Ich verstehe auch wenn sich Tierheime Luft darüber machen, wenn sie Tiere vermittelt haben und die dann einige Zeit später retour kommen, weil der Adoptant ihnen eins vorgelogen hat z.B wenn es darum ging ob eine Allergie bekannt ist. Wie viele verschweigen das, weil sie uuuuumbedingt eine Katze wollen obwohl sie wissen, dass sie reagieren. Oder, dass man bewusst einen Hund aufnimmt, der mit Männern nicht kann und dann das Tier genau deswegen Tage später wieder abgibt? Das Tiere adoptiert wurden obwohl eben nicht alle Familienmitglieder einverstanden waren und es dann zu Streit kam mit dem Ergebnis das Tier muss wieder weg. Aber ja, so einen Text kann man dann neutral halten ohne auf das zuvor vermittelte Tier (öffentlich) hinzuweisen, wobei....
Ich habe mittlerweile auch mehr Kontakt zu Leuten die direkt in der Vermittlung der Tiere zu tun haben (auch was die Verwaltung der Gebühren, Verträge etc angeht) da kommen die liebevollsten Tiere zurück, weil sie angeblich total aggressiv wären. Tier zurück auf Pflegestelle: kein Anflug von auch nur irgend einem Problem. Vermittlung zum nächsten Adoptanten: Tier hat sich prima eingelebt. Davor hab hab ich zwei Optionen ich verschweige bei der neuen Vermittlung weshalb das Tier retour kam und wenn dann nochmal was derart vorfällt ist das Theater groß, weil war ja bekannt. Oder ich spiele mit offenen Karten und schildere das so wie ich denke: sprich, wie das Tier zuvor erlebt wurde und wie es sich aktuell verhält und, dass man davon ausgehen muss, dass beim ersten Adoptanten die Geschichte zum Himmel stinkt. Ich bin definitiv für letztere Variante.
Allerdings finde ich die Aufmerksamkeitsheischerei von wegen: "seht her, NIIIIEMAND fragt den armen Kerl an, die bösen Vorbesitzer haben... und nun muss er im Tierheim sterben" auch unter aller Kanone, das finde ich nicht seriös und zieht auch bei mir nicht. Sein bedauern über die Abgabe ausdrücken ja, aber bitte auf die Art und Weise achten. Aber da verhält es sich wohl wie mit der Bild: reißerische Schlagzeilen ziehen die Menge an und irgendwie mag ich das dann auch nicht verübeln. Auf sich aufmerksam machen wollen ja alle Einrichtungen, trotzdem schätze ich es mehr wenn die Vermittlungsanzeigen nicht aussehen als hätte sie ein Bild-Redakteur geschrieben.
🙄
Allgemein finde ich es aber auch gut, wenn Tierheime und deren Leitungen nicht nur ihr eigene Ding machen, sondern auch auf externe Ratschläge eingehen. Ein Tierheim in unserer nähe, hatte seine Tiere immer nur mit Fotos und Namen vorgstellt, auf Nachfragen hieß es immer nur: bei Interesse anrufen. Schön und gut, aber ich brauch gar nicht erst Beispielsweise einen Hund anfragen der mit Kindern nicht kann, wenn ich welche habe. Mittlerweile haben sie einen groben Steckbrief eingefügt in dem die wichtigsten Daten (die bekannt sind) drin stehen. Hilft ihnen ja auch, wenn da nicht haufenweise Leute anrufen, die bei den ersten drei Informationen ihre Anfrage zurückziehen müssen, weil es absolute K.O Kriterien sind. Hat aber ne Weile gedauert, bis es dazu kam.
Es gibt einfach solche und solche Tierheime. Bei den ersten Katzen die wir letztes Jahr angefragt hatten scheiterte es daran, dass wir den Balkon nicht zugänglich machen können, dafür alle Fenster vergittert und im Wohnzimmer können sie Mittags auch die Sonne genießen, Frühs in den Schlafzimmern. Die Mitarbeiterin hätte uns beide sehr gerne vermittelt, weil ihr die sonsten Rahmendebingungen absolut zugesagt haben und auch der zurückhaltende Kater zu uns Kontakt aufgenommen hatte. Aber es scheiterte an den Verantwortlichen. Hier sag ich noch ok, sie wollen eben zwingen gesicherten Balon/gesicherten Freilauf.
Dass ich das was ich bei anderen Adoptanten als "Sicherung" gesehen habe als absolut unzureichend empfinde, für die Verantwortlichen aber ok war steht auf einem anderen Blatt 🙄
Das nächste Tierheim vermittelte pinzipiell Wohnungskatzen und Hunde nicht an Vollzeitberufstätige und nicht an zu junge Leute. Wobei das mit den Hunden noch verständlich ist, insofern der Hund nicht mit auf die Arbeit kann oder von zu Hause aus gearbeitet wird.
Bei einem weiteren versuchte man uns zu erklären, dass wir nach ganz ungeeigneten Tieren suchen, weil man bestimmte Tiere vermitteln wollte (verständlich aber ich suche ja nicht Grundlos unter bestimmten Kriterien)
Wiederum ein anderes sagte uns ab, weil wir zu weit weg waren wegen der Kontrollen, schade, so weit ist das eigentlich gar nicht, aber ich verstehe auch wenn das personell nicht zu stämmen ist.
