Grundsätzliche Zusammensetzung der BARF Mahlzeit

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Tarabas&Matschi

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26. August 2012
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Hallo zusammen,

ich bin neu im Katzen Universum und da unsere Hunde nur roh gefüttert werden soll es bei unseren Kitten genauso werden.

Könnt Ihr mir dabei helfen das richtige Verhältnis von Fleisch, Knochen/Knorpel, Innereien und Pansen zufinden? Ich finde leider nirgends diese Basics, es geht leider fast immer nur um die Zusätze 🙁

Danke für Eure Hilfe!
 
A

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Hi und herzlich Willkommen!
Da Barfen bei Katzen etwas komplizierter ist, als bei Hunden, würde ich dich diesbezüglich gern an ein richtiges Barf-Forum verweisen. Dort bekommst du alle Tipps, kannst einen Kalulator runterladen, der dir beim Rechnen hilft und kannst deine Rezepte überprüfen lassen.
Für alles weitere stehen dir hier sicherlich viele User mit Rat und Tat zur Seite.
 
Ich finde leider nirgends diese Basics, es geht leider fast immer nur um die Zusätze 🙁

Danke für Eure Hilfe!

Das ist leider so, und das hat auch einen Grund: Bei Katzen gehören diese Zusätze zu den Basics...😳


Grundsätzlich ist es so, dass du auf 1 kg Fleisch etwa 10%, also 100 gr Innereien geben kannst, bei Herz und Magen evtl. etwas mehr, da sie auch Muskelfleisch sind. Leber ist als Innerei tabu (das gehört zu den Zusätzen und wird in genau berechneten Anteilen gegeben), Niere ist bedenklich, da Entgiftungsorgan - Kitten würde ich keine Niere geben, Ausgewachsenen auch nur sehr selten.

Mit Magen ist hier nicht Pansen gemeint, denn viele Katzen fressen den nicht, schon gar nicht ungereinigt. Du könntest Glück haben, manche Katzen schauen sich das auch von den Hunden ab, aber für den Anfang würde ich auf Hühner- oder Putenmagen setzen.

Beim Thema Knochen bist du bei Hunden noch bei der normalen Fütterung, bei Katzen bereits bei "diesen Zusätzen", denn bei Katzen muss das Verhältnis von Knochen bzw. Ca zu Phosphor genau berechnet werden - es ist in der Tat sogar eins der schwierigsten und wichtigsten Verhältnisse überhaupt. Vor allem, da du Kitten barfen möchtest, denn die befinden sich ja noch im Knochenwachstum. Fütterst du nun zu wenig Ca, holen sie sich das, was fehlt, aus den eigenen Knochen - gar nicht gut. Fütterst du zuviel, kann es zu Arterienverkalkung kommen, auch nicht gut. Hier ist also gutes Rechnen wirklich wichtig - keine Angst, man kann das lernen, wirklich! Nur nicht von heute auf morgen, aber du hast ja Zeit.

Um deine Pläne zu verwirklichen, solltest du dich wirklich in einem Barfforum anmelden. Gute Tipps findest du aber auch hier: https://www.katzen-forum.net/threads/linkliste-informationen-zum-barfen.62637/

Vor allem die Seite der Blauen Samtpfote fand ich für den Einstieg recht übersichtlich.


Eine weitere Frage ist, ob du das Fleisch in Stücken oder gewolft anbieten möchtest. Gewolft wird für die Kitten - gerade in der Umgewöhnungsphase - bestimmt das Beste sein, auf die Dauer solltest du aber auf Stücke setzen, die immer größer werden - so, wie die Kitten wachsen - bis etwa Mausgröße erreicht ist. Die positiven Effekte des Barfens hängen nämlich nicht nur mit der Fleischfütterung an sich zusammen, sondern auch mit dem Vorgang des Fressens, sprich Kauen und Einspeicheln der Nahrung, Vorbereitung des Magen-Darm-Traktes auf die Nahrungsaufnahme usw.
Evtl. weißt du das ja bereits, denn bei Hunden ist das im Prinzip nicht anders - mir fällt immer nur auf, dass viele Hundebarfer das nicht wissen, und das Problem ist bei Hunden wohl auch nicht so groß, weil vieles über das Knochenkauen wettgemacht wird.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel für den Anfang. Lies dich einfach mal durch die Links, und wenn Fragen kommen, dann her damit 🙂
 
Hallo,

jepp, beim Katzenbarfen sind die Zusätze die Basics 😉

Wobei das Calcium-Phosphor-Verhältnis tendenziell auch bei Hunden wichtig ist, nur irgendwarum nimmt's da keiner so genau.
Ich meine, das mag zum Teil daran liegen, dass Katzen in der Natur immer ganze (weil kleine) Beutetiere fressen, und Hunde von größerer Beute mal diesen und mal jenen Teil abkriegen - so dass man davon ausgeht, dass Katzennahrung innerhalb kürzerer Zeiträume komplett ausgewogen sein sollte als Hundenahrung, weil Katzen mit längerfristigen Schwankungen schlechter umgehen können müssten.
Aber zum Teil sind Katzen- und Hundebarfer wohl auch einfach nur zwei unterschiedliche Kulturen, und daher kommen die Unterschiede in der Denkweise. (In den USA wird das z.B. einheitlicher angegangen, mein ich.)
Jedenfalls können Katzen keine so großen Knochen fressen wie Hunde.

