Herpes auf der Zunge

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Ela23

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25. Juli 2012
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Hallo.

Also, ich hole mir nächsten Freitag 2 neue Mietzen. Ich war die beiden gestern im Tierheim besuchen. Eine der beiden, Leni, war ganz fit unterwegs. Der andere, sam, hat Herpes auf der Zunge. Ich habe mich jetzt im Internet etwas schlau gemacht, und Herpes bei Katzen scheint ja was ganz schlimmes zu sein :wow: . Der TA meint, es ist nicht so schlimm, das Herpes geht von alleine weg und man soll ihm einfach etwas immunstärkendes geben. Meine Frage nun, wie schlimm ist Herpes bei Katzen wirklich? Wie lange kann der Kater damit leben? Ich möchte nicht, dass er mich nach ein paar Monaten wieder verlässt. Er hat etwas abgemagert ausgeschaut, war aber ansonsten ganz ok.Kein Schnupfen, keine tränenden Augen, nichts. Ich mach mir schon große Sorgen. Hab erst meine Puppi verloren und möchte nicht, dass meine neuen Mietzen mich dann auch schnell wieder verlassen. Kann mich jemand genauer aufklären über Herpes? Muss es wirklich so schlimm sein? Wie hoch ist seine Lebenschance?
 
A

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Ohne Abstrich kann man nicht sagen ob es Herpes oder Calici ist.
Beides ist eine Komponente des KS
 
Wenn es Herpes oder Calici ist, dann kann man nicht sagen, wie oft und wie schlimm es auftritt. Bei vielen Tieren ist der Verlauf recht harmlos, sie sollten wenig Stress haben und ein gutes Immunsysrem. Allerdings gibt es sehr schlimme Verläufe, dazu kannst Du hier im Forum einiges lesen.
Viele Katzen haben einen Katzenschnupfenvirus in sich, ob dieser ausbricht ist nicht zu beantworten. Aber gerade diese Tiere brauchen dringend ein liebevolles Zuhause. Man sollte nur bedenken, dass die Behandlungen Geld kosten. Wenn das ok ist fände ich toll, wenn Du ihm ein Zuhause schenkst, der Stress im TH ist bestimmt nicht gut für seine Gesundheit. Du solltest darauf achten, dass die andere Katze gegen Katzenschnupfen geimpft ist. Wie sind der FIV und Leukose Test?
 
Ich möchte ihm ja ein schönes zuhause geben. Wegen den Kosten mach ich mir schon große Sorgen, weil ich nicht gerade viel Geld zur Verfügung habe. Natürlich werde ich alles was ich habe für die Tiere aufwenden, hab ich auch bei meiner alten Katze so gemacht 🙂 aber die Angst, mir die Katze nicht mehr leisten zu können, ist doch sehr groß.

FIV und Leukose wurde nicht getestet leider. Das müsste ich dann mit ihm machen. Er tut mir ja so leid der Arme. Der hatte schon Besitzer, die wollten ihn einschläfern lassen weil er sich den Fuß gebrochen hat und die die Tierarztkosten nicht bezahlen wollten (Monster in meinen Augen). Er ist also offiziell schon tot :aetschbaetsch2: und er braucht ja dringend ein schönes zuhause. Meine Angst ist eben, dass ich ihn nach kurzer zeit gehen lassen muss 🙁
 
ich möchte nochmals damit aufräumen mit diesem gerücht des "chronischen katzenschnupfens":

ein katzenschnupfen an sich ist nicht chronisch. erkrankungen des katzenschnupfenkomplexes können von unterschiedlichen bakterien und/oder viren ausgelöst werden, gerne in unterschiedlicher kombination.
auf bakterieller seite sind mögliche erreger: mykoplasmen, chlamydien, bordetellen, ferner pasteurellen.
auf viraler seite sind mögliche erreger: herpes und calici.

die bakterien bekommt man - eine ansonsten gesunde katze vorausgesetzt - mit dem richtigen ab in den griff und auch abgetötet. da verbleibt NICHTS im körper, also kann man mitnichten von "chronisch" sprechen.

