Ich fühle mich wie ein verräter... :(

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Cephalis

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28. November 2017
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Dreieich
Hallo zusammen.
Vor etwas mehr als einem Jahr ist eine meiner Katzen vom Balkon abgestürzt, hat sich tierisch erschreckt und war dann erst mal weg. War echt ein blödes gefühl. Wir hatten gerade angefangen ein Netz rum zu spannen und irgendwie ist sie dabei entschlüpft. Ich war so traurig und hab mich echt selbst zerfleischt, nicht besser aufgepasst zu haben.
Nach neun Tagen haben wir sie gefunden und sie war wieder da. Mann war ich erleichtert. Die Kleine war bis auf nen kratzer unverlätzt und der TA konnte auch nichts feststellen.
Und dann fing das Markieren an. Treppenhaus, Schubladen, Fenster, Tapete, Sofa..... es war nichts sicher.
Ich war beim TA, hab Urinproben abgegeben, Blut testen lassen, Röntgen, alles ohne Befund.
Dann habe ich Zylkene versucht über 3 Monate, danach Feliway stecker verteilt, globulis hat alles nichts genützt.
Ich habs am ende halt hingenommen und immer wieder sauber gemacht. Sie kann ja nichts dafür.
Am Ende fing sie dann auch an die Kaffeemaschiene und den PC zu Markieren. Im Keller hat sie oberhalb einer Steckdose auch markiert und dadurch auch noch einen Kurzschluss verursacht, der sie zum Glück nicht getroffen hat, ist halt runter gelaufen.
Ich wohne in einen 2 Familienhaushalt wo alles zugänglich ist.
Die Eltern unten waren nicht sehr glücklich, haben auch mal verärgert vor sich hin geschimpft (vor allem bei ihrer Kaffeemaschiene), haben aber trotzdem auch mit ihr gespielt und ihr auch nichts nachgetragen.
Insgesammt sind es 4 Katzen gewesen. Ein Senjor von 12, und die drei Süssen von 2 Jahren.
Verstanden haben sie sich soweit gut. Kein grosartiges gezicke. Mal zusammen tollen, mal aus dem weg gehen. Gegenseitig putzen, oder jeder in seiner ecke schlafend. Konnte mich also nicht beschweren.
Dann fing meine Ausreiserin an bei jeder Gelegenheit raus zu kommen. Drückte sich am Netz vom Balkon, kratzt am Fenster, beobachtete Türen. Nicht permanent aber halt immer mal wieder.
Rauslassen geht bei mir leider nicht, da trotz 30er Zone, die meisten einfach durch die Strassen donnern. Was mir zu gefährlich ist.
Die letzten Wochen hat sie sich zurück gezogen. Kam ab und an mal gucken an sonsten unterm Bett. Dabei hat sie abgenommen und blickte immer trauriger.
Ich war wieder beim TA. Körperlich alles gut, aber seelisch?
Mir kommen echt die Tränen, ich hab ihr versprochen, sie nie im stich zu lassen und nun hab ich sie schweren Herzens doch abgegeben. Ich habe mich mit Pflegestellen und Tierheimen unterhalten und habe Über ein Tierheim in der Nähe eine Interresenten gefunden, die einen Hof haben und ihr Freigang gewähren können und sich gut um sie kümmern. Allerdings wollen die erstmal ne Vorkontrolle machen und sich gut um sie kümmern.
Ich bin fast zusammengebrochen mit meinem schlechten Gewissen und habe auch jetzt noch zu kämpfen. Meine kleine scheue Maus 🙁
Zu Hause ging es ihr nicht gut und die Mitarbeiter waren echt nett und haben versucht mich zu beruhigen. Aber ich frag mich die ganze Zeit, ob ich nicht doch falsch entschieden haben.
Sie war so eine scheue am Anfang und dann eines Tages kam sie auf mich zu. Ich war ihre vertraute und nun tu ich ihr das an.
Auf der anderen Seite ging es ihr bei mir nicht mehr gut und ich konnte ihr nicht bieten was sie brauchte. Ich hoffe so, das sie nun glücklicher wird.

Sorry für den langen Text

LG
 
A

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War es denn nicht möglich den Garten katzensicher zu machen? Wenn ihr in einem 2-Familienhaus lebt und unten deine Eltern, wäre das doch eine Option gewesen.
 
Nein, war es leider nicht. Ich hatte mit meinen Eltern darüber gesprochen, aber das wollten sie nicht🙁
 
Diese Option hab ich mir offen gelassen. Ein kleiner Währmutstropfen.
Aber um meine Gefühle geht es mir noch nicht mal, eher mach ich mir nen Kopf was meine kleine Motte durchmacht. Ich will ja, das es ihr gut geht und sie alles bekommt, was sie braucht.

