Handaufzuchtskater schreit und ist sehr aufdringlich

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Nari

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26. Mai 2019
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Hallo,
mein Freund und ich haben vor einem halben Jahr 2 kleine Kater aus dem Tierschutz übernommen, beide sind jetzt ca etwas über 1 Jahr alt.
Wir wohnen in einem grossen Haus, derzeit leider noch ohne Gartenzugang für die Katzen weil der Zaun fehlt.

Ede benimmt sich normal. Salem ist eine Handaufzucht und von anfang an leider sehr anstrengend gewesen. Er geht jedem Menschen ins Gesicht um ihn da anzusabbern und sich zu reiben. Spielen tut er nur mit Ede (raufen), für spielen mit Spielzeug fehlt ihm die Konzentration weil er schnell abgelenkt ist.
Das größere Problem mit ihm ist, dass er jeden morgen ab etwa 5 Uhr anfängt vor den Schlafzimmertüren zu schreien. Das geht dann so lange bis wir aufstehen, also am WE bis 9 Uhr. Auch wenn wir ihn ignorieren macht er weiter. Ede liegt während Salem schreit in seinem Körbchen und schläft.
Außerdem rennt Salem immer vor die Füße, auch auf der Treppe. Wir sind schon x mal über ihn gefallen.
Was meinen Freund am meisten nervt, ist dass er sobald man irgendwo eine Tür öffnet durch rennt. Er lauert ständig vor den Türen sobald mein Freund oder ich dahinter verschwinden. Sein ganzer Tag ist darauf bezogen uns sehr extrem zu "stalken".

Der Tagesablauf ist so, dass sie in der Woche von etwa 7 bis 15 Uhr allein sind. Dann kommt mein Freund nach Hause, kuschelt kurz mit ihnen und geht dann aber für 1 Std nochmal in sein Zimmer um am Pc zu spielen. Da können die beiden nicht mit rein weil sie an Kabeln knabbern und alles aus den Fächern ziehen.
Der restliche nachmittag wird dann mit ihnen im Wohnzimmer gekuschelt, Ede apportiert sein Spielzeug, wir werfen Bällchen usw.
Abends gehen wir um halb 9 ca ins Bett, die Katzen dürfen dann kurz mit ins Schlafzimmer während wir fernsehen.
Sie toben dann meistens im Zimmer und raufen oder legen sich auch mal kurz hin zum schlafen.
Zum schlafen ist die tür dann zu, auch weil die beiden dann anfangen in den regalen zu wühlen, sachen runterzuwerfen oder salem einem ins gesicht sabbert.

Habt ihr irgendwelche tipps bezüglich des vor die füße bzw durch die türen laufens und der morgendlichen schreierei von salem?
Mein freund meint immer er wüsste nicht ob er das auf dauer durchhält.
Ich weiss dass salem schwierig ist, aber er ist an sich so ein lieber kater und ich hab beide kater auch echt lieb :/
Kastriert sind sie auch beide.

LG
Nari
 
A

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Hallo Nari,

Salem ist nicht schwierig, Salem ist einfach ein junger Kater, der unausgelastet und neugierig ist und dazu noch mehr Kontakt zu seinen Menschen sucht. Also nichts Schlimmes und auch kein Problemtier. Ich hatte auch so einen Kater, das hat nichts mit Handaufzucht zu tun, sondern das ist einfach deren Charakter, sie möchten überall mit dabei sein. Das nutzt(e) auch ignorieren nichts.

Wieviel füttert ihr denn und welches Futter? Manchmal wird der Bedarf von uns Menschen viel zu gering eingeschätzt und wenn sie hungrig, dann nerven sie umso mehr.
 
Mein Siamese Moody ist auch so ein Kater, der am liebsten in seinen Menschen reinkriechen würde, um so komplett, wie es nur irgend möglich ist, bei ihm zu sein.
Moody war als Neugeborenes auch eine Handaufzucht, weil seine Mama nicht sofort Milch hatte; aber er ist normal mit Geschwistern, Tanten und anderen kätzischen Verwandten bei seinem Züchter aufgewachsen. Trotzdem hat er diese extreme Anhänglichkeit beibehalten (und auf mich übertragen ^^).