und auch bei den viren ist es keine "chronische" krankheit: impfung gegen die viren (und man sollte nur gegen diese impfen lassen, impfungen gegen bakterien sind meist sinnlos) verhindern eben weder die ansteckung noch den ausbruch der krankheit, sondern mildern die verlaufsform.

hat sich eine katze einmal angesteckt, KANN die krankheit ausbrechen, muss aber nicht. und wenn die krankheit ausgebrochen ist und man behandelt hat, dann KANN der virus auch wieder komplett verschwinden (!) - allerdings bleibt er in ca. 80% der katzen dauerhaft im system, quasi schlafend. und kann dann eben ausbrechen - bei stress, bei schlechter konstitution, etc..

langer rede... ICH persönlich würde mich absolut nicht daran stören, wenn eine katze herpes hat. das muss jetzt eben adäquat behandelt werden (famvir 125! am besten auch feliserin) und dann dürfte es auch gut sein.

es gibt doch bei uns menschen wirklich JEDE MENGE VIREN, mit denen wir uns anstecken und die in uns schlummern und nicht unbedingt ständig (oder überhaupt!) ausbrechen müssen: pfeiffersches drüsenfieber z.b. - der epstein-barr-virus, man schätzt dass sich weiter über 90% in diesen landen bis 30, 35 damit angesteckt haben. wie viele von euch hatten schon pfeiffersches drüsenfieber bzw. haben es bemerkt? oder herpes - das ist ebenfalls ähnlich.

für mich wäre herpes kein grund, eine katze nicht zu nehmen. zumal du es bei keiner anderen katze ausschließen kannst, dass sie sich mit dem virus angesteckt hat. es ist nicht nachweisbar, so lange kein akuter schub vorliegt.

nur sollte die katze eben jetzt adäquat behandelt werden. einfach nur das immunsystem pushen - dabei würde ich es nicht belassen, man möchte ja schon alles für tun, dass die katz bald wieder gesund ist.

EDIT: famvir 125 ist eben recht teuer - aber: scheitert es an 50 euro? ich hoffe nicht, für das kerlchen wäre eine stressfreie neue umgebung sehr viel besser!
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Angst ist eben, dass ich ihn nach kurzer zeit gehen lassen muss 🙁
FALLS es so ist, hatte er bei Dir diese kurze Zeit aber schöner und lebenswerter, als wenn er sie weiter im TH hätte verrbingen müssen 😉
 
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Hallo FrauFreitag,

wie schon in dem anderen Threat....ich muss leider nochmal nachhaken...

ich denke, Du kannst mur eine verständliche Antwort geben 😉


Nachdem Du Famvir 125 genannt hattest, hab ich das Mittel gegooglet.
Es sind Tabletten *randbemerkung TEURE Tabletten*

Aber ich habe keine für mich verständliche Antwort finden können WIE dieses Mittel gegen ein Virus wirken soll *?*

Könntest Du das vielleicht versuchen zu erklären?
 
Ich hatte hier auch ein Pflegefellchen mit Herpes auf der Zunge. (Die Katze war allgemein in keinem guten Zustand) Ich habe sie von den anderen separiert gehalten und sie bekam L-Lysin, Reconvalenz und püriertes Futter (neben TA-Behandlung), da es mit dem Kauen kaum ging. Nach ein paar Tagen war es abgeheilt und mittlerweile toben drei gesunde Katzen durch meine Wohnung.
Wenn du dir die Katzen holen möchtest - nur zu, Herpes ist nicht unbedingt was dramatisches. Und rede am besten mit dem TH, vielleicht übernehmen sie einen Teil der Behandlungskosten.
 
Er ist ja sooo süß der Racker. Es würde mir mein Herz zerbrechen, wenn ich ihn im Tierheim lasse. Außerdem ist ja schon auf mich reserviert :pink-heart: Ich hoffe, es verläuft bei ihm alles ganz gut und er wird seeehr alt damit. Meine "alte" KAtze war immer kerngesund, und nun ist sie mit 8 Jahren von heute auf morgen krank geworden und 2 Tage später wurde sie eingeschläfert :sad: also eine scheinbar gesunde katze, muss nicht immer gesund sein. Ich glaube, dass der kleine Racker es mir immer dankbar sein wird, wenn ich ihn bei mir aufnehme und er hat ja auch seine Spielgefährtin dabei. Trotzdem mach ich mir so meine Gedanken. Aber ich hoffe das beste !!!
 
