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Lilalin
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 15. November 2022
- Beiträge
- 7
Guten Abend,
ich weiß nicht so genau, wo ich anfangen soll, da die Situation etwas kompliziert ist, aber ich versuche es einfach mal. Sorry, wird lang:
Mein Partner und ich haben vor ca. zwei Jahren zwei damals vier Monate alte Katzenmädchen aus dem Tierschutz adoptiert, vermutlich Geschwister. Ganz sicher konnte man das nicht sagen, da die beiden mit ca. 12 Wochen ausgesetzt im Wald gefunden wurden.
Die beiden (Martha und Maybe) sind zwar keine Stapelkatzen, putzen sich aber gelegentlich und haben sich immer gut verstanden. Sie halten sich fast immer im gleichen Raum auf, liegen z.B. nebeneinander im Kratzbaum und besonders Dummheiten machen sie sowieso zusammen. Außerdem wird sich mehrmals täglich spielerisch gejagt und gefetzt. Sie waren bisher reine Wohnungskatzen und hatten in unserer alten Wohnung einen großen gesicherten Balkon zur Verfügung. So weit so gut...
Dann gab es einige große Veränderungen: Wir haben im April menschlichen Nachwuchs bekommen und sind im Juni umgezogen. Und seit einiger Zeit passiert es nun leider immer häufiger, dass Martha und Maybe sich böse streiten, was für mich immer mehr wie umgeleitete Aggression aussieht.
Das erste mal war nach einem Tierarztbesuch von Martha, danach mussten wir die beiden tagelang trennen, weil Maybe sie sofort angegriffen hat, wenn sie sie gesehen hat. Ich weiß, dass sie sich unter Umständen nicht mehr riechen können, aber sonst war das nie ein großes Problem. Mit vielen gemeinsamen Leckerlies und regelmäßigem Reviertausch haben sie sich dann irgendwann zum Glück wieder vertragen. Leider kommt es seitdem regelmäßig zu solchen Vorfällen, es geht mal von Maybe aus, mal von Martha.
Zu den Umständen momentan: Unsere Tochter ignorieren sie größtenteils und machen meist einen Bogen um sie. Trotzdem sind sie schon auch in meiner bzw. unserer Nähe und halten einfach etwas Sicherheitsabstand. Generell bin ich ihr "Lieblingsmensch" und die Zeit und Aufmerksamkeit, die ich für sie habe, ist seit der Geburt natürlich leider nicht mehr die gleiche. Ein Umzug mit Baby war da auch alles andere als förderlich... Mein Partner und ich versuchen nun aber schon seit längerer Zeit wieder regelmäßige Kuschel- und Spieleinheiten in den Alltag einzubauen.
Wir sind in eine Erdgeschosswohnung gezogen, in der sie nun mehr Platz zu Verfügung haben als vorher. Sie dürfen überall hin, nur nachts haben sie keinen Zugang zum Schlafzimmer, das kennen sie so aber von klein auf und akzeptieren das auch. Sie haben 2 große Kratzbäume in Wohnzimmer und Büro plus einige andere Kratz- und Liegemöglichkeiten und sie können im Büro auf die Regale und im Flur auf die Garderobe. Zu unserer Wohnung gehören eine Terrasse und ein kleines Stück Garten, die sich aber leider nicht gut sichern lassen würden bzw. wäre das optisch sehr auffällig und da wir in einer Eigentümergemeinschaft wohnen, würde das ziemlich sicher Probleme mit der WEG geben. Da die Umgebung aber sehr ruhig ist und es hier viele Katzen gibt, hatten wir nach langem Überlegen den Entschluss gefasst, die beiden in den Freigang zu lassen. Auch in der Hoffnung, dass sie dann wieder ausgelasteter sind, dem lärmenden Baby mal entfliehen können und sich die Situation dadurch zwischen den beiden wieder entspannt. Also haben wir sie zusätzlich gegen Leukose impfen lassen und ich habe die beiden an Halsband+GPS-Tracker gewöhnt.
Vor ca. 2 Wochen wurden wir nachts geweckt, weil Martha im Wohnzimmer wie am Spieß geschrien hat, weil anscheinend irgendwas/irgendwer in unserem Garten war. Wir haben nichts gesehen. Danach ist sie immer auf Maybe losgegangen, sodass wir die beiden mal wieder trennen mussten. In dieser Nacht haben wir (schweren Herzens) das erste Mal das Thema Abgabe angesprochen und sie dann vorerst nicht raus gelassen (damit sie es bei einer potenziellen Weitervermittlung nicht noch schwerer haben als Freigänger).
