Immunvermittelte Polyneuropathie

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Namuhana

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8. Mai 2019
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Hallo,
Eine meiner Kitten (jetzt 6 Monate alt) hat eine Polyneuropathie.
Vor 10 Wochen in etwa fing es an dass die kleine nicht mehr gut springen konnte und verlief in den nächsten Tagen steil bergab. Konnte am Ende weder laufen noch Urin oder Kot selbstständig absetzen. Da war sie auch in stationärer Behandlung. Seit dem ist ihr Verlauf immer waxing and waning unabhängig von Prednisolon, Clindamycin oder anderen Medikamenten.
Wir waren auch schon in der Tierhochschule und es wurden zahlreiche Untersuchungen gemacht. Muskeln- Nervenbiopsie, Liquidorpunktion. Nur mit dem Ergebnis kommt manchmal bei jungen Rassekatzen vor und man hofft das geht von alleine wieder weg.
Aktuell geht es ihr gerade ganz gut. Laufen klappt sie ist echt munter nur hochspringen ist etwas schwierig.
Wir geben die Hoffnung jedenfalls nicht auf!
Hat hier jemand schonmal mit sowas Erfahrungen gemacht?

Momentan bin ich sehr hin und her gerissen ihr die Pille zu geben, Kastration ist momentan leider erstmal noch nicht möglich. Da ist auch die Frage was ist schlimmer. Evtl Dauerrolligkeit oder Nebenwirkungen der Pille?
Was meint ihr dazu?
 
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Hallo,
wir haben mit unserem inzwischen 1jährigen reinrassigen Maine Coon Kater desselben durch. Mit etwa 5 Monaten fing es an, dass der kleine Kerl plötzlich nicht mehr springen konnte. Erst dachten wir, er hätte sich beim Spielen mit seiner Schwester verletzt. Die TA konnte aber nichts finden, trotz Röntgen. Also wurde erstmal schmerzlindernd behandelt. Es wurde aber leider schleichend immer schlimmer. Wir waren dann mehrmals in der Tierklinik wo er MRT und eine Muskel-Nerv-Biopsie gemacht bekommen hat. Wir haben ebenfalls das Ergebnis bekommen, dass es eine bei Rassekatzen vorkommende immunvermittelte Polyradiculoneuropathie ist. Diese soll selbstheilend sein. Den Befund haben jetzt 5 Monate. Wir haben in der Zwischenzeit eine zweimonatige Cortisonbehandlung gemacht. Doch leider kann unser Kater bis heute nicht Springen und hat auch weiterhin Probleme in den Hinterbeinen. Er sieht so aus als würden ihm dort einfach Muskeln fehlen.

Wie ist das Ganze bei Ihrem Kätzchen ausgegangen? Oder hat jemand anderes schonmal Erfahrungen damit gemacht?

Wir sind momentan etwas ratlos....
 
Hallo Namuhana,
Hallo Anni16,

Vor 1/2 Jahren habt ihr über das Leiden eurer Kitten berichtet. Es tut mit sehr sehr Leid und ich kann dieses gut nachempfinden, was man da als Frauchen/Herrchen mitmacht.
Aktuell befinden wir uns mit unserem Kater Pablo in der selben Situation. Von Tag zu Tag können wir zusehen, wie er abbaut. Wir tragen ihn zum fressen (oder umgekehrt) und zum erledigen seines Geschäfts.
Könnt Ihr berichten wie es eurer/en Katze/Kater aktuell geht?
Eure Erfahrung würde uns sehr helfen, denn auch wir sind ratlos/hilflos...

Viele Grüße
 
Hallo Pablo21,
das tut mir sehr Leid das zu Lesen. Es erinnert mich an eine sehr schlimme Zeit, die ich so nie wieder haben möchte.
Ich kann Ihnen aber Hoffung machen. Unser Kater Bonkers ist jetzt seit einem Jahr frei von Cortison und er ist wieder fast der Alte. Er kann wild mit seiner Schwester spielen und toben. Springen funktioniert wieder super, allerdings eher in die Weite als in die Höhe. Wobei er es locker auf den Stuhl oder seiner Kratzbaum schafft. Nur höher kommt er nicht mehr, was aber gar kein Problem ist wenn ich bedenke wie er damals da lag und noch nicht einmal mehr seinen Kopf heben konnte.
Wir waren damals zu einer Muskel-Nerv-Biopsie und von dieser hat er leider etwas zurückbehalten, er wird wohl nie wieder richtig Muskeln in den Hinterbeinen aufbauen, so dass er wohl hinten immer etwas schmaler bleiben wird. Aber er lebt und es geht ihm wieder super, dass ist das aller Wichtigste.
Uns ging es genau wie Ihnen, wir haben ihn überall hintragen müssen. Er lag im Wohnzimmer auf einer Decke und musste alle paar Stunden umgelagert werden. Ich haben ihn zum Trinken und Fressen den Kopf halten müssen. Es war schrecklich und wenn ich so darüber nachdenke, hatte ich immer Angst, dass es nicht mehr wird. Aber wir haben mit ihm gekämpft und haben es geschafft.
Geholfen hat ihm auf jeden Fall die Cortison Behandlung. Wir waren in einer größeren Tierklinik mit ihm, dort wurde ein Behandlungsplan geschrieben und wir haben dann eine Cortison Behandlung über fast 10 Monate gemacht.... das ist sehr lange aber es hat geholfen und es hat ihm nachhaltig nicht geschadet.