Moody macht als Erwachsener natürlich auch sein Katerding, er spielt und stapelt mit seinen Mädels, er ärgert gern die Pfotige (die Chefin 😉) und spielt uns auch Streiche gemeinsam mit Mercy, der dritten im Bunde. Aber besonders am Abend und nachts will Moody vor allem bei mir sein und liegt im Bett unter der Decke dicht an mich gekuschelt.
Pfötchen, die selbst eine Siamesin und ähnlich klammerig ist, sieht das gar nicht gern und ist entsprechend eifersüchtig (Moody umgekehrt auch); da spielt die Rasse eine große Rolle!
Aber Pfötchen ist insgesamt - trotz aller Siamesigkeit - unabhängiger als Moody, was die Prägung auf einen speziellen Menschen angeht.

Siamkatzen (und generell Orientalen) werden u. a. auch auf diese Eigenschaft hin gezüchtet. Sie haben das lebenslang, und man muss das mögen.

Allerdings gibt es auch bei allen Katzen, unabhängig von der Rasse, Tierchen, die so extrem auf ihre Menschen fixiert sind, obwohl sie einen angemessenen Tobekumpel zum Spielen und Stapeln haben.

Eine reine Handaufzucht ohne weitere kätzische Gesellschaft in der Prägephase tut sich aufgrunddessen deutlich schwerer als Tiere, die (wie Moody) in der Gruppe aufgewachsen sind. Aber ein gut sozialisiertes Partnerkatz kann auch der Handaufzucht auf die Sprünge helfen und die Fixierung umlenken.
Ede tut da ja auch schon einen guten Job, denke ich. Und das wird mit der Zeit auch besser werden.
Dass Salem nicht hinreichend ausgelastet ist, denke ich auch. Er braucht in der Zeit, wo ihr zuhause seid und eure Freizeit gestaltet, einfach mehr Ansprache von euch - und vor allem auch eure Anwesenheit.
Kann dein Freund vielleicht sein Computerspiel erstmal im Wohnzimmer auf dem Laptop oder Tablet spielen, statt in seinem Computerzimmer? Das wäre schon eine große Hilfe, denn eine Stunde ist für ein verspieltes Kitten sehr sehr lang, und die Kittenzeit ist eine Zeit, die nicht mehr wieder kommt!

Genauso im Schlafzimmer: ich würde erstmal alles wegräumen bzw. sichern, was kleine Kätzchen kaputt machen könnten, und ihnen die Räume, in denen ihr euch im Wachen aufhaltet, den Katzen dann komplett zugänglich machen. Außer natürlich den Räumen, wo die Katzen gar nicht rein sollen (insofern dann auch das Schlafzimmer nicht, wenn ihr nachts generell ohne Katzen schlafen wollt!).

Wobei sich mir dann die Frage stellt, wieviel Platz die Kleinchen denn dann überhaupt noch in der Wohnung bespielen dürfen. Wieviel qm haben die Räume, die den Katzen dauerhaft zur Verfügung stehen sollen?
 
Huhu!

