Ich stecke in einem Dilemma

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Wildan

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9. August 2014
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Hallo allerseits!

Seit etwa einer Woche plagt mich etwas sehr und ich möchte es gerne mitteilen und sehen was andere darüber denken.

Ich bin seit 9 Monaten mit meiner Freundin zusammen und sie ist der liebevollste Mensch den ich kenne. Zu mir, zu ihren Kindern und auch zu ihren 2 Katzen. Am letzten Wochenende hab ich aber etwas von ihr erfahren das ich niemals für möglich gehalten hätte:
Als sie ein Kind war hat sie im Auftrag ihrer Mutter Katzenbabys getötet!! 😱

Sie war da kein Kleinkind welches null Konzept vom Tod hatte, sondern schon um die 10 Jahre alt. Sie wusste also genau was sie tat. Sie wuchs auf einem Bauernhof auf und ich kann mir denken dass man sich damals in den 90ern noch weniger um Tierschutz geschert hat als heute. Es ist mir durchaus bewusst dass es nicht eigener Wille war die Katzen zu töten aber es ist für mich unvorstellbar wie man sowas bewerkstelligen kann, ob von der strengen Mutter befohlen oder nicht.

Mag sein dass ich jetzt übertreibe weil das inzwischen schon über 20 Jahre her ist, dennoch fange ich an, an ihrem Charakter zu zweifeln. Ich merke auch auf der Gefühlsebene dass ich mich ihr gegenüber immer mehr distanziere. Sie merkt es natürlich auch und kennt sich nicht aus denn ich hab noch nicht mit ihr darüber gesprochen, was ich auf jeden Fall tun muss.

Ich versuche das ganze irgendwie zu rationalisieren und zu entschärfen aber es bricht mir einfach das Herz wenn ich daran denke wie sie kleine blinde Kätzchen mit dem Kopf gegen Felsen geschmettert hat, damit sie wie sie sagte "weniger leiden" denn sie hatte ursprünglich den Auftrag sie zu ersaufen.
Ich selbst bin in der Stadt aufgewachsen und habe solche brutalen Praktiken vom Landleben nie persönlich mitbekommen. Bin ein absoluter Katzenmensch und solche Geschichten treffen mich umso mehr.

Wie denkt ihr darüber?
 
A

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Natürlich ist das hart .... ABER: sie war damals mit 10 Jahren in einem Alter, in dem sie sich wohl kaum gegen die Eltern hätte auflehnen können. Viel wichtiger finde ich, wie sie heute denkt. Käme eine solche Handlung jederzeit wieder für sie in Betracht, würde ich auch mal über die weitere Beziehung nachdenken. 20 Jahre sind vergangen, Menschen entwickeln sich weiter. Ich meine, du solltest nicht das in den Vordergrund stellen, was deine Freundin vor so langer Zeit getan hat, sondern wie sie heute ist und ob ihre Ansichten so sind, dass du dir ein Zusammenleben vorstellen kannst.

Mein Vater, der auf die 80 zugeht, ist auch auf einem Dorf groß geworden. Vor langer Zeit erzählte er mal, dass er und seine Freunde eine Katze in den Teich geworfen haben. Die konnte sich retten. Und dann haben sie sie gleich noch mal reingeworfen, das hat sie dann nicht überlebt... Kinder sind manchmal grausam, dieses Verhalten kann er heute nicht mehr verstehen, er ist ein grundguter Mensch.

Verurteile deine Freundin also nicht, versuch zu verstehen. Vielleicht kommt sie mit der Erinnerung auch nur schwer zurecht....
 
Musste mein Ex auch, weiss nicht das war in einem anderem Leben. Mich hat es nie viel beschäftigt, er liebte meine Tiere.

Ich hab ihn also ganz anders kennengelernt da wo er aufwuchs war das halt so..was willste machen, das ist da heute noch so.,..in der Ecke wo er aufwuchs, da sagen sich tatsächlich Fuchs und Hase gute nacht..das ist auch heute noch eine ganz andere Welt mitten in Deutschland..
 
10jährige Kinder sind von ihren Eltern abhängig.

Ich würde mir lieber mal angucken, was mein Gegenüber heute für ein Mensch ist, anstatt über Dinge nachzugrübeln, die vor 20 Jahren waren.

