Historisches über oder mit Katzen

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MagnifiCat

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Weil ich nicht weiß, wo ich das hier sonst sinnvoll unterbringen kann, mache ich einen hoffentlich nicht ganz überflüssigen Themenfaden auf:

Historisches über oder mit Katzen

Vielleicht gibt es ja doch mehr Interessantes und Wissenswertes, was man hier einstellen könnte.



Ich bin durch einen fachwissenschaftlichen Newsfeed hierauf aufmerksam geworden und fand es interessant:
Der Link selbst (mit "many pics") ist leider ziemlich trashig. Lohnt isch aber trotzdem:

Why were the ancient Egyptians obsessed with cats?

By Benjamin Plackett

*Gelöscht: Fullquote*
 
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A

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Oh, der Titel klingt interessant. Das Alte Ägypten fasziniert mich, hab aber noch nichts darüber gelesen, warum die Ägypter so auf Katzen standen. Ich hab einfach zu wenig Zeit 🤷‍♀️
Das muss ich aber in Ruhe lesen, da englisch.
 
Wer kennt "Mrs. Chippy" ??

Mrs. Chippy († 30. Oktober 1915 auf dem Packeis des Weddell-Meers, Antarktis) war die Schiffskatze der Endurance auf Ernest Shackletons Imperial Trans-Antarctic Expedition.

Die getigerte Hauskatze war von Harry McNish, dem „Chippy“ genannten Schiffszimmermann, mit an Bord gebracht worden und erhielt ihren Namen, bevor entdeckt wurde, dass es sich um ein männliches Tier handelte. Mrs. Chippy wird als hübscher, anhänglicher und gutmütiger Kater beschrieben. Er erwies sich als guter Mäuse- und Rattenfänger und erfreute sich unter der Mannschaft allgemeiner Beliebtheit. Die Männer amüsierte, wie Mrs. Chippy sich anscheinend einen Spaß daraus machte, über die Dächer der Zwinger zu stolzieren, immer knapp außerhalb der Reichweite der tobenden Hunde. Außerdem brachten die Kletterkünste des Katers, selbst bei rauester See, ihm Respekt ein. Am Anfang der Reise, am 13. September 1914, sprang Mrs. Chippy durch ein Bullauge und fiel ins Meer. Der wachhabende Offizier Huberht Hudson (1886–1942) wendete das Schiff und ließ den Kater mit dem Fangnetz des Biologen Robert Clark (1882–1950) wieder an Bord holen.

Als die Endurance, die bereits im Januar 1915 vom Packeis eingeschlossen worden war, dem Pressdruck nicht mehr standhielt und Ende Oktober sank, ordnete Shackleton an, alle Tiere ohne konkreten Nutzen – drei Hundewelpen, den Schlittenhund Sirius, der sich nicht wie die anderen einspannen ließ, und Mrs. Chippy – zu erschießen.
In seinem Buch South zitierte er später sein Tagebuch, unter den neuen Umständen hätte man es sich nicht leisten können, „Schwächlinge“ durchzufüttern. Der Kapitän der Endurance Frank Worsley verteidigte Shackletons Entscheidung 1931 mit dem Hinweis, dass der Kater ohne den Schutz durch das Schiff von den Hunden gefressen worden wäre. Im Falle von Mrs. Chippy und den Welpen fiel es dem Zweiten Offizier Thomas Crean zu, das Urteil zu vollstrecken.

Hier die ganze Story (mit Fotos):
Mrs. Chippy – Wikipedia
 
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Nein, ich kannte ihn nicht.
Danke, daß Du das hier zum Thema gemacht hast. Das ist tolles historisches Katzenwissen.
 

OSCAR, die Bordkatze der Bismarck​




Bismarck



HMS Cossack



HMS Ark Royal


Die Bordkatze der Bismarck soll den Untergang von drei Schiffen überlebt haben. Im deutschen Sprachraum ist die Schiffskatze vor allem unter dem Namen Oscar bekannt, im Englischen wird sie auch Unsinkable Sam (engl. „Unsinkbarer Sam“) genannt.

Legende​

Der schwarz-weiß gefleckte Kater (schwarz mit weißer Brust und Pfoten) soll sich an Bord des Schlachtschiffes Bismarck befunden haben, als dieses zunächst die Hood versenkte und nach einer Verfolgung durch die britische Flotte am 27. Mai 1941 unterging.