Die Situation hat sich dann glücklicherweise wieder entspannt und ich war positiv, dass mit Freigang alles besser wird, sodass wir sie am Sonntag das erste mal nach draußen gelassen haben. Am Montag waren sie dann schon mutiger und ich habe noch aus dem Fenster beobachtet, wie sie gemeinsam beim Nachbarn durch den Garten geflitzt sind. Was dann passiert ist, weiß ich nicht, aber als sie wieder da waren, wollte wieder Martha auf Maybe losgehen und das schlimmer als je zuvor. Sie hat geschrien, geknurrt und gefaucht, ich hatte wirklich Angst und musste dann mit dem Besen dazwischen gehen und habe sie getrennt. Seitdem sind beide wieder drinnen und zicken sich immer noch an. Bzw. knurrt jetzt Maybe Martha an, wenn sie ihr zu nahe kommt. Ich habe den Eindruck, dass sie sich eigentlich schon noch mögen aber unterschwellig so gestresst sind, dass sie bei jedem bisschen, das von Außen dazu kommt, auf einander losgehen. Ich habe die beiden in letzter Zeit sehr genau beobachtet und ich finde, vor allem Maybe wirkt insgesamt deutlich schreckhafter als früher.
Ich liebe die beiden wirklich sehr und der Gedanke, sie abzugeben, tut mir im Herzen weh. Ich versuche immer geduldig zu sein und sage mir ständig, dass das alles sehr gravierende Veränderungen waren und die beiden sich ja nicht ausgesucht haben, dass hier jetzt ein Baby wohnt und wir umziehen. Aber ich bin langsam wirklich einfach überfordert und momentan spitzt sich die Situation immer mehr zu. Ich habe weder zeitlich noch nervlich die Kapazitäten, hier alle paar Tage/Wochen die Katzen getrennt zu halten und jedes Mal eine Zusammenführung "light" zu machen. Vor allem habe ich Angst, dass meine Tochter irgendwann mal in die Schusslinie gerät. Vorhin wurde sie das erste Mal von Maybe angeknurrt, die zu mir wollte, ich saß aber neben meiner Tochter auf dem Boden.
Momentan treibt mich das alles an den Rand meiner Belastungsgrenze und ich seh keinen wirklichen Ausweg zur Besserung mehr. Sind die Katzen durch das Baby zu gestresst und würden sich in einem ruhgeren Zuhause wohler fühlen? Können wir sonst noch irgendwas probieren, um die Situation zu entspannen?
Ich bin für jeden Hinweis dankbar!
ich weiß nicht so genau, wo ich anfangen soll, da die Situation etwas kompliziert ist, aber ich versuche es einfach mal. Sorry, wird lang:
Mein Partner und ich haben vor ca. zwei Jahren zwei damals vier Monate alte Katzenmädchen aus dem Tierschutz adoptiert, vermutlich Geschwister. Ganz sicher konnte man das nicht sagen, da die beiden mit ca. 12 Wochen ausgesetzt im Wald gefunden wurden.
Die beiden (Martha und Maybe) sind zwar keine Stapelkatzen, putzen sich aber gelegentlich und haben sich immer gut verstanden. Sie halten sich fast immer im gleichen Raum auf, liegen z.B. nebeneinander im Kratzbaum und besonders Dummheiten machen sie sowieso zusammen. Außerdem wird sich mehrmals täglich spielerisch gejagt und gefetzt. Sie waren bisher reine Wohnungskatzen und hatten in unserer alten Wohnung einen großen gesicherten Balkon zur Verfügung. So weit so gut...
Dann gab es einige große Veränderungen: Wir haben im April menschlichen Nachwuchs bekommen und sind im Juni umgezogen. Und seit einiger Zeit passiert es nun leider immer häufiger, dass Martha und Maybe sich böse streiten, was für mich immer mehr wie umgeleitete Aggression aussieht.
Das erste mal war nach einem Tierarztbesuch von Martha, danach mussten wir die beiden tagelang trennen, weil Maybe sie sofort angegriffen hat, wenn sie sie gesehen hat. Ich weiß, dass sie sich unter Umständen nicht mehr riechen können, aber sonst war das nie ein großes Problem. Mit vielen gemeinsamen Leckerlies und regelmäßigem Reviertausch haben sie sich dann irgendwann zum Glück wieder vertragen. Leider kommt es seitdem regelmäßig zu solchen Vorfällen, es geht mal von Maybe aus, mal von Martha.
Zu den Umständen momentan: Unsere Tochter ignorieren sie größtenteils und machen meist einen Bogen um sie. Trotzdem sind sie schon auch in meiner bzw. unserer Nähe und halten einfach etwas Sicherheitsabstand. Generell bin ich ihr "Lieblingsmensch" und die Zeit und Aufmerksamkeit, die ich für sie habe, ist seit der Geburt natürlich leider nicht mehr die gleiche. Ein Umzug mit Baby war da auch alles andere als förderlich... Mein Partner und ich versuchen nun aber schon seit längerer Zeit wieder regelmäßige Kuschel- und Spieleinheiten in den Alltag einzubauen.