Was deine Frage nach den Verhältnissen von Fleisch & Co. angeht:

Der Hauptbestandteil des Futters sollte (Muskel-)Fleisch sein, wobei Herz und Magen zum Muskelfleisch dazuzählen.
Für den Anfang würd ich eine Mischung aus mindestens 80% Fleisch, höchstens 10% Herz und höchstens 10% Geflügelmagen empfehlen, wenn möglich alles von einer Tierart. Es gibt aber auch Leute, die ihren Katzen Rezepte mit 50% oder mehr Herzanteil füttern - wenn's vertragen wird und es auch andere Rezepte zur Abwechslung gibt, spricht nix dagegen.

Pansen wird oft nicht gefressen, wie mrs.filch schon schreibt. Hunden gibt man doch ungereinigten Pansen u.a. wegen der angeblich gesunden Pflanzenreste da drin, oder? Bei Katzen geht man davon aus, dass sie pflanzliche Nährstoffe sowieso nicht verwerten können und sie jedenfalls nicht brauchen. Also von daher ist Pansen völlig wurscht.

An Innereien brauchst du sonst nur etwas Leber - etwa 4% der Fleischmenge - für die Vitamin-A-Zufuhr. Auf andere Innereien kannst du ruhig komplett verzichten, außer du willst was ganz Bestimmtes in der Nährstoffbilanz erreichen (Lunge ist z.B. gut zum Abnehmen, Lammmilz ist sehr eisenhaltig ...).
Ich bin kein Fan davon, pauschal irgendwelche Innereien zum Futter zu geben, um ein Beutetier nachzubauen, weil man das ja dann meistens doch nicht schafft. 😉 Anders ist es, wenn man ganze/gewolfte Beutetiere füttert, da sind die Innereien dann ja im natürlichen Verhältnis mit drin, das ist prima.

Was Knochen/Knorpel angeht: Die bringen ja Calcium und Phosphor ins Futter. Und wie schon geschrieben wurde, das Ca/P-Verhältnis ist wichtig.
In Rezepten ohne weitere Calcium- und Phosphorzusätze würd ich einen beutetier-ähnlichen Knochenanteil von etwa 15% der Fleischmenge bevorzugen.
Wenn du dich mit Knochenmehl, Dicalciumphosphat, Eierschalenmehl und Calciumcitrat o.ä. bewaffnest, kannst du aber auch ganz ohne Knochen füttern.
Und Knochenrezepte würd ich auf jeden Fall mit Rezepten ohne Phosphorzusatz - also nur mit nem reinen Calciumzusatz, d.h. Eierschalenmehl/Ca-Carbonat/Ca-Citrat - abwechseln, sonst könnte es auf Dauer ne Phosphorüberdosierung geben.

Wenn ich z.B. fünf Rezepte mache, dann sind davon meistens drei mit Knochenmehl und Eierschale/Ca-Citrat, eins mit gewolften Knochen, und eins nur mit Eierschale/Ca-Citrat.

Ganze Knochen sind mir zu unsicher, weil Grisu die je nach Laune auch liegen lässt, und dann stimmt die Nährstoffbilanz ja gar nicht mehr. 😉 Wenn überhaupt, dann gibt's ab und zu einen Hühnerflügel als unsupplementierten und un-berechneten Snack. Aber in letzter Zeit konnte ich Grisu damit nicht mehr begeistern, er scheint's lieber supplementiert zu mögen.

Ach ja, und Gemüse: 5% der Fleischmenge pauschal. Das wird ausschließlich als Ballaststoff gegeben (Rohfaser) - verdauliche Kohlenhydrate spielen im Katzenstoffwechsel keine sinnvolle Rolle und sollten eher fehlen. Deshalb auch lieber kein Getreide und keine Kartoffeln.
Wenn du den Kotabsatz beobachten kannst und die Katzen von weniger Gemüsezusatz keine Verstopfung kriegen, spricht auch nix dagegen, weniger Gemüse zu geben oder es ganz wegzulassen. Roh oder gekocht ist egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
Vielen Dank für die ausführlichen Infos!
Jetzt hab ich ein paar Wisssenslücken weniger 😀
 

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