Ich hoffe ich kann Ihnen etwas Hoffnung machen. Geben Sie nicht auf.
Wir waren an einem Punkt da dachte ich, wenn es jetzt noch schlimmer wird dann gehts nicht mehr. Jetzt heute würde ich sagen, das war genau der Punkt an dem es umgeschlagen ist, ab da ging es stetig wieder bergauf.
Eine Ärztin in der Tierklinik sagte mir damals, dass diese Erkrankung kaum aufzuhalten ist. Sie kommt 8 Wochen, erreicht dann ihren Höhepunkt und dann geht sie wieder 8 Wochen... wobei die Genesung bei uns länger gedauert hat. Bei Bonkers mussten sich erstmal langsam wieder Muskeln aufbauen, was aber nach wochenlanger Liegezeit vollkommen normal war.

Ich würde mich freuen von Ihnen auch positive Nachrichten zu lesen und drücke Ihnem ganz fest die Daumen, dass es auch Ihrem Pablo bald wieder besser geht.
Viele Grüße
 
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Liebe Anni16,

Ich habe ihre Nachricht gleich zu Anfang gelesen, komme allerdings jetzt erst zum Antworten.

Zunächst einmal, vielen vielen lieben Dank für Ihre aufbauenden Worte! Sie kamen genau zur richtigen Zeit und haben uns Mut und Kraft geschenkt. Vielen Dank dafür!

Pablo ging es zu dieser Zeit sehr sehr schlecht. Wie sie beschrieben haben, mussten auch wir seinen Kopf zum Fressen halten, ihn zudecken, dass ihm nicht kalt wird und ihn für das kleine oder große Geschäft zum Katzenklo tragen.
Dieses sehr schlimme und belastende Tief ist nun fast drei Wochen her. Seitdem geht es ihm, dank Physiotherapie, täglichem Training und viel betüddeln (hoffentlich ist er jetzt nicht verzogen) besser.
Gestern hat er seit 5 Wochen das erste Mal wieder eigene Schritte gemacht.
Wir geben nicht auf - auch dank ihnen!

Wir hoffen auf eine schöne Zukunft mit unserem Pablo und freuen uns über die großen und kleinen Fortschritte 🙂

Wir wünschen Ihnen und ihren 4 Pfotlern eine schöne Weihnachstzeit!

Viele Grüße
 
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Schön, dass es Pablo besser geht. Hoffentlich geht es bei Pablo wie bei dem Kater Bonkers von @Anni16 von jetzt an stetig bergauf. 🍀
 
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Hallo Pablo21,

das freut mich, dass ich Ihnen mit meinen Worten viel Kraft und vor allem viel Mut schenken konnte. Das habe ich gerne gemacht 🙂
Wir haben das alles schon durch und als ich ihre Nachricht damals gelesen habe, musste ich Ihnen einfach schreiben. Ich konnte es total nachempfinden, wie schwer diese Zeit ist und wie auswegslos sie manchmal erscheint. Aber ich wusste auch, dass es sich zu kämpfen lohnt, weil am Ende doch noch Hoffnung auf Besserung ist. Und wer kann da besser Hoffnung machen, als jemand der das alles schon durch hat und heute einen quietschfidelen Kater zu hause hat.

Nun aber zu Ihrem Pablo 🙂
Das freut mich, dass er die ersten Schnitte gemacht hat. Ich weiß noch wie Bonkers sich damals das erste Mal wieder aufsetzen konnte. Ich glaube diesen Anblick werde ich nie vergessen. Das sind sooo schöne Momente, in denen man einfach nur glücklich ist. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass es jetzt stetig besser wird. Aber wenn er schon wieder einzelne Schritte machen kann, dann sind sie auf einen guten Weg.
Wir haben auch viel Physiotherapie mit Bonkers gemacht, bis irgendwann der Tag kam an dem er darauf keine Lust mehr hatte. Ab da konnte ich ihn nur noch mit Spielangeln zum Üben bewegen.
Es war ein langer Weg, bis Bonkers wieder springen und herumtollen konnte, aber man sieht jeden Tag Verbesserungen. Ich wurde zwischendurch immer wieder von ihm überrascht, wenn er plötzlich auf immer höheren Dingen saß, wo er vorher nicht draufgekommen ist.
Wir haben ihn auch sehr betüddelt und da kann ich Ihnen leider keine Hoffnung machen :-D das hat er sich bis heute gemerkt. Ich würde sagen, er ist leicht verzogen aber gut, dass war es wert. Er hat aber auch ein paar Eigenschaften dieser Zeit zurückbehalten. So erzählt er mir noch heute lautstark wenn er auf die Toilette muss, auch wenn er ja wieder selbstständig dorthin gehen kann.