Frau Freitag,
Kann bei einer Katze eigentlich auch Aciclovir gegeben werden?

@Anja:
Famvir und Aciclovir sind beides Virostatika (virenhemmende Mittel).
Grob gesagt, verhindern sie die Vermehrung der Viren, das Eindringen der Viren in die Wirtszellen und die Freisetzung von neuen Viren.
HIV wird beispielsweise auch durch Virostatika behandelt, damit AIDS nicht ausbricht.
Virostatika "heilen" deshalb nicht, erleichtern aber den Krankheitsverlauf und schwächen ihn ab.
 
Frau Freitag,
Kann bei einer Katze eigentlich auch Aciclovir gegeben werden?

@Anja:
Famvir und Aciclovir sind beides Virostatika (virenhemmende Mittel).
Grob gesagt, verhindern sie die Vermehrung der Viren, das Eindringen der Viren in die Wirtszellen und die Freisetzung von neuen Viren.
HIV wird beispielsweise auch durch Virostatika behandelt, damit AIDS nicht ausbricht.
Virostatika "heilen" deshalb nicht, erleichtern aber den Krankheitsverlauf und schwächen ihn ab.

danke für die erklärung 🙂
@ anja: alles klar? 🙂

und zwecks des aciclovirs: ja, kann es. zumindest als augensalbe.
einzig: es ist mit studien noch nicht prima belegt, siehe diesen aufsatz von dr. bianka schulz, pneumologin der vet-med-uniklinik münchen.
ABER: ich bekomme es eigentlich überall als empfehlung bei herpesbedingter konjunktivitis, da es ja auch kein trifluridil-präparat mehr in deutschland gibt (früher haben wir triflumann genommen, ist in d vom markt).
UND: es trocknet manchmal die augen aus, man sollte also zusätzlich corneregel, regepithel, vitapos oder ähnliches geben.

mit famvir allerdings habe ich sehr gute erfahrungen - das hat man wohl auch an der uniklinik in zürich und in münchen.
 
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Ich hänge mich mal neugierdehalber an den Thread an. Ich suche ja gerade nach wie vor und immer noch nach immunstärkenden und/oder virenhemmenden Mitteln und Wegen für meine Kater.

Feliserin kann helfen, Tierärztin sagt aber, in der Praxis hätte sie damit keine guten Erfolge erzielt.

Mit Zylexis habe ich gute Erfahrungen gemacht (ist relativ teuer, ca. 25 Euro pro Spritze, drei nötig).

Zu Virostatika (zB FamVir), was für mich wahnsinnig verlockend klingt (Virenwachstum hemmen - schicke Sache!), habe ich gefunden, dass es nicht "mal eben so" eingesetzt werden sollte, wegen der Resistenzbildung.

Der Einfachheit halber Wikipedia dazu, Hervorhebung von mir:

"Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, was eine kausale Behandlung von viralen Infektionskrankheiten erschwert. Oft ist keine Behandlung notwendig, da Virusinfektionen häufig spontan ausheilen. Virostatika werden vor Allem für solche Infektionen eingesetzt, bei denen das Immunsystem des Patienten alleine nicht zur Eradikation des Virus in der Lage ist. Ein Einsatz in der Breite ist derzeit unter Berücksichtigung des Nebenwirkungspotentiales und des Bestrebens, Resistenzbildungen zu vermeiden, nicht vorgesehen. Die arzneilich eingesetzten Stoffe gegen Viren haben ausschließlich virostatische Wirkung. Das bedeutet, dass sie lediglich die Vermehrung der Viren durch verschiedene Wirkmechanismen verhindern. Viruzide - also "Virus abtötende" Arzneimittel gibt es derzeit nicht."
(http://de.wikipedia.org/wiki/Virostatikum)

Das bezieht sich nun auf Virostatika für Menschen, lässt sich aber in Bezug auf die Resistenzbildung sicher auch auf Tiere übertragen. Wäre es daher bei vergleichsweise leichten Fällen wie meinen Katern überhaupt angezeigt, mit Virostatika dagegen anzugehen?
FrauFreitag, Deine Katze hat ja den Spezialfall, dass wegen ihres Asthmas, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, das Immunsystem nicht gepusht werden darf. Bei einer ansonsten gesunden Katze wäre das vielleicht zunächst das Mittel der Wahl?