Neben den nur 115 Überlebenden von fast 2100 Besatzungsmitgliedern wurde, so die Legende, zuletzt auch die Schiffskatze „Oscar“ der Bismarck gerettet, wobei nur der britische Name der Katze überliefert ist; wie die Katze an Bord der Bismarck hieß, ist unbekannt. Der britische Zerstörer HMS Cossack fand keine Besatzungsmitglieder, nur die schwarze Katze auf einem Brett treibend. Oscar wurde danach zur Schiffskatze des Zerstörers, der allerdings schon am 24. Oktober 1941 durch das deutsche U-Boot U 563 torpediert und schwer beschädigt wurde, wobei 159 Seeleute starben. Alle Versuche, den Zerstörer zu retten, schlugen fehl. Die HMS Cossack musste am 26. Oktober aufgegeben werden und sank. Oscar überlebte und wurde nach Gibraltar gebracht.

Dort fand er seine nächste Station auf dem auch an der Versenkung der Bismarck beteiligten Flugzeugträger HMS Ark Royal. Schon früher mehrfach angegriffen und wieder repariert, galt die HMS Ark Royal als glückhaftes Schiff, bis sie mit Oscar an Bord bei der Rückkehr von einem Einsatz bei Malta am 13. November 1941 vom deutschen U-Boot U 81 torpediert wurde und am 14. November ca. 30 Seemeilen vor Gibraltar sank.
Oscar wurde gerettet, „nur“ ein Matrose hatte sein Leben verloren, doch dieses Mal durfte der nun als Unglücksbringer verdächtigte Kater nicht mehr auf einem Schiff seinen Dienst bei der Royal Navy ableisten. Er blieb daraufhin im Büro des Hafenkapitäns von Gibraltar. Anschließend lebte er bis 1955 in einem Seemannsheim in Belfast.

Ein von Georgina Shaw-Baker angefertigtes Porträt der Katze („Oscar, the Bismarck’s Cat“) ist im Besitz des National Maritime Museum in Greenwich, das Gemälde ist in Schwarzweiß in der Fachliteratur veröffentlicht worden.

Quelle: Bordkatze der Bismarck – Wikipedia

Siehe auch hier: https://www.iizcat.com/post/4296/Th...ed-on-and-survived-3-sinking-ships-during-WW2

Oscar


.
 
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Oh, schönes Thema!

Bei einem Angriff auf eine (alt)ägyptische Stadt ließ ein Feldherr die Soldaten Katzen mit in die Schlacht tragen, um die Ägypter davon abzuhalten sich zu verteidigen. Ein Pfeilregen oder ähnliches hätte schließlich auch die Katzen getroffen.
Die Strategie hatte tatsächlich Erfolg und die Stadt wurde mit seehr geringen Verlusten eingenommen. (Trotzdem scheint die Strategie nicht öfter genutzt worden zu sein, eigentlich seltsam xD).

Und was man natürlich auch unbedingt wissen sollte:
Überraschend vielen Diktatoren wird Ailurophobie (Angst vor Katzen) nachgesagt, darunter Alexander der Große, Cäsar, Hitler und Napoleon.
 
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Ich habe mal ein "Katzenbuch" u.a. mit solchen Infos geschenkt bekommen, besonders im Gedächtnis geblieben ist mir, dass im Mittelalter wohl empfohlen wurde, Katzen die Ohren abzuschneiden, damit sie häuslich werden (weil es in die Ohren regnet). 😞
 
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Hier mal wieder etwas Neues, was ich über einen Newsletter bekommen habe (leider nur englisch und mit weniger Katzen, als die Überschrift vermuten lässt, aber immerhin).

Original-Link.
Weil man aber nie weiß, wie lange der aktuell bleibt, hier nochmals der Text als Zitat

Can Mummified Cats Help Unravel the Mysteries of Ancient Dyes?

Museum preservation specialists have demonstrated that these remains
help us reconstruct the history and meaning of dyes used in animal
burials.
by Sarah E. Bond

Thousands of animals — from crocodiles to cobras, down to scarab
beetles — were once mummified in ancient Egypt. New analysis of the
dyes on the textiles that tightly bound these mummies is now helping
scientists rewrite the history of color.

