Griechische Straßenkatze

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Faidona

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22. August 2018
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Hallo liebe Katzenfreunde!

Ich hab eine Frage an euch, die mir sehr am Herzen liegt.
Wir haben in Griechenland ein Haus in einem Dorf. Dort lebt seit 4 Jahren ein kleiner einäugiger Kater, der sich uns immer anschließt, wenn wir im Urlaub dort sind. Als wir ihn das erste Mal hier gesehen haben, war er noch nicht ausgewachsen und ich wollte ihn gerne mit nach Deutschland nehmen, da es den Katzen hier in GR nicht gerade gut geht. Ich hab mich aber von meiner Familie davon abbringen lassen, die alle dagegen geredet haben. Seitdem ist der Kater immer hier, wenn wir kommen, und jedes Frühjahr geht es ihm wieder sehr schlecht, weil er den ganzen Winter hier alleine überstehen muss. Meistens hat er nicht mal mehr Fell am Kopf und ist voller Würmer und Parasiten. Wir päppeln ihn immer wieder auf und im Herbst geht es ihm wieder gut (die Familie ist verteilt über Frühjahr und Sommer immer wieder hier), aber der Winter ist wirklich schwer für ihn.

Jedes Jahr überlege ich wieder, ihn mitzunehmen. Aber nachdem er natürlich schon längst erwachsen ist, frage ich mich oft, ob man ihm damit überhaupt einen Gefallen täte, oder ob es vielleicht viel schlimmer für ihn wäre, ihn aus seiner gewohnten Umgebung zu reißen... Wie seht ihr das denn? Den Kater mitnehmen und ihm somit bessere Winter und ein wahrscheinlich längeres Leben bescheren? Oder ihn hier lassen, wo er sich auskennt und natürlich auch frei ist, aber wo er wahrscheinlich nicht allzu lange leben wird...?

Ich freue mich über eure Meinungen!

Liebe Grüße,
Faidona
 
A

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Hallo liebe Faidona,

wenn ihr den Kater mitnehmen würdet, wie wären denn bei euch die Lebensbedingungen? Könnte er auch weiterhin rausgehen, oder hätte er einen Balkon/Garten? Ich hab hier schon öfter gelesen, dass ehemalige Streuner nicht alle unbedingt wieder Freigang wünschen, sondern froh darüber sind, endlich ein Dach über dem Kopf zu haben, aber ich selbst hab damit keine Erfahrung und kann dementsprechend auch nicht so viel darüber sagen.

Ich könnte den kleinen glaube ich nicht sich selbst überlassen, vor allem weil es im Winter ja noch viel härter ist 🙁 Vor allem wenn du die Möglichkeit hättest dich um ihn zu kümmern hier in Deutschland.

Und da du ja schon länger drüber nachdenkst würde ich sagen; Pack den kleinen ein, päppelt ihn für die Reise auf und nehmt ihn mit.


Viele Grüße,
 
Hallo Faidona,
Herzlich willkommen im Forum!

Ich habe noch ein paar Fragen:
Ist der Kater in Griechenland allein oder hat er sich einer Gruppe angeschlossen?

Und wie wäre die Situation bei Dir? Freigang?
 
Vielen Dank für eure Nachrichten!

Der Kater ist hier nicht in eine Gruppe integriert. Er schlägt sich allein durch und wühlt in Mülltonnen nach Essen.
Das Problem ist tatsächlich, dass ich ihn einfach nicht nehmen kann, da wir schon drei Katzen (eine Katze und zwei Kater) und einen kleinen Hund haben und es einfach zu viel wäre, den Kleinen Piratenkater auch noch dazu zu nehmen. Vor allem, weil unser größter Kater immer sehr unter Veränderungen leidet. Unsere Katzen sind Freigänger. Trotzdem glaube ich, dass es in unserer Wohnung zu viel wird, wenn wir noch eine vierte Katze dazu nehmen. Das heißt, ich müsste sowieso erst ein gutes Zuhause für ihn finden, was sicher auch nicht leicht wird bei einem ausgewachsenen Straßenkater... 🙁
 
Ich schließe mich OliveOils Frage an - die meisten griechischen Straßenkatzen sind sehr sozial. Wenn euer Kater nicht die seltene Ausnahme ist, müsste er in Deutschland passende Gesellschaft bekommen.

Aber ich fange mal von vorne an: Ich betreue mehrere Gruppen von griechischen Straßenkatzen auf der Insel Andros. Das Problem mit dem schlechten Zustand nach dem Winter kenne ich auch.
Der Schwerpunkt dieses Projekts liegt auf der Kastration der Katzen vor Ort und ihrer Betreuung an den Futterstellen mit Futter und medizinischer Behandlung. Aber Katzen, die auf der Straße nicht gut zurechtkommen, nehme ich nach Möglichkeit zu mir nach Berlin als Pflegekatzen.
Sie werden medizinisch behandelt und anschließend in für sie individuell passende Zuhause vermittelt. Alle Katzen blühen auf, für sie ist es ein 6er im Lotto.
Vielleicht mag hier jemand die Geschichte von Star vorstellen? Ich bin gerade nur mit dem Handy hier. Star kam vor dem letzten Winter mit nach Deutschland, sie ist geschätzt nun 8 Jahre alt, gehört damit zu den älteren Katzen. Von Entwurzelung keine Spur, sie hat ihr neues Leben ohne Zögern rundum angenommen und genießt es in vollen Zügen.

