Fleischgehalt oder Protein wichtig?

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Ajna

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Hi,

seit neuestem achte ich dann doch schon mal auf den Fleischgehalt im Katzenfutter. Nun hab ich mich gestern mit meiner TA "unterhalten", war aber leider so im Stress dass ich nur die Hälfte verstanden habe (schonmal versucht nen 7 kg Kater zu halten der versucht sich aus dem Arm zu winden? *schwitz*), aber mir ist was von 20% Protein minimum in Erinnerung geblieben.

Nun hab ich mal die Döschen und Tütchen untersucht - ja, der Fleischgehalt ist nicht von schlechten Eltern, aber der Proteingehalt nicht, der liegt meist weit unter 20%.

Weißt irgend jemand was darüber?
 
A

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Das stimmt echt? Das ist jetzt ein Scherz, oder? In sämtlichen Nafusorten die ich hier habe sind meist nur um die 10% Rohprotein drin, aber in allen Trofusorten über 30%.

Okay, sie bekommen noch Rohfleisch, meist frisst aber nur Mogli, die anderen beiden nicht. In die Milchmahlzeit gebe ich noch eine Messerspitze Knochenmehl und Bierhefe drein, reicht das aus? Weil Mizzy und Mogli befinden sich noch im Wachstum!
 
Protein allein ist nur die halbe Miete, denn es gibt auch pflanzliches Protein (z.B. aus Reis). Der in der Nährwertanalyse angegebene Wert ist jegliches Protein (darum wird ua. oft Reis in die Dose gegeben), er besagt nicht, woher das Protein kommt.
Das kann z.B. auch aus Blase, Darm, deren Inhalt, Blut, Federn und div. anderen stammen, was unter Nebenerzeugnisse läuft, für die Katze aber kaum bis Null Nährwert hat.

Naß- und Trockenfutter kann nicht 1:1 verglichen werden, da sich viele Angaben auf die Trockenmasse beziehen.
 
Das stimmt echt? Das ist jetzt ein Scherz, oder? In sämtlichen Nafusorten die ich hier habe sind meist nur um die 10% Rohprotein drin, aber in allen Trofusorten über 30%.

Soweit mir bekannt ist, ist die %-Angabe für Fleisch/Protein auf die Trockenmasse bezogen, das heißt, wenn in Nafu ca 80 % Feuchtigkeit sind, dann sind etwa von der Trockenmasse 10% - bei einer 100 g Nafu ca 2 g echtes Fleisch.

Da ich kein Trofu füttere und nicht ein einzige Tüte zum Vergleich habe, kann ich dazu nix sagen.

Es bedürfte aber tatsächlich der weiteren Recherche, wieweit alle Nafu-Hersteller ihre %-Angaben auf die Gesamtmenge oder doch nur auf die Trockenmasse beziehen, um wirkliche Klarheit zu haben.

Zugvogel
 
Gwion: warum haben die Nebenerzeugnisse kaum Nährwert? Ich dachte immer dass auch die wichtig sind weil Katzen ja ihre Beute mit Stumpf und Stiel fressen und selbst im Mäusefell z.B. noch gutes steckt.

Zugvogel: verstehe jetzt die Rechnung nicht. Wie kommst du auf 2 g Fleisch? Klar, Fleisch enthält viel Wasser, aber darin sind ja auch Nährstoffe enthalten, oder?

Also wenn ich jetzt z.B. Animonda füttere, darin enthaltene Inhaltsstoffe:

11,5% Rohprotein
5,00% Rohfett
0,5% Rohfaser
1,4% Rohasche
79% Feuchtigkeit

Zusammensetzung:

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (80% vom Rind, 20% vom Lamm), Mineralstoffe

dann kann ich davon ausgehen dass die Katzen trotzdem noch zu wenig Nährstoffe, vor allem zu wenig Protein bekommen?

Trotz der Aufschrift Alleinfuttermittel und der Tatsache, dass es nicht grad das günstigste Katzenfutter ist was ich hier hab muss ich dennoch supplementieren? Versteh ich das jetzt richtig?
 
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Ich denke, daß es genügt, wenn Du angemessene Mengen von diesem Futter gibst, allein die 'Mineralstoffe' dürften ja bereits die nötigen Supplemente sein.
Jeder Hersteller hat natürlich eine andre Zusammensetzung seines Futters allgemein und der Mineralstoffe ganz speziell, deswegen hört man oft den guten Rat, auch mal Futtersorten zu wechseln.