Recent finds have increased the number and type of mummified animals
known today. Archaeologists working at Saqqara, south of Cairo, in
2019 discovered dozens of mummified animals. The necropolis finds
included two lion cubs dating to the 26th Dynasty (664–525 BCE), only
the second time lion mummies have been found. The use of CT scans have
commonly revealed the bones within these objects, yet questions about
the use of color and dyed fabrics on the outside of these objects
remained.

Work to reconstruct the techniques of fabrication and materiality of
the textiles used on animal mummies has a long history. In 1999,
Egyptologist Salima Ikram began to reconstruct the ancient techniques
for the mummification of animals along with her students at the
American University in Cairo. The research would eventually lead to
Divine Creatures: Animal Mummies in Ancient Egypt. The study explored
the four different types of offerings for which the researchers
concluded these animal mummies were used: food offerings, sacred
animals, votive offerings, and as pets.

CT scans of the ibis at the Brooklyn Museum have revealed that the
herringbone pattern on the linen, resin, beak, and crown all cover a
mummy made only from ibis feathers (30 BCE–100 CE) Abydos, Egypt, now
at the Brooklyn Museum, Brooklyn, NY (image courtesy the Brooklyn
Museum).

These remains of ibises, cats, calves, crocodiles, and various birds
of prey have generally been studied for their ability to reveal the
structures of Egyptian religion and ancient embalming techniques, but
museum preservation specialists and digital humanists interested in
the history of color have demonstrated that these remains can also
help us reconstruct the history and meaning of the dyes, tannins, and
patterns used in animal burials.

In order to reconstruct the colors that once decorated animal mummies,
museum conservators and preservation experts have increasingly turned
to non-invasive digital techniques. A new article from researchers at
scientific labs within London’s British Museum and the Museo Egizio in
Turin analyzes the colorants used on textile wrappings of animal
mummies originally excavated from Ancient Egypt and held within museum
collections.

Diego Tamburini, Joanne Dyer, and the rest of the authors of the open
access study note that the linen wrappings used on these animals were
often thrown away and undervalued as items of interest in their own
right by modern archaeologists.

[T]he use of bands of different colours (black, brown, orange,
pinkish/red) could create many variations of the same pattern.
Additionally, dyed textiles and painted motifs were used to
reconstruct some of the anatomical parts of the animal (eyes, ears,
beak, etc.) …

In order to examine the chemical nature of the colorants used on
mostly linen textiles created from flax plants, scientists used
broadband multispectral imaging (MSI) and then fiber optic reflectance
spectroscopy (FORS) technology. Optical microscopy with visible or UV
light (called Vis-OM, UV-OM), as well as advanced analytical chemistry
methods such as high performance liquid chromatography–tandem mass
spectrometry (HPLC–MS/MS) all aided the museum scientists in
identifying the chemicals used on these delicate linen wrappings.

Dyes responded differently to variant types of UV irradiation. The
luminescence given off by each dye is a type of signature that can
indicate when and where it was used. For the animal mummy study, the
scientists discovered use of safflower (Carthamus tinctorius L) and
red ochre as two of the primary colorants identified among the 20
specimens examined by the museums. When used as a dye, safflower tends
to provide a nice pinkish hue. However, it is very sensitive to UV
rays and thus fades quickly following exposure to the light sources.

Dyes responding differently to differing types of UV irradiation: a,
Visible-reflected (VIS); b, UV-induced visible luminescence (UVL); c,
infrared-reflected false colour (IRRFC); d, UV-reflected false colour
(UVRFC) images of the proper right top section of C2 (2021) (image
courtesy Tamburini et al., and the Heritage Science journal)

In addition to dyes, analysis of the brown and black linens indicated
the use of tannins. These tannins were used by those in ancient Egypt
to bind dyes — thus acting as a mordant — to the fibrous materials
being stained. Darker colors in the study were found to often have a
tannin combined with an additional iron mordant, whereas the brown
linen samples tended not to have iron added. Iron triggers
autoxidation on these textiles. This often leads to quicker breakdown
of them. That is why darkly colored linens from antiquity are often so
difficult to preserve.

It is important to understand color not only in terms of accurate
reconstruction, but also as a means of connecting these objects to
Egyptian religion. Christina Riggs, a professor at Durham University
and historian of ancient Egypt who specializes in its visual culture,
spoke to Hyperallergic about the reasons behind these colorful and
complex wrappings.