Außerdem habe ich unter FamVir in erster Linie Einsatzbereiche bei einer Konjunktivitis gefunden. Der Kater der TE hat doch nichts mit den Augen. Oder hilft es auch allgemein?

lg linus (will ein wundermittel)
 
@ anja: alles klar? 🙂

Jep 🙂

Wirkweise kappiert.

Aber wie ist das denn mit bedenklichen Nebenwirkungen?

Ist ja doch auch wieder Chemie.

Wie ist die Verabreichung von FamVir z. B. bei Nierenschwäche oder Leberschäden zu beurteilen?
 
das würde mich auch interessieren!
 
Also, zu den Nebenwirkungen kann ich nur etwas aus eigener Erfahrung beitragen.
Ich bin seit Jahren mit Herpes simplex gesegnet. Wenn er mal wieder ausbricht, dann an der Zunge und an der Wangeninnenseite. Ohne Aciclovir ist mein Mund innerhalb von 2 Tagen so voll mit Fieberblasen, dass ich nicht mehr essen kann.
Deswegen nehm ich immer, wenn ich spüre, dass eine Fieberblase im Anmarsch ist, eine 200er Tablette Aciclovir und kann fieberblasenfrei leben.
Bei der Einnahme von Aciclovir muss man auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten, dass stell ich mir bei einer Katze schwierig vor.
Ich habe einmal eine viertägige Therapie mit 1g Aciclovir/Tag über mich ergehen lassen müssen, da musste ich aber an den Tropf.
Das wichtigste ist, Virostatika so gering wie möglich zu dosieren, um Resistenzen zu vermeiden.
Nebenwirkungen spüre ich übrigens keine, meine Leber- und Nierenwerte sind auch in Ordnung.
Bei Nierenerkrankungen nimmt die Wahrscheinlichkeit von neurologischen Nebenwirkungen zu.
 
Wäre es daher bei vergleichsweise leichten Fällen wie meinen Katern überhaupt angezeigt, mit Virostatika dagegen anzugehen?
FrauFreitag, Deine Katze hat ja den Spezialfall, dass wegen ihres Asthmas, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, das Immunsystem nicht gepusht werden darf. Bei einer ansonsten gesunden Katze wäre das vielleicht zunächst das Mittel der Wahl?

Außerdem habe ich unter FamVir in erster Linie Einsatzbereiche bei einer Konjunktivitis gefunden. Der Kater der TE hat doch nichts mit den Augen. Oder hilft es auch allgemein?

ich setze famvir immer bei meiner katze ein, weil sie eben ein so schlechtes immunsystem hat, dass ich, völlig richtig, auch nicht pushen kann und darf. da ihre konstitution eh nicht besonders ist, ist es mir wichtig, immer gleich aggressiv gegen alles anzugehen, damit bei ihr nicht noch mehr "baustellen" aufpoppen bzw. sich nicht noch weiteres einschleicht. ich denke, eine weitere infektion könnte bei ihr lebensgefährlich sein.

ich würde es bei normalen katzen einsetzen, wenn es ernster wird, sprich: eine fette konjunktivitis oder auch herpes im rachen, ja. weil ich mir bei letzterem zu sehr sorgen machen würde, dass bakterielle sekundärinfektionen da ein richtig großes ding draus machen.

was die nieren angeht bin ich ehrlich gesagt überfragt - kann ich dir nicht aus dem stehgreif sagen. ich würde aber, ehrlich gesagt, bei einer nierenkranken katze wirklich jedes medikament abklären und sauber abwägen.

und ob aciclovir auch als tabletten eingesetzt wird bei katzen - davon habe ich noch nichts gehört. hier kann man nachlesen, dass die wirkung bei katzen nicht soo gut ist wie bei menschen, aber da es ja in deutschland zu trifluridin keine andere alternative mehr gibt - ich setze es bei konjunktivitis immer ein und habe gute erfolge damit.
 
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