Meine anderen 2 sind momentan auch ein wenig geknickt. Die besten Freunde waren sie nicht unbeding, aber sie haben sich akzeptiert und tolleriert und auch mal die nähe zwischendurch gesucht.
Nun mach ich mir um die beiden natürlich auch gedanken, da die eine eher ruhiger ist und die andere ein Energiebündel. Meine kleine Motte war halt dazwischen und hat es immer ein wenig ausgeglichen. Bis auf die letzten Wochen halt. 🙁
Der Senjor nimmt es gelassen.
 
Das ist so unglücklich gelaufen.....aber ein schlechtes Gewissen? für ein Versprechen,dass du nicht halten konntest? Ich finde ja das schlechte Gewissen sollten deine Eltern haben,sie sind es doch die was gegen einen gesicherten Garten haben....oder hab ich mich verlesen?
 
Lieben Dank Winterqueen.
Im Grunde weis ich ja, das es für sie wahrscheinlich das beste so ist. Ich hab sie so sehr geliebt und nein, ich will nicht, das sie leidet.
Die Frage an sich selbst, ob es richtig war oder nicht, ob man mehr hätte machen können oder sonst was kommen bei mir, wenn es um die Tiere geht immer. Und dann werde ich unsicher.
Ich fühle mich dann halt zwiegespalten. Einfach weil ich nicht mehr geben konnte, es für sie evtl. ein Schock sein könnte, das ich sie weg gegeben habe, wo sie mir doch so vertraut hat und die Hoffnung das sie es schöner hat, wie sie es brauch und in gute Hände kommt.
Und dann noch im Kopf, ob die andern Beiden damit klar kommen, oder ob das Gleichgewicht nun gestört ist in der Gruppe.
Mein Lebensgefährte wollte gleich eine neue holen, damit die Aktivere nicht auf die andere nun dängelt, aber ich wollte erstmal nicht. Es fühlt sich zu sehr nach Austauschen an.
Auf der anderen Seite denke ich ähnlich, das ein Zwischenpart fehlen könnte und gleichzeitig die bedenken, das am Ende auch alles schief gehen könnte.

Sry, bin im Denken völlig durch den Wind.
Meine Vernunft sagt, so ist es besser. Mein Herz blutet
 
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Hi Gigaset85,
meine Eltern haben viel Tolleriert. Aber den Garten Sichern wollten sie nicht, das ist richtig.
Das Haus steht für sich und das Grundstück komplett Sicher zu machen, war ihnen zu viel Aufwand. und ein Teilstück hätte sich nicht rentiert, weil das wahrscheinlich wieder zu wenig auslauf gewesen währe.
Sie lieben Tiere genau wie ich aber das währe ihnen zu viel des guten gewesen.
 
Mir fällt gerade noch die Kätzin ein, die zwar komplett kastriert war, aber versprengtes Gewebe der Eierstöcke im Bauch hatte, das bei dem ersten Eingriff nicht gefunden worden war.

Beim Menschen ist dieses Phänomen als Endometriose bekannt und verursacht häufig sehr starke Menstruationsbeschwerden etc.; das kann soweit gehen, dass bei einer jungen Frau die Entfernung der Eierstöcke und des versprengten Gewebes erforderlich wird - katastrophal für das Thema Familienplanung und Kinderwunsch!

Bei Katzen gibt es solche medizinischen Probleme offenbar auch, d. h. die Kätzin ist zwar im klassischen Sinne kastriert worden, aber das hormonell aktive versprengte Gewebe führt eben zur Rolligkeit, zum Markieren und heftigen Drang nach draußen. Man kann chemisch kastrieren (= wie beim Kater einen entsprechenden Hormonchip implantieren) oder eben versuchen, operativ das versprengte Gewebe zu finden und möglichst komplett zu entfernen.

Der Thread, den ich im Hinterkopf habe, befasste sich mit einer Kätzin, die ähnliches Verhalten wie deine Süße zeigte, operativ aber glücklicherweise kuriert werden konnte, soweit ich es erinnere.
Ob die Kätzin noch hormonell aktiv ist, also Anhaltspunkte für versprengtes Gewebe vorliegen, kann man z. B. aus dem Blutstatus erfahren, wenn eine entsprechende Laboruntersuchung gemacht wird.
Natürlich kann die Kätzin nicht mehr erfolgreich gedeckt werden!
Aber sie könnte noch gedeckt werden (= mit sexuell übertragbaren Krankheiten infiziert werden), und sie hätte natürlich weiterhin den Stress mit den Rolligkeiten sowie u. U. ein erhöhtes Krebsrisiko (Brustkrebs, evtl. auch Gebärmutterkrebs).

Falls so ein Hormontest bei deiner Süßen bisher nicht gemacht worden war, wäre das vielleicht ein Punkt, den man der Vollständigkeit halber noch abhaken könnte.

