Berichte hier, aber werde das aktuelle Blutbild von letzter Woche bei meiner Mutter fotografieren und hochladen. Sie schrieb mir heute wieder wie fit er sei, aber gegessen hat er trotzdem extrem wenig. Eine der Ärztinnen in der Klinik hatte beim ersten Abtasten eine rauhe Oberfläche der Nieren vermutet, hat sich aber beim Ultraschall nicht bestätigt.
 
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