The dyed colors of the linen textiles on these embalmed animals often
goes together with intricate patterns of folds and wrappings.
Handbooks that explain how to wrap animal mummies survive from ancient
Egypt. Magic phrases were spoken by priests while the wrapping and
interlacing took place. Something similar might have taken place when
wrapping smaller animals or bundles of animal parts, helping these
objects function as thanksgiving offerings for the gods. The intricate
patterns perhaps also had a protective (apotropaic) function,
confusing any harmful forces that would threaten the sacred.

The partnership between labs at the British Museum and those in Torino
are increasingly revealing that mummy wrappings themselves were much
more colorful than we might have thought. Despite the widespread
perception that inside sarcophagi lay only drably covered bodies, new
chemical analysis of these mummies, along with earlier work on the red
colorants on dyed shrouds, have established that these wrappings
deserve a second look.

The intricate patterns and strategic colors of the linens used on
mummified remains have only begun to be understood by humanists,
museum specialists, and chemists working together. What is apparent is
that like literary texts, color does not exist within a vacuum and its
meaning must be translated. Color reconstruction is important not only
to revivifying our reimagination of the past, but also to decoding the
complex lexicon spoken by both the absence and the addition of colored
patterns in the ancient world
 
Um diesem Faden mal wieder etwas aufzuhelfen – vielleicht findet ja wieder jemand mal was – sei hier auch einmal an das uneindeutig-sowohl-als-auch-oder-doch-nicht Schicksal von Schrödingers Katze erinnert
🤔
 
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Da muss ich als Mediävistin jetzt doch auch mal was über Katzen im Mittelalter beisteuern: Eine tolle Diplomarbeit, die ein Freund von mir betreut hat (auch mit interessanten Bildern wie z.B. Katzenklappe im Kloster, Pfötchenspuren auf alten Handschriften etc.) (Einfach beim ersten Titel oben "Online-Zugriff" anklicken.)
 
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Hier mal wieder was wissenschaftlich-historisches zu Katzen, gefunden im idw:

Aus der Zusammenfassung:
"Die Anpassung an ein Leben mit Menschen hat Verhalten, Aussehen und Anatomie von Hauskatzen nachhaltig verändert. An charakteristischen Merkmalen wie weißen Fellflecken und zutraulichem Verhalten (geringere Stressreaktion gegenüber Menschen) lassen sich Haus- und Wildtier leicht voneinander unterscheiden. Um den Mechanismen der Haustierwerdung auf den Grund zu gehen, müssen jedoch auch weniger auffällige Merkmale, wie Veränderungen am Schädel, untersucht werden. Laut einer aktuellen Studie konnten Wissenschafter:innen der Vetmeduni in Kooperation mit Expert:innen der National Museums Scotland bestätigen, dass im Laufe der Katzendomestikation eine Reduktion des Gehirnvolumens stattgefunden hat: Domestizierte Katzen weisen kleinere Gehirnvolumina auf, als ihre wilden Vorfahren, die Nordafrikanische Falbkatze."

Die ganze Meldung hier:
https://idw-online.de/de/news787233
Vetmeduni : Katzen: Domestikation und Einfluss auf das Gehirnvolumen
und ganz wissenschaftlich hier:
https://doi.org/10.1098/rsos.210477
 
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Wen das interessiert und wer französisch liest:

Ursula Schattner-Rieser,
"Chats et chiens dans la tradition juive" [Katzen und Hunde in der jüdischen tradition], in: L'Arche 692 (Mai/Juni 2022) 44-46.

Ich würde das pdf ja hier hochladen, aber das darf man ja nicht …
Aber man findet es zum download hier (und vielleicht auch noch woanders, das weiß ich nicht)

 
Und mal wieder etwas – jetzt über Katzen im Mittelalter (englisch).

"Cats in the middle ages: What medieval manuscripts teach us about our
ancestors' pets.
Madeleine S. Killacky

Cats had a bad reputation in the middle ages. Their presumed links
with paganism and witchcraft meant they were often treated with
suspicion. But despite their association with the supernatural,
medieval manuscripts showcase surprisingly playful images of our furry
friends. […]"

Der ganze Artikel hier.
 
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Hmmm, es ist nichts historisches, aber da hier so viele Fachartikel verlinkt wurden, erlaube ich mir an dieser Stelle auf neue Erkenntnisse hinzuweisen:

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Und hier der Open Access Artikel zur richtigen Studie: https://doi.org/10.1038/s41598-022-10261-5
 
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