Mein Coonie tickt ganz genauso. Ich kann gar nicht zählen wie oft wir fast über ihn drüber gefallen sind, das hat mich auch ganz wahnsinnig gemacht. Es war für ihn das Größte auf der Welt genau vor meine Füße zu laufen um dort stehen zu bleiben. Ich habe ihn dann immer sanft ein stück weitergeschoben und dazu das Wort "weiter" gesagt. Er hat das recht fix gelernt, dass das heißt, dass er weiterlaufen soll und nun langt das wort und er rennt weiter und ich stolpere nichtmehr so häufig ;D
Er tendiert momentan auch dazu an kabel zu knabbern, öffnet Schubladen, fegt alles von den Schränken runter und hat einen unheimlich großen Spiel und Aufmerksamkeitstrieb. Er schläft am liebsten auf meiner Brust und meinem Freund putzt er solange den Bart bis dieser die Schmerzen nichtmehr aushält und sich wegdreht. Dazu ist er unglaublich gesprächig und ich wundere mich dass sich unser über uns wohnende Vermieter noch nicht beschwert hat.
Dazu muss man allerdings sagen, dass wir beiden mehr zu Hause sind und die Katzen überall hindürfen. ich befürchte, dass wenn das SChlafzimmer oder unser Computerzimmer (wir beide spielen auch sehr gerne mal ein paar stündchen am Computer) für sie schließen würden, dann würde unser Coonie daran so ziemlich kaputt gehen. Und jedesmal wenn ich die Tür öffnen würde, wäre es kein wunder wenn er davor lauern würde und mir vor Freude über mich vor meine Füße rennt.
Wir haben im Computerzimmer alles katzensicher gestaltet. Kabel abgedeckt, Laptop wird immer zugeklappt, keine Getränke und kein Esse in der Nähe von den Geräten. Die Schubladen beinahaten nur noch Socken oder so, da ist es nicht schlimm wenn unser Chaot diese ausräumt oder aber so gesichert, dass er sie nichtmehr aufbekommt. Parallel dazu haben wir mehr Spielzeug gekauft. Auf die Kugelbahn fahren sie beide total ab, so ein Kratzfrummelbrett mit Bällen ein Happen Leckerli darin ist eine stundenlange Beschäftigung und das Spiel mit der Federangel ist der tägliche hit. Da ists egal wie unkonzentriert er ist, denn sein Tobetrieb drängt ihn sowieso dazu der angel in einem Affenzahn die Kratztonne rauf und runter durch die ganze Bude zu jagen. Neben der Körperlichen Auslastung klickern wir mit beiden, war am Anfang natürlich schwierig weil der Kleine viel zu unaufmerksam war, aber nach und nach hat er das gecheckt 😉

Ich würde jetzt einfach mal vermuten, dass ihr für den Geschmack von Salem zu wenig präsent seid. Sie haben am Tag in ewta 4h etwas von euch und dann seid ihr wieder hinter verschlossenen Türen. Ich denke es wäre ein guter Weg eure Wohnung mehr katzensicher zu gestalten und den beiden den Zugang zu den anderen Zimmern zu gestatten. Dazu ein wenig mehr mit den beiden beschäftigen (mehrmals am Tag und nicht nur nachmittags für ne Weile) so weit wie möglich.

lg
 
Du hast einen ganz normalen Kater.
Dass um und vor die Füße rennen, dass musst DU lernen, wahrscheinlich wird er es beibehalten bis an sein Lebensende. Ich habe hier auch so ein Exemplar, mittlerweile 14.
Nassfutter Tag und Nacht hin stellen. Nicht rationieren, unbegrenzter Zugang.

Dein Kater langweit sich einfach.

Warum dürfen sie noch nicht raus?
Was heißt, es fehlt ein Zaun?
 
Danke für die Antworten.

Die beiden haben selbst wenn sie ins Schlafzimmer nicht rein dürfen etwa 100m2 Platz.

Ich glaube auch, dass Salem nicht ausgelastet ist. Aber ich trag ihn schon nach der Arbeit dauernd auf dem Arm mit mir rum und sobald wir sitzen legt er sich auf den Schoß und wird auch gekrault. Beim Spielzeug haben wir wie gesagt noch nichts gefunden, was ihn mal länger als 2 Min interessiert. Mir fällt deswegen einfach nichts ein, wie wir ihn noch weiter beschäftigen und auslasten können.

Futter steht immer zur Verfügung, auch nachts.

Kein Zaun im Garten heißt wir haben ein freistehendes Grundstück wo wir uns den Zaun aber erst nächstes Jahr leisten können. Sie sollen dann gesicherten Freigang bekommen.

Für ihn ist es ja auch nicht so toll, wenn er nur auf uns fixiert ist. Wir sind ja auch mal weg, auf arbeit etc.
Ich möchte ja einfach nur, dass er entspannter wird. Hatte auch schon an Feliway gedacht, aber bin mir nicht sicher ob das bei sowas hilft.
 
