Hämatokrit

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Halingen

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1. Dezember 2012
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Guten Tag,

mit unserem Kater Findus, 7 Monate last, mussten wir Donnerstagabend zum Notdienst. Er hatte sich ca. 30 m von der Straße weg bis vor die Terrassentür geschleppt; linkes Bein stand schräg ab. Gesäß- und Genitalbereich blutig. Dickes Hämatom im Bereich der Schanzwurzel. Diagnose nach Rö: Oberschenkeldurchbruch. (Wir wissen nicht, woher das Trauma, vermutlich Autounfall.)
Überweisung Zur Klinik nach Duisburg. Dort nach Untraschall angebl. keine inneren Verletzungen - aber nach Angaben der Ärzte noch nicht operabel, da zu niedriger Hämatokrit (19). Stabilisierung durch Infusion sei erforderlich. Bruchversorgung (Plattenosteosynthese) müsse nicht sofort erfolgen.
Heute, Samstagmorgen, also schon seit 1,5 Tagen Infusion.

Fragen:
1.) Wie kann ein Häamatokritwert dauerhaft erniederigt sein, wenn angeblich keine innerern Verletzungen vorliegen?

2.) Wie zeitnah sollte die Bruch-OP erfolgen?

Danke, Peter
 
A

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Ich kann dir leider nicht helfen Peter, aber ich hoffe, dass das hier noch andere lesen, die dazu mehr sagen können.

Findus drücke ich die Daumen, das er schnell wieder gesund wird.
 
Habe das Thema mal nach "innere Krankheiten" verschoben, da ich davon ausgehe, dass es hier besser passt und hier mehr Leute mit Ahnung reinschauen.

Dem Kater alles Gute!
 
Ein erniedrigter Hkt kann verschiedene Ursachen haben.

Die "einfachste" Erklärung ist dass das Blut relativ zu viel Flüssigkeit im Verhältnis zu Blutzellen hat.

Die Andere Ursache kann eine Anämie sein, die Erythrozytenzahl ist verringert. Die Anämie wiederrum kann dann wieder ganz verschiedene Ursachen haben, dabei hängt es u.a. davon ab wie das Verhältnis von unreifen zu reifen Erys ist, wie die Zellen aussehen etc.
Zum Beispiel kann es sein dass generell zu wenige funktionstüchtige Erxs produziert werden, Ursache kann u.a. ein Vitamin-B12- oder Folatmangel sein.
Die Erys können aber auch frühzeitig abgebaut werden sodass deren Zahl deswegen erniedrigt ist.


Man müsste mal das ganze Blutbild sehen. Wurde denn ein Blutausstrich gemacht und die Zellen mal angeguckt?


Zu der OP kann ich gar nicht viel beitragen ehrlich gesagt....was für ein Bruch war es denn? Schaftbruch, Oberschenkelhals oder Oberschenkelkopf? Davon hängt die Behandlung ja beim Menschen zumindest ganz stark ab. Da werden Oberschenkelkopfbrüche zB sehr zeitnah operiert da es sonst zu Femurkopfnekrosen kommen kann. Wie das bei Katzen ist weiss ich aber leider gar nicht 🙁

Aber auf jeden Fall wünsch ich deiner Fellnase ersteinmal gute Besserung! 🙂
 
Wurden die Retikulozyten bestimmt? Der Wert ist im Moment ganz wichtig, eigentlich der wichtigste Wert, zeigt er doch an, ob genügend neue Blutkörperchen nachproduziert werden, die die momentane Lücke auffüllen.

Sollten die ebenfalls erniedrigt sein, sprich bitte EPO-Injektionen an. Infusionen sind mir neu. Und ja, die baldige Bruch-OP ist wichtig. Derbe Verzögerungen machen den Allgemeinzustand deines Katers nicht besesr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Barbarossa hat völlig Recht, nur mit dem Ery-Wert kann man nicht viel anfangen. Die Retis sind wichtig.
Wenn diese erniedrigt sind nicht nur nach dem Epo-Spiegel schauen sondern auch mal die Vit-B12/Folat-Werte im Auge behalten!