Aber es gab auch positive Beispiele bei denen troz allem Alltagsstresses zurück gerufen wurde und man sich wirklich mühe gemacht hat Tiere zu finden die auf uns gepasst hätten. Hat in diesen Fällen leider nicht geklappt. Wir haben aber dann als wir Kasi und Sam fanden diesen Tierheimen bescheid gegeben, dass wir fündig geworden sind. Ich hab das allerdings bisher nie irgendwo gehört oder erlebt, dass ein Tierheim die Rahmenbedingungen erfragt und dann eine potenzielle Adoptanenlist führt und wenn Tiere abgegeben werden die passen könnten zurück rufen.
Letztlich sind wir mit dem Tierheim aus dem Kasimir, Sam und letztlich auch Tom stammt mehr als zufrieden. Das Tierheim ist dort so aktiv im Tierschutz unterwegs, verhandelt immer wieder mit Orten in der Umgebung, dass sie anstatt die Tiere in die Tötung zu bringen mit ihnen einen Vertrag schließt. Schade, dass sie in der eigenen Stadt gegen Wände laufen, dabei bestand da mal so ein Vertrag.
🙁 die machen echt viel und mobilisieren sogar die Bewohner vor Ort, interessiert leider in der Politik keinen. Ich kann mir gar nicht vorstellen was das für ein riesen Aufwand ist der da läuft, Aufnahmen und Vermittlungen vor Ort, sie haben regelmäßig Schulklassen da um ihnen ihre Arbeit näher zu bringen, organisieren den Platz auf dem Transport, die Vermittlungen nach Deutschland, machmal auch Frankreich oder Schweiz, da wird einmal in Jahr ein Treffen für die Adoptanten und Gönner in Spanien und eins in Deutschland organisiert. Das alles doppelsprachig und Besucher werden auch immer gerne gesehen (auch wenn sie es gerne haben wenn man sich anmeldet insofern man kein spanisch spricht, damit an dem Tag dann auch jemand mit Deutschkenntnissen da ist)
Das alles mit einem riesen Netzwerk von Ehrenamtlichen Helfern, die aber natürlich auch in Listen geführt werden müssen damit man weiß wen man wofür ansprechen muss. Ich ziehe vor diesem Organisationstalent echt meinen imaginären Hut. Denn trotz aller Arbeit kann man sich jederzeit mit Problemen an sie wenden. Als wir für Sam wieder einen Partner gesucht haben kam am selben Abend noch Fotos und Videos passender Kandidaten mit Einschätzung wen sie am ehesten als passend einschätzen würden. Da wurde dann mit hochdruck letzte Untersuchungen gemacht und noch Termin zum Chippen angesetzt, Unterlagen vorbereitet, damit Tom beim nächsten Transport mit konnte (den Platz mussten sie ja auch noch reservieren).
Ich frag mich manchmal wie die die Übersicht behalten mit den Pflegestellen vor Ort und hier, dann die Vor- und Nachkontrollen die sich auf die Entfernung eben nur durch unterstützungswillige Adpotanten durchführen lässt (wobei niemand blind geschickt wird, sondern erst nach vorherigem briefing mit den Verantwortlichen und ein ok zur Adoption dann auch erst nach weiterer Rücksprache mit diesen erfolgt)
Ich finde es gut, dass es immer mal Rückfragen gibt gerade wenn "schwierige" Tiere vermittelt wurden, wie es denn läuft und ob es Probleme gibt und wenn ja an wen sie sich wenden können. Mir ist klar, dass sich das wirklich nur durch das weit verzweigte Netzwerk, dass sich da über Jahre aufgebaut hat halten lässt und für die meisten gerade einheimischen Tierheime ein Traum bleibt. Vielleicht auch deswegen weil unsere Behörden da mehr bürokratische Steine in den Weg legen als im Rahmen eines (meistens eben doch) Ehrenamtes zu bewerkstelligen ist.
🙁
Wirklich ich ziehe meinen Hut vor allen die sich der Herrausforderung stellen, auch wenn der ein oder andere vielleicht ein leichtes Kompetenzproblem im Umgang mit den Zweibeinern hat. Aber wer Tieren helfen will kommt nicht drum rum auch den Menschen dabei zu sehen und zu verstehen.
Und naja zur Katze im Schlafzimmer: würde ich von der Wohnungsgröße und der Zeit die ich aktiv für das Tier habe abhängig machen. Wer Wohnungskatzen hält und Vollzeit aus dem Haus ist und dann die Nachtstunden auch noch als Kontaktzeit abziehen will dem würde ich aber auch raten sich vielleicht lieber Meerschweinchen anzuschaffen.
Die Bauernhofkatzen sind auch nochmal ne Nummer für sich, sie sind ohnehin oft sich selbst überlassen. Das ist ja kein Zusammenleben in einem Haushalt.
Bekannte von uns wollten eine dritte reine Stallkatze (Stall auf dem selben Grundstück auf dem sie wohnen) die ersten zwei begnügen sich mit Streicheleinheiten, sind sonst unterwegs. Also was macht man? Man holt ein Halbwilding dazu (kam wenn ich mich recht erinere von irgend einem Firmengelände) rate wer heute gerne mit auf der Couch liegt und bei den Mädchen mit in den Betten schläft
😀 die Dame hat sehr deutlich gemacht, dass sie die Vorzüge bei Menschen zu leben gerne nutzt und vom reinen Stallkatzen dasein nichts hält. Sie geht auch mit wenn es mit den Hunden Gassi geht. Es ist dann also eher individuell abhängig wie viel Zeit eine Katze mit ihren Menschen verbingen mag und darauf muss man sich dann meiner Meinung nach auch einstellen.