Ist sowas normal in den USA?

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ocean gipsy

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20. August 2008
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Normalerweise bin ich recht kalt, was Videos und Nachrichten angeht, zumindest bei Politik und Katastrophen. Aber gerade habe ich aus Versehen das hier gelesen:
http://de.nachrichten.yahoo.com/katze-%C3%BCberlebt-zwei-einschl%C3%A4ferungen-081245929.html.

Wenn es um Tiere geht, berührt mich das immer, weil sie so hilflos sind und nicht wissen, warum man ihnen das antut. Und bisher habe ich mich wenig informiert, aber ich lese immer von den Tötungsstationen hier im Forum, Länder, wo Katzen im Überfluss auf der Straße leben und dort hingebracht werden. Doch sie haben dort eine längere Schonfrist, oder? Ist es in den USA, einem Land, von dem man mehr Tierliebe erwartet als von anderen, wirklich so, dass Katzen nach 30 Tagen im Tierheim getötet werden und man nichtmal kontrolliert, ob sie tot sind? Sowas machen unsere TÄ doch regulär. Es dauert nur wenige Sekunden und auch danach warten sie oder der Besitzer, bis die Leichenstarre eintritt, um ganz sicher zu sein, dass man das Tier nicht lebendig begräbt. Ich finde das so traurig und noch viel trauriger, dass es als lustige Anekdote bei Yahoo verkauft wird.

Ich wünschte so oft, ich könnte mehr Katzen helfen. Wenn ich nur das Geld hätte, ich würde so viele retten wollen oder wenigstens spenden 🙁.
 
A

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Ja, leider ist das normal.
4 Millionen Hunde und Katzen werden jährlich in den USA vergast. Bei dieser Anzahl von Tieren prüft niemand nach, ob eines eventuell überlebt hat und mitunter werden in der Gaskammer noch lebende Tiere zu bereits toten gepfercht.
In Spanien ist es so, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, dass eine Schonfrist von ca. 30 Tagen besteht, damit mögliche Besitzer ihr Tier zurückholen können. (Leider herrschen in den Perreras mangelnde hygienische Bedingungen und ein hoher Infektionsdruck, weshalb viele "Neuankömmlinge" nach kurzer Zeit sterben.)

Wer sich längere Zeit mit dem In- und Auslandstierschutz beschäftigt hat, erkennt zwangsläufig, dass man niemals alle Tiere retten kann. Man kann nur immer wieder aufklären und die Menschen auf ein einziges Wort hinweisen: Kastration.
 
Ohje, das heißt, wenn ein Tier aus der Tötungsstation auf einer Tierschutzseite vorgestellt wird, verschwindet es nach 30 Tagen wieder? Ich hab mich da schon in so viele verknallt. Man kann kaum hinsehen 🙁, ohne dass eines dabei ist, was man so gern retten will. Nur kann man's ja nicht. Ich dachte aber immer, sie hätten ehr Zeit, aber wahrscheinlich wechseln sie nur auf eine PS oder verschwinden einfach. Und im Grunde ist das alles auch nur ein Kreis ohne Ende, wie du schon sagst, denn für ein Gerettetes werden 10 neue Tiere geboren.
 
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Ohje, das heißt, wenn ein Tier aus der Tötungsstation auf einer Tierschutzseite vorgestellt wird, verschwindet es nach 30 Tagen wieder?

Nein, ob und wann ein Tier getötet wird, hängt auch immer davon ab, wie stark die Perrera gefüllt ist. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, werden die Tierschützer mitunter auch über geplante Tötungen informiert.
(Zum Glück gibt es auch noch die Auffangstationen der Tierschützer und Pflegestellen vor Ort.)

Ich hab mich da schon in so viele verknallt. Man kann kaum hinsehen 🙁, ohne dass eines dabei ist, was man so gern retten will. Nur kann man's ja nicht. Ich dachte aber immer, sie hätten ehr Zeit, aber wahrscheinlich wechseln sie nur auf eine PS oder verschwinden einfach. Und im Grunde ist das alles auch nur ein Kreis ohne Ende, wie du schon sagst, denn für ein Gerettetes werden 10 neue Tiere geboren.

Die Seesterngeschichte passt hier gut:

Ein Mann traf ein kleines Mädchen, das am Strand auf und ab lief. Ein Sturm hatte über Nacht tausende von Seesternen ans Ufer getrieben. Da lagen sie, auf dem schwarzen Kies. Das Mädchen hob immer wieder welche auf und warf sie zurück ins Meer. Der Mann fragte sie: "Warum tust du das? Hier liegen tausende von Seesternen herum und sie alle werden sterben. Du kannst unmöglich alle retten. Selbst wenn du hier den ganzen Tag Seesterne aufsammelst, es wird letzten Endes keinen Unterschied machen." "Vielleicht stimmt das, was du sagst...", antwortete das Mädchen, hob einen weiteren Seestern auf und warf ihn sanft zurück ins Meer, "...aber für DIESEN HIER macht es einen Unterschied."

