Gismo wird sterben - es gibt keine Hoffnung, wie mache ich Sterbebegleitung?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Kiwimaus1

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Ich habe mal einen neuen Thread aufgemacht - der alte Titel ist überholt und man kann ihn nicht ändern (jedenfalls ich nicht).

Heute können wir Gismo zum Sterben aus der Tierklinik holen. Wir haben ihn Mi. noch nachts hingebracht. Die Nierenwerte waren erstaunlicherweise minimal gesunken, aber das Kalium war bei 2,0 (!) und er hatte Untertemperatur.

Er hatte dann am Do. einen Ultraschall und dabei kam dann das Ergebnis. Die li. Niere arbeitet gar nicht mehr, die re. Nieren ganz minimal bis nicht. Das Gewebe ist schon so umgebaut, dass hier keine Hoffnung mehr besteht. Das Kalium bekommen sie, trotz Injektion und Infusion nicht nennenswert hoch.

Hat schon mal jemand sein CNI-chen zum Sterben begleitet. Ich habe eine riesige Angst ihn länger als nötig leiden zu lassen, nicht zu wissen wann es für ihn besser ist zu gehen. Gibt es eindeutige Zeichen, was kann ich tun??? Sollte ich ihn vielleicht gar nicht erst nach Hause holen????? Oder hoffen, dass er noch ein paar Tage mit uns verbringen kann???

Ich kann nicht mehr, sitze hier und heule mir die Augen aus - wir mussten erst vor 1 Jahr unsere Kiwi gehen lassen, sie hatte ein bösartiges Lymphom an der Stirnhöhle. Warum wir???? Was haben unsere Süßen getan, um so leiden zu müssen???

Sorry, habe doppelt gepostet, da ich eben erst gesehen habe, dass es noch einen Thread im Teil Abschied gibt, da gehört men Beitrag wohl eher hin - bin zu doof sorry - vielleicht löscht ein Mod. den einen Thread.
 
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Das tut mir so leid,ich kann dich so gut verstehen.
Ich habe auch einen Kater vor drei Jahre an CNI verloren,ich habe mich mit
der Erkrankung überhaupt nicht ausgekannt,aber einen guten Tiearzt gehabt.
Als die Diagnose gestellt wurde,gaben sie ihm maximal ein halbes Jahr.
Drei Jahre und ein dreiviertel haben wir ihn drübergebracht,ich habe ihm
jeden zweiten Tag eine Infusion gemacht und er bekam auch homöopathische
Mittel.

Die Infusionen waren natürlich Stress für ihn,aber er hatte einen so unglaublichen Lebenswillen,das er es sich gefallen hat lassen.
Irendwann kam dann der Punkt wo ich entscheiden mußte,ob ich ihn nicht
doch gehen lasse.
Er hat fast den ganzen Tag geschlafen,hat sich auf Plätze verkrochen,die
ehrer ungewöhnlich waren.

Mein Tochter ist besonders an ihm gehangen,sie ist praktisch mit ihm aufgewachsen,aber ich habe ihr gesagt das sie ihn gehen lassen muß,er kann
nicht mehr.
Ich habe ihm dann in die Augen geschaut und da stand es schon geschrieben.

Ich wollte noch warten bis mein Mann frei,damit er mitfahren kann und am
Mittwoch sind wir dann gefahren.
Es war auch höchste Zeit,denn er ist schon umgefallen,ich habe ihn zärtlich
gestreichelt und geküsst und ihm gesagt,das er keine Angst haben braucht
ich bleibe bei ihm bis zum Schluss und er wird friedlich einschlafen.
Das ist man finde ich seinem Tier schuldig,so weh es auch tut.

Sie leiden ja dann wenn die Nieren nicht mehr oder fast nicht mehr arbeiten,
es ihnen andauernd schlecht.
Wann der richtige Zeitpunkt da ist mußt du entscheiden,man soll aber nicht
zu lange warten.

Ich wünsche dir viel Kraft und drücke dich.
 
@Sibidoll: Vielen Dank es war schön, deine lieben Worte zu lesen. Und eines ist klar, wir werden beide bei ihm sein, wenn es soweit ist. Das haben wir vor 1 Jahr bei unserer Kiwi auch gemacht. Sie gestreichelt und ruhig zugesprochen. Ich hoffe unsere Haustierärztin kann das wieder übernehmen, denn sie hat das bei ihr und meinem Hund vor Jahren wirklich so angenehm, wie möglich gemacht. Sie ist auch am Sonntag eine Stunde in der Praxis.