Meintest du mit Infusionen Erythrozyten-Konzentrat-Infusionen? Denn normale Flüssigkeitsersatzinfusionen bei einem erniedrigten Hkt kämen mir jetzt auch sehr spanisch vor😕
 
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Das Tier hatte doch einen Unfall, nicht einfach eine Anämie unbekannter Ursache, oder täusche ich mich da???
Also bitte, wenn man keine Ahnung hat, sollte man die Leute hier nicht so verunsichern...
Wenn eine Katze einen Unfall hatte mit Blutverlust, muss sie zuerst stabilisiert werden, das erfolgt per Infusion, meist wird NaCl oder Ringer Laktat verwendet. Das wichtigste ist, Flüssigkeit rein zu bekommen, damit der Kreislauf nicht ganz versagt. Bei Tieren hat man halt nicht gleich Vollblut da (v.a. bei Katzen) und es ist auch nicht immer nötig.
Wenn der Hämatokrit unter 15, manche sagen auch unter 12 ist, sollte man über eine Bluttransfusion nachdenken.
Wie tief ist denn der Hämatokrit und ist er konstant? Das ist wichtiger als Eisen, Vit-B oder Folsäurewert und auch wichtiger als die Retikulozyten, denn diese sind bei einer akuten Blutungsanämie nämlich auch erniedrigt, und würde somit ein falsches Bild abgeben.
Eine völlig andere Geschichte ist es natürlich, wenn es eine ältere Katze ist, oder wenn sie schon länger krank wäre, aber ich gehe hier jetzt davon aus, dass alles ok war und sie dann einen Unfall hatte.

Blut braucht halt Zeit sich zu bilden. Erstens hast du den Verlust und zweitens auch den bereits erwähnten Verdünnungseffekt. Es sind aber die gleiche Menge Erys da, wie wenn man keine Infusion geben würde, das bedeutet, die Menge sauerstofftransportierenden Teile ist gleich, man hat einfach noch das Volumen, dass der Kreislauf benötigt um die Gewebe richtig zu durchbluten.

Wegen der OP: ist es eine Querfraktur des Femurs? oder Femurhalsbruch? oder eine offene Fraktur, also Haut durchstochen? Diese Fragen sind entscheidend. Eine offene Fraktur ist ein Notfall und sollte bald versorgt werden, bei den anderen Varianten kann man gut mehrere Tage warten. Denn wer operiert gern in ein riesen Hämatom, das gibt nur eine Schweinerei und Komplikationen.

Also vertraue doch den Ärzten auch ein bisschen, die Chirurgen wissen meistens was sie tun... bestimmt mehr als die meisten hier (mich inklusive!)
 
Soso, ich habe keine Ahnung. Nun denn, dann habe ich wohl den falschen Job.

Sie schrieb dass der Kater lediglich ein Hämatom hat, nichts von grossen Blutverlusten.

Und wenn es generell um einen erniedrigten Hkt geht wird das in der Regel nicht mit Infusionen behandelt. Nach einem Unfall ist es sicher nicht fehl am platze bzw sehr nötig wenn man Schock o.Ä. vermutet, keine Frage.Davon konnte man hier jetzt aber nichts lesen? Aber zur Therapie einer (chronischen, wie scheinbar vermutet wurde wenn ich die Frage der TE richtig verstanden habe) Anämie nutzt man idR keine Infusionen. Und ich rede hier eben von der Anämie, nicht von Blutverlusten.
Und Der Ret-Wert steigt bereits 2 Tage nach Blutverlust i.d.R. an. Natürlich nicht direkt nach Blutverlust aber wenn man die Diagnostik die Tage nochmal machen würde hätte man doch keinen verfälschten Wert.

Wenn man vermutet dass es sich um eine chronische Anämie handelt dann muss man auch die Ursache ausfindig machen also wieso verunsichern wir hier?Das wollte sie doch u.a. wissen in ihrer Frage Haben wir geschrieben dass sie dem Tier die Infusionen nicht geben lassen soll? Nein. Also.




Und du hast Recht: Chrirugen wissen was sie tun. Und auch manche was sie schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
es geht hier wohl um einen unfall?! gesäss und genitalbereich blutig, hämatom, wie kann man hier nicht von blutverlust ausgehen? bei solch einem unfall war die katze bestimmt in schock und die infusion wurde gegeben, um den kreislauf zu stabilisieren..

also ich habe das so verstanden, dass die katze 1,5 tage in der klinik am tropf hing und während dieser zeit sich der hkt noch nicht erholt hatte, was ja auch durchaus seine zeit braucht.

ich versteh nun nicht ganz, wie man bei einem 7 monate alten tier nach autounfall davon ausgeht, dass es eine chronische anämie ist.
bei einer chronsichen anämie muss man natürlich schauen, ob sie regenerativ oder nicht ist und da stimmt schon das mit den retikulozyten und alles, aber ich bin davon ausgegangen, dass dieses DAUERHAFT TIEF auf diese 1,5 tage bezieht und was für einen laien oder sorgenden besitzer als eine ewigkeit angesehen wird, ist für den profi nichts ungewöhnliches...