Egal, ob du nun spendest, PS/ES bist, Freunde/Bekannte über die Situation informierst oder Vereine anderweitig unterstützt; jedes bisschen hilft. 🙂
 
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Wer sich längere Zeit mit dem In- und Auslandstierschutz beschäftigt hat, erkennt zwangsläufig, dass man niemals alle Tiere retten kann. Man kann nur immer wieder aufklären und die Menschen auf ein einziges Wort hinweisen: Kastration.
QFT Das habe ich kopiert, weil es einfach wahr ist!
Und im Grunde ist das alles auch nur ein Kreis ohne Ende, wie du schon sagst, denn für ein Gerettetes werden 10 neue Tiere geboren.
Ja das ist wohl richtig aber rettest Du das eine nicht, stirbt es oder aber ueberlebt und es kommen sogar zwoelf nach...
Retten bekaempft nur die Symptome und verhilft vielen Tierschuetzern zu einem guten Gefuehl, um weitermachen zu koennen und rettet einen Seestern. Die Wahrheit liegt in der Sensibilisierug der Menschen und vor allem Nachfolgegenerationen. Und da sind eben Kastras das Wichtigste...

Und zu dem Thema "ein Gerettetes Leben, zehn neue Tiere kommen nach" gibt es eine tolle Geschichte, die Geschichte vom Seestern, dem Leitmotiv unserer Orga: http://www.katzennetzwerk.de/seesterne.html
 
Danke für diese süße Geschichte 🙂.

Ich habe vorletztes Jahr in Frankreich einen Krebs unter hunderten ausgesucht und ihn gekauft. In einer Tüte hab ich das zappelnde Ding mitgenommen und von der Fähre ins Wasser geworfen. Das war natürlich Blödsinn, wahrscheinlich war er am nächsten Tag wieder im Netz, aber ich hab mich nie so gut gefühlt. Leider fanden das alle anderen bescheuert. Da war nur der Busfahrer, der mich nicht beschimpft hat, sondern mir geholfen hat, dass ich keinen Finger dabei einbüße 😉.

Ich sehe mich um unter Bekannten und Freunden und Familie und ich sehe niemanden, der uns versteht. Ich wünschte, es gäbe mehr Menschen wie euch.

PS: Das krasseste habe ich vergessen. Mit mir in Frankreich waren ausschließlich Biologen, also Menschen, deren Hobby und Leben doch die Natur sein sollte. Nur der Busfahrer war halt der Busfahrer. Verdrehte Welt, oder?

PPS: @ kaahrl: Nochmal danke. Apropos Sensibilisierung: Darum bin ich auch FÜR Zootierhaltung, sofern sie gut ist und finanziell gesichert. Ich habe drei Wochen Modul im Kölner Zoo gehabt und gesehen, wie sie dort für die Empathie der Menschen kämpfen. Die Tiere sind zwar in Zoohaltung, aber die Spenden und auch die kleinen Umwelttipps verkörpern sie und retten damit viel. Ich finde es gut, dass die Zoos heutzutage mehr auf Umweltprojekte und Artrettung spezialisiert sind als auf den Kommerz. Die Kuratoren dort verbringen sogar ihr halbes Leben in Vietnam, um Froscharten zu retten. Leider glaube ich, dass Sensibilisierung in der Kinderzeit zustandekommen muss und später nur wenig gefördert werden kann. Doch wenigstens werden die Menschen informiert und so können auch diejenigen, die nichts für die Umwelt und Tiere empfinden, wenigstens Fehler vermeiden.
 
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Ich habe vorletztes Jahr in Frankreich einen Krebs unter hunderten ausgesucht und ihn gekauft. In einer Tüte hab ich das zappelnde Ding mitgenommen und von der Fähre ins Wasser geworfen. Das war natürlich Blödsinn, wahrscheinlich war er am nächsten Tag wieder im Netz, aber ich hab mich nie so gut gefühlt. Leider fanden das alle anderen bescheuert. Da war nur der Busfahrer, der mich nicht beschimpft hat, sondern mir geholfen hat, dass ich keinen Finger dabei einbüße 😉.

Ich muss gestehen, dass ich das absolut nachvollziehen kann. (Obwohl man hier über Nachfrage/Angebot usw. streiten könnte. Vermutlich haben die Biologen daran gedacht. 😉)

Ich sehe mich um unter Bekannten und Freunden und Familie und ich sehe niemanden, der uns versteht.

Ja, irgendwie wird man öfter den "irren Katzenfanatikern" zugeordnet. Aber wen kümmert das - ich zumindest bin von der Richtigkeit des Tierschutzes überzeugt.
 
Ist es in den USA, einem Land, von dem man mehr Tierliebe erwartet als von anderen, wirklich so, dass Katzen nach 30 Tagen im Tierheim getötet werden

Häufig wird nicht so lange gewartet. Wird eine Katze vom Besitzer abgegeben, kann sie nach 3 Tagen getötet werden. Ist sie zugelaufen/aufgefunden worden und hat keinen astreinen Gesundheitszustand oder ist noch zu jung, wird auch nicht so lange gewartet.

