Hilfe! Ich habe einen Aufmerksamkeits Junkie

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Lilo&Stitchi

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11. Juni 2020
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Hallöchen liebe Leute,

ich brauche dringend einen Rat. Zwar hatte ich mein Leben lang Katzen, hätte allerdings nie damit gerechnet, dass der Unterschied zwischen Haus- und Freigang katzen so gravierend ist...

Vor vier Monaten sind zwei ungefähr gleichaltrige Jungkatzen bei mir eingezogen. Sie kommen aus dem Tierheim und von ihrer Vorgeschichte ist mir nichts bekannt.
Stitch ist von Wesen her sehr offen und aktiv aber auch gleichzeitig schnell nervös und verängstigt. (10 Monate alt). Lilo ist hingegen am Anfang sehr ruhig und schüchtern gewesen und kommt jetzt mit viel aufgebautem Vertrauen sehr aus sich raus und ist immer weniger ängstlich (9 Monate alt).
Die Eingewöhnung lief tadellos. Nie war jemand unsauber oder zerstörerisch.
Doch gab es einige Zeit Mobbing Probleme. Stitch hat zu aggressiv mit Lilo gespielt und sie sogar einige Male leicht verletzt. Das Problem konnte ich gut lösen, indem ich immer dazwischen ging sobald Lilo sich gemeldet hatte und stärkte ihr Selbstbewusstsein durch besondere Zuwendung. Mittlerweile spielen sie zusammen und Lilo kann sich zur wehr setzen, wenn es ihr zu Bund wird.
Nun zum eigentlichen Problem: Stitch scheint mir zu abhängig von mir zu sein. Er ist immer im selben Raum und will an allem schnüffeln was ich in der Hand halte. Es scheint als würde er nie zur Ruhe kommen solange ich da bin. Das wundert mich sehr, habe ich doch ausgeglichene Katzen erwartet. Sie haben zwei Kratzbäume: Einen im Wohnzimmer (2 Meter) und einen auf dem Balkon, der mit einem Netz gesichert ist. Außerdem eine kratztonne im Schlafzimmer und ich erlaube ihnen im Gästezimmer die riesen Couch als Spielweise zu benutzen. Davon mal abgesehen, dass sie unendlich viele Spielzeuge haben. Jeden Tag spiele ich so über den Tag verteilt 3 Stunden mit ihnen und sorge dafür, dass jeder eine private Spielzeit bekommt. Clickertraining läuft super und basis Kommandos wie "Sitz" und "Pfote" sitzen. Außerdem hat jeder von denen sein eigenes Cat activity board womit sie jeden zweiten Tag spielen dürfen. Ich verstehe einfach nicht, wieso Stitch mir dennoch immer am popo hängen muss. Am Anfang war das ja noch ganz niedlich aber ich kann nicht mal mehr den Haushalt machen ohne eine Katzennase dazwischen.

Verwöhnen ich ihn zu sehr? (vermutlich ja...) sollte ich ihn mehr ignorieren und auf die festgelegt Spielzeiten bestehen? Ein Versuch in der richtig hatte nur dazu geführt, dass er schmollig wurde, sich nicht mehr streicheln lassen wollte, wieder zunehmend nervös und ängstlich wurde und aggressiver mit Lilo umging. (dabei achte ich akribisch darauf keinen Grund für eifersucht aufkommen zu lassen.) Erst wenn ich nachgeben und mit ruhiger tiefer Stimme auf ihn einreden kann er sich wieder beruhigen.
Raus lassen geht leider nicht. Ich wohne zwar in einer ruhigen Gegend aber mir ist bekannt, dass viele Nachbarn Gift ausstreuen gegen Mäuse und Ratten. Ich will nie wieder eine sterbende Katze erleben müssen, nur weil sie ein Mäuschen gefressen hat...
Ich befürchte, dass wir alle im Haushalt langfristig so nicht glücklich werden.
Hätte jemand einen guten Rat für mich?

Ich wünsche allen Lesern, die so lange am Ball geblieben sind noch einen tollen Tag!:pink-heart:
 
A

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Du siehst das schon alles richtig. Der Kater ist absolut nicht ausgelastet.
Er ist einfach nicht für Wohnungshaltung geeignet, du kannst clickern, noch mehr mit ihm spielen, Leckerchen suchen lassen, es wird nicht reichen.

Wenn es möglich ist, gib deinen Katzen Freigang.
 
