Hilfe - Tinka hat ein Kaninchennest gefunden...

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Feuerkatze

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15. Juli 2010
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Hallo zusammen,
meine Tinka ist ein echte Streunerin, die auch mal für 2 Wochen verschwunden ist. Aber sie kommt immer wieder nach Hause und das seit über 10 Jahren. Auch ihre Schwester Clara ist Teilzeitfreigängerin, hält sich aber überwiegend in der Nähe auf und kommt nachts immer nach Hause.

An die vielen Mäuse(leichen) habe ich mich zwischenzeitlich gewöhnt, nur die Vogelleichen kann ich nicht so gut verknusen - aber das lässt im Alter doch jetzt sehr nach und in diesem Jahr wurde mir erst eine Meise auf die Terasse gelegt.

Eine viel größere Herausforderung ist Tinka, die schon vor 4 Jahren mal ein Kaninchennest gefunden hat und dieses sukzessive ausgeräumt hat - 4 kleine Kaninchenbabys habe ich tot auf meiner Terasse gefunden, grauenhaft...

Und dieses Jahr hat sie nun wieder eines entdeckt. Das erste Baby, das sie mir gebracht hat, war tot, das zweite hat sie mir am Freitag in den Garten gelegt - es hat so geschrien, da hat sie sich wohl selbst unwohl fühlte. Das war einfach megafies, ich habe das Kleine dann reingeholt und über Nacht im Haus behalten. Der Tierarzt meinte am nächsten Tag, es hat vermutlich einen Genickbruch (es konnte die Hinterbeine nicht mehr richtig bewegen) und hat es eingeschläfert. Ich habe Tinka 3 Tage in der Wohnung eingesperrt in der Hoffnung, dass sie vergisst, wo das Nest ist.

Heute habe ich sie wieder rausgelassen, sie ist schon immer eine Freigängerin gewesen und das will ich ihr nicht nehmen. Ich weiß auch, dass ich als Großstädterin eine verklärte Sicht auf die Natur habe, aber ehrlich, das Bild und das Schreien am Freitag waren wirklich schrecklich - da konnte ich nicht anders handeln als das Kaninchenbaby reinzuholen.

Und nun zu meiner Frage: wie lange "erinnert" sich eine Katze daran, wo sie Beute gemacht hat? Muss ich damit rechnen, dass sie sich - nach 3 Tagen und Nächten - wieder auf die Lauer legt und das Nest weiter leerräubert? 🙁

Ich bin froh, dass es im Moment und die nächsten Tage regnen soll - da sind die Kaninchen nicht unterwegs...

Gruß
 
A

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hm... Mir ist schon aufgefallen, dass die Katzen nach einem halben Tag noch wissen, wo sich die Maus versteckt hat (wenn sie denn dann entkommen ist). Aber nach 3 Tagen? Sind unsere Miezen wirklich so schlau? 😕

Ich hoffe nicht...

Oder muss ich einfach damit leben, dass meine geliebten Miezen eben einfach "Mörderkatzen" sind und ich sie dann für ein paar Stunden oder Tage nicht ganz so lieb habe?

Eine "Hundemensch" hat mir mal gesagt, er könnte nie eine Katze haben, weil Katzen die einzigen Tiere sind, die aus Lust töten und nicht aus Hunger - ist das so?

Wie geht ihr damit um???
 
Lass es lieber, Kirschblüte - ich habe seit mehr als 30 Jahren Katzen und frage hier im Forum nach, wie andere Katzenliebhaber mit dem Jagdtrieb ihrer Miezen umgehen. Nicht mehr und nicht weniger. Meine Haltung zu Katzen brauchst du nicht in Frage zu stellen.
 
Ich kann mit dem Jagdtrieb meines Katers auch nicht so gut umgehen. Ich akzeptiere, dass das einfach seine Art ist und er nicht anders handeln kann. Aber gut haben kann ich es trotzdem nicht, wenn er seine Beutetiere totspielt.

Und weil er seine Ausflüge so liebt, verwehre ich ihm diese auch nicht.