Wenn du schreibst, euer Kater habe nur ein Auge, ist das denn operiert worden oder noch offen?

Aus meiner Sicht plädiere ich dafür den Kater nach D zu holen und zu vermitteln. Schon alleine aus dem Grund, dass er eine Hälfte des Jahres Familienanschluss hat und die andere Hälfte des Jahres alleine ist. Katzen sind keine Wildtiere, sie brauchen die kontinuierliche Versorgung durch den Menschen.

Die Katzen an meinen Futterstellen werden auch im Winter versorgt. Trotzdem ist diese Jahreszeit hart für Straßenkatzen und einige überleben es nicht.
 
Hallo und sorry für die späte Antwort, hatte kein Datenvolumen mehr...

Ich finde es so toll, dass du den Straßenkatzen hilfst! Wie machst du es dann, wenn du sie in Berlin in Pflege hast, also wie findest du ein Zuhause für sie? Ich würde den Kater sofort mitnehmen, aber ich weiß eben nicht, wo ich ihn dann unterbringen soll...
Das kaputte Auge hatte er von klein auf. Es ist trüb und blau (das gesunde ist gelb), aber war nie entzündet. Ich glaube nicht, dass es ihn besonders beeinträchtigt.
Gerade sitzt er in unserer Küche und will ständig gestreichelt werden. Also nein, Einzelgänger sind Katzen wirklich nicht. Und es bricht mir jetzt schon wieder das Herz, wenn wir morgen wegfahren 🙁((
 
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Hab gerade deine Facebook Seite besucht. Sehr, sehr schön 🙂 Wie ich sehe, vermittelt ihr auch manchmal Hunde. Das versuchen wir auch so oft, weil es hier natürlich unzählige gibt, aber es ist so wahnsinnig schwierig, ein Zuhause für die Tiere zu finden... Zwei Hunde konnten wir bisher erst vermitteln, drei haben wir selber behalten (Mama, Schwester und ich). Geht’s dir da auch so, dass es einfach sehr schwierig ist, die Tiere gut unterzubringen?
 
Wie machst du es dann, wenn du sie in Berlin in Pflege hast, also wie findest du ein Zuhause für sie? Ich würde den Kater sofort mitnehmen, aber ich weiß eben nicht, wo ich ihn dann unterbringen soll...

Ich nehme die Katzen mit zu mir als Pflegekatzen, gucke was sie brauchen - welche Artgenossen zur Gesellschaft, reicht Wohnung mit gesichertem Balkon oder wollen sie kompletten Freigang etc., ich versorge sie medizinisch (Kastration, Impfungen, Tests) und stelle sie unter anderem in einigen Katzenforen zur Vermittlung ein.
Die Unterbringung müsste also bei euch sein, ihr seid verantwortlich - oder ihr findet einen Verein oder eine Pflegestelle, die euren Kater aufnimmt.

Danke für dein Lob 🙂
Ich bin seit einigen Jahren Pflegestelle und hatte die unterschiedlichsten Pflegekatzen bei mir - jung und alt, gesund und krank, scheu und zahm - und für jede Katze findet sich die richtige Nische, das richtige Zuhause. Meiner Erfahrung nach funktioniert Vermittlung dann, wenn die Tiere gut beschrieben sind und die Menschen wissen, was sie erwartet und auch wissen, was sie wollen. Bisher hat es bei keiner meiner Pflegekatzen länger als ein paar Monate gedauert, bis sie ihr Zuhause gefunden hatte - gerechnet ab dem Zeitpunkt, an dem sie gesundheitlich fit und somit vermittlungsfertig waren und ich sie inseriert habe.

Der Schwerpunkt meiner Tierschutzarbeit liegt allerdings nicht auf der Vermittlung der Katzen in Deutschland, sondern auf der Kastration und Versorgung vor Ort. Die Katzen nach D zu holen, ist verhältnismäßig teuer und schlicht nicht "effektiv", weil das Katzenelend auf der Straße weitergeht. Kastration vor Ort schafft es das Elend einzugrenzen - dass 500 bis 1000 Kitten jedes Jahr gar nicht erst in das Elend hineingeboren werden, ist der eigentliche Erfolg.
Die Vermittlung in D ist dagegen das große Glückslos für einige wenige Katzen. Und auch das hat Berechtigung - es gibt immer einzelne besonders kranke, auf der Straße besonders bedrohte oder ungückliche Katzen, die ein Dach über dem Kopf brauchen.
 
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