Ich drücke Ihnen weiterhin die Daumen und geben Sie nicht auf. Das schlimmste haben Sie geschafft.

Ich wünsche Ihnen noch viele schöne Jahre mit Pablo 🙂
Vielen lieben Dank, wir wünschen Ihnen auch eine schöne Vorweihnachtszeit.

Viele Grüße
 
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Hallo Pablo21,

jeden Tag wenn ich unseren Kater durchs Wohnzimmer rennen und springen sehe, frage ich mich wie es wohl Ihrem Pablo geht.
Vielleicht können Sie mal ein kleines Update geben.
Ich habe Ihnen fest die Daumen gedrückt, dass es stetig weiter bergauf geht, hoffentlich hat es geholfen 🙂

Viele Grüße
 
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Hallo Anni16,

in der Tat, es hat geholfen. Sogar sehr gut. Pablo macht Fortschritte, die wir uns nicht mal erträumt hätten, auch seine Physiotherapeutin ist sehr angetan.

Er rennt, spielt, frisst, springt. Würde man es nicht anders kennen (und auf die Feinheiten achten), könnte man meinen, er ist (fast) ganz normal.

Vielen Dank an euch alle für den tollen Support und die aufmunternden Worte.

Wir wünschen und hoffen, dass es so bleibt und keinen Rückschlag gibt.

Und genauso, dass es euren Fellnasen gut geht.

Viele Grüße
 
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Hallo Pablo21,
das sind wirklich sehr erfreuliche Nachrichten. Vielen Dank für Ihr Update 😊
Ich drücke Ihnen weiter fest die Daumen.
Schön, dass es ihm so gut geht und er so tolle Fortschritte macht.

Vielen Dank 😉 Bonkers geht es bis heute sehr gut, auch bei ihm ist nichts mehr davon zu sehen, außer man achtet wirklich gezielt darauf.
Trotzdem bleibt es für immer in Hinterkopf und ich muss ehrlich gestehen, bei ihm achte ich viel mehr auf mögliche Veränderungen im Verhalten oder dem Gangbild....
Aber ich bin guter Dinge, dass es nicht wieder passiert.

Viele Grüße
 
Liebe Katzenfreunde,

ich habe einen 9 Monate alten Heiligen Birma Kater namens Nobu, der an immunvermittelter Polyneuropathie leidet. Ich mache mir natürlich große Sorgen um meinen kleinen Liebling und würde gerne von euren Erfahrungen hören.

1. Welche Blutwerte wurden bei euren Katzen festgestellt, waren sie erhöht, niedrig oder im Normalbereich?

2.Welche Behandlungen haben euren Katzen am besten geholfen?

3.Wie hat sich das Gewicht eurer Katzen im Verlauf der Erkrankung entwickelt?

4. Habt ihr CBD-Öl oder Physiotherapie ausprobiert? Wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

5. Wie geht es euren Katzen heute im Allgemeinen?

Entschuldigt bitte die vielen Fragen und vielen Dank im Voraus an alle, die ihre Erfahrungen teilen.
 
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Guten Tag
Die Frage ist schon eine Zeit her. Eventuell hilft es jemandem. Ich habe eine Ragdoll Katze bei der mit 11/fast 12 Monaten juvenile Polyneuropathie diagnostiziert wurde. Bis zur Diagnose war es eine Odysee. Diese wurde am Ende in der Neurologie einer grossen Tierklinik gestellt.

Die Blutwerte waren alle im normal Bereich bis auf den Entzündungswert. Mehrfaches Röntgen, Ultraschall und MRI waren ohne Befund welches die Symptome erklären würden. Liquor Punktion war auch unauffällig.

Die Katze erhält Prednisolon und L-Carnitin. Sowie Schmerzmittel. Durch die Medikamente wurden die Symptome nach ca. 1 Woche besser. Er hat leider eine sehr schweren Verlauf. Es gibt bessere Tage und Tage an denen er nicht fit ist. Laut Tierklinik völlig normal das es einen schwankenden Verlauf gibt bei schweren Verläufen.
Wir gehen einmal in der Woche in die Physiotherapie. Für den Muskelaufbau und zur Lockerung der angespannten Muskulatur. Dies hilft ihm sehr.
Jetzt wäre interessant zu hören wie es anderen Katzen geht.
Liebe Grüsse
 

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