Dass Katzen "Lustmörder" sind, habe ich mir auch schon öfter anhören müssen. Ich erwidere da immer, dass ich es um ein vielfaches grausamer finde, wenn der Mensch z. B. Hühner in der Legebatterie hält oder die Massentierhaltung allgemein.

Dass wir ein Monster ins Paradies gebracht haben, sage ich öfter.

Meiner Meinung nach ist das auch alles kein Widerspruch. Denn ich habe Mitleid mit jeder Kreatur und eine schreiende Maus oder ein Kaninchenbaby ist nun mal nichts, was mich kalt lässt.


Dass sie es vergessen hat, glaube ich nicht. Man kann aber hoffen, dass die Elterntiere die Kinderstube verlegt haben bzw. die Katze andere Dinge interessanter findet. *daumendrück*
 
Ich vermute, dass es eher ein Feldhase anstatt ein Kaninchen ist. Kaninchen haben ein unterirdisches Nest und sind daher geschützt.

Feldhasen legen ihre Jungen in Ackerfurchen ab. Die Jungen werden nur 1 bis 2 mal am Tag gesäugt um keine Feinde anzulocken. Natürlich sind sie daher für Katzen eine leichte Beute, wenn die bei ihren Streifzügen junge Feldhasen finden. Ich nehme sicher an, dass Katzen sich über einen längeren Zeitraum den Ort merken können.
 
@Miomomo
Ja, so muss man das wohl sehen. Ich habe diese Gedanken auch nur, wenn gerade eine solche Situation passiert ist - die ja auch Gott sei Dank nur selten in dieser Heftigkeit vorkommt.

Ich habe letzt ein Zitat aus einem Buch einer Vegetarierin gelesen, die schrieb, dass sie verstanden hätte, dass "Tiere nicht totgestreichelt werden". Auch darüber muss man mal nachdenken, wenn man sein Gulasch kocht, so sind auch wir wohl "Monster im Paradies".

Tinka streunt zufrieden draußen rum, kam zum Mittag essen ins Haus und hat sich dann - nach einer ausgiebigen Streicheleinheit - wieder aus dem Staub gemacht. Sei es ihr gegönnt!
 
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@Amalie: Feldhasen mitten in Hamburg? Meine Vermutung ist eher, dass Tinka den Bau entdeckt hat und gewartet hat, bis die Kleinen rausgekommen sind. Hier in der Umgebung sind viele Vorgärten geradezu komplett von Kaninchenbauten untergraben! Letztes Jahr war Tinka 2 Wochen spurlos verschwunden. Nachdem wir in der ganzen Gegend Zettel aufgehängt haben, wurde ich von vielen angerufen, die sie in unmittelbarer Umgebung gesehen haben. Sie hatte - nach Aussage eines Nachbarn - in einem Garten einen Bau entdeckt und "wohnte" in dem Garten. Wenn sie nicht gejagt hat, hoppelten die Kaninchen um sie herum, wenn sie hungrig war, war kein einziges zu sehen. So wurde mir berichtet, man beobachtete das ungewöhnliche Ensemble über die ganzen zwei Wochen!

Irgendwann stand sie dann wieder auf meiner Terasse - wahrscheinlich waren die Kleinen ausgewachsen (oder aufgegessen 🙁)...

Davon habe ich eben nur nichts mitbekommen, im Gegensatz zur jetzigen Situation...
 
Hi Feuerkatze,

nein, deine Katzen sind keine "Mörderkatzen". Das ist ein hässliches Wort und ich denke eher, dass sie ganz normale Raubtiere sind, die eben nur nicht alles fressen, was gefangen wurde.Ich musste lachen, als ich dich las, ich kämpfe mit sehr ähnlichen Gefühlen wie du, habe ebenfalls seit Jahrzehnten Freigänger, mag mich aber mit dem Wort "Mörderkatze" nicht anfreunden.

Ja, wie gehe ich dauerhaft damit um?