Insgesamt hört sich das von 'Deinem' Futter ganz gut an, nur die ... nebenerzeugnisse sind nicht so ganz vertrauenerweckend. Oft verbirgt sich preiswerter Schrott dahinter, der wenig Nährwert hat, oft sehr schwer verdaulich ist und eher als Füllstoff denn als gute Zutat ist.

Aber die Gesamtmenge des Futters darf nicht drüber wegtäuschen, daß insgesamt ca 79 % davon einfach nur Feuchtigkeit/Wasser ist. Ist ja gut so, weil auf diese Art die Miezchen zu ihren Trinken kommen.

Die Inhaltsstoffe beziehen sich immer auf die Gesamtmenge, die Zusammensetzung kann eigentlich nur in % auf die Trockenmasse gesehen werden, also auf die 20%, die keine Feuchtigkeit sind.

Und erst davon sind die Fleisch-Aufteilungs-Prozente zu rechnen - insgesamt ist es nicht so berauschend, was tatsächlich an Protein in die Miezen reinkommt.

Es ist eine Tüftelei, bis man ungefähr abschätzen kann, was Miezchens in den Napf kriegen, allein vom Blick aufs Etikett. Vielleicht hilft Dir dieser Link bei dem Studium weiter?

http://www.cats-country.de/TierfutteretikettenKatze.pdf

Um auf Deine Eingangsfrage zu kommen: Ja, natürlich ist Fleisch/Protein sehr wichtig, für Katzen schon gar, weil sie Beutefänger sind, und somit viel Rohes Protein (und allen nötigen Zusatzstoffen) mit der Beute bekommen. Wenn man bedenkt, wieviel an einem Beutetier an pflanzlichem dran bzw. drin ist, kommt man schnell zu der Erkenntnis, daß Rohfaser nicht so massig dabei sein soll - nur entsprechend dem Mageninhalt einer Maus und verändert als Darminhalt (der aber oft nicht mitgefuttert wird).

Ich hab mal gelesen, daß eine gesunde Katze täglich etwa 10 Mäuse à 20-50 g braucht, um gut genährt und gesund zu bleiben.

Zugvogel
 
Jetzt versteh ich das das - danke 😀

Dann sind das also im Animonda zum Beispiel rund 64 g Rind und 17 g Lamm. Das ist süß. Beim barfen werden für meine Mogli und Cats ca. 170 g Fleisch empfohlen. Es wird davon ausgegangen dass im Fleisch ca. 70% Wasser und Fette sind, ja? (Danke für den Link - da stehts drin) Dann stehts ja immer noch 81 g gegen 119 g. Warum fällt die Fütterungsempfehlung so unterschiedlich aus? Weil ich mich gern mal auf irgendeine Fütterungsempfehlung verlassen hätte, damit meine Katzen hier nicht so dick werden und ich meine alte Katzenfamilie bei meiner Mutter auch mal auf Diät setzen kann. Aber zu wenig sollen sie ja auch nicht bekommen.

Kann man eigentlich Knochenmehl und Bierhefe überdosieren? Weil es bei der Ernährung meiner Katzen unmöglich ist alles haargenau nach Bedarf zu geben. Deshalb geb ich grundsätzlich von jedem eine kleine Messerspitze in die Milchmahlzeit. Bei Taurin hab ich ja schon herausgefunden dass es mehrere Gramm pro Kilogramm Katze sind bis es überdosiert ist, sonst wird überflüssiges einfach ausgeschieden. Knochenmehl und Bierhefe auch?
Sie essen ja zu viel Fleisch als dass ich es unsupplementiert lassen könnte, aber die genaue Menge lässt sich nie vorhersagen.
 
Warum fällt die Fütterungsempfehlung so unterschiedlich aus?
Das hängt mit dem Nährwert der einzelnen Futtersorten zusammen; je minderwertiger ein Futter ist, umso höher ist der Tagesbedarf, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Aber trotzdem sind die Fütterungsempfehlungen meistens zu hoch, liegt wohl auch am profitlichen Denken der Hersteller.

Kann man eigentlich Knochenmehl und Bierhefe überdosieren?
Ja, kann man.
Doch ich müßte jetzt nachgucken, wie hoch der Tagesbedarf pro Kilo Katze-Lebendgewicht und Tag ist, und welches die Folgen einer Überdosierung sind.