Ich denke eher, dass der Kater unterfordert ist. Er hat gelernt, dass er "gestraft" wird, wenn er zu wild mit der Katze spielt, also hat er seine Energie jetzt auf dich umgelenkt.

Auf lange Sicht scheint mir die Kombination nicht ideal, besser wäre ein zweiter Kater für Stitch. Wenn keine dritte Katze in Frage kommt, würde ich über eine Vermittlung nachdenken.

Oder wäre Freigang zum Herbst hin möglich? Du schreibst ja etwas von ausgelegtem Gift, kannst du deinen Garten/deine Terrasse vielleicht sichern? Natürlich könnte sich da auch eine vergiftete Maus hin verirren, aber die Wahrscheinlichkeit ist eigentlich nicht so hoch.
 
Hmm, das verstehe ich wirklich nicht. Wir spielen so unendlich viel mit ihm... Solange bis er hechelnd am Boden liegt. Mit Jagdangel und Wrestling Kissen und Co. Er hat sogar seinen eigenen riesigen Karton, den er fleißig zerpflückt. So viele Möglichkeiten all seine Energie raus zu lassen.
Ich hoffe nicht, dass ich ihm geschadet habe mit meinem eingreifen in seine rauferei mit Lilo. Nie habe ich die Stimme erhoben oder ihn grob geschubst. Immer wenn Lilo laut geschrien hat, habe ich einfach vorsichtig die Hand dazwischen geschoben. Jetzt raufen sie sich immer noch so wie zuvor bloß etwas vorsichtiger und ohne verletzen. (Lilo war vor paar Monaten noch wesentlich kleiner als er hat aber gut nachgelegt).
Mit dem Gedanken ihn raus zu lassen kann ich mich nur schwer anfreunden. Wie gesagt der Nachbar direkt neben an streut fleißig Gift, die anderen sprühen nahezu täglich mit irgendwelchen Pestizide in ihrem Garten rum und dann ist da noch die Hauptstraße. Die Balkontür ist den ganzen Tag offen. In den Blumenkästen wächst katzengras und wenn er sich da die Erde raus puhlt bekommt er keine schimpfte. Draußen fliegen viele Vögel und abends Fledermäuse rum.
OH man, ich dachte das reicht um eine Katze glücklich zu machen.
Ich hoffe mit dem Alter wird er ausgeglichener. Ansonsten muss ich wohl oder übel sein wohl über meins stellen und ihn abgeben..
 
Mit dem Nachbarn musst du reden.
Er darf nicht einfach mal so Gift auslegen. Das geht überhaupt nicht. :massaker:
 
Mit dem Nachbarn musst du reden.
Er darf nicht einfach mal so Gift auslegen. Das geht überhaupt nicht. :massaker:

Habe ich schon versucht... Leider ist das ein 80 jähriger Sturkopf. In seiner Welt haben Mäuse draußen nichts zu suche und Pflanzen müssen kultiviert werden ansonsten wächst es nicht vernünftig...

Mit ist da aber noch was eingefallen... Katzen schlafen doch eigentlich 12 bis 16 Stunden am Tag... Stitch kommt bei weitem nicht auf diese Zeit. Höchsten 6 bis 8 weil immer Geräusche und Action und ihn herum ist und er schläft nur mit uns nachts. Ist er deshalb so überdreht? Ich habe da eigentlich nie darauf geachtet um ehrlich zu sein... Lilo zieht sich gegen mittag zurück und kommt abends wieder raus und sie ist wesentlich ausgeglichener obwohl nicht minder aktiv...

Vielleicht habe ich auch einen falschen Eindruck erweckt. Es ist bei weitem nicht so, dass Stitch unglücklich wirkt oder bösartig ist. Mit aggressiv meine ich, dass er wieder mit den krallen spielt, was er eigentlich nicht tut. Aber er greift Lilo nicht an.
 
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Ich verstehe nicht, was er deiner Meinung nach falsch macht.

Dass er alles schnüffeln will, ist doch normal. Wenn er etwas nicht kennt, interessiert es ihn, weil er sieht, dass es dich interessiert. Er hat eine Bindung zu dir und versetzt sich in dich hinein.

Ich halte meinen eigentlich fast alles unaufgefordert zum riechen hin und sage "riech mal", weil mich auch interessiert, was sie ekelhaft oder lecker oder interessant finden.

