Allergietests bei Katzen sind m. W. nicht einfach zu bewerkstelligen. (Wir haben das mit Nine und vorher auch mit Sternchen Jeannie - Jeannie teilweise - durch.)
Die Bluttests, die angeboten werden (IgE), machen bei Katzen nur sehr begrenzt Sinn; nicht umsonst geht man im Regelfall den (beim Menschen meist nicht so konsequent angewendeten) Weg der Ausschlussdiät.
Bei Nine beispielsweise haben wir den umfassenden Bluttest machen lassen ---- demnach wäre sie nicht allergisch, was schon insofern keinen Sinn macht, als sie vor dem Test auf neues Futter deutlich mit Kratzen und anderen allergischen Erscheinungen reagierte.
Wir sind den klassischen Weg der Ausschlussdiät gegangen: jegliches Fertigfutter weglassen und ausschließlich selbst zubereitetes Futter einer einzigen Proteinquelle (Fleischsorte) füttern. Zu Nines Zeiten war das noch (das von ihr auch vorher gut vertragene) Huhn und Reis.
Dann kamen - eine nach der anderen, jeweils im Abstand von mehreren Wochen - die bisher vertragenen Futtersorten dazu (was sehr begrenzt war), und seitdem in Abständen auch immer wieder mal andere Sorten (sehr gern auch hochwertiges Nafu, das Nine immer so gar nicht schmecken will *mecker*), und bei allergischen Anzeichen dann gleich wieder zurück auf Null, also Huhn mit Reis. Genauso, wenn Nine wegen der IBD wieder einen Schub hat und ihr Magen-Darm-Trakt insgesamt schlapp macht (IBD ist eine chronische Entzündung der Schleimhäute in Magen und Darm).
Wir haben einige Sachen, die Nine gut verträgt (und auch gern frisst, GsD!), so dass nur in schlimmen Fällen wieder püriertes selbstgekochtes Huhn sein muss.
Aber unabhängig von der Frage einer Allergie und wogegen, würde ich immer wieder lieber den (obgleich er mühselig ist) Weg der Ausschlussdiät gehen!
Nota bene:
Meine Tochter, aka Dementia, die verpeilte Studentin
, hatte als Baby und Kleinkind eine heftige Nahrungsmittelallergie (und hat heute noch allerlei Allergien und Neurodermitis usw.), die sie dazu zwang, als kleines Kind mehrere Jahre lang eine strenge Diät einzuhalten, die vom Allergologen verschrieben worden war. Keine Eier, keine Südfrüchte, keine Tomaten, kein Spargel, keine Erdbeeren und noch etliches mehr (davon vieles wirklich Sachen, die die kleinen Kinder sehr lieben: keine Nudeln mit Tomatensauce, keine Kekse und Kuchen, vieles Obst nicht......
): in etwa mit dem Schulbeginn konnte Dementia Stück für Stück all diese Dinge wieder probieren, und heute kann sie fast alles essen bzw. merkt dann auch frühzeitig, wenn sie etwas nicht verträgt.
Die damaligen IgE-Tests ergaben Marker, dass Antikörper vorliegen (bzw. wie auch immer die allergologischen Faktoren genau bezeichnet werden), aber was nun genau der Auslöser war, war insofern nicht klar. Daher musste so vieles vom Speiseplan ausgeschlossen werden.
Das war der Stand vor 20 Jahren; heute sieht es in der Humanmedizin hoffentlich anders aus, aber die Tiermedizin hinkt hinter der Humanmedizin halt immer was hinterher...
(Und: mein liebes Kind musste nun auch nicht übermäßig unter der Diät leiden, denn wir haben uns für die machbaren Lebensmittel immer wieder lustige Dinge ausgedacht wie beispielsweise regelmäßig das "verrückte Abendbrot": alles außer Schnitte! Da lag dann neben den beiden Scheiben Aufschnitt auf einer Ecke des Tellers eine kleine Handvoll Gummibärchen oder ein Riegel Schokolade, auf der anderen Ecke ein klein geschnittener Kohlrabi, auf der dritten Ecke Schnittkäse in kleinen Würfeln und in der vierten Ecke kleingeschnittenes Obst wie Apfel oder Birne.)
Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen rate ich daher zur klassischen Ausschlussdiät, auch wenn sie aufwändig ist.
LG