Ich bin auch kein so richtiger Fan der Naturheilkunde. Weil sobald man für etwas eine Wirkung nachweisen kann greift eh die Pharmaindustrie danach und baut ein genau dosierbares Medikament draus.
Beispielsweise Weidenrinde zu Acetylsalicylsäure, auch Aspirin genannt.
Anno dazumal hat man Weidenrinde ausgekocht und dann Pi mal Daumen was davon genommen. Das hat dann gewirkt, nicht gewirkt oder war zufällig zu stark.
Die Pharmaindustrie hat einen Weg gefunden den Wirkstoff zu extrahieren und genau dosiert in Tabletten zu stecken. Heutzutage wird kaum jemand noch Weidenrinde auskochen wenn er genauso gut ein exakt dosiertes Aspirin nehmen kann.
Zu Weiderinde kann ich folgendes berichten: Mein Pony benötigt sie in den Sommermonaten von Mai-Oktober wg. Rehe - man setzt aus TA Sicht gerne Aspirin ein, mein Pferd verträgt es aber nicht. In Absprache mit meiner TÄ bekommt er also Weiderinde.
Weiderinde zeigt die gleiche blutverdünnende Wirkung, ohne die Nebenwirkung der Tabletten, auf die das Pony reagiert. Daher bin ich froh, dass es noch sowas wie Weiderinde zu kaufen gibt. Sie wird auch einfach ins Futter gemischt (ohne aufzukochen). Er neigt GsD nicht zu Blutungen, aber ich habe schon Pferde gesehen, die bei einer kl. Verletzung (und bei Gabe von Weiderinde) länger und stärker nachgeblutet haben, als normal.
Was die Katzen betrifft: Ich habe vor Jahren ein Seminar von Reckeweg besucht. Hier werden Kombipräparate hergestellt. Diese darf man auch heute noch bei seinen Tieren eigenmächtig anwenden und wir haben gute Erfahrungen damit gemacht. Oft auch unterstützend zur zus. TA Therapie. RV25 bei Verletzungen z.B. oder RV18 bei der Unterstützung der Niere.
SUC bekam unser CNI Sternchen-Kater und es hat sicher dafür gesorgt, dass er damit noch einige Zeit länger ausgehalten hat. Beim Wort "Medizin?" kam er sogar angesprungen und wollte es unbedingt haben.
Aber Heel Produkte sind keine reine Homöopathie, was hier auch schon thematisiert wurde.
Ich habe früher auch gedacht "was soll das denn bringen". Ich erinnere mich an einen Fall einer Augenentzündung bei einem Kater, bei dem aus tierärztlicher Sicht nicht anschlug. Bis ich eines Tages wieder mit ihm in die Praxis kam und zwei Tierärzte über einen Buch antraf. Sie wussten nicht mehr weiter und schlugen ein homöopathisches Mittel vor. Ich hatte nichts dagegen, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, was das bringen soll. Doch die Entzündung verschwand innerhalb von Tagen. Was es genau war, weiß ich allerdings nicht mehr. Das war so der erste Kontakt mit dem Thema für uns.
Auch auf der psychischen Ebene gab es einen Fall, der mich nachdenklich gemacht hatte. Ich hatte einen Kater, der einen Autounfall hatte. Ich nahm das als Anlass in eine ruhige Gegend umzuziehen, bei dem er in einer sichereren Umgebung Freigang haben konnte. Doch der Kater wollte nicht mehr raus, Er sprang immer auf Fensterbrett, doch wenn ich das Fenster zum Balkon aufgemacht habe, ist er wieder ins Zimmer gesprungen. Irgendwann hatte ich zufälligen Kontakt mit einer Homöopathin (ist schon viele Jahre her) und sie testete ein Mittel aus. Ich dachte: na, probieren kann ich es mal. 2 Tage oder so gegeben und dann sprang der Kater nicht rein sondern raus und mir fiel die Kinnlade runter. War schon beeindruckend.
Auch mit Bachblütenkombinationen beim Pferd habe ich gute Erfahrungen. Bei tränenden Augen z.B. durch Wind reichte tatsächlich eine Mischung namens "Augenbalsam". Was manchmal hilfreich sein kann, denn Augentropfen beim Pferd können manchmal schwierig sein.
Dennoch dauerte es danach bestimmt noch 10 oder mehr Jahre, bis ich mich mehr mit dem Thema "Alternativ-Medizin" befasst habe.
Tierärztliche Versorgung in Zweifelsfällen geht bei mir aber immer noch vor.