Um ehrlich zu sein, habe ich nach wie vor Probleme damit, tote Vögel auf der Terrasse aufzusammeln (kommt nicht so oft vor), schlimmer sind die toten Mäuse und Maulwürfe im Bad. Ganz schlimm war für mich eine lebendige Maus, die wohl schon Monate in unserem Sofa im WoZi wohnte. Ich möchte dir nicht beschreiben, wie das Sofa von innen aussah, es ist mir nach wie vor so schrecklich peinlich, mal einem Gast auf DIESEM Sofa einen Sitzplatz angeboten zu haben.😳 Wir konnten sie fangen und ins Freie schaffen und sie heißt seitdem bei uns die "Sofamaus".😳

Ich hätte ähnlich wie du gehandelt. Drei Tage sind für einen echten Freigänger und für eine Dosine eine sehr lange Zeit, was die Geduld angeht. Ob die Katze in der Zeit das Nest vergessen hat, wage auch ich zu bezweifeln.

Im Gegensatz zu dir bin ich ein gebürtiges Landei, das erst später die Großstadt kennenlernte und ich bin leider oder gsd ebenso feinfühlig wie du unterwegs.

Wir müssen da wahrscheinlich durch, Feuerkatze, wir haben Raubkatzen, der Mord gehört da mit dazu, auch wenn es für uns schwer ist.
 
Ich bin traurig

wenn mein Felix ein Tierchen anbringt. Was Gott sei Dank jetzt sehr selten ist. Wenn das Tier noch lebt wie damals die kleine Meise - ihr fehlten nur 2 Schwanzfedern - habe ich es ihm weggenommen. Kater musste für paar Stunden rein und Blaumeischen in den nächsten Garten. Nach 10 Minuten ist sie weggeflogen. Ich habe ihr noch bissel Wasser hingestellt und sie hat sich erholt. Ich sehe es daran dass Felix keine - oder fast keine Tiere mehr mitbringt - weil die Reste der Tiere fehlen. Und Felix frisst die Jagdbeute nicht. Er hat sie immer mir gegeben 🙂

Gewiss, es ist traurig. Ich habe es mir vor der Anschaffung der Mietz nicht überlegt. Ich hätte ja wieder zwei Häschen haben können - aber nun ist es zu spät. Und Felix bleibt natürlich.
 
Im Moment ist keine Beute auf der Terasse zu finden, der Regen in den letzten Tagen hat Tinka wohl daran gehindert, an das Nest zu gehen.

Vielleicht hat sie es ja doch vergessen, wo es ist 🙄!

Ich hoffe das Beste für die nächsten Wochen...

... manchmal mag ich den Winter wirklich lieber als den Frühling...😎
 
meine Erfahrung mit der "Vergesslichkeit" von Katzen?

meine Laila hat sich genauso wie ich dran erinnert, wo auf unserer Spazierrunde sie "fast" mal ne Maus gefangen hätte (war durch den Gitterzaun durch nicht gelungen 😀). Sie hat jedesmal nachgeschaut, ob da nicht vielleicht....
Ich meine, sie hätte sich über Jahre daran erinnert.

Manchmal hatte ich den Eindruck, die "übliche Spazierrunde" besteht aus Ecken, wo man mal Mäuschen zumindest gerochen hat oder wo die Nachbarkatze gerne mal ihre Ration Prügel abholt.... egal wie lange das her ist


alles Gute und ich hoffe, daß die Kaninchen/Hasen umgezogen sind
 
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... manchmal mag ich den Winter wirklich lieber als den Frühling...😎

Ich war ein absoluter Frühlings- und Sommerlieberhaber. Es gibt neben den Beutetieren noch andere Gründe, warum sich das bei mir sehr geändert hat. Kater Bruno schleckt sich im Sommer blutig (Pollenallergiker) und beide Katzen werdem von Zecken traktiert, so kann ich dem Winter plötzlich viel mehr abgewinnen. 🙂

Ich hoffe, Tinka hat ein ganz schlechtes Erinnerungsvermögen, was Hasen angeht.*daumendrück*
 
Hi Feuerkatze,

auch ich bin eine ehemalige Großstädterin (17 Jahre) und erst vor kurzem aufs Land gezogen. Ich kenne Deine "verklärte Sicht" auf die Natur deshalb sehr genau. Vor kurzem habe ich auf der Straße ein Vogelbaby eingesammelt, das auf dem Mittelstreifen saß und in den Vogelschutz gebracht... :verschmitzt: Man beäugte mich etwas merkwürdig hier auf dem Land. Aber ich stehe dazu.