Und nebenbei würde ich, wenn mich so etwas so derartig trifft, gucken, was ich selbst für ein Mensch bin, was den Umgang mit Tieren angeht, und zwar mit allen.
 
Deine Freundin war 10 Jahre alt und indem Alter ist man von Elternhaus und Umfeld geprägt, das solltest Du berücksichtigen.
 
Meine Freundin vom Land hat auch so einen Auftrag bekommen, als sie ungefähr in dem Alter war, und sie hat ihn auch ausgeführt. Das quält sie heute noch. Aber Kinder mit 10 glauben halt ihren Eltern noch vieles (noch dazu vor 20, 30 Jahren), und wenn die sagen: "das muss so sein, die Kleinen leiden auch gar nicht" dann war das eben so. Sie hat ja dann selbst sehr gut gemerkt, dass das nicht gestimmt hat.
Deine Freundin deswegen nach 20 Jahren dafür zu verurteilen find ich nicht okay.
 
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Und nebenbei würde ich, wenn mich so etwas so derartig trifft, gucken, was ich selbst für ein Mensch bin, was den Umgang mit Tieren angeht, und zwar mit allen.

Das finde ich so ganz allgemein eine tolle Aussage!
 
Hallo erstmal. Was ich mich eben beim lesen als erstes gefragt habe war wie es Deiner Freundin heute damit geht?

Ich könnte mir nämlich cvorstellen das sie das ganze mittlerweile selbst belastet.

Auch wenn es damals für sie normal gewesen sein mag ,man ist in dem Alter nun mal noch nicht so reflektiert wie ein Erwachsener, ist ihr bestimmt im späteren Leben bewussst geworden was ihre Eltern da eigentlich von ihr verlangten und da Du selbst schreibst sie ist ein total liebevoller Mensch kann ich mir gut vorstellen dass sie das selbst belastet.

Nimm Dir doch einfach mal die Zeit zu einem ruhigen ,vorwurfsfreien Gespräch. Sag ihr das Du ziemlich durch den Wind bist deswegen und gerne ihre Sichtweise und wie sie sich damit fühlt verstehen würdest.

Die Geschichte "totschweigen" bringt gar nichts,du sagst ja selbst sie merkt das Du Dich anders verhältst als vorher.

Und es wäre doch schade wenn eine Beziehung wegen unausgesprochenen Sachen die ja nun mal auch schon solange zurück liegen kaputt gehen würde.
 
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Nimm Dir doch einfach mal die Zeit zu eine ruhigen ,vorwurfsvollen Gespräch. Sag ihr das Du ziemlich durch den Wind bist deswegen und gerne ihre Sichtwiese und wie sie sich damit fühlt verstehen würdest.

ich gehe mal von aus, dass das ein Verschreibsel ist? 😉
 
Ich sehe das genauso wie die anderen. Rede in Ruhe mit deiner Freundin darüber, sag ihr ruhig, wie es dir damit geht, aber mache ihr keine Vorwürfe. So wie du über sie geschrieben hast, wird es für sie sicherlich auch nicht einfach sein, dass sie sowas früher gemacht hat / machen musste und ich denke nicht, dass soetwas für sie heute noch in Frage kommen würde (zumindest von dem her, wie du von ihr schreibst).

Damals war so ein Praxis im Ländlichen Bereich leider üblich. Ich bin auch in einem Dorf aufgewachsen. Eine Freundin hatte ein Katze, die mehrfach Babys bekommen hat. Und leider wurden die Babys auch mehrfach getötet. Ich habe das nie direkt mitbekommen... Ich habe mich nur gewundert, dass die Katze trächtig war, aber dann anschließend keine Katzenbabys da waren... Das kam mehrfach vor... Mein Vater hat mir dann irgendwann erzählt, dass der Vater meiner Freundin die Babys ertränkt oder gegen die Wand geschlagen hätte. Zum Glück musste meine Freundin das aber nie machen.
 
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ich gehe mal von aus, dass das ein Verschreibsel ist? 😉

😳😳😳 Aber sowas von 🙂

Das kommt davon wenn man nur mit einer Hand tippseln kann und kurz unkonzentriert ist.

Danke für Deinen Hinweis🙂
 

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