Hallo,
man kann Futter einfach nicht auf einer eindimensionalen Skala von "schlecht" bis "sehr gut" einordnen, weil es nicht nur ein einziges Kriterium gibt, nach dem man die Qualität beurteilen könnte. Manche Kriterien sind auch noch umstritten oder einfach Geschmackssache. Oder es gibt Spezialbedürfnisse, bei denen ein ansonsten gutes Futter plötzlich ganz schlecht ist.
Und dann kommt noch erschwerend hinzu, dass es der Gesetzgeber den Herstellern relativ leicht macht, mit Rundumschlagsdeklarationen wie "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" die wahre Qualität ihres Futters zu verschleiern. Genaue Informationen muss man aus den Leuten immer erst per Mail rausleiern, wenn man sie überhaupt bekommt. (Das ist der Hauptgrund, warum ich mich nun entschieden habe, mein Katzenfutter überwiegend selber zu machen.)
Es ist deshalb besser, du liest dich über mögliche Kriterien schlau und entscheidest dann selber, welche davon du wichtig nehmen möchtest und welche weniger (oder gar nicht).
Mir ist es z.B. wichtiger, dass der pflanzliche Anteil im Futter niedrig ist, als dass unbedingt überhaupt kein Getreide (wie es viele hier gern fordern) enthalten ist. Also ein Futter mit 2% Weizen würd ich eher kaufen als eins mit 10% Tomaten, obwohl Gemüse als Kohlenhydratquelle eigentlich besser ist als Getreide. Andere sehen das anders.
Ich hab deinen anderen Thread gelesen: bei Harnwegserkrankungen wird empfohlen, auf den Rohaschegehalt zu achten, weil der die Menge der enthaltenen Mineralstoffe (anorganische Elemente - also das, was übrigbliebe, wenn das Futter komplett verbrannt werden würde) angibt, und weil diese Stoffe die unlöslichen oder schwer löslichen chemischen Verbindungen im Harn bilden, die irgendwann mal zu Steinen werden könnten.
Andererseits legen neuere Studien nahe, dass der Mineralstoffgehalt bei Harnwegsproblemen weniger wichtig ist, als dass die Harnwege immer gut "durchgespült" werden - sprich dass genug Wasser in die Katze kommt. Und dadurch ist zuallererst mal das Trockenfutter draußen aus dem Speiseplan, jedenfalls zu den Mahlzeiten, ein paar Leckerlibröckchen zwischendurch sind ja völlig OK. Katzen trinken einfach von sich aus zu wenig, um den geringen Feuchtigkeitsgehalt des Trockenfutters auszugleichen.
Wenn man das Trockenfutter gestrichen hat und zu jeder Mahlzeit noch einen Schluck Extrawasser über das Nassfutter gibt, dann hat man schon mal mindestens zwei Drittel der Miete erledigt, der Rest ist Feinarbeit.
Wichtig ist auch, dass man zwischen mehreren Marken abwechselt - erstens damit die Miezen nicht so leicht mäkelig werden, zweitens um solche Mangel- oder Überversorgungsgeschichten auszugleichen.
Auch das Vitamin C würd ich unter diesem Aspekt sehen: nicht so harmlos, dass ich NUR Sorten mit Vitamin-C-Zusatz füttern würde, aber wenn's bei einer Marke von mehreren mit drin ist, auch nicht schlimm.
Was zum Thema Futterkriterien hab ich gestern hier geschrieben:
https://www.katzen-forum.net/threads/welche-sorte.121378/#post-2863296