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Warum gesicherter Freigang? Hast du eine größere Straße vor der Tür bzw. ist die Gegend nicht freigängertauglich?
Den Kater weiter einzusperren, das ist gerade jetzt im Sommer keine gute Option.
 
Warum gesicherter Freigang? Hast du eine größere Straße vor der Tür bzw. ist die Gegend nicht freigängertauglich?
Den Kater weiter einzusperren, das ist gerade jetzt im Sommer keine gute Option.

Wenn es ein grosser Garten ist, ist es doch toll, wenn man ihn sichern kann. Strassen gibt es wohl überall, auch im Umkreis der schönsten Freigängergegend. Nicht falsch verstehen: Ich bin ein Befürworter von Freigang, aber wenn ich ein Haus mit Garten hätte, würde ich diesen auch ausbruchsicher machen und dies dem ungesicherten Freigang vorziehen.

Feliway kannst du probieren, aber ihr solltet ihm trotzdem mehr Kontakt zu euch anbieten und ich würde auch weiter versuchen, ein Spielzeug zu finden, mit dem man ihn auspowern kann. Die Kabel im Computerzimmer kann man sichern und Sachen, an die sie nicht rangehen sollen, kann man wegräumen 🙂

Was genau füttert ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Katzen hassen Türen!
Wer lässt sich schon gerne vorschreiben, wohin er in seinem EIGENEN Revier zu gehen hat? 😀
Ich empfehle Katzenklappen einzubauen, wenn man die Möglichkeit hat.

Das mit dem vor die Füße laufen sehe ich ganz entspannt. Es wird der Tag kommen, wo ihm irgendjemand mal deshalb, aus Versehen, ordentlich auf die Pfoten treten wird. Nach ein- zweimaligen Erfahrungen dieser Art wird das deutlich besser.

Ich halte es übrigens auch nicht für sinnvoll, die Katzen grundsätzlich von Kabeln fern zu halten. So lernen sie nämlich nie, dass sie daran nicht knabbern dürfen.
Mein Computer steht in meinem Wohnzimmer zu dem meine beiden Kater ungehinderten Zugang haben. Der PC läuft schon auch mal, wenn ich nicht in der Nähe bin.
Man muss halt in der Anfangszeit die Kitten im Blick behalten und sie schimpfen/verjagen, wenn sie Anstalten machen, sich auch nur irgendwie für Kabel zu interessieren...
Aber meine haben das eigentlich recht schnell (und ohne jeglichen Probleme) gelernt.

Was das Spielen angeht, ist es gar nicht so einfach, Katzen zu bespaßen. Meine Kater zeigen recht unterschiedliches Spielverhalten. Der Dicke tobt gerne und ist wenig jagdfaul, der Kleine hingegen lässt sich am liebsten das Spielzeug (Ende der Spielangel) vor die Pfoten legen um sich ja nicht zu viel bewegen zu müssen. Es hat jeder auch sein eigenes Lieblingsspielzeug (bzw. mehrere).
Ich würde Dir diesbezüglich empfehlen, einmal eine größere Summe Geld zu investieren und viele verschiedene Spielangeln auszuprobieren. Worauf der eine abfährt, lässt den anderen mitunter ziemlich kalt.
Vom Laserpointer (NICHT IN DIE AUGEN UND NICHT AUF SPIEGELNDE FLÄCHEN - Metall und Spiegel - RICHTEN) über Bälle, Kissen und Angeln (mit Federn, mit Schnur oder mit Stoffschlange u.u.u.) bis hin zu den eigenen Finger, gibt es eine Menge Möglichkeiten für Abwechslung.
Was definitiv die Jagdinstinkte anspricht, ist, das Objekt nicht immer in der direkten Sichtlinie zu belassen. Wenn man die Aufmerksamkeit hat und es ein wenig vor der Katze bewegt (mal langsam mal schnell, mal auf sie zu mal von ihr weg, etc.) und es dann plötzlich hinter einem Gegenstand (Tischbein, Ecke des Sofas) verschwinden lässt, löst das oft den Impuls aus, nun zu zu schlagen, bevor es entkommen kann...
 
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