Infobeitrag Toxoplasmose

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Zefania

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Da mir in letzter Zeit viele Beiträge auffielen, in welchen schwangere Frauen ihre Katzen abgeben wollten, möchte ich hiermit einen Beitrag und eine Hilfe bieten durch wichtige Informationen zum Thema, um die richtige Entscheidung zu treffen.


Toxoplasmose.jpg


Erreger

Der Erreger der Indektionskrankheit ist ein Parasit. Fast alle Säugetiere einschließlich der Mensch können an Toxoplasmose erkranken. Aber nur die Katze scheidet Ei ähnliche Dauerformen des Parasiten mit dem Kot aus.

Ansteckung

Für Mensch und Katze gibt es zwei Möglichkeiten sich zu infizieren. Zum einen durch den Verzehr von zytsenhaltigem, rohen Fleisch. Freilaufende Katzen stecken sich an, wenn sie Mäuse fressen, in deren Muskulatur Toxoplasma Zysten stecken. Kochen, Braten oder Tieffrieren bei -20°C über mehrere Tagen tötet die Erregerzysten sicher ab.
Eine andere Möglichkeit ist die Infektion aus dem Katzenkot.

Verlauf
Die meisten erwachsenen Katzen zeigen keine Krankheitszeichen. Bei jungen oder geschwächten Tieren kann es zu Störungen des Allgemeinbefindens mit Appetitlosigkeit und leichtem Fieber kommen. Manchmal sind die Lymphknoten geschwollen. Die Symptome verschwinden in der Regel nach ein paar Tagen von selbst.

Tierärztliche Behandlung
Ob eine Katze infiziert ist, lässt sich durch die Kotuntersuchung diagnostizieren. Die Erkrankung ist mit Medikamenten gut behandelbar. Der Tierarzt verabreicht Sulfonamide, die die Erreger abtöten.

Häusliche Behandlung
Tägliche Säuberung der Katzentoilette, da die Erreger erst innerhalb von 3-4 Tagen in der Außenwelt infektionstüchtig sind.

Vorbeugung
Rohes Fleisch vorher einfrieren.

Gefahr für den Mensch
Problematisch ist die Toxoplasmose für die schwangere Frau, sodass eine Infektion während der Schwangerschaft zu einer Schädigung des Kindes führen kann. Aber keine Angst! Man kann sich wirksam schützen, indem man vor einer geplanten Schwangerschaft eine Blutuntersuchung auf Toxoplasmose Antikörper durchführen lässt.

Ein positives Ergebnis bedeutet, dass man bereits mit dem Erreger Kontakt hatte und Antikörper im Blut vorhanden sind. In diesem Fall besteht für Mutter und Kind keine Gefahr.
Ein negatives Ergebnis bedeutet, dass vor der Schwangerschaft kein Kontakt mit dem Erreger bestanden hat. Die Frau besitzt keine Antikörper gegen Toxoplasmose. Nur im negativen Fall, wenn keine Antikörper vorhanden sind, sollten zum Schutz des Kindes folgende Dinge beachtet werden:

1.
Kein rohes Fleisch essen.

2.
Katze zum Tierarzt bringen. 3 Kotuntersuchungen im Abstand von je 2 Tagen zeigen, ob das Tier Toxoplasma Oozysten ausscheidet oder nicht. Werden keine Oozysten im Kot festgestellt und lebt das Tier in der Wohnung, brauch man sich weiter keine Sorgen zu machen. Die Wohnungskatze kann sich nicht infizieren vorausgesetzt sie erhält kein rohes Fleisch.

3.
Scheidet die Katze Dauerformen des Parasiten aus, muss täglich die Katzentoilette völlig ausgeleert werden und mit heißem Wasser gesäubert werden. Zur Sicherheit empfiehlt es sich Gummihandschuhe zu verwenden. Besser wäre es noch, wenn diese Aufgabe ein anderes Familienmitglied übernehmen kann.


Ich hoffe, dass dieser Beitrag weiterhilft und freue mich, wenn noch Ergänzungen dazu vorgeschlagen werden.
 
A

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Was noch außer rohes Fleisch?
 
Überleben denn von einer Katze ausgeschiedene Erreger an der 'freien Luft' länger? Ich frag mich nämlich, ob diese nicht auch durch das Putzen der Katze auf den Pfoten, ihrem Fell, Liegeplätzen, in den Näpfen... verteilt werden 😕

Ist der Toxoplasmose-Erreger so hartnäckig wie z.B. Giardien? Da liest man nämlich als Tipps immer wieder von der peinlichen Hygiene zur Vermeidung einer Neuinfektion. Sprich Näpfe, Kratzbäume usw. desinfizieren.

LG Kratzbaum
 
Der Mensch kann sich auch bei der Gartenarbeit anstecken und ganz wichtig die Katze nicht der einzige Überträger und sie ist auch nicht der Hauptüberträger.

Exakt.

Das Deutsche Ärzteblatt meint dazu:

Eine wiederholte Infektion der Katze führt nur noch selten zur Ausscheidung von Oozysten, sodass eine im Freien gehaltene junge Katze im Vergleich zu einer älteren Katze eher als infektiös angesehen werden kann. Da in Mitteleuropa in nur etwa einem Prozent aller Katzenkotproben Oozysten nachweisbar sind (28), stellen die den Erdboden kontaminierenden sporulierten und sehr umweltresistenten Oozysten wahrscheinlich das größte Risiko für die Infektion des Menschen dar

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=29759

Das sollte unbedingt Erwähnung finden. Vielleicht können damit die panikartigen Katzenabgaben etwas eingedämmt werden.


@Zefania: Rohes Gemüse z.B. auch.
 
Ich fasse mal aus nachfolgendem Link zusammen:

- Reine Hauskatzen, ohne Auslauf, ohne Rohfütterung infizieren sich gewöhnlich nicht mit Toxoplasmen

- für gewöhnlich finden sich keine Kotreste im Fell etc., daher streicheln keine Gefahr

Empfohlen bei Toxoplasmos negativen Schwangeren:

- Fleisch nur gut durchgebraten
- Obst und Gemüse ausreichend waschen
- Küchen- und Händehygiene

- Katzenklo möglichst nicht selbst reinigen. Wenn selber gereinigt wird täglich reinigen, weil: die Oozyten brauchen mehrere Tage, um infektiös zu sein.

- Katzen möglichst im Haus halten, Dosenfutter

- kein Kontakt zu streunenden Katzen

- Handschuhe bei der Gartenarbeit

- Achtung, Sandkästen sind oft mit Katzenkot verunreinigt

Quelle:http://www.boehi.ch/docs/Toxoplasmose.pdf
 
- für gewöhnlich finden sich keine Kotreste im Fell etc., daher streicheln keine Gefahr

Müssen es denn wirklich (sichtbare) Kotreste im Fell sein um die Erreger auch dorthin zu verteilen? Wenn man das KaKlo ohne Handschuhe säubert, hat man für gewöhnlich ja auch keine braun verschmierten Hände danach bzw. fasst die Exkremente nicht direkt an...
 
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