Als mein Paolo noch Freigänger war (er ist mittlerweile 11 und selbstentschiedener Inhouse-Kater), war er ein talentierter Jäger. Kein Freigang ohne Beute - und das in der Big City. Mäuse, Vögel, einen Maulwurf (frag mich bitte nicht, wo er den in der Stadt gefunden hatte), Fledermäuse... Was brachte ich schon nur noch halblebendige Tiere abends zum Notdienst-Tierarzt... Bei toten Tieren lobte ich ihn unter zusammengebissenen Zähnen. Und ich hatte da auch immer eine Wut auf meinen Paolo und konnte ihn zunächst wirklich mal nicht streicheln. Es gab auch Situationen, wo ich Paolo mitsamt seiner Beute nach draussen geworfen habe, weil ich sah, dass es besser für das mehr tote als lebendige Tier ist, gefressen zu werden.

Hier auf dem Land, wo ich jetzt seit einem Jahr wohne, wurde ich eines Besseren belehrt. Die Katzen, die hier leben, haben es bei weitem nicht so gut wie mein Paolo. Sie werden zwar als "Familienkatzen" gehalten, aber sie leben vorwiegend draussen, prügeln sich und jagen. Tatsächlich ist das die Natur der Katze, ein Jäger und Revierkämpfer zu sein. Und wenn Paolo denn mal rausgeht, bringt er noch immer etwas mit von seinen Streifzügen.

Die Natur ist rauher, als wir (Ex-)Städter es leben könnten. Ein schreiendes Kaninchen würde ich aber auf jeden Fall mit reinnehmen und zum Tierarzt bringen.
 
@all:

Danke für eure aufmunternden Worte! Tinka hat anscheinend ein schlechtes Gewissen - ja, manchmal denke ich auch, sie versteht mich! - sie war in den letzten Tagen sehr anhänglich, hat absolut NICHTS mit nach Hause gebracht und kam mehrmals am Tag zum schmusen. Das ist bei ihr im Sommer eher selten, sie hat wohl gemerkt, dass sie mich sehr schockiert hat :pink-heart:!

Ich könnte nicht auf dem Land leben, ehrlich gesagt. Eine Freundin von mir wohnt auf einem Bauernhof (sie haben dort das "Altenteil" gemietet) und dort gibt es eine Menge Katzen. Sie füttert einen Teil (einige sind zu scheu), manchmal sind es bis zu 15 Katzen, kleine und große. Nach zähem Ringen hat sie den Bauern davon überzeugt, wenigstens die Kater kastrieren zu lassen (das macht der Tierarzt "so nebenbei", wenn er sowieso da ist...), aber die Katzen werden nicht kastriert. Und weil sich in der Gegend ein großer unkastrierter Kater rumtreibt, der nicht einzufangen ist (dazu hat es wohl schon einige Versuche gegeben!), gibt es jedes Jahr wieder neue Katzenbabys. Es ist nicht mehr schön, langsam hat sich auch Inzucht eingeschlichen und viele Kitten überleben gar nicht mehr. Meine Freundin "selektiert", mit einigen kranken Katzen geht sie zum Tierarzt, andere müssen selbst sehen, wie sie durchkommen - sie kann nicht alle retten... Wenn wir sie besuchen, geht mir das Katzenherz auf und ich habe schon Stunden mit ihr diskutiert, damit sie mit dem einen oder anderen Kätzchen doch noch zum Tierarzt geht.

In der Zwischenzeit ist es mir lieber, sie kommt mich besuchen - das kann ich kaum aushalten...

Man muss akzeptieren, dass man nicht die ganze (Katzen-) Welt retten kann. Und so ist das dann - mal sind es die Kaninchen, die mein ganzes Mitgefühl bekommen, mal sind die bedauernswerten Bauernhof-Kätzchen, die mich zum weinen bringen. Alles eine Frage der Sicht...
 

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