Wir haben ihn jetzt gerade nach Hause gebracht. Die Tierklinik ist ein Stück von uns entfernt. Der Tierarzt meinte er darf jetzt alles fressen, alles Trinken, alles machen. Er muss keine Diät mehr machen und ich soll ihm nur noch Infusionen geben, wenn er es sich unproblematisch machen lässt, die SUC Therapie auch nur noch weil wir ha. noch Ampullen haben und es eben nicht schadet. Aber ihn sonst einfach machen lassen. Im Moment geht es ihm recht gut und er ist einigermaßen fitt - natürlich gemessen am Zustand, als wir ihn in die Tierklinik gegeben haben. Jetzt hat er Kalium und Infusionen bekommen, daher ist er recht wach. Hat aber in der letzten Stunde nichts fressen wollen.
Ich habe die Ultraschallbilder gesehen und sie wurden uns wirklich ausführlich erklärt. Die li Niere war auf dem Bild nur noch als graue Masse zu sehen und 1/3 so groß, wie die andere. Die re. Niere ist zwar nomal groß, aber auch keinerlei Unterscheidung mehr zwischen Nierenrinde, -mark, oder -becken möglich. Die Durchflussrate links gar nicht und rechts so gut wie nicht vorhanden (lt. Doppler). Außerdem hat er ettliche Verkalkungen im Bereich des Nierenmarks. Es kann jetzt Stunden, Tage gehen, Wochen glaube ich einfach nicht, denn der Tierarzt sagte schon wir können auch heute Nacht anrufen....... Da er mit dem Kalium total abgestürzt war (2,0!), denke ich dass wird dann wohl den Ausschlag geben, wie lange es noch geht. Kreatinin 3,5 und Harnstoff sind zwar erhöht, aber nicht soooooo gigantisch hoch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kiwimaus,

es tut mir so leid für Gismo. Es ist schön, dass Du ihn aus der Klinik geholt hast und er Zuhause in seiner vertrauten Umgebung sein darf.

Ich bin neu hier und habe still mitgelesen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich was es bedeutet sein geliebtes Tier beim Sterben zu begleiten. Der Prozess des Loslassens ist eine sehr intensive Phase, die mit vielen Höhen und Tiefen, Ängsten und Sorgen und auch die Hoffnungen auf Linderung und gesundheitlicher Besserung begleitet ist.

Ich habe versucht meinen Katzen die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten und so viel Normalität wie möglich zu leben, wenn auch alles etwas ruhiger. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, die Katzen auf den Arm genommen und getragen, wenn sie das wollten oder auch einfach nur bei ihnen gesessen. In einem ruhigen, gemütlichen Raum mit warmen (unter Aufsicht auch Wärmelampe) und geschützten Kuschelplätzen bei gedämpften Licht und leiser vertrauter Musik konnten sie Ruhe finden. Oft habe ich eine warme organgene Lampe angeknipst.

Die Katzen haben mich eines gelehrt, nämlich, dass sie intuitiv wissen was gut für sie ist und wann es Zeit ist zu gehen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Für mich war es schwer zu lernen zu akzeptieren, dass sie beispielsweise nicht mehr das Bedürfnis nach Nahrung hatten und später auch kein Bedürfnis mehr nach Flüssigkeitsaufnahme hatten.

Und trotzdem ist es hart, sein Tier in dieser schweren Zeit zu begleiten.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

Herzliche Grüße
Winterzauber
 
Ich habe vor ein paar Tagen mit einer Dame vom Tierheim gesprochen, die grade eine Ausbildung als Tierheilpraktikerin macht. Ihr Kater ist kurz vor Weihnachten gestorben. Er hatte Lungenkrebs und viele Metastasen.

Sie hat erzählt, dass der Kater sich an dem Tag, an dem es soweit war sich von allen Familienmitgliedern verabschiedet hat. Er lag bei jedem noch eine Weile ganz nahe und hat sich angeschmiegt. Er hatte wohl schlimme Schmerzen, denn er hat sich tagelang überall das Fell ausgerissen.

Ach es ist so traurig. Tiere sind da viel weiter als wir Menschen. Sie handeln rein nach ihrem Empfinden.

Früher dachte ich immer, ich muss alles Mögliche tun, damit es dem Tier noch irgendwie länger besser geht. Heute weiß ich: Wenn es nicht mehr geht, dann ist es gut so!
 
Danke euch. Ich schreibe derzeit hauptsächlich im Thread Seelsorge weiter, Gismo geht es minimal besser. Er fing So. wieder an zu fressen. zwar nur minimale Mengen (ca. 5-10 gr), aber das so 2-3 mal am Tag.

Wir machen jetzt erst mal weiter mit der Therapie, ich gebe ihm heute Abend erstmals Peritol, um den Appetit anzuregen und schaue, was passiert. Wenn wir alles hinter uns haben (egal wie es ausgeht) werde ich mal die Therapie am Stück hier schildern, vielleicht hilft es jemandem mit einer CNI Katze.
 
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