Und wenn man entspannt ist und sie einfach lässt, wird die Neugierde auch nachlassen, weil sie merken, dass man da selten etwas für sie nützeliches hat und die Tätigkeiten auch für sie langweilig werden.
 
All deine Bemühungen ihn auszulasten zu ehren, aber einen gleich alten katerkumpel ersetzen kannst du leider nicht.

Meine schlafen auch nicht so viel und vor allem befinden sie sich auch stets im Raum in welchem ich bin. Sie sind halt jung und neugierig.
 
Aber ist das wirklich so? Das verwirrt mich fürchterlich. Natürlich habe ich mich vor der Anschaffung beim Tierarzt, bei diversen Züchtern und im Tierheim erkundigt ob es besser wäre zwei Männchen oder Weibchen oder eine Mischung zu adoptieren. Die Antworten waren immer gleich. "ist egal, solange sie sich verstehen."
Obwohl die beiden vom Charakter her am Anfang wie Sonne und Mond waren, scheinen sie sich jetzt zu ergänzen. Lilo ist zwar am Anfang schüchtern gewesen aber traut sich auch schnell viel zu (und wird langsam genau so aufgeweckt und frech wie Stitch). Stitch hingegen tut immer stark aber wenn mal ein lautes Geräusch kommt versteckt er sich hinter Lilo.
Stitch war ihr lange Kräfte mäßig überlegen aber Lilo hat das mit ihrer Schnelligkeit auskompensiert. Jetzt vordert sie ihn bei jeder Gelegenheit gurrend zum Spiel auf.
(Lilo ist auch nicht mehr so zimperlich wie am Anfang, sie hat sich seine Spielart wohl abgeguckt).Übrigens war ich zufällig sogar heute Zeuge, wie Stitch das Gurren erwiderte. 🙂

Ich glaube das Problem an dem ganzen bin ich selber.
Ich bewerte ihr Verhalten zu sehr mit Menschen Maßstäben und denke meine Katzen sind nur glücklich, wenn ich sie non-stop bespaße. Dabei lasse ich sie tagsüber nicht mal in Ruhe schlafen weil ich denke das sie sich langweilen... Aber heute habe ich das einfach mal sein lassen und siehe da... Stitch hat kaum Lust mit mir zu spielen sondern Jagd lieber Lilo nach. (sieht urkomisch aus. Der Balkon hat zwei Türen und wenn beide auf sind können sie im Kreis rennen.)
Ich glaube ich habe auch nur in dieses forum geschrieben, weil ich mir einfach den ganzen Tag Sorgen mache, ob ich alles richtig mache und ob es ihnen gut geht. Lord hat natürlich auch recht. Stitch ist nicht Verhaltensgestört sondern neugierig, wenn er bei allem was ich tue zugucken und schnüffeln will. Warum mache ich mir so viele Sorgen?

Wenn ich das zusammen fasse: sie fressen sehr gut und friedlich nebeneinander, sie spielen, schlafen, raufen und putzen sich anständig. Man sollte doch meinen alles ist gut... Menschen... Immer müssen sie alles kaputt denken besonders meine Wenigkeit :stumm:
 
Vielleicht fehlt ihm wirklich ein Katerkumpel.
Dass die nun mal doller raufen als Mädels ist ja der Grund, warum man zu gleichgeschlechtlichen Paaren rät.
Das softe Raufen reicht ihm vielleicht einfach nicht aus.
Wenn Leeno und Tari hier wrestlen, bringt man sich besser in Sicherheit. Aber danach fallen sie ins Koma. Absolut ausgepowert.
 
Es ist nicht egal, ob du Männchen oder Weibchen zusammen setzt. Das wissen leider die wenigsten.
Dein Kater brauch dringendst Freigang und 8nen Kumpel.
 
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Aber ist das wirklich so? Das verwirrt mich fürchterlich. Natürlich habe ich mich vor der Anschaffung beim Tierarzt, bei diversen Züchtern und im Tierheim erkundigt ob es besser wäre zwei Männchen oder Weibchen oder eine Mischung zu adoptieren. Die Antworten waren immer gleich. "ist egal, solange sie sich verstehen."
Das ist bei älteren Tieren auch eher der Fall. Wenn sie schon lange zusammen sind oder die Charaktere einfach zusammen passen, geht das schon.
Aber wenn sie noch so jung sind, haben die allermeisten Männchen einfach viel mehr Power und spielen viel rabiater.