Bei Taurin hab ich ja schon herausgefunden dass es mehrere Gramm pro Kilogramm Katze sind bis es überdosiert ist, sonst wird überflüssiges einfach ausgeschieden.
Das stimmt nicht ganz. Zuviel Taurin kann sich negativ auf das Herz auswirken. Bei manchen Herzkrankheiten ist eh äußerst vorsichtig mit Taurin umzugehen.
Ich geb Mariechen jetzt max. 200 mg Taurin (4,5 kg Katze) täglich, eher weniger.
Bisher konnte mir niemand genau sagen, wie hoch der Tauringehalt einer Maus ist und somit fehlt mir selber eine Referenzangabe, leider, bin auch die Angaben diverser Fütterseiten angewiesen.

Es scheint sehr oft so zu sein, daß beim Umstellen von Industriefutter auf BARF weniger gefuttert wird, als man vorher kalkuliert. Erstens ist der hohe Nährwert des Futters dann bestimmend für die natürliche Regelung von Hunger/Appetit und satt, zweitens geht das Kauen langsamer, somit ist das Sattgefühl zwar zeitlich gleich wie bei Nafu/Trofu, doch die vertilgte Menge derweil geringer; und drittens ist der Lustgewinn bei BARF wesentlich höher, und damit auch das Sattgefühl eher da. Alles in allem ist BARF die beste Futtermethode.

Nur für mich immer noch ein bisschen ein Buch mit sieben Siegeln *seufz*

Hast Du einen BARF-Kalkulator?

Zugvogel
 
Nein, einen Kalkulator habe ich nicht, hab aber einen in meinen Favs abgespeichert wenn ich mich recht erinnere.

Nur ist es halt so dass Mogli der einzige ist der wirklich nennenswerte Mengen an Fleisch isst, dazu dann aber auch hin und wieder Maus, bisschen Trofu, viel Nafu und Kittenmilch...letztendlich wäre es gerade bei ihm die reinste Wissenschaft die Zusätze genau auszurechnen. Von daher gebe ich grundsätzlich Taurin (es sei denn er hat grad Schmack auf Herz und verschlingt eines nach dem anderen), pro Tag ne viertel Vitaminpille (da er sämtliches Obst und Gemüse verweigert), ne kleine Messerspitze Bierhefe und Knochenmehl.

Ist mir lieber so als wenn ich gar nichts zugeben würde, weil wie gesagt, eine Berechnung ist unmöglich.

Ja, das mit Herzkrankheiten und Taurin ist mir bekannt und ich vertrau der TA die da meint dass die Katzen keinerlei Anzeichen eines Herzfehlers zeigen und dass ich unbesorgt eine noch kleinere Messerspitze Taurin täglich geben kann. Und ein bisschen zuviel wird eben wohl einfach ausgeschieden.

Das mit dem weniger essen erzähl mal Mogli 😉 Der schafft täglich ca. 200 g Fleisch, 200 g Nassfutter (egal ob Mittelklasse oder hochwertig) und ca. 30 g Trockenfutter mit ca. 250 ml Kittenmilch. Der frisst mir noch die Haare vom Kopf - und das bei einem Fliegengewicht von 2,5 kg. Aber er tobt auch irrsinnig viel, von daher weiß ich wenigstens wo es hingeht.

Wärst du so lieb und sagst mir wenn du gefunden hast wie sich zuviel Bierhefe und Knochenmehl auswirken? Ich finde absolut nichts darüber. Bin aber auch nicht so der google Experte.
 
Hallo Ajna,

in Bierhefe sind ja in erster Linie Vitamine der B-Gruppe enthalten.
B-Vitamine sind wasserlöslich, also wird ein Zuviel vom Körper einfach ausgeschieden.

Bei Knochenmehl denke ich, ist das nicht so leicht...
In Knochen ist ja Calzium enthalten, und wenn ich mich recht entsinne, gibt man Knochenmehl beim Barfen zu, damit der Ca/P-Gehalt ausgeglichen ist.
Wird das Ca (also hier das Knochenmehl) überdosiert, entsteht ein Ungleichgewicht, also der P-Anteil ist ungleich höher.
Ein dauerhafter Überschuss an P kann ein Nierenversagen begünstigen.


LG
 
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