Solche Fälle sind sicherlich nicht häufig, aber deine Schilderung hat mich einfach an diese trotz Kastra rollige Kätzin erinnert, daher mein Hinweis. 😉


Generell teile ich aber deine Ansicht, dass es richtig war, dass du die kleine Maus in geeignete Freiganghaltung abgegeben hast!
Mit deinen übrigen Ureinwohnern würde ich an deiner Stelle weiter beobachten, wie sie sich als Trio neu sortieren, also ob sozusagen einer "übrig" bleibt und dringend einen neuen Partner braucht, oder ob sie auch als Dreierteam funktionieren.
Clickern kann (falls ihr das nicht bereits macht) die Bindung der Katzen zum Dosi stärken, aber auch untereinander, sofern sie Lust haben, gemeinsam zu clickern. Gerade wenn eine Katze offensichtlich trauert, kann das Clickern sehr gut helfen!
In den Fällen geht es weniger um sowas wie Kenneltraining oder Geschicklichkeitsspiele, sondern um Bindung und Aufmerksamkeit für das betreffende Katz. 😉

Alles Gute für euch und eure Ureinwohner und auch für die Süße in ihrem neuen Reich! 🙂
 
Danke nicker,
das es zu solchen Verhaltensänderungen kommen kann, wenn bei der Kastra was zurück bleibt, wusste ich noch nicht. Auch wenn ich glaube, das dies bei meiner Süssen nicht so war.
Da war die Kastra schon über ein halbes Jahr her und es fing ja auch erst da an, nachdem sie nach 9 Tagen wieder da war.

So langsam kann ich es annehmen, das meine Entscheidung für uns die richtige war. Ich hoffe einfach nur, das sie nun glücklich ist. Ich konnte ihr halt nicht geben was sie brauchte und nun hat sie es bestimmt bald schöner.

Die Uhreinwohner sind noch ganz schön bedröppelt und suchen überall. Laufen Maunzend durch die Zimmer und gucken sich um. Vor allem Leni scheint sie zu fehlen, weil ihre Spielkumpanin weg ist. Zwischendurch liegen sie platt in der Gegend rum. Aber erst mal sehen. Das kann ja auch vom Wetter kommen. Bei den Temperaturen renne ich auch nicht durch die Gegend.

LG
Nicole
 
Es kann einige Wochen dauern, bis die Sucherei und die Trauer aufhört bei den Ureinwohnern. Dann kristallisiert sich aber auch (hoffentlich bei dir genauso wie bei uns damals) heraus, ob und wem was fehlt.

Wir hatten, als der Nickerkater über die Brücke ging, die Konstellation gehabt, dass wir ein Mädelsduo hatten (Pfötchen und Mercy, ihr Leitkatz), das sehr eng miteinander war, und die etwas ältere Nine (damals aber auch erst vier Jahre alt, also zu den zweijährigen kleinen Mädchen relativ dicht im Alter), die sozusagen die "Erstfrau" vom Nickerkater war und vor allem auch mit ihm stapelte.

Die beiden kleinen Mädchen hatten sich selbst genug und ließen Nine ziemlich links liegen. Sie stapelten zwar auch mit Nine und gaben Nasenküsschen, Schlecker usw., aber Nine war dennoch öfter allein als dass sie zu dritt einen Orientalenhaufen gebildet hätten.
Nine wanderte zeitweise traurig durch die Wohnung, maunzte noch mehr, als sie ohnehin quatschte, und auch das Clickern mit ihr halb nur begrenzt.

Deswegen ging ich dann auf die Suche nach einem passenden Kerl für Nine; im Ergebnis wurde das dann Moody, der jetzige Kammerherr Ihrer Pfotigkeit. 😉

Das Clickern tat Nine zwar gut und half ihr, die Trauer zu überwinden, aber es reichte nicht als Ersatz für einen festen eigenen Stapelpartner. Pfötchen und Mercy waren damals dermaßen dicke miteinander, dass kein Blatt Papier dazwischen gepasst hätte.
Inzwischen sind sie da offener, aber die Bindung zwischen den beiden war schon deswegen besonders eng, weil Mercy Pfötchen so vieles gezeigt und sie gelehrt hatte, wo Pfötchen sich nach der Beinamputation einfach nicht getraut hatte... Klettern, Springen, immer höher, immer weiter, alle Oberflächen erklimmen.... Pfötchen ist eine extrem ehrgeizige Katze, und damals war eine Zeit, wo man sie regelrecht laut schreien hörte vor Empörung und Wut, wenn es ihr wieder nicht gelungen war, die Spüle zu entern oder auf den Badewannenrand zu springen.

Bei dieser Konstellation war Nines Isolierung und Einsamkeit (soweit man innerhalb eines Katzenhaufens von Isolierung und Einsamkeit sprechen kann 😉) deutlich zu merken; bei euch kann das anders sein.


Aber ich denke, du wirst es merken, wenn bei deinen Dreien etwas unrund bleibt; du beschreibst deine Katzen alle so detailliert und mit spürbarer Liebe und Fürsorge, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du so etwas Wichtiges übersehen würdest. 🙂
 

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