Wir bekommen bald drei Stück, weil ich mich bei einem Geschwistertrio in das Mädchen verliebt habe. Da gibt's aber noch zwei Jungs. Wollte dann das Mädchen und einen Bruder nehmen, da hat der Tierschutz aber wirklich Bauchschmerzen mit gehabt. Die hätten es gemacht, da meine Freigänger werden sollen, aber begeistert waren sie nicht. Dann hab ich mich ratsuchend hier angemeldet und alle waren sich einig - entweder nur die beiden Brüder oder alle drei.
Jetzt bekomme ich ständig Fotos, auf denen die Schwester mit einem der Brüder zusammenklebt, die mögen sich wohl besonders. Der dritte ist immer in der Nähe, aber nie SO nah.
ABER: wenn's dann ans Raufen geht, liegt plötzlich das Mädel daneben, weil die offenbar keinen Bock drauf hat, dass es da dann auch mal wilder wird und die beiden Brüder sind auf-/unter-/ineinander verknäult am Toben.

Wenn er irgendwann anfängt, vermeintlich ohne Grund zu kratzen oder beißen, ist es doch wahrscheinlich dass es am fehlenden Katerfreund oder Freigang hängt.

Gibt's nicht irgendwas, das Mäuse fernhält ohne Katzen zu vergiften? Ich kenn mich da nicht aus, aber kurze Internetsuche sagt, es gibt Pflanzen die die meiden, diverse Hausmittel und "Tötungsfallen". Was, wenn du dem Nachbarn irgendwas davon als Jahresvorrat kaufst und ihn fragst, ob ihm das nicht genügt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Tötungsfallen würde ich mir aber auch Sorgen um meine Katze machen.
Pfote, Näschen...
Das lieber nicht.

LG
 
Ich wollte mal ein kleines Update da lassen.
Ich habe mich nochmal mit dem Tierheim in Verbindung gesetzt. Beide Katzen waren noch nie in ihr Leben draußen. Man hat sie aus verschieden Haushalten gerettet. Stitch kam schon im Tierheim nicht mit Artgenossen zurecht und hatte besonders Probleme mit Männchen. Wobei er auch bei den Weibchen nichts mit anderen Katzen anfangen konnte. Er ist halt extrem Menschen fixiert.
Lilo ist ebenfalls nichts wirklich sozialisiert gewesen.
Deswegen hat mir das Tierheim abgeraten noch einen weiten Kater dazu zu holen. Das könnte das friedliche Zusammensein von Lilo und Stitch gefährden.
Dann habe ich über das Wochenende mal versucht mehrere kleine Ausflüge nach draußen zu starten. Da sie gut auf das Futter Komando hören, dachte ich, dass ein kontrollierter Freigang mit Aufsicht vor der Fütterung durchaus möglich wäre. Allerdings endete jeder Versuch an der Türmatte mit weinenden Kätzchen. Jetzt trauen sie sich nicht mehr in die Nähe der Tür. Also habe am ich Montag eine katzenpsychologin angerufen und relativ schnell einen Hausbesuch bekommen. Die Diagnose: Das sind beides sehr gesunde und glückliche Katzen ohne ein Anzeichen von Verhaltensauffälligkeiten. (Diese Erkenntnis hat mich mehrere hundert Euro gekostet) Das Problem bin wirklich ich alleine. Aktuell sitze ich ja auch nur zuhause und warte auf eigene Hilfe wegen einer ptbs... Da habe ich nichts anderes zu tun als den ganzen Tag meine katzen zu beobachten. Die beiden sind auch erst drei Monate bei mir. Ich kann gar nicht einschätzen was bei ihnen normal ist. Dennoch mache ich mir den lieben langen Tag Sorgen. Meine Unsicherheit färbt sich aber merklich auf die beiden ab. Wenn ich mal nicht zuhause bin aber dafür mein Partner, dann sind sie gleich wesentlich entspannter und friedlicher.... Das macht mich schon traurig. Aber ich sollte mehr Geduld haben und mir weniger Sorgen machen, so die expertiese der Psychologin. Ach und ich sollte Stitch mehr schlafen lassen. Dadurch das ich ständig ankomme um zu überprüfen wie es ihm geht mache ich ihm wohl ganz kirre... Tja, shame on me... Ich arbeite jetzt an mir selber....
 

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