Wir sind in eine Erdgeschosswohnung gezogen, in der sie nun mehr Platz zu Verfügung haben als vorher. Sie dürfen überall hin, nur nachts haben sie keinen Zugang zum Schlafzimmer, das kennen sie so aber von klein auf und akzeptieren das auch. Sie haben 2 große Kratzbäume in Wohnzimmer und Büro plus einige andere Kratz- und Liegemöglichkeiten und sie können im Büro auf die Regale und im Flur auf die Garderobe. Zu unserer Wohnung gehören eine Terrasse und ein kleines Stück Garten, die sich aber leider nicht gut sichern lassen würden bzw. wäre das optisch sehr auffällig und da wir in einer Eigentümergemeinschaft wohnen, würde das ziemlich sicher Probleme mit der WEG geben. Da die Umgebung aber sehr ruhig ist und es hier viele Katzen gibt, hatten wir nach langem Überlegen den Entschluss gefasst, die beiden in den Freigang zu lassen. Auch in der Hoffnung, dass sie dann wieder ausgelasteter sind, dem lärmenden Baby mal entfliehen können und sich die Situation dadurch zwischen den beiden wieder entspannt. Also haben wir sie zusätzlich gegen Leukose impfen lassen und ich habe die beiden an Halsband+GPS-Tracker gewöhnt.
Vor ca. 2 Wochen wurden wir nachts geweckt, weil Martha im Wohnzimmer wie am Spieß geschrien hat, weil anscheinend irgendwas/irgendwer in unserem Garten war. Wir haben nichts gesehen. Danach ist sie immer auf Maybe losgegangen, sodass wir die beiden mal wieder trennen mussten. In dieser Nacht haben wir (schweren Herzens) das erste Mal das Thema Abgabe angesprochen und sie dann vorerst nicht raus gelassen (damit sie es bei einer potenziellen Weitervermittlung nicht noch schwerer haben als Freigänger).
Die Situation hat sich dann glücklicherweise wieder entspannt und ich war positiv, dass mit Freigang alles besser wird, sodass wir sie am Sonntag das erste mal nach draußen gelassen haben. Am Montag waren sie dann schon mutiger und ich habe noch aus dem Fenster beobachtet, wie sie gemeinsam beim Nachbarn durch den Garten geflitzt sind. Was dann passiert ist, weiß ich nicht, aber als sie wieder da waren, wollte wieder Martha auf Maybe losgehen und das schlimmer als je zuvor. Sie hat geschrien, geknurrt und gefaucht, ich hatte wirklich Angst und musste dann mit dem Besen dazwischen gehen und habe sie getrennt. Seitdem sind beide wieder drinnen und zicken sich immer noch an. Bzw. knurrt jetzt Maybe Martha an, wenn sie ihr zu nahe kommt. Ich habe den Eindruck, dass sie sich eigentlich schon noch mögen aber unterschwellig so gestresst sind, dass sie bei jedem bisschen, das von Außen dazu kommt, auf einander losgehen. Ich habe die beiden in letzter Zeit sehr genau beobachtet und ich finde, vor allem Maybe wirkt insgesamt deutlich schreckhafter als früher.
Ich liebe die beiden wirklich sehr und der Gedanke, sie abzugeben, tut mir im Herzen weh. Ich versuche immer geduldig zu sein und sage mir ständig, dass das alles sehr gravierende Veränderungen waren und die beiden sich ja nicht ausgesucht haben, dass hier jetzt ein Baby wohnt und wir umziehen. Aber ich bin langsam wirklich einfach überfordert und momentan spitzt sich die Situation immer mehr zu. Ich habe weder zeitlich noch nervlich die Kapazitäten, hier alle paar Tage/Wochen die Katzen getrennt zu halten und jedes Mal eine Zusammenführung "light" zu machen. Vor allem habe ich Angst, dass meine Tochter irgendwann mal in die Schusslinie gerät. Vorhin wurde sie das erste Mal von Maybe angeknurrt, die zu mir wollte, ich saß aber neben meiner Tochter auf dem Boden.
Momentan treibt mich das alles an den Rand meiner Belastungsgrenze und ich seh keinen wirklichen Ausweg zur Besserung mehr. Sind die Katzen durch das Baby zu gestresst und würden sich in einem ruhgeren Zuhause wohler fühlen? Können wir sonst noch irgendwas probieren, um die Situation zu entspannen?
Ich bin für jeden Hinweis dankbar!