In New York wird z.B. täglich getötet, auch an Sonn- und Feiertagen. Die Listen der zu tötenden Katzen werden täglich veröffentlicht. In der heutigen kann man wieder sehen, dass die meisten Katzen noch keinen Monat da sind, einige noch nicht mal eine Woche.

http://www.facebook.com/media/set/?set=a.328714123813248.82773.220724831278845&type=3

Viele Orgas versuchen die Katzen rechtzeitig herauszuholen, haben aber nur wenig Zeit zur Verfügung. Leider gelingt es immer noch nur bei den wenigsten, die meisten Katzen werden tatsächlich getötet. Das allein ist die Liste von einem Zeitraum von 14 Tagen. 🙁

http://www.facebook.com/media/set/?....315335355144970.89433.155925874419253&type=1

Es hilft wirklich nur Aufklärung, Sensibilisierung und natürlich immer wieder der Hinweis auf Kastrationen.
 
Häufig wird nicht so lange gewartet. Wird eine Katze vom Besitzer abgegeben, kann sie nach 3 Tagen getötet werden. Ist sie zugelaufen/aufgefunden worden und hat keinen astreinen Gesundheitszustand oder ist noch zu jung, wird auch nicht so lange gewartet.

In New York wird z.B. täglich getötet, auch an Sonn- und Feiertagen. Die Listen der zu tötenden Katzen werden täglich veröffentlicht. In der heutigen kann man wieder sehen, dass die meisten Katzen noch keinen Monat da sind, einige noch nicht mal eine Woche.

http://www.facebook.com/media/set/?set=a.328714123813248.82773.220724831278845&type=3

Viele Orgas versuchen die Katzen rechtzeitig herauszuholen, haben aber nur wenig Zeit zur Verfügung. Leider gelingt es immer noch nur bei den wenigsten, die meisten Katzen werden tatsächlich getötet. Das allein ist die Liste von einem Zeitraum von 14 Tagen. 🙁

http://www.facebook.com/media/set/?....315335355144970.89433.155925874419253&type=1

Es hilft wirklich nur Aufklärung, Sensibilisierung und natürlich immer wieder der Hinweis auf Kastrationen.

Das ist ja wirklich unfassbar.😱 Und das in so einem "modernen" Land... Versteh einer die Welt... Ich kann's nicht... Das macht mich wütend und traurig zu gleich!:reallysad:
 
Oh, wie furchtbar, sowas möchte ich gar nicht sehen. Und sie sind alle so schön, sehen auch so gesund aus. Wer kann sowas durchführen? Ich darf gar nicht dran denken, dass die jetzt schon tot sind 🙁. Und wenn man bedenkt, dass man hier ins Tierheim geht und die meisten Katzen dort nie wieder rauskommen, weil sie agressiv oder uralt sind, und dort werden die schönsten Herzchen der Welt in Massen umgebracht. Aber das macht das Wetter in Deutschland, hier werden nicht so viele geboren...

Früher habe ich nicht ganz verstanden, warum man die Katzen aus dem Ausland holt, wo wir hier selbst viele heimatlose Katzen haben. Aber seit ich Camillo aus Spanien bekommen habe, werde ich wohl hier in kein Tierheim mehr gehen. Mit der Vermittlung aus Spanien hat man sich Mühe gegeben und er ist so ein dankbares Tier. Ich habe mit unserem Tierheim zu schlechte Erfahrungen gemacht und mit der Notstelle, woher Minka und Charly kamen noch mehr. Die Katzen wurden dort krank, an mich krank übergeben ohne Information und zudem waren sie beide sehr agressiv. Das macht zwar andererseits auch ihren Reiz aus, aber ich als ansolute Anfängerin in der Katzenhaltung war damals vollkommen überfordert. Die Katzen hier haben mehr Chancen und stehen selten kurz vor der Tötung, demnach muss ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich aus Griechenland oder Spanien oder sonst woher ein Tier hole, oder?
 
Das ist ja wirklich unfassbar.😱 Und das in so einem "modernen" Land... Versteh einer die Welt... Ich kann's nicht... Das macht mich wütend und traurig zu gleich!:reallysad:

Ja, und das in New York, wo die Wetterverhältnisse unseren gleichen. Warum schaffen die das nicht, was wir können? Ich weiß nicht, wie es hier mit dem Einschläfern ist, doch ich meine, dies macht man nur mit alten und kranken Tieren oder bei großer Katzenüberschwemmung, wenn überhaupt. Ist dem so?

Aber Amerika ist, so glaube ich, im Allgemeinen nicht so umweltbewusst und über Nachhaltigkeit informiert wie wir. Da fehlt einiges an Aufklärung, was bei uns bereits im Lehrplan für die Schüler steht.
 
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Soviel ich weiß, haben Hunde in Perreras nur eine Gnadenfrist von 2 Wochen. Für Katzen gibt es leider gar keine Frist ... 🙁
 
Aber Amerika ist, so glaube ich, im Allgemeinen nicht so umweltbewusst und über Nachhaltigkeit informiert wie wir. Da fehlt einiges an Aufklärung, was bei uns bereits im Lehrplan für die Schüler steht.

Die Amerikaner sind neben den Chinesen die größten Umweltsünder überhaupt!
 

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