@fellmull, ich habe nicht gesagt, dass du keine ahnung hast, und auch nicht dich persönlich gemeint, aber wenn hier jemand schreibt, sein tier ist in der klinik und wird mit infusionen stabilisiert, und jemand, der nicht vom fach zu sein scheint (kann mich natürlich auch irren) schreibt, infusionen wäre mir neu... dann verunsichert das den TE und er denkt gleich, dass die katze nicht gut behandelt wird und das stört mich. gegen hinterfragen oder weitere ratschläge ist nichts einzuwenden, aber gleich den behandelnden TA anzuzweifeln wenn man scheinbar auf dem falschen dampfer ist, ärgert mich halt. es geht v.a. um die wortwahl...

naja, vielleicht irre ich mich da auch, bis TE sich nicht meldet, kann ich nichts anderes dazu sagen als ich schon gesagt habe. ach ja, habe jetzt beim nochmaligen lesen des ersten posts gesehen, dass der hkt bei 19 ist, das ist noch nicht so schlimm und auch noch keine indikation für eine bluttransfusion!
 
es geht hier wohl um einen unfall?! gesäss und genitalbereich blutig, hämatom, wie kann man hier nicht von blutverlust ausgehen? bei solch einem unfall war die katze bestimmt in schock und die infusion wurde gegeben, um den kreislauf zu stabilisieren..

also ich habe das so verstanden, dass die katze 1,5 tage in der klinik am tropf hing und während dieser zeit sich der hkt noch nicht erholt hatte, was ja auch durchaus seine zeit braucht.

ich versteh nun nicht ganz, wie man bei einem 7 monate alten tier nach autounfall davon ausgeht, dass es eine chronische anämie ist.
bei einer chronsichen anämie muss man natürlich schauen, ob sie regenerativ oder nicht ist und da stimmt schon das mit den retikulozyten und alles, aber ich bin davon ausgegangen, dass dieses DAUERHAFT TIEF auf diese 1,5 tage bezieht und was für einen laien oder sorgenden besitzer als eine ewigkeit angesehen wird, ist für den profi nichts ungewöhnliches...

@fellmull, ich habe nicht gesagt, dass du keine ahnung hast, und auch nicht dich persönlich gemeint, aber wenn hier jemand schreibt, sein tier ist in der klinik und wird mit infusionen stabilisiert, und jemand, der nicht vom fach zu sein scheint (kann mich natürlich auch irren) schreibt, infusionen wäre mir neu... dann verunsichert das den TE und er denkt gleich, dass die katze nicht gut behandelt wird und das stört mich. gegen hinterfragen oder weitere ratschläge ist nichts einzuwenden, aber gleich den behandelnden TA anzuzweifeln wenn man scheinbar auf dem falschen dampfer ist, ärgert mich halt. es geht v.a. um die wortwahl...

naja, vielleicht irre ich mich da auch, bis TE sich nicht meldet, kann ich nichts anderes dazu sagen als ich schon gesagt habe. ach ja, habe jetzt beim nochmaligen lesen des ersten posts gesehen, dass der hkt bei 19 ist, das ist noch nicht so schlimm und auch noch keine indikation für eine bluttransfusion!

ich wollte hier den TA sicher nicht angreifen. Ich hatte den Fokus beim Lesen tatsächlich eher auf den unten gestellten Fragen und diese primär beantwortet die sie zu einem chronisch erniedrigten Hämatokrit hatte.
Und genau darauf war auch meine Aussage mit den Infusionen bezogen. auf einen chronisch erniedrigten Hkt. Wenn man es missverstehen kann dann tut es mir leid wenn ich mich da unverständlich ausgedrückt habe.

Und ich bin vom Fach. Siehe den letzten Satz in meinem vorherigen Post.
 
@fellmull: 😉😉🙂 alles bestens
 
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